Gidon Kremer Thomas Quasthoff Janine Jansen
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Gidon Kremer Thomas Quasthoff Janine Jansen
www.klassikakzente.de • C 43177 • 1 • 2007 Gidon Kremer Fü r K l a s s ikAk zente an d e r S c h r e i b m aschine Thomas Quasthoff En d l i c h J a z z Janine Jansen Da s G e ige n w u nder an d e r B r at s che Donna Baltica Elīna G ar anča Inhalt Editorial INTRO 3 Salonen in London Garanča in Dresden Doppeljubiläum Andreas Kluge Titel Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, 4 Elīna Garanča: Regen und Blitzlichtgewitter in Riga wie heißt es doch immer so schön: Schau nie zurück, sondern immer nur nach vorn! Obwohl dies eine durchaus anfechtbare Aufforderung darstellt, will ich mich angesichts der ersten Ausgabe Ihrer KlassikAkzente im neuen Jahr dem Diktum beugen, meinen Blick ein wenig über die vor uns liegenden zwölf Monate schweifen lassen und einmal das berühmte Nähkästchen in Sachen neuer Veröffentlichungen von etablierten und neuen Universal-Classics-Stars für Sie öffnen. Das erste Highlight des Jahres gibt es bereits Ende März, wenn Anna Netrebko und Rolando Villazón ihr Duettalbum vorlegen im Zusammenhang mit drei konzertanten Aufführungen von „La bohème“ in München und ihren gemeinsamen Auftritten als Massenets Manon und Des Grieux an der Berliner Staatsoper. Shootingstar Gustavo Dudamel und sein Simón Bolívar Youth Orchestra haben sich Mahlers 5. Symphonie aufs Programm geschrieben, Christian Thielemann die Erste von Brahms und EsaPekka Salonen gibt sich auf der Download-Plattform von DG Concerts mit Beethoven und Lutosławski die Ehre. Dem können und wollen die Pianisten natürlich nicht nachstehen. Und so stellt Lang Lang sein erstes Beethoven-Konzertprojekt vor, mit dem er im Frühsommer auch auf Deutschlandtournee gehen wird, Yundi Li konzertiert Liszt und Chopin, Hélène Grimaud tut’s ihm nach mit Beethovens 5. Klavierkonzert. Und der junge Pole Rafał Blechacz, gerade erst der Abräumer beim jüngsten Chopin-Wettbewerb, spielt sein Debüt-Recital auf Deutsche Grammophon ein – mit Chopin natürlich! Jean-Yves Thibaudet wiederum unternimmt einen „Opernbesuch ohne Text“ mit den berühmtesten Opernparaphrasen der Klavierliteratur. Überhaupt Oper: Das Thema wird auch in diesem Jahr großgeschrieben. Juan Diego Flórez wird als Donizettis Ernesto aus Zürich, Renée Fleming als Violetta Valéry aus Los Angeles zu erleben sein – natürlich im DTS-5.1-Sound auf DVD! Anna Netrebko ist die Susanna auf dem Mitschnitt des Salzburger „Figaros“ von 2006, der auf CD und DVD veröffentlicht wird. Und die anderen Universal-Vokalakrobaten? Magdalena Kožená erweist Georg Friedrich Händel ihre Reverenz, Thomas Quasthoff noch einmal dessen Zeitgenossen Johann Sebastian Bach und Cecilia Bartoli … ja, die Römerin wird, einer guten alten Tradition folgend, im Herbst ihr neues Album veröffentlichen. Jedoch, und hierin ebenfalls einer guten alten Bartoli’schen Tradition folgend, bewahrt die schlaue Füchsin darüber noch strengstes Stillschweigen. Lassen Sie sich also überraschen … Interview 8 Iva Bittová und Vladimír Godár: Zwischen Lobpreis und Klage Magazin 10 Janine Jansen: Geigenprinzessin für das Volk 1 2 Mikhail Pletnev: Beethoven ist der Größte 1 3 Yundi Li: Stiftung Liszt-est 1 4 Grand Prix: Moderne Klassiker in neuem Gewand 1 5 The Originals: Der Komponist hat immer Recht! 