„Ja“ zum Klo Blender Tierquälerei
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„Ja“ zum Klo Blender Tierquälerei
10 Nr. Nov. 2007 50 CENT „Ja“ zum Klo Passender Baustein zur Neuen Mitte Blender ECE-Richtfest nur Schwindel Tierquälerei Benefiz-Gala mit Entenstopfleber Photo: Rudolf Klaffenböck Was bewegt Sie in der Stadt? Telefon 0851 9346649 – E-Mail: [email protected] 2 ANZEIGEN November 2007 „Kachelofen, Kerzenschein und ein guter Bio-Wein“ Die schönste Stube für Weihnachtsfeiern weit und breit. Wir empfehlen uns für besondere Weihnachtsfeiern (bis max. 30 Personen). Wirt Werner Blum nimmt gerne Ihre Buchung entgegen. Am zweiten Adventssonntag, 9. Dezember, unser traditioneller Weihnachtsbasar (14 bis 18 Uhr). Telefon 08586-1209 · Kaindlmühle · 94051 Hauzenberg / Haag Foto: Gert Ziegenbein November 2007 BLICK INS RATHAUS 3 Bürgerversammlung Immer mehr sind zanklmüde - schade um den schönen Kuchen OB Albert Zankl wirkt angeschlagen. Dieser Sonntag war nicht der Tag von Oberbürgermeister Albert Zankl. Denn auch Bürgerblick kam zur Bürgerversammlung und sah, dass die Bürger seiner Reden müde waren. Fotos: Matthias Sonnleitner, Hubert Denk So blieb er auf fast 1000 Stück Kuchen sitzen, weil das Interesse mehr als bescheiden war. Bürgerblick dagegen war begehrt: Kostenlose Leseproben unseres kleinen Stadtmagazins wurden den Verteilern aus den Händen gerissen. Da verlor das Stadtoberhaupt die Beherrschung.„Der größte Betrüger der Stadt sind Sie!“, beschimpfte er den Herausgeber vor allen Leuten. Er glaubt, dass er den Begriff „Stadtmagazin“ gepachtet hat. Der CSU-Politiker, der wie kein anderer in der Geschichte die schöne Barockstadt mit modernen Betonbauten vergewaltigt hat,kann sich offenbar nur mehr mit Beleidigungen wehren. Es tut eben weh, wenn keiner mehr hören will, wie groß und schön die Neue Mitte angeblich geworden ist oder noch werden wird. Wenigstens der Fahrplan Der OB predigte stundenlang vom wichtigen Konzerthaus und seinen erfolgreichen städtische Gesellschaften. Da verloren in der X-Point-Halle selbst treue Zanklfreunde die Aufmerksamkeit. Auf leeren Bänken schlief mancher ein. funktionierte an diesem Sonntag: Zehn kostenlose Busse brachten aus allen Stadtteilen die Menschen herbei. Stadtwerke-Chef Gottfried Weindler hätte sich die großen Fahrzeuge sparen können: Aus der Innstadt kamen nur neun Bürger, die größte Gruppe zählte 25. So predigte OB Zankl den Erfolg seiner Rathauspolitik in der Kohlbrucker X-PointHalle vor vollen Kuchentel- ... mehr Interesse fanden die Leseproben des Bürgerblicks. Das verärgerte den OB noch mehr. lern und leeren Reihen. Die Generation 60-Plus bestimmte den Großteil der etwa 250 Zuhörer. Bei „Diskussion und An- träge“ hoben gerade mal vier den Finger. Der junge ödpFunktionär Sebastian Frankenberger forderte verkehrsberuhigende Maßnahmen für Nebenstraßen in St. Anton (Schleichwege wegen Neuer Mitte). Er sei Politiker und kein Bürger, ließ ihn der OB abblitzen. Nach überraschender Protestwahl Statt Konzerthaus kommt Klo Mindestens bis Juni 2008 ne Fragen. Als Münzklo mit Deckel zum Kommerz-Topf müssen die Passauer und ih- allen Schikanen könnte es der Neuen Mitte ist, griff der re Besucher darauf warten, für unsere Event GmbH ge- preisgekrönte Fotokünstler dass sie in der Neuen Mitte eignet sein, Geld in die lee- und Kabarettist Klaffenböck das Thema für uns auf die längst geforderte öffent- ren Kassen zu spülen. Weil das WC der passende und schoss das Titelfoto. liche Toilettenanlage bekommen. Das Konzerthaus wurde abgewählt, das Klohäuschen beschlossen. Immerhin. So weit sind wird mit unserem Größenwahn