Jennifer RE
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Jennifer RE
Barbara MALY (Universität Wien) Jennifer RE-visited „RE“ – diese kurze Buchstabenkombination darf auf keinen Fall fehlen, versucht man die CD-ROM zu „The New You and Me 4“ zu beschreiben. „RE“nimmt man die lateinische Bedeutung: mit der Sache, durch die Sache, wird das Konzept der CD-ROM zu „The New You and Me4“ eigentlich schön veranschaulicht: Durch die Möglichkeiten, die diese CD-ROM hinsichtlich der Sprachanwendung bietet, wird der Eigenerwerb der Sprache zusätzlich zum Englischunterricht bestens unterstützt. 40 Die Erhöhung der Anwendungs- und Aufnahmefähigkeit der englischen Sprache ist einerseits durch die Konfrontation mit der Arbeitssprache selbst, seien es sämtliche Arbeitsanweisungen, logischerweise die Inhalte der Units oder die Quizzes, andererseits durch den spielerischen Zugang gewährleistet. – ob man will oder nicht, man nimmt sich auf jeden Fall etwas mit. Der red (haired) thread, der (sich) schon eh und je durch die You and Me CD-ROMs zieht, führt, hopst und gratuliert, Jennifer, ist übrigens noch „die alte“, allerdings, wie es sich gehört, ist sie natürlich auch mit den vorangegangenen CD-ROMs „mitgewachsen“ und erwachsener geworden. (falls es also eventuell zum Oberstufenlehrbuch „Make your Way“ auch eine von Jennifer gehostete CD-ROM gäbe, wäre es nicht undenkbar, dass sie rein optisch Ähnlichkeiten mit Namenskolleginnen wie Lopez, Aniston oder Love Hewitt haben wird...) So wie Jennifer gibt es auch noch die alten Strukturen, denn redesig- ned ist die CD-ROM 4 in Hinblick auf die letzte nur sehr unmerklich; das bewährte, benutzerfreundliche Bedienungsmuster wurde beibehalten: Der Installationsvorgang selbst bedarf keiner näheren Erläuterung, stellt er sich doch als sehr einfach und zeitunaufwendig heraus. Für Unerfahrene gibt es trotzdem eine kurze Erklärung auf der Hinterseite des Beiheftes, das vor allem aber dazu dient, den SchülerInnen (oder KäuferInnen) einen Einblick in die Vielfalt der CD-ROM zu geben. Das Beiheft stellt in gewisser Weise eine Ausnahme dar, da es abgesehen von den Begrüßungsworten von Jennifer durchgehend in Deutsch gehalten ist – Aus verständlichen(keits) Gründen, „versteht sich“. (Aus ähnlichen Gründen gibt es auch bei den Arbeitsanweisungen in den Units die Möglichkeit durch Anklicken des sich im rechten unteren Eck befindlichen Fragezeichens ein deutsche Übersetzung des Arbeitsanweisung zu erhalten.) Jennifer RE-visited entzückenden Ratte – Unit7 „New York, New York“) • Words in context stellt den User vor die (nicht immer einfach lösbare) Aufgabe, Sätze zu komplettieren, wobei es eine Auswahl der nötigen Wörter gibt, die allerdings in ihrer basic form angegeben sind, wodurch die richtige Wahl um einiges erschwert wird. Eine, bzw. zwei kleine Hilfen gibt es allerdings: Durch Anklicken des Fragezeichens wird die deutsche Übersetzung des gesuchten Wortes sichtbar, weiters gibt es noch die Möglichkeit, den Lautsprecher zu aktivieren, um dann den vollständigen Satz zu hören. Grundsätzlich ist das Beiheft natürlich an SchülerInnen gerichtet (was auch an Formulierungen und Sprachwahl merklich ist), das heißt, es finden sich nicht nur Erklärungen der verschiedenen Möglichkeiten dieser CD-ROM, sondern auch Gründe und Tipps für gewisse Übungen. Durch die vielen screen-shots wirkt das Beiheft nicht nur sehr bunt und aufgelockert, sondern darüber hinaus bleibt es auch noch übersichtlich. Wendet man sich nun nach eingehender Auseinandersetzung mit Jennifers gedruckten Worten, sprich dem Beiheft (was im Prinzip nicht notwendig ist, da es Bedienung und Möglichkeiten eigentlich nur wenig bis gar keiner Erklärung bedürfen) nun den animierten Worten Jennifers zu, gelangt man nach dem Intro (das sich in melodiöser Hinsicht stark verbessert hat!) in das Menü, aus dem man eine der 14 Units wählen kann. Durch eine Kurzanzeige