Die Langstrassen-Bewohner haben wenig Angst» D - dok
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Rosinen aus Aussersihl «Echo-Musée»: ein neues Projekt des Vereins «zwei mal zwei» Zweisprachige Version mit Rückseite: deutsch français Nr. 6, 10/2005 español italiano português Von spanischen Sackpfeifern und Zürcher Hornussern shqip srpski Hobbygemeinschaften, Ausländerorganisationen, Sportklubs: Die Stadt Zürich hat ein reiches Vereinsleben. Die vielen unterschiedlichen Gruppierungen tragen dazu bei, soziale Kontakte zu festigen und Neuzuzüger zu integrieren. Doch vor allem den traditionellen Vereinen fehlt es an Nachwuchs; manche müssen sogar aufgelöst werden. Zwei Mitglieder berichten aus ihrem Vereinsleben. Der Quartierverein, der etwa den Räbeliechtli-Umzug oder die Bundesfeier am 1. August organisiert, ist eine Art Dachorganisation für über vierzig Vereine in Aussersihl, die sich gegenseitig unterstützen. Darunter finden sich Sportvereine (Boxen, Fussball, Schiessen, Turnen), Jugendvereine (Pfadfinder, Schülertreff), Musikvereine (Stadtmusik, Guggenmusik), das lokale Gewerbe, die Parteien sowie auch soziale Einrichtungen (Jugendarbeit, Altersfürsorge, Kirchen, Baugenossenschaften). Doch viele dieser Vereine kämpfen gegen Mitgliederschwund, wie Max Künzig sagt: «Früher haben die Leute jahrzehntelang im Quartier gewohnt, haben sich regelmässig zum Sport oder zum Feiern getroffen und wollten sich auch für ihr Umfeld engagieren. Heute bleiben die meisten nur ein paar Jahre am selben Ort und ziehen dann wieder um. Diese Bewohner wollen kaum noch etwas tun für die Gemeinschaft im Quartier.» O Eine wichtige Funktion im Langstrassenquartier nehmen auch die ausländischen Vereine ein. Fast jede Nationalität hat einen Klub, wo sich Landsleute treffen und ihre Sprache und Einblicke in die städtische Vereinslandschaft liver Rico ist in Zürich geboren, hier zur Schule gegangen, er spricht akzentfrei Schweizerdeutsch – und pflegt trotzdem eine Kultur, die den meisten Einheimischen völlig fremd sein dürfte. Der 25-jährige Sohn spanischer Einwanderer beherrscht die Kunst des galicischen Dudelsackspiels und ist Mitglied des von seinem Vater gegründeten Vereins «Banda de Gaitas O Afiador». Rund 30 Personen zählt das Ensemble, die meisten davon sind Schüler und Jugendliche. «In unserem Verein lernen sie, Dudelsack und Trommeln zu spielen und die traditionellen Volkstänze zu tanzen», erklärt Oliver Rico. Um zu zeigen, wie das etwa tönt, fasst er seinen Dudelsack, bläst ihn auf und drückt mit dem Ellenbogen Luft ins Instrument, bis der typische Summton der Basspfeife ertönt. Dann fährt er mit den Fingern über die Flöte und spielt ein kurzes, aber sehr lautes Lied, das ungeübte Ohren irritiert. «Das ist bei uns seit vielen Jahrhunderten Tradition», meint Rico lachend. 