gekommen. Gut zu wissen, dass es bei dieser kleinen Lösung wenigstens keinen Klassenkampf gibt.Denn wie schnell kommt jeder in diese Not. Ob Zuschüsse fließen, ob es sich „europäisch“ nennen Rudi Klaffenböck in Aktion: Einem Konzertflügel gleich darf und wie viele Plätze es hebt sich der Deckel aus edlem Holz. Die Neue Mitte kann haben wird - alles noch offe- mit einem schönen Herzchenhaus nur gewinnen. RÜCKBLICK 4 November 2007 Forum Passau öffnet Archiv Total daneben Früher war auch nicht alles besser Hasenöhrl frecher als Bürgerblick Politiker hoffen immer auf das kurze Gedächtnis der Wähler. „Wider das Vergessen…“ schreibt das Forum Passau in seiner aktuellen Ausgabe und verweist auf das Internet. Schon auf die Internetseite www.wahlinfopassau.de geschaut? Hier schreibt sich Karl-Heinz Hasenöhrl (,Ex-Mann einer SPD-Stadträtin die Finger lustig. Er nennt den OB-Kandidaten der ödp „Superhero“,den „Jürgen“ von der SPD „Freund aller Kaninchenzüchter und Feuerwehrleute“ und gratuliert der Träger Erika von den Grünen, „dass sie wieder das Rauchen angefangen hat“.Warum macht der Hasenöhrl so was? Die Kalauer werben für seine Agentur Neophyten, die auch schon Werbekampagnen für die Süddeutsche Zeitung startete. Diese Anzeige erschien vor 24 Jahren - sie ist heute aktueller denn je. Bürgerblick wirbt für Neue Mitte Als der Passauer Wolf noch ein Markenzeichen war Das beste Schwert Europas Im Mittelalter produzierten unsere Schmiede eine Markenware, die in ganz Europa begehrt war: Die „Passauer Wolfsklingen“. An diese Handwerkszunft erinnern heute noch die Klingergassen. Die Kunstwerke der Passauer Klingenschmiede schmücken heute nicht nur das Oberhausmuseum, sondern finden sich auch in Sammlungen und Museen in Dresden, München und Berlin wieder. Vor allem die sächsischen Fürsten schätz- ten diese Blank- und Prunkwaffen. So verlieh der deutsche König Sigismund (1368 bis 1437) das Prunkschwert (Abbildung links) 1425 an sächsischen Kurfürsten Friedrich I, den Streitbaren. Eines von mehreren Exponaten mit Wolfsklingen, die in der Dresdner Rüstkammer zu sehen sind. Bis ins 17. Jahrhundert hinein war der „Passauer Wolf“ ein klingender Markenname. Heute würde man sagen das Marketing war perfekt. Das Fürstbistum Passau war hoch angesehen und es gab eine Art Qualitätskontrolle. Wer zuviele Reklamationen hatte, durfte das Wolfszeichen nicht mehr einmeißeln. Die Schmiede verarbeiteten pro Klinge sechs Lagen Eisen und Stahl im SandwichVerfahren: So entstand eindoppelter Stahlkern, der für die Härte bürgte. Heinz Huther,dem ehemaligen niederbayerischer Vizeregierungspräsidenten, verdanken wir das neue Buch „Die Passauer Wolfsklingen“ (200 Seiten, viele Farbbilder, Dietmar Klinger Verlag), die erste wissenschaftlich fundierte Zusammenfassung. Am Sonntag lesen und staunen:Auf dem Titelblatt steht, dass OB Zankl die Prozesskosten gegen Bürgerblick (18.900 Euro) auf dem Konto „Öffentlichkeitsarbeit für die Neue Mitte“ verbuchen ließ. So sei sinnlose Prozesswut verschleiert worden. Der verklagte BürgerblickHerausgeber findet diese Buchung schwer in Ordnung. Er kann sich zwar an den Auftrag nicht mehr erinnern, aber er stellt gerne eine Rechnung aus. Denn der Zahlungseingang auf dem Konto ist auch nicht zu finden. Fotos: Dietmar Klinger Verlag, Forum Passau, Karl-Heinz Hasenöhrl Dort sind jetzt erstmals alle Forumszeitungen zum Nachlesen abrufbar. Der Verein (250) Mitglieder wurde 1973 als Bürgerinitiative zum Bewahren des Stadtbildes gegründet und hat so manchen Eingriff verhindert. Die erste Ausgabe erschien am 1. Mai 1983. Die Themen von damals verglichen mit heute haben erschreckende Ähnlichkeit: „Kulturbarbarei in Passau?