erfährt man, was die SchülerInnen innerhalb einer Unit erwartet. Thematisch decken sich die Units der CD-ROM im Großen und Ganzen mit denen des Lehrbuches und bieten deshalb eine ansprechende Auswahl (aus meiner Sicht zumindest; mag schon sein, dass aus SchülerInnenmunde ein anderes Urteil kommt) Hier sind vor allem die geistreichen Titel der Units hervorzuheben, durch deren kreative Gestaltung das Ganze interessanter wird. Bewusst schreibe ich nicht „als es ist“, Vielseitigkeit wäre nämlich das letzte, das man dieser CD-ROM absprechen könnte, denn fast jede Unit bietet acht verschiedene Möglichkeiten, tasks, sich entweder auditiv, oder produktiv, auf jeden Fall aber aktiv mit und in Englisch zu befassen und gewährleisten somit für jeden Lerntyp einen passenden Zugang. • Picture dictionary ermöglicht das Wiederholen der Vokabeln aus den Picture dictionaries des Lehrbuches. In drei Steps werden die Worte via Bild, Ton und Reproduktion erarbeitet, wobei sich mir hier zwischendurch die Frage gestellt hat, ob repetition nicht manchmal sehr repetitive ist. Erfahrungsgemäß, und aus lernpsychologischer Sicht gibt es an „Repetitio est mater studiorum“ natürlich nichts zu rütteln, stellt und stellte sich diese Lernstrategie doch als recht effektiv heraus, allerdings ist es auch gut nachzuvollziehen, wenn die Eine oder der Andere nach einiger Zeit nur mehr einen von drei Steps macht. Mein personal favourite bei Picture dictionary ist – aufgrund der • Writing enthält einerseits kurze Texte zum Anhören, andererseits bietet es mit Hilfe von Satzanfängen, Überleitungen etc. quasi ein Gerüst, um selber einen Text zu produzieren, ihn zu layoutieren und dann auch auszudrucken; allerdings kann dieser selbst produzierte Text nicht vom Programm auf Fehler überprüft, oder gar korrigiert werden. • Memory, wie der Name schon sagt, ist eine zusätzliche Methode zum Erlernen von Vokabeln und funktioniert genau wie das bekannt Spiel: in Step 1 gilt es die richtigen Vokabeln den richtigen Bildern zu zuordnen, in Step 2 ist man sogar nur auf den Klang des Wortes angewiesen. • Dialogue stellt die Aufgabe, den Inhalt eines kurzen Videoclips zu erfassen, um z.B Sätze in die richtige Reihenfolge zu bringen oder Statements auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, etc.. Hier wären wahrscheinlich die ersten Kritikpunkte anzubringen, die es trotz der bisherigen Lorbeeren natürlich auch gibt. So trifft die vorhin angesprochene repetitiveness zwar nicht wirklich auf den vorgesehenen Lernprozeß zu, sehr wohl allerdings auf die Auswahl der SchauspielerInnen, die in „Dialogue“ mit ihrem native English 41 Barbara MALY (Universität Wien) aufwarten. Ohne deren schauspielerische Leistung mindern zu wollen, ist es doch etwas eintönig immer mit denselben Gesichtern unterhalten zu werden. Trotz der etwas „unnatürlichen“ Szenarien bieten die „Live-Videos“ doch eine nette Abwechslung zu den sonstigen animierten Sequenzen. Mein personal favourite stellt sicher der amüsante Dialog aus Unit 11 „Dilemmas“ dar – „Ten things I hate about you“ lässt grüßen! • Grammar gehört wohl oder übel beim Erwerb einer Fremdsprache essentiell dazu und obwohl Grammatik bei den meisten SchülerInnen auf wenig Begeisterung stößt, wurde hier ein, meiner Meinung nach, guter Kompromiss gefunden. Durch den spielerischen Zugang und dadurch, dass mit viel Bildmaterial gearbeitet wird, wirkt dieses Kapitel nicht ganz so trokken, wie es sein kann, oder meistens auch ist. • Story baut auf interaktive Geschichten auf, das heißt der Leser, die Leserin (bzw. der Hörer oder die Hörerin, da es auch die Option gibt, sich die Geschichten anzuhören) hat Möglichkeiten, sich in die Geschichte einzumischen, sei es den Verlauf der Geschichte zu beeinflussen, zwischendurch eigene Meinung kund zu tun. Hin und wieder stellt Jennifer auch „traditionellere“ Aufgaben, wie True/False, Multiple choice tests etc. Mein