16 Mysliveček: Der böhmische Mozart 17 Der klassische Fragebogen, beantwortet von Gustavo Dudamel 18 Gidon Kremer: Bewusstsein und Befriedigung 2 0 Grenzgänger: Thomas Quasthoff 2 2 Mischa Maisky: Goldberg variiert 23 Nikolaus Harnoncourt: Mit Monteverdi durch Europa N eue CDs 24 Alle neuen Veröffentlichungen ausführlich vorgestellt 26 Veröffentlichungsregister Service Titelfoto: Kasskara / DG 0 Live-Termine 3 3 1 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste Vorschau KlassikAkzente wird herausgegeben von www.KlassikAkzente.de Einen guten, erfolgreichen und vorsatzintensiven Start ins neue Jahr wünscht Ihr Andreas Kluge Foto: Kasskara / DG Intro Doppeljubiläum Salonen in London Esa-Pekka Salonen wird neuer Chef des Philharmonia Orchestra London und folgt damit Christoph von Dohnányi als Chefdirigent des renommierten Londoner Orchesters. Ab der Spielzeit 2008/2009 wird der finnische Stardirigent in der Doppelfunktion als Chefdirigent und Künstlerischer Direktor dem Orchester vorstehen. „Meine Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra begann 1983, als ich auf die Bühne der Royal Albert Hall kam, um Mahlers 3. Symphonie zu dirigieren. Den Empfang und die Unterstützung, die mir das Orchester bereitete, bleiben für mich unvergesslich.“ Christoph von Dohnányi sagt über seinen Nachfolger im Amt: „Ich freue mich, Esa-Pekka Salonen auf das herzlichste als Chefdirigent des Philharmonia Orchestra zu begrüßen. Ich kann mir keinen geeigneteren Dirigenten auf dieser Position vorstellen und sehe unserer Zusammenarbeit bei den ambitionierten Projekten in der Zukunft mit Freuden entgegen.“ Zentraler Programmpunkt seiner ersten Spielzeit werden Programme rund um die „künstlerischen Einflüsse des Wiener Jugendstils“ sein. Im Dezember dirigierte Salonen bereits dreimal Mahlers Lieder zyklen sowie ein Programm mit zeitgenössischen Werken von Lutoslawski, Castiglioni und Donatoni sowie seiner eigenen Komposition für Kammerensemble: „Memoria“. Foto: Monika Rittershaus / DG Esa-Pekka Salonen Unitel und Classica haben Grund zum Feiern. Seit 1966 produ ziert die von Leo Kirch gegründete Unitel unter dem Titel „Music to watch“ Opern, Operetten, Ballette und Konzerte mit hochran gigen Künstlern und verfügt damit heute über ein Repertoire von ca. 1000 Stunden Spieldauer. Oberste Priorität hatte dabei stets die Realisierung auf höchstem technischen Niveau, sowohl was die Einführung von Farb- und Stereoaufzeichnungen betraf als auch neuerdings Aufnahmen im HDTV-Verfahren. Classica wiederum, der Sender für klassische Musik auf Premiere, wurde 1996 ge gründet und ist der erste Kanal für klassische Musik im deut Anna Netrebko schen Pay-TV. Ein Porträt von Albrecht Mayer gehört eben so zu den aktuellen Projek ten von Unitel wie der Livemit schnitt von Verdis „La traviata“ bei den Salzburger Festspielen 2005 mit Anna Netrebko und Rolando Villazón oder das Mo zart-Projekt mit Anne-Sophie Mutter. 