“ befasste sich mit dem Abriss eines denkmalgeschützten Gebäudes. Unter dem Titel „Angst vor Grün“? wird kritisiert,das bei den Neubauten der unteren Neuburgerstraße, heute würde man Neue Mitte dazu sagen, Kletterpflanzen und Bäume vergessen worden seien. Wenn die Forums-Schreiber im Jahre 1985 das neue Woolworth-Gebäude an der Bahnhofsstraße einen „Koloss“ nennen,dann kann man heutzutage darüber nur lächeln. Aber auch Positives zeigt sich: Der vom Forum spöttisch als „der schönste Parkplatz Deutschlands“ angeprangerte Residenzplatz ist heute zum Schmuckstück der Altstadt geworden – blechfreie Zone. Kreativkopf Karl-Heinz H. will OB oder Unterwäschemodel werden. KUNSTBLICK November 2007 Kloster Museum Asbach: Schweinerei oder Kunst? Aufklärung in der Abstellkammer Wer die zensierten Kunstwerke sehen will, den führt der Kulturreferent des Landkreises, Dr. Wilfried Hartleb in diesen Raum: Anhand von Literatur und Stellungnahmen der Künstler wird offengelegt, wie lächerlich die ganze Aufregung ist. 5 Landrat Dorfner wegen Zensur im Dilemma Landrat Hanns Dorfner wohnt mitten im Rottaler Schweinegürtel und hat mit diesen Geschöpfen eigentlich kein Problem. Bei der Vernissage streichelte er für Fotografen eine Schweineskulptur.Für das Kunstprojekt modellierte er selbst ein Marzipanschwein.Nach der Zensur steckt er im Dilemma: Der Postbote bringt Protest- und Dankesbriefe. Kirche kommentiert nur schriftlich Fotos: Kulturbüro Maria Bruckbauer, Hubert Denk Kunst zu kritisieren, setzt Wissen voraus. Sie zu zensieren erst recht. Im Museum Kloster Asbach prallen gerade Welten aufeinander. Zwei Bilder wurden auf Betreiben der Kirche abgehängt. „Uns kann nichts Besseres passieren, als diese Diskussion“, sagt unaufgeregt der verantwortliche Kunstreferent des Landkreises, Dr. Wilfried Hartleb. Der „solide Kunstskandal“, wie die Süddeutsche schreibt, wurde hervorgerufen durch ein Gemälde, das in der an sich amüsanten, aber eher profanen Schau „Schweinzeit 2007“ eine Persiflage auf das berühmte Deckenfresko von Leonardo da Vinci zeigt. Statt Jesus und seine Jünger unterhalten sich beim „Dinner for 13“ aufgeregte Schweine an der Tafel. Im Bistumsblatt, dem Presseorgan des Bischofs, zitieren die Autoren zwei (!) Leserbriefe und rufen „Eklat!“. Landrat Hanns Dorfner, als oberster Dienstherr der Einrichtung, reagierte prompt. Erfolgreiche Zensur der Schweine! Sie wurden in die Abstellkammer der Galerie verbannt. Nicht besser ging es der Fotografie einer oberbayerischen Tierrechtlerin, die sich mit roter Farbe einen Schweinekopf auf den Bauch pinselte und diesen nackt ablichtete. Das Foto „Schweinebauch“ hat die einfache Botschaft: Wer Schweine isst, bekommt einen Schweinebauch. Asbach verfügt über viele herrliche Ausstellungsräume. Ein paar Schritte weiter, in der Ausstellung „Glaube und Bild“, gruselt es den Betrachter, wenn er abgeschlagene Märtyrerköpfe, vom Geißeln zerschundene Jesuskörper und eine barbusige Maria sieht, aus deren linker Brust ein Wasserrohr ragt. Diese durchbohrte Maria verehrten unseren Vorfahren als Brunnen der Fruchtbarkeit. „Dieser Brunnen ist pervers - frauenfeindlich!