100000 Vereine in der ganzen Schweiz Bloss: Wie kam der Dudelsack überhaupt nach Spanien und dann nach Zürich? Das Instrument wurde von den Kelten nach Spanien gebracht. Während der Süden des Landes durch die iberische Kultur geprägt ist (Flamenco, Stierkämpfe), haben sich im Norden, vor allem in Galicien, keltische Einflüsse verbreitet. So wird in der Region auch eine eigene Sprache gesprochen. Während der Franco-Diktatur wurde diese Kultur verboten, «doch seit einigen Jahren ist die Tradition wieder sehr lebendig», sagt Oliver Rico. «Allein in Zürich gibt es mehrere Klubs von ausgewanderten Galici- «Unsere Kultur steht auch den Schweizern offen»: Oliver Rico. ern, die Dudelsack und Tanz unterrichten.» Die spanische Dudelsacktruppe ist nur einer von unzähligen Vereinen, die es in der Stadt Zürich gibt. Eine exakte Statistik über sämtliche Gruppierungen fehlt jedoch; besonders kleinere Organisationen sind oft nur einem beschränkten Kreis von Eingeweihten bekannt. Im Langstrassenquartier ist die Situation nicht anders: «Wie viele Vereine hier aktiv sind, wissen wir nicht genau», sagt Christa Camponovo von Vitamin B, einer Fachstelle für Vereinsberatung und Vernetzung mit Sitz an der Gasometerstrasse im Kreis 5. Gesamtschweizerisch schätzt man rund 100000 Vereine, die Schweiz sei also nach wie vor ein ausgeprägtes Vereins-Land. Doch in den letzten Jahren habe sich vieles verändert: Während traditionelle Organisationen wie Schützen-, Trachten-, Musik- oder Quartiervereine oft Mühe hätten, genügend Leute für den Vorstand zu finden, würden auch viele neue Gruppierungen entstehen: Vereine für Mittagstische, Quartierfeste, Nachbarschaftshilfe und so fort. Christa Camponovo zum Beispiel ist Präsidentin des noch jungen Vereins «zwei mal zwei», der soziokulturelle Projekte realisiert (siehe Artikel nebenan). «Heute engagieren sich die Leute lieber projektbezogen, für ein ganz bestimmtes Ziel, als dass sie über Jahre im selben Verein mitmachen», hat die Präsidentin festgestellt. Max Künzig, Präsident des Quartiervereins Aussersihl-Hard, bestätigt diese Einschätzung. «Die meisten Jungen machen einmal hier mit, einmal dort. Aber für ein langfristiges Mitwirken in einem Verein oder sogar für ein Vorstandsamt haben sie kaum noch Interesse.» Künzig war selber in vielen Vereinen und ist heute noch in mehreren aktiv: Pfadfinder, Turnverein, Guggenmusik, Feuerwehr, Elternverein, Baugenossenschaft. Im Keller des Güterbahnhofs an der Hohlstrasse hat sein Quartierverein ein Museum eingerichtet, in dem auch das Vereinsleben der Vergangenheit dokumentiert wird. Dort finden sich etwa ein Wimpel eines Frauenschiessvereins aus der Jahrhundertwende, Fotografien von historischen Schützenfesten oder Dokumente der sportlichen Erfolge der Turnvereine. Auch die Fahne der Hornussergesellschaft Zürich-Hard ist inzwischen im Museum gelandet: Der Verein musste vor einigen Jahren aufgelöst werden, weil er zu wenig Nachwuchs fand und fürs Training kein geeignetes Spielfeld mehr auftreiben konnte. «Aber tatsächlich gab es früher einige Hornusser in der Stadt», sagt Max Künzig, «das waren vor allem Berner, die eingewandert sind und zum Beispiel im Schlachthof gearbeitet haben.» türkçe Schweizer Kultur zeigten. Das seien vor allem politische Verbindungen, wo hauptsächlich Männer mitmachen; die Frauen seien generell stärker an der Integration interessiert. «Aber auch die Abgrenzung muss man akzeptieren», sagt Erika Sommer, «schliesslich wollen auch viele Schweizer so wenig wie möglich mit den Ausländern zu tun haben. Dass immer alle zusammen eine Gemeinschaft bilden sollen, ist ein verkrampftes, sehr