2007 wird Unitel eng mit Christian Thielemann und den Münchener Philharmoni kern zusammenarbeiten, dazu Produktionen aus der Arena di Verona sowie aus dem spek takulären Opernhaus Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia präsentieren. Die größte Herausfor derung für Unitel und Classica stellte im vergangenen Sommer das Projekt Mozart22 dar, die Aufzeichnung des kompletten Opern werks von Wolfgang Amadeus Mozart im Rahmen der Salzburger Festspiele 2006, das von Deutsche Grammophon und Decca auf 33 DVDs im November veröffentlicht wurde. www.unitel.de • www.classica.de Foto: Kasskara / DG Garanča in Dresden Zum ersten Mal nach 67 Jahren erstrahlte die Dresdner Sem peroper in der Nacht des 13.01. letzten Jahres wieder im Licht eines grandiosen Balls: Die Premiere des SemperOpernballs zog über 2200 Gäste in seinen Bann. Am 19.01.2007 führt der zweite SemperOpernball die festliche Tradition fort und baut auf den Erfolg der rauschenden Ballnacht vom letzten Jahr auf. Dabei vertrauen die Organisatoren wieder auf ein anspruchs volles und abwechslungsreiches künstlerisches Programm, das sowohl die Ballgäste als auch die Besucher des großen Volksfestes auf demTheaterplatz von neuem begeistern wird. Stargast des Abends und Ballkönigin wird Elīna Garanča sein, die Dresden noch in guter Erinnerung ha ben dürfte: Am 10.10. wurde ihr in der Frau enkirche der Europäische Musikpreis 2006 verliehen. Der MDR überträgt das gesell schaftliche Ereignis am 19.01. ab 21.00 Uhr live. Die lettische Mezzosopranistin, deren Debütalbum „Aria Cantilena“ an diesem Tag erscheint (siehe Titelgeschichte), wird den Ballgästen zwei Kostproben ihrer Kunst bieten – je eine Arie von Johann Strauß jr. und Gioacchino Rossini. Elīna Garanča www.KlassikAkzente.de Titel Regen und Blitzlichtgewitter in Riga 10.30 Uhr an einem nicht gerade goldenen Herbsttag in Riga. Im Reval Hotel Latvija, das uns in Deutschland als Jugendstil-Hotel ans Herz gelegt wurde, dabei vielmehr den Charme einer pompösen sowjetischen EndzeitHerberge verströmt, warten wir in der Lobby auf Elīna Garanča. Der Tag wird es in sich haben, denn auf dem Programm stehen Fotoshooting und Interview mit der jungen lettischen Mezzosopranistin, die sich gerade anschickt, mit ihrem ersten Album auf Deutsche Grammophon nun auch auf dem heiß umkämpften Plattenmarkt zu reüssieren. Die junge Sängerin, die an der Wiener Staatsoper bereits in Nebenrollen wie Lola und Stefano zum Publikumsliebling avancierte und dabei manchem „gesetzten“ Star an ihrer Seite schnell mal die Schau stahl, hat sich in den zurückliegenden drei Jahren mit Stimme, Fleiß und Charisma an die Spitze ihrer Zunft gesungen. Wer heute einen Blick in ihren Auftrittskalender wirft, liest neben dem Namen Garanča nicht nur die Spitzenhäuser des internationalen Opernbetriebes wie das Royal Opera House Covent Garden, die Opéra Bastille, die Berliner Staatsoper Unter den Linden, die New Yorker MET und – natürlich – die Wiener Staats oper, er findet sie dort nun auch in den führenden Partien ihres Repertoires – Dorabella, Octavian, Sesto, Rosina, Charlotte und Adalgisa. In Riga regnet es eine halbe Stunde später noch immer in Strömen. Wir versuchen, uns den Tag mit einer Flut von Espressi an der Hotelbar schönzutrinken und warten. Unter anderem auf besseres Wetter ... Elīna hat mittlerweile angerufen und besorgt nachgefragt, was um Gottes Willen sie denn bei solch einem Wetter anziehen soll, wo jeder Gedanke an einen Fototermin im Freien selbst dem Fotografen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wie viel mehr dann erst einer Sängerin, die in dieser Hinsicht zwar alles andere als zimperlich ist, jedoch im Geiste bereits bei