“, schrieb eine junge Schülerin ins Gästebuch. Denn das Bild unserer frommen Vorfahren, das aus dem Marienbusen besonders heilkräftiges Wasser entströmt, ist ihr fremd. Stattdessen denkt sie an Sadismus und Sex. Gläubige Katholiken wissen um die Bedeutung des Brunnens. Wenn die Schülerin und der Bischof besser aufgeklärt wären, gäbe es auf keiner Seite Empörung. Ist dieser alte Marienbrunnen auch anstößig? Domvikar Dr. Bernhard Kirchgessne, der Künstlerseelsorger der Diözese, empört sich im Bistumsblatt , dass „eines der zentralen Geheimnisse des christlichen Glaubens“ verletzt worden sei. Bürgerblick bat am Telefon um Erläuterung, aber der Kirchenmann verwies auf seinen Beitrag. Die Szene, die Leonardo da Vinci zeigt, behandelt aber nicht die Wandlung von Brot und Wein, sondern die aufgeregte Diskussion der Jünger zum Judas-Verrat. Neuer Anlauf um eine Stellungnahme beim Kunstreferenten der Diözese Alois Brunner. Auch er muss erst an oberster Stelle nachfragen und schickt einen Vierzeiler: „Dass gläubige Menschen darin ihre religiösen Gefühle verletzt sehen, ist nicht von der Hand zu weisen.“ Das Werk aus der Ausstellung zu nehmen sei „konsequent und verdient Respekt.“ Künstler Nino Holm gibt Kirche Kontra Erst durch Bürgerblick erfuhren die betroffenen Künstler, dass ihre Werke entfernt wurden. Der Schöpfer des „SchweineBilds“ ist ein prominenter Musiker: Nino Holm (56, Foto), gebürtiger Schwede und Wahl-Wiener. Er ist Mitbegründer der Austro-PopBand „Erste Allgemeine Verunsicherung“ („Ich bin der Märchenprinz“). Er kontert: „Ein Religiö- ser müsste das Schwein für eine der gelungensten Schöpfungen Gottes halten.“ Keinesfalls habe er beabsichtigt, eine Glaubensrichtung zu beleidigen.“ Holm tritt heute als Kabarettist und Sänger mit der Gruppe „4Xang“ auf. Am 14.Dezember kann ihn jeder selbst befragen: Da gastiert er mit seinem Programm „Die 4 Groschenoper“ im Scharfrichterhaus. BLICK AUF DEN 6 • ECE blendet mit Richtfest: Der Rohbau wird früh • Wie dreist: Sogar der Dompfarrer wurde ahnung • Erschreckend: Die ganze Presse fiel auf das ver Alles nur blauWenn eine Mutter lange vor der Geburt ihres Kindes die Taufe ausrichten und für die Zeremonie eine Puppe verwenden würde, damit es keiner merkt - wie hirnrissig wäre das denn? Erst recht, wenn sie es damit begründet, sie wolle lieber bei schönem Wetter feiern als im tiefsten Winter. Genau so ist es aber es mit ECE und seinem Richtfest. Denn der Rohbau ist noch lange nicht fertig! Die Hälfte der geladenen Gäste blieb fern, als hätten sie den Schwindel erkannt. Die Hamburger veranstalteten in Passau nur eine blau-weiße Show, um für sich und das Konzerthaus im Goldenen Oktober die Werbetrommel zu rühren. „Richtfest in der Domstadt mit 350 Gästen“ - so feierten sich die ECE-Manager in ihrem Werbeblatt „Stadtgalerie Aktuell“, das sie über alle Lokalzeitungen verbreiten ließen. Bürgerblick zählte nach: Genau 191 Leute stehen hinter dem roten Bauzaun. Darunter 50 bestellte Senioren, alle Stadträte und ECE-Funktionäre. Die Richtkrone mit den bayerischen Bändchen war fast vier Meter hoch und nicht zu übersehen.Viel Kosten und Aufwand für eine Attrappe.Auf dem Obergeschoß fand sie nicht lange Platz - wie auch? Nach einer kurzen Schamfrist rückten Betonmischer und Eisenflechter wieder an, um weiter zu bauen. „Wenn sie schnell sind, schaffen sie den Rohbau vielleicht noch vor Weihnachten“, sagt der Bauherr eines Nachbarobjekts. Das Richtfest war eine Irreführung. „Lobet den Herren!“, singt ECE-Funktionär Josef Schüller bei der Pseudo-Einweihung inbrünstig ins Mikrofon. Er sollte wie alle anderen ECE-Verantwortlichen wegen Ketzerei bestraft werden. Denn sie traten nicht nur eine alte Tradition mit Füßen, sie missbrauchten auch Dompfarrer Helmut Reiner, der ahnungslos Statist dieses Schauspiels wurde. Etwa 400 Gäste waren geladen.Für jeden hing an der Wand im Empfangszelt ein Namenskärtchen bereit. So wurde sichtbar: Nur jeder zweite kam. Ohne Stadträte und die 50 Senioren, welche CSU-Stadtrat Fritz Abelein im Schlepptau hatte, hätten die Veranstalter alt ausgesehen. 