schweizerisches Denken und entspricht nicht der Realität.» Wie sich heimatliche Verbundenheit und Integration ergänzen können, zeigt das Beispiel des Dudelsackspielers Oliver Rico. Seine Eltern sind Anfang der siebziger Jahre eingewandert, weil die Mutter in einem Zürcher Hotel Arbeit gefunden hatte. Bald folgte der Vater nach und erhielt eine Anstellung in einem Restaurant. Oliver Rico wuchs zweisprachig auf und erlernte auch die galicische Sprache. Daneben machte er eine Ausbildung, um sich in der Schweiz behaupten zu können; er studiert in Luzern Rechtswissenschaften und Soziologie. Seine Freizeit verbrachte er so, wie das die meisten Schweizer Jugendlichen tun: Drogen, Prostitution, Kriminalität: Das Langstrassenquartier hat bei vielen einen schlechten Ruf. Doch gerade weil es so turbulent ist, geht aus dem Quartier auch viel Positives hervor. Eine Ausstellung inklusive Stadtteilpartnerschaft mit Paris zeigt die kreativen Seiten von Aussersihl. D Der Verein «zwei mal zwei», bekannt durch die Reihe «Kultur im Hinterhof» (2002) und das Buch «Mensch Langstrasse» (2004), holt zum dritten Streich aus: «Echo-Musée» heisst die Ausstellung, die «zwei mal zwei» zusammen mit anderen Quartierorganisationen ab dem 28. Oktober im Zeughaus 5 präsentieren wird. Gezeigt werden «typische» Objekte aus dem Alltag des Kreis 4. Diese werden dann nach Frankreich gebracht, denn «Echo-Musée» ist Teil einer neuartigen Städtepartnerschaft mit dem Pariser Quartier Goutte d’Or. Dieses Viertel im 18. Bezirk ist punkto Grösse, Geschichte und Problemlagen mit Aussersihl vergleichbar. Beide Quartiere wurden durch den Eisenbahnbau geprägt, waren traditionelle Arbeiterviertel und haben eine junge, multikulturelle Bewohnerschaft. In Zürich wie in Paris sind es jene Orte, an denen das urbane Leben pulsiert: Hier wie dort gibt es Nischen für Unkonventionelles. «Gerade aus solchen Stadtkreisen gehen besonders viele Kulturschaffende hervor», meint Projektinitiantin Nadine Schneider. Grosse Köpfe wie Lenin oder Brecht waren häufige Kreis4-Besucher, berühmte Kulturschaffende wie Pipilotti Rist oder Irène Schweizer wirken in Aussersihl. «Dass hier nicht immer alles nach der Norm läuft, macht auch viel Positives, Kreatives möglich», sagt Schneider. Als sie letztes Jahr für einen Monat in der Goutte d’Or lebte, bestätigte sich diese Einsicht: Auch dort finden Kulturschaffende jene Freiräume, die sie brauchen. So stammen der Jazzmusiker Yochub Seffer oder der Rapper MC Solar aus Paris 18. Das Projekt «Echo-Musée» will nun eine Brücke zwischen den beiden Vierteln schla- gen: Zeitgleich werden in Zürich und Paris je eine Ausstellung aufgebaut, die nach zwei Wochen den Standort wechselt. Vom 19. bis 30. November werden die Ausstellungsmacher aus Paris in Zürich zu Gast sein, umgekehrt reisen die Zücher dann nach Paris. «Das Ganze versteht sich auch als Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Leuten, die hier leben und sich für ihr Umfeld engagieren», sagt Christine Fueter, die Ausstellungsgestalterin von «zwei mal zwei». Zwar habe Zürich mit Kunming und San Francisco bereits zwei offizielle Städtepartnerschaften, doch von diesen würde die Durchschnittsbevölkerung kaum profitieren. Paris