ihrer nächsten Vorstellung und der Hoffnung weilt, diese möglichst ohne Erkältung über die Bühne zu bringen. Das Team aus Journalistin und Fotograf bastelt derweil schon an Plan B und inspiziert die nicht sonderlich anheimelnden Räumlichkeiten www.KlassikAkzente.de auf Fotogenität hin. Die Idee, eine Homestory mit der jungen Lettin in ihrer Heimatstadt, die gleichzeitig auch die Stadt ihrer ersten beruflichen Erfolge war, zu produzieren, musste man Elīna Garanča denn auch nicht lange nahelegen. Mit einer charmanten Portion wohldosierten Nationalstolzes schickte sie uns schon am nächsten Tag Vorschläge für einige Locations in Riga, die entweder Teil ihrer Biografie waren oder ein überzeugendes Bild des neuen, selbstbewussten Riga vermitteln. Inzwischen ist Elīna Garanča in Begleitung einer Kollegin vom Opernhaus, die für das perfekte Make-up während der Fotosession sorgen soll, im Hotel eingetroffen und schlagartig hebt sich unsere Stimmung. Ja, das Wetter sei zwar eine Katastrophe, aber hier in Riga könnte es binnen kürzester Frist in einen herrlich sonnigen Herbsttag umschlagen – man brauche nur etwas Geduld und eine Prise Gottvertrauen. Wir verlassen uns lieber auf die Erfahrungen einer gebürtigen Rigaerin und harren der Dinge. Die 1976 in der lettischen Hauptstadt geborene Garanča begann als 20-Jährige ihr Musikstudium an der Lettischen Musikakademie, nachdem sie ihre musikalischen Vorbilder ziemlich radikal ausgewechselt hatte: Aus Mariah Carey, Whitney Houston und dem Traum von einer Musical-Karriere wurden quasi über Nacht Joan Sutherland und eine Karriere als Opernsängerin. Und weil sie alles, was sie anpackt, mit voller Hingabe betreibt, frönte sie ihrer neuen „Karaoke“Leidenschaft für Sutherlands „Casta diva“ bei geöffneten Fenstern derart, dass die Nachbarn schrien, sie möge endlich damit aufhören! Während sie mit dieser und anderen Geschichten aus ihrer beruflichen Anfangszeit für blendende Laune sorgt, beäugen die wenigen morgendlichen Gäste der Bar argwöhnisch, welcher Star das wohl sein könnte, den man jetzt in den Mittelpunkt eines nicht enden wollenden Blitzlichtgewitters drapiert. Noch vor kurzem habe man ihr in Riga nicht unbedingt den roten Teppich ausgerollt, aber nachdem auch in der heimischen Presse über den Europäischen Kulturpreis berichtet wurde, den sie Anfang Oktober neben Michael Gorbatschow und dem Herzog von Kent in der Dresd- Foto: Kasskara / DG Dank widriger Wetterverhältnisse wurde für KlassikAkzente aus einigen Stunden Fotoshooting ein Tag Privatführung durch die geheimen Ecken Rigas. Reiseleitung: Elīna Garanča. Geduld und Gottvertrauen: E L ī N A G A R ANČA www.KlassikAkzente.de Titel Beherrscht das Posieren perfekt: Foto: Kasskara / DG E L ī N A G AR ANČA www.KlassikAkzente.de Massenet • Offenbach Rossini • Villa-Lobos Strauss u.a. Aria Cantilena Deutsche Grammophon CD 477 623 1 Elīna Garanča, Mezzosopran Diana Damrau, Sopran u.a. • Staatsopernchor Dresden Staatskapelle Dresden Dirigent: Fabio Luisi Nachmittags geht’s ins Opernhaus. Ein Anruf der international bekanntesten Sängerin des Hauses öffnet alle Türen. ner Frauenkirche überreicht bekam, wurde sie sogar in die Neuauflage des „Who’s who“ wichtiger lettischer Persönlichkeiten aufgenommen. „Augen links, das Kinn höher, bitte mal den Arm aufstützen, wenn’s geht auch mal lächeln, bitte ...