5.200 Tonnen Stahl und Beton werden verbaut, hieß es stolz von der ECE. Eine Menge Arbeit für unsere Nachfahren, die es irgendwann wieder einmal abtragen müssen. Warum veranstaltet ECE überhaupt so eine Show? Zum Dompfarrer verweigert Segen ECE-Managerin Tanja Popp zog alle Register, um dem verlogenen Akt einen offiziellen Anstrich zu geben. Kirche, dachte sie sich, macht sich in Bayern immer gut. Dompfarrer Helmut Reiner lehnte zunächst ab: „Wir geben gerne den Segen zur Eröffnung“. Aber vorher schon, wo gibt’s denn so etwas? Er kam dann doch und sprach ein Gebet.So klappte auch dieser Teil der Show und ECE Josef Schüller grinste glücklich. B f t B M N BRENNPUNKT T7 Hier feierten die Großkopferten hestens Ende des Jahres fertig gslos als Statist verpflichtet rlogene Theater herein weiße Show Der Bayerische Löwe war festlich herausgeputzt. Hier tafelte die feine Gesellschaft. „Tomatisierte Rindssuppe mit Weißwurstravioli“, stand auf der Menükarte. Bauarbeiter ins Zelt verbannt Vier Schauspieler vor dem Herrn (v. r.) :Tanja Popp, ECEMangerin für Passau, trägt brav den Konzerthaus-Button und faltet entzückt die Hände. Neben ihr Bilfinger-Berger-Boss Dr. Matthias Jacob, ECE-Bau-Chef Jens-Ulrich Maier und OB Zankl. einen wollten sie vor dem Bürgerentscheid den Button „Ja, zum Europäischen Haus“ zur Schau tragen - denn ein Kulturbetrieb in der Nähe kann dem Kommerz ja nicht schaden. Andererseits davon ablenken, dass sie mit dem Bau im Verzug sind. Ein Geschoss fehlt immer noch. Billiglohn-Skandal um ECE Faule Verträge: 90 Türken benutzt und abgeschoben Demo gegen Lohndrückerei Stefan Bauer,Andrea Zaretsky und Boris Burkert (Kreisvorsitzender) drei einsame Grüne. Sie gaben mit bedruckten Warnwesten ihrem Missfallen darüber Ausdruck, was sich hinter diesem Bauzaun abspielt: „Lohndrückerei mitten in Passau“. Es war ein stiller Protest, der es nicht in die Berichterstattung der großen Passauer Medien schaffte. Mehr Demo wäre auch nicht gegangen: Zwei Polizeibeamte standen zur Beobachtung bereit. Die rund 120 Bauarbeiter, hauptsächlich Polen, wurden wie Pöbel in ein provisorisches Zelt abgeschoben. Enge Bierbänke und Gasheizer gegen die Kälte. Nach Hause geschickt: Eisenflechter Dede aus Ankara nach einem Leistenbruch. Der Sinn eines Richtfestes liegt vor allem darin,denen zu danken, die für das Bauwerk geschuftet haben. Bei der Passauer ECE geht auch das daneben. Die Bauarbeiter der ersten Stunde sind nicht mehr da! Sie wurden abgeschoben, weil ein Subunternehmen in Berlin offenbar mit faulen Verträgen gearbeitet hat: Sie ließen aus den ärmsten Teilen der Türkei Eisenflechter und Hilfsarbeiter einfliegen, die für verbotene Billiglöhne (rund 5 Euro die Stunde) bis zu 60 Stunden sechs tage die Woche werkelten. „Wir sind drei Monate im Verzug“, bekamen sie bei der Ankunft in Passau zu hören. „Das ist moderner Menschenhan- Zuviel Hektik beim Bau? Dieser Hilfsdel“, erregt sich ein arbeiter stürzte viereinhalb Meter tief Landsmann in Pas- auf eine Betondecke und hatte Glück. sau, Ufuk Kaptan. Ein Gespräch mit einem Baumaschinen berechnet,die ECE-Ingenieur brachte ihn letzte Stellschraube ist der noch mehr auf die Palme: Mensch“, bekam er zu hören. „Wir haben einen fixen Etat. Der Zoll ermittelt übrigens Erst werden Material und immer noch. ANZEIGEN 8 ALTES BRÄUHAUS präsentiert: HelloWien! IM BRÄUHAUS am 31. Oktober - 18 Uhr - zünftiger Heuriger mit der »Singerhof Schrammelnmusi«, Brettljausen und bairisch-österreichischen Schmankerln – Reservierung 490 52 52 »WEG VOM FENSTER«, die aktuelle Bräuhausproduktion, das aktuelle Stück von Hans Witzlinger am 3. November - 20 Uhr im