aber liegt nur sechs Zugstunden von Zürich entfernt, so dass ein nachhaltiger Austausch eher möglich ist. Am Projekt beteiligen sich auch der Quartierverein und der historische Verein Aussersihl, der Jugendtreff Kreis 4 sowie die Gemeinwesenarbeit Kreis 3, 4 und 5. Denn «EchoMusée», eine Art befristetes Quartiermuseum, will Beziehungen knüpfen, die über die Ausstellung hinaus andauern. Zwei Wochen lang werden Objekte ausgestellt, die zentrale Themen des Quartiers behandeln: Eisenbahn, Arbeiteraufstände, Vereinstätigkeit, Kunst, Migration. Im Herbst 2006 findet ein gross angelegtes Austauschprojekt zwischen Kulturschaffenden, Wissenschaftlern und Bewohnern beider Viertel statt – mit zahlreichen Events. Echo-Musée, Zeughaus 5, Eingang vis-à-vis Kanonengasse 9, 8004 Zürich Ausstellung zum Quartier Aussersihl: 28. Oktober bis 10. November. Di bis Sa 17 - 20 h, So 14 - 18 h Ausstellung zum Quartier Goutte d‘Or: 19. Oktober bis 30. November. Di bis Sa 17 - 20 h, So 14 - 18 h Nadine Schneider (unten) und Christine Fueter (oben) vom Verein «zwei mal zwei». «Die Langstrassen-Bewohner haben wenig Angst» Interview mit Alex Martinovits, Stadtentwicklung Zürich, zur Bevölkerungsstatistik in den Kreisen 4 und 5 D Das Quartier Langstrasse hat zwischen 1990 und 2002 eine Abnahme der Bevölkerung von fast 21 Prozent erlebt. Dieser Trend konnte in den letzten Jahren gestoppt werden; im Moment leben rund 10000 Personen im Quartier, darunter viele junge (über 70 Prozent sind weniger als 44 Jahre alt) und viele ausländische Menschen (rund 43 Prozent). Stadtentwicklung Zürich hat in einer Studie die Gründe der Zu- und Wegzüge erfasst. Resultat: Besonders der Kreis 4 ist für Neuzuzüger noch immer attraktiv. Alex Martinovits, Leiter der Studie, erklärt die Hintergründe. samt trotzdem mehr Ausländer hier als heute. Viele Leute, besonders italienische Familien, blieben sehr lange, und es gab auch viele alteingesessene Schweizer. Das hat sich ab den neunziger Jahren verändert: Es kamen neue Ausländergruppen, und die Schweizer Familien wurden durch Junge und Wohngemeinschaften (WG) abgelöst. Heute ist der Kreis 4 bei Migranten zwar nach wie vor beliebt, aber zunehmend auch bei Schweizern ohne Kinder, die eine WG gründen oder einfach das bunte Leben schätzen. Der Kreis 4 hat die höchste Dichte an WGs in der ganzen Stadt. Hinzu kommt, dass pro Kopf immer mehr Wohnraum benötigt wird. im Kreis 5 noch seltener genannt. Dieses Phänomen kennt man aus anderen Umfragen und Abstimmungen: Die Bewohnerschaft der Kreise 4 und 5 ist wenig ängstlich. Klar ängstlicher ist sie etwa im Kreis 12, wo die Kriminalität in Wirklichkeit aber deutlich unter dem städtischen Durchschnitt liegt. Auch die Schulsituation wird im Kreis 4 nur durchschnittlich oft, von rund einem Achtel, als Wegzugsmotiv genannt. Und doch verlassen Schweizer und andere alteingesessene Nationalitäten den Kreis 4 wieder, wenn ihre Kinder zur Schule müssen. Für Familien mit Kindern ist das Quartier also offensichtlich nicht so attraktiv. 1. Herr Martinovits, jahrelang hat die Bevölkerung im Langstrassenquartier abgenommen. Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Wenn man bis in die siebziger Jahre zurückschaut, hat sich das Gebiet noch weit stärker verändert: Um 1950 wohnten 20000 Personen, 1970 immer noch 15000 im Quartier. Der Ausländeranteil betrug 1970 zwar nur ein gutes Drittel, aber es wohnten insge- 2. Das Quartier kämpft gegen das Vorurteil, ein unsicheres Umfeld zu bieten, vor allem für Familien. In Ihrer Studie gaben aber nur 17 Prozent an, sie seien wegen Prostitution, Drogen, Kriminalität usw. weggezogen. Was gilt jetzt? Kriminalität und Unsicherheit als Wegzugsgründe sind tatsächlich weniger wichtig geworden. Im Kreis 4 wird dieser Grund nur durchschnittlich oft, 3. Offenbar gehen die Leute also rasch, spätestens wenn Schulkinder da sind, wieder weg. Ist das Quartier eine Art Durchlauferhitzer? Es ist ein klassisches Lebensabschnittsquartier. Es leben viele eher junge Schweizer und Migranten dort, die meisten machen eine Ausbildung oder haben eine Arbeit, aber keine Kinder. Die Mehrheit bleibt nur kurze Zeit: So beträgt bei der aktuell grössten Migrantengruppe im Quartier, den Latinos, der Anteil neu Angemeldeter im Jahr 2004 fast 5 Prozent der Quartierbevölkerung, aber der Bestand am Schluss des Jahres war nicht höher als 5 Prozent. Viele ziehen also rasch weiter. 4. Migranten und WGs sind auf günstige Wohnungen angewiesen. Gibt es noch solche im Kreis 4? Unsere Umfrage stützt sich auf subjektive Einschätzungen, ob die eigene Wohnung als bezahlbar empfunden wird oder nicht. Das Langstrassenquartier ist sehr zentral und anregend, und diese Vorteile sind den Bewohnern auch einiges wert. Tatsächlich liegen die Mietzinse im Kreis 4 genau im städtischen Durchschnitt, sind also nicht so billig, wie man vielleicht meint. Aber ein so zentrales Quartier wie die Langstrasse kann nicht billig sein in einer wohlhabenden Stadt. Es gibt aber noch Wohnungen zu fairen Bedingungen, was die WG-Dichte ja auch zeigt. Nur haben nicht alle dieselben Chancen, diese Wohnungen zu erhalten. «Früher gab es einige Hornusser in der Stadt»: Max Künzig, Quartierverein Aussersihl-Hard. Kultur pflegen können. Erika Sommer, Mitarbeiterin der Integrationsförderung bei der Stadt Zürich, stellt aber auch bei diesen Organisationen einen Wandel fest: «Die erste Einwanderergeneration, die Italiener, Spanier, Portugiesen, haben in den sechziger Jahren viele Vereine gegründet, die damals sehr wichtig waren, damit sich die Leute am fremden Ort einleben konnten. Ihre Kinder aber sind meist in der Schweiz geboren, haben sich mehrheitlich integriert und brauchen diese Vereine nicht mehr. Viele davon sind jetzt überaltert oder praktisch eingegangen.» Dafür würden heute wieder neue Volksgruppen Vereine gründen, etwa die Migranten aus Afrika, Osteuropa oder Sri Lanka. Verbindung zur Heimat oder Brücke zur Schweiz? Ob Ausländervereine die Integration eher fördern oder umgekehrt eher behindern, lässt sich laut Erika Sommer nicht eindeutig beantworten. Das sei von Verein zu Verein verschieden: «Es gibt Gruppen, die wollen nur ihre eigene Kultur pflegen, andere suchen den Austausch mit der Schweizer Bevölkerung. Und es gibt solche, die sehr aktiv an der Integration mitwirken, etwa indem sie Deutschkurse anbieten oder Alltagsprobleme angehen.» Insgesamt gebe es nur wenige Vereine, die sich wirklich abschotten würden