Praktikum an der Webster University (Sommer 2013)
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Praktikum an der Webster University (Sommer 2013)
Voll bepackt die letzte deutsche Butterbrezel in der Hand stand ich in der früh um 5:00 Ende Juni diesen Jahres am Stuttgarter Flughafen, damit begann mein ganz persönliches Abenteuer „Praktikum in Amerika“. Die ganze Organisation hat natürlich schon etwas früher begonnen. Ziemlich genau ein halbes Jahr zuvor fand ein Vortrag an der DHBW in Heidenheim statt. Dort war die verantwortliche Organisatorin der Webster University da und informierte die Studenten über die Möglichkeit eines Praktikums in den USA. Schon damals war mir klar, das will ich machen! Zu allererst müssen selbstverständlich der Studiengangsleiter, sowie der Ausbildungsbetrieb einverstanden sein. Von beiden Seiten hab ich diesbezüglich großartige Unterstützung erhalten, vielen Dank nochmal an dieser Stelle. Anschließend kann man sich direkt bei der Webster University in St Louis mit Anschreiben und Lebenslauf bewerben. Dann gingen ein paar Wochen vorüber und endlich kam die E-Mail, dass Sie mich in einem Skype Interview gerne kennenlernen würden. Dies habe ich trotz großer Aufregung gut hinbekommen und die beiden verantwortlichen Damen waren ausgesprochen nett und haben allerlei offene Fragen beantwortet. Nun gingen wieder ein paar Wochen ins Land und im Mai kam endlich die erlösende Nachricht, dass ich in das Programm aufgenommen bin und meinen Flug buchen und das Visum beantragen darf. Wobei das zweite einen gewissen bürokratischen Aufwand erfordert, aber wenn man sich dafür genügend Zeit und Geduld nimmt, dann ist das auch bald geschafft. Mit den Flugtickets in der Hand und dem Visum im Reisepass befinden wir uns jetzt wieder am Stuttgarter Flughafen. Der Flug mit der Fluglinie Delta war wirklich mehr als angenehm. Ich hatte großen Respekt, da mein längster Flug bis dato 2 Stunden gedauert hat. Auch vor dem Umsteigen muss man keine Angst haben, da wirklich alles einwandfrei ausgeschildert ist und alle Leute, Angestellte, sowie Mitreisende, sehr hilfsbereit sind. Endlich in St. Louis angekommen werde ich am Gepäckband gleich von der Organisatorin des Programms, die ich bis dahin nur via Skype kannte, in den Arm geschlossen. Die ersten beiden Nächte verbrachte ich zusammen mit ein paar anderen deutschen Studenten in den Räumlichkeiten der Webster Universität. Das hatte den großen Vorteil, dass man nicht gleich auf sich allein gestellt war und sich auch noch in seiner Muttersprache austauschen konnte. Der amerikanische Akzent kann nämlich anfangs ganz schön anstrengend sein… Während den ersten Tagen wurden wir zudem mit nützlichen Infos & Tipps auf unser Praktikum und unsere Gastfamilie vorbereitet. Endlich war es soweit, jeder Student wurde von seiner Gastfamilie abgeholt. Ich persönlich hätte es mit meiner liebenswerten Familie kaum besser treffen können. Die fünfköpfige Familie lebte in der Nachbarschaft Webster Groves, ein Vorort, wie man ihn aus z.B. Desperate Housewives kennt. Sehr erfreut war ich über mein Zimmer mit eigenem Bad direkt neben der Küche und der Hintereingangstür, das bot mir sehr viel Privatsphäre. Ich wurde gleich sehr herzlich in die Familie aufgenommen, das hieß ich durfte an allen Ausflügen, Sportveranstaltungen oder Spieleabend aktiv teilnehmen. Wenn ich andererseits Zeit für mich wollte oder zusammen mit den anderen Studenten etwas unternehmen wollte, dann war das auch vollkommen okay und meine Gastmutter hat mich des Öfteren an verschiedene Treffpunkte gefahren. Die acht Wochen Auslandsaufenthalt sind leider nicht nur Freizeit, sondern da gibt es auch noch den Teil mit dem Praktikum. Dieses absolvierte ich bei der Firma Lincoln Industrial, dem Weltmarktführer für Schmierpumpensysteme. Zusammen mit vier anderen deutschen Studenten wurde ich in der Marketingabteilung eingesetzt und wir erhielten die Aufgabe, eine deutsche Version der englischen Firmenhomepage zu kreieren. Sehr angenehm war, dass die Firma Fahrer für uns organisierte, das heißt andere Arbeitnehmer haben uns morgen zu Hause abgeholt und nach der Arbeit wieder dort abgeliefert. Nach ziemlich genau der Hälfte durfte ich meine Gastfamilie wechseln, da meine ursprüngliche sich länger im Urlaub befand. Dies tat mir anfangs sehr leid, da ich sie wirklich sehr in das Herz geschlossen haben, jedoch durfte ich die zweite Hälfte bei einem total witzigen und liebenswerten Ehepaar verbringen. Diese integrierten mich auch sehr in ihr Privatleben, so durfte ich zu verschiedenen Dinnerpartys oder Opervorstellungen meiner Gastmutter mit. Abschließend möchte ich noch kurz etwas zu der Stadt St Louis sagen. Anfangs wusste ich nicht mal, dass es diese Stadt gibt, geschweige denn wo sie liegt. Doch nach den acht Wochen kann ich sagen, in der Stadt sollte man unbedingt mehr Zeit, als zwei Wochen Urlaub verbringen. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, was ich alles unternommen habe würde mir wahrscheinlich die Hälfte nicht mehr einfallen, da es einfach so viel war, aber hier mal ein paar Highlights. Zuerst das Wahrzeichen von St Louis „The Gateway Arch“(Bild siehe unten), falls man nicht unter Platzangst leidet sollte man mit dem Aufzug nach oben fahren und den phänomenalen Blick über die Stadt, sowie nach Illinois genießen. Alle in denen noch ein bisschen das Kind steckt, die sollten in das „City Museum“ gehen, so etwas hat man noch nie gesehen, eine Mischung aus Spielplatz und Museum, einfach unbeschreiblich. Was ich zudem noch sehr empfehlen kann ist „The Muny“ ein Freilichttheater, wo jede Woche verschiedene bekannte Musicals aufgeführt werden. Hierfür sind die Tickets extrem günstig und es gibt auch ein paar kostenlose Plätze, wobei wir bei einem weiteren großen Vorteil von St Louis wären. Man kann wahnsinnig viel unternehmen, ohne dafür zu zahlen z.B. der Stadtzoo, Art Museum, Freilichtkino und Theater. Ich könnte noch ewig weiter erzählen und schwärmen, aber das hier sollte ja nur einen kleinen Einblick in meine Auslandserfahrung gewähren. An alle die sich noch unsicher sind, macht es, Amerika ist wirklich eine Reise wert! Liebe Grüße Jennifer PS: Bei Fragen könnt ihr mir gerne schreiben: [email protected]