Europa-Voglstadl (Passau-Ries) – Karten unter 490 52 52 oder im Vogl-Stadl selbst »TRADITIONELLES ALBERTI-SCHLACHTSCHÜSSELFEST« am 10. November im Alten Bräuhaus Live Musik mit »Hille & the Poorboys« Schlachtschüsselessen - Schlachtschnaps – Reservierung unter 490 52 52 Altes Bräuhaus Passau, Bräugasse 5, 94032 Passau November 2007 November 2007 BLICK IN DIE GESELLSCHAFT 9 James Bond Roger Moore kämpft gegen diese Tierquälerei Aber hier feiern sie mit Entenstopfleber 350 Gäste dinierten im Winterpalast-Zelt der Verlagsgruppe Passau - eine Benefiz- Gala der Reihe „Menschen in Europa“. Plaudernde Promis Serviert wurde auch diese Stopfleber im Mantel an KürbisChutney und Süßweingelée. Fotos: tz-München, Loisl Raith Muss man Tiere unbedingt quälen, bevor man sie schlachtet und isst? James Bond Roger Moore, Unicef-Botschafter, kämpft gegen Gänsestopfleber, und schrieb gerade einen Brief an das Gesundheitsministerium München. In Passau lässt sich die feine Gesellschaft diese Delikatesse gedankenlos schmecken. Roger Moore in seinem Brief: „Wie Sie vielleicht wissen, wird bei der Produktion ein langes Metallrohr durch die Speiseröhre bis in den Magen gestoßen und das zwei- bis drei- Mal täglich, sodass die Vögel mit mehrern Pfund Futter gestopft werden“. Diese grausame Prozedur führt dazu, dass ihre Leber erkrankt und auf das zehnfache der Normalgröße anschwillt. Für die Bewirtung bei der Benefiz-Gala „Menschen in Europa“ hatten die Gastgeber heuer das Grandhotel „Badrutt’s Palace“ aus St. Moritz verpflichtet. Wir wissen nicht,ob sich der Koch bei derAuswahl des Menüs etwas gedacht hat und wie die Gäste darauf reagierten. Ausgerechnet in diesen Tagen war eine Anzeige der Tierschutzorganisation Peta in der Lokalpresse, die diese Form der Tierquälerei anprangerte. Nach dem Festmahl wurde darüber peinlich geschwiegen. Gastgeberin Angelika Diekmann im roséfarbenen trägerlosen Abendkleid amüsiert sich mit (v. l.) Schauspielerin Katerina Jacob (49, „Bulle von Tölz“), Andreas Constantin Englert und PR-Dame Annette Zierer. StarTenor Gregor Prächt (38) beschäftigt sein Handy. Dicke Zigarren Paffende Herrenrunde (v. r.): „Balko“Kommissar Bruno Eyron (43), Verkaufsdirektor Peter Weber („Bossner“-Zigarren) und der Passauer Tabakhändler Peter Stephani. Kluge Köpfe Gastgeber Dr. Axel Diekmann im Gespräch mit Buchautorin Niccel Steinberger (42, „Ich bin fröhlich“), Ehefrau des Schweizer Kabarettisten. Herz und Humor Iréne Lejeune (61)von der Stiftung für Leben „Herz für Herz“ prostet dem Schweizer Kabarettisten Emil Steinberger (74) zu. STADTBLICK 10 November 2007 Passau feiert Abschied von der Straßenlaterne Hier gibt’s Bürgerblick „In Zukunft strahlt das Licht von oben“ In diesen Lokalen liegen Leseexemplare des Bürgerblick aus. Sie haben uns dort aus Versehen mitgenommen? Bitte zurücklegen. Denn nur wer Bürgerblick kauft, unterstützt ihn. Manchmal kommt das Licht von ganz oben: Wetterleuchten über der nächtlichen Dreiflüssestadt. Die Umgestaltung der Passauer Fußgängerzone ist in vollem Gange. „Sie muss entrümpelt werden“, hieß es einst bei einer Rathaussitzung, in der es um die Planung ging. Zum Gerümpel, so stellt sich heute heraus, gehörten zwei große Bäume und die Straßenlampen. Jetzt haben Fußgänger in der Ludwig- straße freie Fahrt. Ein Jammer für Hunde und Betrunkene, die keinen Pfosten mehr finden, um sich zu entleeren oder festzuhalten. „PassausAbschied von den Straßenlaternen“ ist sogar der Münchener Tageszeitung tz einen Bericht wert. Die Journalisten amüsierte vor allem Rathaussprecher Herbert Zillinger, der stolz verkündete: „In Zukunft strahlt das Licht von oben“. Das