“ Na ja, mit dem Lächeln sei das so eine Sache: „Auf Befehl“ würde ihr das, wie alles ihr im kategorischen Imperativ Angetragene, eher schwerfallen. Aber sie tue ihr Bestes, aus dem ungeliebten Job als Fotomodell auch das Beste herauszuholen. Dass sie das Posieren perfekt beherrscht, beweisen ihre aktuellen Bilder zum „Aria Cantilena“-Album. Denn quasi chamäleonhaft, wie sie auf ihrem Album zwischen Rossini, Massenet, VillaLobos und Richard Strauss wechselt, meint man auf den Fotos mindestens vier verschiedene Elīna Garančas vor sich zu haben: vom fast jungmädchenhaften, über den lieblich-fraulichen und den sinnlich-erotischen Typ bis hin zum strengen Bond-Girl. Mittlerweile sind wir in der Panorama-Bar des Hotels angekommen und Elīna lässt sich mit Engelsgeduld vor einem großartigen Blick über ihre Stadt ablichten. Dort sei das Opernhaus, aber das würden wir später ja ohnehin noch sehen, das da sei die bekannteste Straße in Riga, die man einmal entlanggegangen sein muss, ach, und dort hinten, zwischen dem weißen und dem gelben Haus, da wohne sie. Nette kleine Wohnung für ihre leider immer seltener werdenden Aufenthalte zu Hause. Auch der Fotograf ist ganz verliebt in die unprätentiöse, aber dennoch selbstbewusste Art seines Models und vergisst über seinen Schnappschüssen fast den Zeitplan. Da hat er allerdings die Rechnung ohne die Gastgeberin gemacht. Getreu dem Motto, wer viel arbeitet – und Fotografiertwerden ist Arbeit! –, soll auch gut essen, bittet die Sängerin zu Tisch in eines der angesagtesten Restaurants der Stadt. Auf dem kurzen Weg dorthin, denn in Riga sind die wichtigen Wege fast alle kurz, erfüllt sich tatsächlich die Prophezeiung von Sonne und vor das – ohnehin schon späte Mittagessen – hat unser Fotograf deshalb noch mindestens zwei, drei Motive geschoben – Bushaltestelle, Baum im Park und eine große Uhr, die schon seit Jahren der zentrale Treffpunkt für alle Rigaer ist, wie uns Elīna zwischen dem Klicken des Auslösers lachend verrät. Nach dem Essen geht’s an den Ort, der für die junge Elīna Garanča zum Ausgangspunkt einer Karriere wurde, wie man sie heutzutage nicht allzu oft mehr antrifft: das Opernhaus von Riga. Wo man andernorts mit Verboten, absurden Vorschriften und engen Bewegungsradien zu kämpfen hat, genügt ein Anruf der international bekanntesten Sängerin des Hauses, um im Handumdrehen Zugang zu allem zu bekommen, wonach sich ein Fotografenherz sehnt. Der Umgangston ist liebenswürdig und man merkt ein wenig den Stolz des Hauses auf jene Sängerin, die in den kommenden Jahren den Ruf des Theaters in alle Welt tragen wird. Auf den großen Plakaten wird Puccinis „Madame Butterfly“ angekündigt. Garantiert nichts für sie, obschon sie natürlich problemlos die Suzuki singen könnte. Aber sie habe hier Größeres vor, bekennt sie mit schelmischem Lächeln und einem fast unwiderstehlich herausfordernden Blick: In einem Jahr, fast auf den Tag genau, wird sie hier erstmals den Traum aller Fachkolleginnen verkörpern, Bizets Carmen. Mittlerweile könnte sie das sicherlich auch in New York, London oder Wien tun, zweifelsohne würde man sich dort mit so einer Carmen gern schmücken. Aber den Zuschlag für ihr Rollendebüt bekam Riga. Vielleicht aus Dankbarkeit für die Unterstützung beim Karriereaufbau, ganz sicher jedoch aus klugem beruflichem Kalkül: Alle bedeutenden Sängerinnen der Vergangenheit haben ihre wichtigen Partien stets im scheint’s Verborgenen ausprobiert, um mit dem daraus gewonnenen Wissen um ihre Stärken und Schwächen kurz darauf die große Opernwelt zu erobern. Und dass Elīna Garanča als Carmen eines Tages den Kopf nicht nur ihrem Don José, sondern mindestens genauso ihrem ohnehin schon hingerissenen Publikum verdreht, darauf kann man schon heute jede Wette eingehen. 