und kein Interesse an der Er war im Judoklub, tanzte gerne Breakdance und hat heute noch viele Schweizer Kollegen. So hat er einmal einen Schweizer Freund dazu motiviert, auch in seinen Verein einzutreten. «Wir haben uns hier sehr gut integriert», sagt er, «es ist aber möglich, dass meine Eltern eines Tages wieder zurück nach Galicien gehen oder zwischen der Schweiz und Spanien hin und her pendeln.» Im Heimatland hat die Familie noch ein Haus, wo sie jeweils die Ferien verbringt. Trotz der guten Integration hatte der Vater vor zehn Jahren den Wunsch, die heimische Kultur wieder stärker zu pflegen. 1997 gründete er die «Banda de Gaitas», seither ist der Verein stetig gewachsen. Höhepunkte des Vereinslebens waren ein Auftritt in der Fraumünsterkirche vor Bundesrat Adolf Ogi und Stadtpräsident Josef Estermann im Jahre 1999 oder auch die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen in Spanien und Deutschland. «Ich engagiere mich für den Verein, damit die Spanier, die in der Schweiz sind, ihre Kultur beibehalten können», sagt Oliver Rico. Und ergänzt: «Aber auch Schweizer sind bei uns willkommen. Je mehr Leute in einem Verein mitmachen, umso interessanter wird es – und umso grösser ist der Ehrgeiz, etwas zu erreichen.» Service Teil In diesem Serviceteil sind die uns zurzeit bekannten Stellen mit kostenlosen Dienstleistungen aufgeführt. Gerne nehmen wir Hinweise entgegen: 044 447 15 04, [email protected] Beratung zu Vereinsfragen, z.B. Gründung, Statuten, Rechtsfragen etc. Di, Mi, Do 14.00 - 17.00 h Individuelle Termine nach Absprache Gasometerstrasse 9 8005 Zürich Tel. 043 266 00 11 Fax 043 266 00 44 [email protected] www.vitaminB.ch Konzept und Realisation: Migros-Kulturprozent Tipps und Facts zum Thema Vereine Drei Personen können einen Verein gründen. In der Schweiz ist ein Verein rechtsgültig, sobald die Statuten schriftlich festgehalten sind und die Gründungsversammlung stattgefunden hat. Eine Eintragspflicht gibt es nur für bestimmte Vereine. Auch Ausländerinnen und Ausländer können Vereine gründen und als als stimmberechtigte Mitglieder in einen Verein aufgenommen werden. Damit ein Verein ein Postcheckkonto eröffnen kann, muss er auf der Post ein Formular ausfüllen und dieses mit den Statuten abgeben. Ein Verein haftet nur mit dem Vereinsvermögen. Die meisten Vereine freuen sich über neue Mitglieder. Christa Camponovo, Leiterin Geschäftsstelle Vitamin B Vereine Aussersihl-Hard (Kreis 4) www.zuerich-4.ch Auskunft zu Vereinen unter: Tel. 044 242 05 05 [email protected] Nachbarschaftshilfe Kreis 4 vermittelt Hilfe im Quartier Di 18.00 - 20.00 h Fr 10.00 - 12.00 h Bullingerstrasse 9 8004 Zürich Tel. 043 243 95 16 [email protected] www.nachbarschaftshilfe.ch Sportvereine Sportamt der Stadt Zürich Vereine nach Sportart und Quartier suchen / in der Trainingsbörse für neue SpielerInnen werben. Website www.sportamt.ch Telefonische Beratung: 044 206 93 93 Vermittlung von freiwilligen HelferInnen für Sportanlässe Telefonische Beratung: 044 206 93 25 Ausländische Vereine Integrationsförderung Stadt Zürich Stadthaus, Stadthausquai 17, 8022 Zürich 08.30 - 12.00 h; 13.30 - 16.30 h Dienstag 10.00 - 18.00 h durchgehend Telefonische Auskunft: 044 216 37 37 