klang so, als wäre früher in Passau das Licht von unten gekommen und hätte erst durch die „Lichtgestalt“ OB Zankl seine richtige Position gefunden. Die technischen Daten der Innovation: 32 Strahler, Typ Bauscheinwerfer, Marke Baumarkt, 20 mal 20 Zentimeter groß, paarweise unter Sieht aus wie Beleuchtung in einem Gefängnishof: Dachscheinwerfer (Pfeil) in der Ludwigstraße. der Dachkante in bis zu 14 Meter Höhe montiert und für Fußgänger „nahezu“ blendfrei. Die Passauer Fußgängerzone gehört bereit seit der Adventszeit 2005 zu den lichttechnischen Vorreitern: Die alten Girlanden mit Glühlämpchen wurden, klimapolitisch korrekt, gegen Strom sparende LED-Lichterketten getauscht. Das hat zwar den selben Charme, als würde man den Weihnachts- baum mit weißen Stromsparlampen behängen, aber ins Auge sticht es allemal. Zur Vorweihnachtszeit erwartet die Passauer wohl die Premiere: Dachscheinwerfer vereint mit LED-Leuchten sorgen für innovativsten Lichterrausch.So hell wird es wohl nicht werden. „Wenn die Weihnachtsbeleuchtung angeht,schalten wir die Dachbeleuchtung natürlich aus“, sagt die Chefin des Citymarketings, Christiane Kickum. Ilztalbahn steht 2008 schon im Kursbuch! IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Wer an eine Wiederbelebung der Ilztalbahn zwischen Freyung und Passau immer noch nicht glaubt, der kennt die Fakten nicht: Unter der Nummer 12888 ist die Strecke im Kursbuch 2008 erstmals wieder aufgeführt. Die Förderer sind auf über 400 Mitglieder angewachsen und sammeln fleißig für die Sanierung. Für 50 Euro kann jeder 1 Kilometer Schienennetz kaufen. „Manche legen 1.000 Euro ein“, sagt Geschäftsführer Dr. Thomas Schempf. Dafür gibt`s später Sonderkonditionen auf eine der schönsten Bahnstrecken des Bayerischen Waldes. Thema Bummelzug: Der Bus schafft die Strecke auch nicht viel schneller. Hubert J. Denk Kapuzinerstr. 19, 94032 Passau, Telefon (0851) 93 46 649, Fax (0851) 93 46 801; Internet: www.buergerblick.de; E-Mail: [email protected]. Redaktion: Raphael Geiger, Benjamin Gigl, Matthias Heimgärtner, Tim Lilling, Lukas Müller; Technische Umsetzung: Sandra Bachl Layouts Vertrieb: Fabian Pechstein Druck: Tutte Druckerei GmbH, Salzweg Fotos: Boris Burkert, Hubert Denk „In Zukunft strahlt das Licht von oben“. Diese Ankündigung in einer Passauer Rathausmitteilung versetzte auch die Münchner Presse in ehrfürchtiges Staunen. Denn in „Little Dubai“, wie das SZ-Jugendmagazin Jetzt! neuerdings unsere Stadt nennt, werden die guten alten Straßenlaternen gegen Dachscheinwerfer ausgetauscht. Passau hat`s einfach drauf! Cafe Unterhaus, Höllgasse Café Museum, Bräugasse Cafebar, Schustergasse Altes Bräuhaus, Bräugasse Wirtshaus zum Hofragner, Gr. Messergasse Scharfrichterhaus, Milchgasse Coffee Fellows, Schrottgasse Grüner Baum, Höllgasse Gasthof 3 Linden, Steinweg Kreuzweis, Schustergasse Creperie am Innbrückbogen Cafe Kowalski, Unterer Sand Alla Turca, Unterer Sand Aquarium, Unterer Sand Café Duft,Theresienstraße Café Black Bean, Heuwinkel Café Roses, Grabengasse Pagina, Nibelungenplatz Colors, Mariahilfstraße STADTBLICK November 2007 11 Weindler bestraft Datenschutz-Demonstranten Stadtblick Wegen dieser Wasserbälle lebenslanges Hausverbot Konzert der Domspatzen Die Regensburger Domspatzen schenken uns die schönste Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit. Am ersten Adventssonntag gastieren sie um 17 Uhr im Stephansdom. Sitzplatzkarten ab 12 Euro im Ordinariat (Residenzplatz 8) oder 0851 393 230. Komischer Kreisel Das Beweisfoto des „Anschlags“: Böse Demonstranten warfen im „peb“ mit Wasserbällen. Fotos: Petra Haubner, Hubert Denk, Bistum Eichstätt