19.00 Uhr, und wieder liegt Riga unter einem undurchdringlichen Regenschleier. Die etwas andere „Homestory mit Elīna Garanča“ ist im Kasten. Sicher, das Fotoshooting hatten sich alle Beteiligten am Anfang anders vorgestellt. Aber einen ganzen Tag – aus den geplanten fünf Stunden waren schließlich acht geworden! – mit Elīna Garanča in Riga, das bekommt man ja auch nicht alle Tage. Andreas Kluge KlassikLink: garanca www.deutschegrammophon.com/garanca-ariacantilena ELīNA GARANČA auf Tournee 02.01. Wien (A), Staatsoper Rossini: „Il Barbiere di Siviglia“ 24.03. Baden-Baden, Festspielhaus Auszüge aus „Aria Cantilena“ 05./07.01. Wien (A), Staatsoper Mozart: „Le nozze di Figaro“ 27.03. München, Herkulessaal Auszüge aus „Aria Cantilena“ 13./15./17./21.01. Wien (A), Staatsoper Mozart: „Così fan tutte“ 29.03. Dortmund, Konzerthaus Auszüge aus „Aria Cantilena“ 17.02. Wien (A), Musikverein Berio: Folk Songs 08./11./15.03. Wien (A), Staatsoper Strauss: „Der Rosenkavalier“ 21.03. Frankfurt am Main, Alte Oper Auszüge aus „Aria Cantilena“ 31.03. Düsseldorf, Tonhalle Auszüge aus „Aria Cantilena“ 02.04. Hamburg, Laeiszhalle Auszüge aus „Aria Cantilena“ 13./15.04. Wien (A), Musikverein Recital Weitere Termine und aktuelle Ergänzungen unter www.klassikakzente.de www.KlassikAkzente.de Zwischen Lobpreis und Klage Alte Musik, Neue Musik? Für den 1956 geborenen slowakischen Komponisten Vladimír Godár ist die Frage falsch gestellt. „Jeder Klang trägt das Ganze, auch die ganze Geschichte mit sich“, sagt Godár mit Thomas Manns „Doktor Faustus“. Seine berührende Kantate „Mater“ für Frauenstimme, gemischten Chor und Barockorchester atmet den Geist sakraler Musik vergangener Jahrhunderte – und ist doch unmittelbarer Ausdruck eines ganz und gar heutigen Empfindens. Vor der deutschen Erstaufführung des Werks in Ludwigshafen traf sich KlassikAkzente mit der Sängerin Iva Bittová und dem Komponisten zum Interview. KlassikAkzente: Frau Bittová, wie kam es zu Ihrer Mitwirkung an „Mater“? Iva Bittová: Vor einigen Jahren schickte mir Vladimír Godár einen Brief und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, als Sängerin eine Filmmusik von ihm einzuspielen. Da ich in Tschechien ziemlich isoliert in einem kleinen Dorf lebe, hatte ich den Namen noch nie gehört. Trotzdem entschloss ich mich, es zu versuchen. Gleich beim ersten Treffen war ich fasziniert von Vladimírs Offenheit und dem Wissen, das er über meine Musik gesammelt hatte. Er kannte meine gesamte Arbeit von den ersten Anfängen an! KlassikAkzente: Was hat Sie fasziniert am Konzept von „Mater“? Bittová: Ich bin sehr interessiert an unterschiedlichsten Arten von Musik – Avantgarde, Folklore und Klassik. Dabei fesselt mich der Lernprozess als solcher, das Erlernen neuer Sprachen. Ich fühle, wie sich mein Ausdrucksspektrum erweitert. Die Erfahrung mit diesen Liedern ist für mich wie ein einziges großes Geschenk. Die Barockinstrumente