Ausländische Vereine finden Sie unter Migrantinnenorganisationen: www.integrationsfoerderung.ch [email protected] Freiwilligenarbeit bei einer Non-Profit-Organisation mithelfen freiwillige MitarbeiterInnen suchen auf der Stellenbörse: www.zuerichfreiwillig.ch Telefonische Beratung: 043 444 65 25 [email protected] Quartierinfo Mini M.A.P.S. Gemeinwesenarbeit GWA Kreis 3, 4 und 5, Sozialzentrum, Ausstellungsstrasse 88, 8005 Zürich, 044 447 16 19, [email protected] Wandzeitung Kreis 4/5, Ausgabe Oktober 2005 Quartierverein Aussersihl-Hard Agnesstrasse 33, 8004 Zürich, 044 242 69 81, [email protected], www.zuerich-4.ch Quartierverein Zürich 5-Industriequartier Marstallweg 11, 8005 Zürich, 044 272 27 20, [email protected] Quartierecho – die Quartierzeitung Kreise 1, 3, 4, 5 und 9 www.quartierecho.ch [email protected] Notfall Sanität 144 Polizei 117 Feuerwehr 118 Dargebotene Hand 143 Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche 147 Ärztlicher Notfalldienst «Ärztefon», 044 269 69 69 Notfallstation «Permanence» im Hauptbahnhof täglich 7.00 - 23.00 h Abfallentsorgung Hausabfall wird in «Zürisäcken» entsorgt. Erhältlich an den Kassen der meisten Lebensmittelgeschäften 17 l (10 Stk.) ab Fr. 10.50 35 l (10 Stk.) ab Fr. 20.50 60 l (5 Stk.) ab Fr. 18.50 110 l (5 Stk.) ab Fr. 33.70 Abholtage Kreise 4 und 5: Dienstag und Freitag, vor 7 Uhr morgens Das Mini-M.A.P.S. diesmal mit folgendem Angebot: Ausstellung «When Humour Becomes Painful» Von der Konzeptkunst bis zur Generation der neunziger Jahre haben Komik und Humor als visuelle Strategie in der Kunst einen zentralen Platz eingenommen. In der aktuellen Ausstellung des Migrosmuseums für Gegenwartskunst geht es jedoch nicht einfach um das Komische, die Satire oder das Groteske, sondern um Kunst, die direkt bei den Mechanismen des Humors ansetzt. Wenn wir anfangen, uns schutzlos ausgeliefert zu fühlen und angesichts der Schmerzlichkeit der Lage nicht länger wissen, ob wir lachen oder weinen sollen. Wenn uns das Lachen im Hals stecken bleibt und die Komik zur Qual wird: When humor becomes painful. Die Ausstellung setzt sich unter anderem auch mit der Ambivalenz des Humors auseinander. Migrosmuseum, Limmatstr. 270. Tram 4/13 Dammweg. Ausstellung bis 30. Oktober. Di/Mi/Fr 12-18 h, Do 12-20 h, Sa/So 11-17 h. Öffentliche Führungen 9., 23. und 30. Oktober 15 h. Eintritt mit N/F-Ausweis gratis (statt 8.-). Halloween-Party im SchülerInnentreff Hardau am Mittwoch, 2. November Für Kinder von 7 bis 13 Jahren: Spiele, Musik, Tanz und viele Überraschungen. SchülerInnentreff Hardau, Bullingerstr. 60. Tram 8, Bus 31/32/33/46 bis Hardplatz. 14 bis 17. Eintritt frei. Ort: Pavillon Oerliker Park, Bus 80 bis Birchstrasse oder Bus 64/75 bis Bollingerweg. IMPRESSUM Ein Projekt von Herausgeber: Soziale Dienste Zürich, Langstrasse PLUS Redaktion: Beat Grossrieder Konzept und Projektleitung: d.o.k-Zerbini Grafikkonzept: Adrian Elsener Grafik: Offene Medienwerkstatt Propeller In Zusammenarbeit mit Auflage: 4250 Bildquellen: Guilherme Näf Diese Zeitung erscheint in: Albanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamilisch, Türkisch Kontakt: d.o.k-Zerbini, Postfach, 8026 Zürich, 044 240 22 00, [email protected] www.wandzeitung.stzh.ch