Mit bunten Wasserbällen protestierte eine Handvoll Demonstranten im Kohlbrucker Hallenbad gegen den geplanten Datenmissbrauch: biometrische Kontrolle am Kassenautomaten! Weindler war über die linken Aktivisten so wütend, dass er sie bei der Polizei wegen Hausfriedensbruch anzeigte und unbefristetes Hausverbot aussprach. Amerika ist ein Erlebnis, unser Kolbrucker Stadtbad auch.Wären da nicht US-Präsident Bush und unser Stadtwerke-Chef Weindler. Beide wollen uns zur Begrüßung die Fingerabdrücke abnehmen. Der eine aus Angst vor Terroristen, der andere um Kartenmissbrauch aufzudecken. Weindler befürchtet, dass Einnahmen verloren gehen. Angeblich werden Saisonkarten, die personengebunden sind, unbefugt weitergereicht. „Da wird viel Schindluder getrieben“, sagt Weindler. Er zog neue Seiten auf: Ein Fettdruck auf den neuen Antragsformularen weist darauf hin, dass das Stadtwerkeun- Aus dem Antragsformular für Saisonkarten. ternehmen die Fingerabdrücke der Dauerkunden elektronisch im Kassensystem speichern will. Passfotos seien schwierig, weil sich die Frisuren änderten. So rechtfertigte sich der StadtwerkeChef gegenüber den Medien. Die Rechtshilfegruppe Passau kämpft gegen den Eingriff in die Privatsphäre. Sie bauten vor das Passauer Erlebnisbad (peb) einen Infostand und starteten einen Überraschungsangriff. „Getarnt als Badegäste“, wie es danach im Polizeibericht heißt, dringen sieben Demonstranten, vom 15jährigen Schüler bis zur 37- jährigen Frau, ins Hallenbad ein. Sie zahlen brav Eintritt. Was sie dann in Badekleidung vorbereiten, entgeht in Weindlers Sicherheitsbad den Überwachungskameras und Kontrolleuren. Jeder pustet ein halbes Dutzend neonorange Wasserbälle auf, beschriftet mit Botschaften.Wenige Minuten später schwimmen rund 50 Protestbälle im Wasser. Die Bademeister alarmieren die Polizei. Feststellung der Personalien, Strafanzeige und kurz darauf ein Brief mit dem Hausverbot. Weindler und seine „Wasserball-Terroristen“ sorgen bundesweit für Schlagzeilen und Diskussionen in Internetforen. „Weindler ist mittlerweile zurückgerudert“, sagt Rechtsanwältin Petra Haubner. Plötzlich heißt es, man wollte die biometrischen Daten nur auf den Magnetkarten, nicht im Kassensystem speichern. Aber das Dokument (links), das Bürgerblick vorliegt, widerlegt diese Aussage. Jetzt werden die Stadtwerke verklagt, das Hausverbot zurückzunehmen. Anderswo zieren Pflanzen oder Skulpturen den Kreisverkehr. Bei diesem amKapfingerkomplex muss das Rund gepflastert und flach gehalten werden: Denn alle Busse (und Lastwagen) kriegen die Kurve nicht und müssen drüber brettern. Ein Kreisverkehr, der nicht rund läuft so was gibt´s nur in Schilda oder in Passau. Ironman Marko verklagt Bahn Der Passauer IronmanMarko Topic (18) wurde auf der Zugfahrt zum MDR-Studio Opfer der tückischen Ost-Bahnsteige: 40 Zentimeter Lücke am Ausstieg, böser Sturz, Fußschiene. Sein Versicherungsanwalt verklagt die Bahn. ANZEIGEN 12 November 2007 20 Jahre natürlich können Sie bei uns Möbel fürs Wohnen, Schlafen und Essen kaufen und stilvolle Accessoires und Stoffe finden... Was das LOFT aber einmalig macht, ist die 20-jährige Erfahrung und meine Kompetenz als ausgebildeter Wohnpsychologe. Wir beraten Sie gerne auch zu Hause, planen Ihre Einrichtung, Ihre Unterhaltungselektronik und erstellen Beleuchtungskonzepte. Wir hören zu, wir nehmen uns Zeit und wir lassen Ihre Persönlichkeit zur Geltung kommen. Und gerne dürfen Sie sich auch "nur" inspirieren lassen, denn wir haben immer Neues im Haus. Ihr Uwe Raban Linke bulthaup Die Küche ist der wahre Raum des Lebens. 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