in ihrer tiefen Stimmung klingen ganz anders als in der heutigen Musik. Das kann sehr hoch gehen, mitunter auch recht scharf klingen. Für mich liegt in dieser Musik eine große Traurigkeit; andererseits gibt es aber diese plötzlichen Durchbrüche, die uns in unserer gesamten Existenz erschüttern und unser ganzes Leben erfassen. KlassikAkzente: Herr Godár, im 17. Jahr hundert war die Form der Kantate sehr ver breitet – man denke nur an Scarlatti und Bach. Im späteren 18. und 19. Jahrhundert www.KlassikAkzente.de geriet sie dagegen in Vergessenheit und wur de erst im 20. Jahrhundert wieder neu be lebt. Warum wollten Sie in dieser Form kom ponieren? Vladimír Godár: Zuerst hatte ich gar nicht die Absicht, eine Kantate zu schreiben. Ich komponierte einige Stücke für separate Anlässe, aber dann merkte ich, dass es etwas gab, das all diese Teile miteinander verband, nämlich die Idee zu „Mater“, mit der Freude der Mutter über die Geburt, dem Klagegesang über den toten Sohn usw. In meinen Studienjahren in Bratislava habe ich viel in Ensembles für Alte Musik gespielt, deshalb hielt ich es für eine gute Idee, auf dieser Ebene mit Iva zusammenzuarbeiten. KlassikAkzente: Was macht Iva Bittovás Gesangsstil aus? Godár: Ihre fantastische Intonation! Sie ist sehr rein, und schön wie bei einem Streichinstrument, nicht wie bei vielen Sängern. Außerdem mag ich ihre starke Emotion und die klare Artikulation. Irgendwann sagte ich zu ihr: „Was brauche ich mehr als deine Stimme, um aus all dem Musik zu machen?“ KlassikAkzente: Welche Rolle spielt die Einfachheit in Ihrer Musik? Godár: Der 2001 verstorbene Komponist Iannis Xenakis hat einmal gesagt: „Unsere Musik ist nicht komplex, jedenfalls nicht so wie die Musik von Mozart oder Bach. Verglichen damit ist unsere Musik primitiv, denn sie bleibt eigentlich nur auf einem Level, während die Musik der Vergangenheit sich auf verschiedenen Bedeutungsebenen bewegte.“ Ich denke, meine Musik – oder das, was in ihr vermeintlich „einfach“ erscheint – ist in Wahrheit ein Spiel mit diesen vielen verschiedenen Ebenen der Semantik, die die Musik früherer Jahrhunderte mit sich führt. KlassikAkzente: Frau Bittová, Vladimír Godár nannte sein Werk „Mater“. Sie sind selbst Mutter von zwei Söhnen. Kann nur eine Mutter diesen Part singen? Bittová: Ich denke, es ist sehr wichtig für eine Künstlerin, dass sie ihre Rolle als Frau kennt. Viele meiner Freunde fragen mich ständig: „Iva, wie kannst du an deiner Karriere basteln, wenn du zwei Söhne hast?“ Ich bin Musikerin und Sängerin, aber ich wusste nicht, ob ich ein Kind würde haben können. Natürlich war es mein Wunsch, und so habe ich mir immer gesagt: Tu es einfach, geh deinen Weg, denk nicht so viel darüber nach. Es kann eine Künstlerin nur innerlich bereichern, wenn sie ein Kind hat, das weckt viele Gefühle, also ist es auch sehr wichtig für die Kunst und die Art, wie man Musik interpretiert. Ich kann da natürlich nur für mich sprechen und sagen, für mich ist es wichtig und ich bin glücklich damit, dass ich zwei Kinder habe. Es kann einen nur stärker machen, das Leben ist für keinen von uns immer nur leicht. Doch wenn ich allein mit meinen beiden Söhnen bin und ein paar wichtige Dinge zu klären habe, sind das Momente, in denen man wirklich über sich nachdenkt, über sein Tun, und diese Eindrücke teilen sich auch