personal favourite – mit Abstand wohl gemerkt – Unit 11, „The If- book“. • Dictation ist eine Übung die nicht nur gutes Gedächtnis verlangt, sondern auch ein Maß an Fingerfertigkeit beim Tippen voraussetzt. Bei Step 1 erscheint im Hintergrund ein oder mehrere Sätze, die nach kurzer Zeit verschwinden und dann getippt werden sollen, wobei das System nur wenige Fehler verzeiht, aus welchem Grund auch immer diese entstanden sind (seien es normale Tippfehler, Flüchtigkeitsfehler, Unwissenheit etc.) Allerdings 42 kann man sein Kurzzeitgedächtnis zwischendurch immer wieder auffrischen, indem man den Hintergrund anklickt, wodurch dann der restliche Satz noch einmal erscheint. Step 2 kommt einem traditionellem Diktat gleich: Ein angesagter Text soll möglichst fehlerfrei abgetippt werden. Auch hier gilt, vertippt man sich zu oft bei einem Wort, wird dies als Fehler gerechnet, bzw. das Wort richtig ersetzt. Interessanterweise bieten gerade Unit 2, Unit 8 und Unit 14, also in 6er Sprüngen, nur 6 Optionen, fragt sich, ob Jennifers 6-appeal des Teuflischen Werk wieder aufhebt... Nachdem diese Fragestellung aber weder reasonable noch relevant ist, ist die in Wahrheit interessante Frage jene, wo denn der task „song“, der bei der CD-ROM zu „The New You and Me 3“ noch angeboten wurde, hin verschwunden ist. Ich weiß es nicht – aber ehrlich gesagt wird der Troubadix, der für seine bisherigen unsäglichen Songs und noch unsäglicheren Cover-Versionen Jennifer RE-visited General Knowledge Quiz“ den letzten Feinschliff für das Allgemeinwissen aus den Bereichen Geographie, Geschichte, Biologie, Naturwissenschaft und Hobbies. Sowohl beim „Trivia Quiz“, als auch beim „General Knowledge Quiz“ können sogar zwei SpielerInnen gleichzeitig ihr Wissen messen. Joker gibt es allerdings nur bei den Fragen der Option „Internet Research“: abgesehen von vier möglichen Antworten scheint noch ein link auf, der auf jeden Fall die richtige Antwort bietet. Außerdem wird eine kleine (aber gute) Auswahl von nützlichen links geboten, die thematisch nicht nur der Zielgruppe der achten Schulstufe entspricht, sondern prinzipiell sehr brauchbar sind. Einziger möglicher Nachteil, der sich bei „Internet Research“ ergeben könnte, ist die Tatsache, dass beim Verlassen des „Internet Research“ nicht gleichzeitig die Verbindung getrennt wird, wodurch SchülerInnen (meistens aber eher die Eltern) ihren Eifer teuer bezahlen könnten. Zu guter Letzt sei auch nicht die Wordlist zu vergessen, auf die SchülerInnen ständig zugreifen können, um notfalls ein unbekanntes Wort nachschlagen zu können. wahrscheinlich in der Hölle schmort, niemandem abgehen.... . Alle möglichen Übungen werden mit einem Art Punktesystem bewertet, das den SchülerInnen Aufschluss über ihre Leistung gibt. Als Belohnung erscheint eine animierte Videosequenz, allerdings nur, wenn volle Punkteanzahl erreicht wurde. Obwohl es, wenn mal etwas daneben geht, es immer die Möglichkeit gibt durch Anklicken des „Try Again“buttons noch einmal einen Versuch zu starten, ist es schon manchmal är- gerlich wenn bei einigen Übungen Fehler gewertet werden, die eigentlich nichts mit Unwissenheit zu tun haben, zum Beispiel bei Einsetzübungen Tippfehler, Verkürzungen etc. Im Menü, das die 14 Units zu Auswahl stellt, gibt es zusätzlich zu den Units auch noch 3 Arten von Quizzes, die vor allem auch durch den momentanen Hype der Millionenshow „voll im Trend sind“. Einerseits verhilft das „Trivia Quiz“ mit 250 Fragen zu Perfektion in Sachen „The New You and Me 4“, andererseits setzt „The Die CD-ROM zu „The New You and Me 4“ schließt somit auf jeden Fall in positiver Hinsicht an ihre Vorgänger an, und obwohl sie sehr auf SchülerInnen zugeschnitten ist, bringt sicher auch anderen Usern Erfolge. Ich persönlich habe sicher viel durch die Arbeit mit dieser CD-ROM profitiert und mir bleibt eigentlich nicht mehr viel anderes zu sagen, außer: Recommendable! 43