stark nach außen mit. Das Interview führte Karl Lippegaus. KlassikLink: godar www.mater-musik.de Stimme wie ein Streichinstrument: Fotos: Marek Vogel / ECM Iva Bi ttová Vladimír Godár Mater ECM New Series CD 476 568 9 Iva Bittová, Gesang Miloš Valent, Violine/Viola Bratislava Conservatory Choir • Solamente Naturali Dirigent: Marek Štryncl www.KlassikAkzente.de Geigenprinzessin für das Volk Die ganze Welt liegt Janine Jansen zu Füßen, aber wie schaut es in ihrer Heimat aus? Auf ihrem neuen Album hat die Holländerin mit Riccardo Chailly und dem Gewandhausorchester Leipzig Mendelssohn und Bruch aufgenommen – und für dessen Romanze erstmals ihre Geige gegen eine Bratsche getauscht. Exklusiv für KlassikAkzente berichtet die Chefredakteurin des Musikmagazins „Klassieke Zaken“ aus der Heimat der vielfach preisgekrönten Geigerin. Janine Jansen ist die erste niederländische Geigerin, die den Status eines internationalen Stars für sich beanspruchen kann. Ihre erste CD, die gleich selbstbewusst „Janine Jansen“ hieß, kam zusammen mit lebensgroßen Janine-Puppen und -Postern auf den Markt gebracht, die bis in das mondänste Kaufhaus der Niederlande, Bijenkorf (Bienenkorb), überall zu sehen waren. Seitdem ist sie dem Bäcker und dem Schreiner genauso geläufig wie dem Besucher klassischer Konzerte. Und das ist eine einzigartige Situation in einem Land, in dem sogar der Name Bernard Haitink bisweilen noch einiger Erklärung bedarf. Sie musste jedoch gerade bei ihrem rasanten Durchbruch viel Kritik erdulden – hauptsächlich von Seiten der Liebhaber ernster Musik, die doch zu Anfang ihren Erfolg noch bedingungslos bejubelt hatten. Bis zum Jahr 2003 verlief alles ganz ungetrübt. Janine Jansen galt als Geigerin, wie wir sie in den Niederlanden gern sehen: bescheiden im Gespräch, eine 10 www.KlassikAkzente.de Löwin auf dem Podium. Gut, hin und wieder machte sie eine etwas zu knisternde Fotosession und kleidete sich bei großen Konzerten mit Vorliebe wie eine echte Diva, ansonsten aber blieb sie das nette Mädchen von nebenan aus Soest-Süd, das als Geigerin die kühnsten Erwartungen übertraf. Nach ihrem Vertrag mit Decca wurde alles anders. Für die CD-Hüllen buchte man gewiefte Fotografen, die ihre Fotogenität dankbar aufgriffen. Sie wurde als verführerischer Medienstar dargestellt, brach sämtliche Verkaufs- und Download rekorde und wurde wegen ihres neuen Images von den älteren, oftmals konservativen Klassikfans scharf verurteilt. Gleich auf dem ersten Cover: Ein weißer An- zug mit womöglich gar nichts darunter – das tut eine ernstzunehmende Musikerin nicht. Sie wurde unter dem Motto „Wenn du Verkaufstricks brauchst, muss ja in musikalischer Hinsicht irgend etwas im Argen liegen“ regelrecht abserviert. Es war, als hätte sie ihre Seele an den Teufel verkauft. Die Werkzusammenstellung ihrer ersten Decca-Einspielung mit zahlreichen kurzen, populären Stücken verstärkte diesen Eindruck noch. Janine selbst sagt über ihre Anfangsjahre: „Ich stand dabei und schaute zu. Es war alles ziemlich überwältigend. In mir veränderte sich nichts, um mich herum aber umso mehr. Ich dachte oft: Geht es hier um mich?“ Sie spielte anlässlich der Feier des Die Bratsche Die Bratsche (oder Viola) teilt sich in Bezug auf Witze das Schick sal mit den Ostfriesen. Dem Instrument haftet ein behäbiges Image an. Dabei hat die Bratsche ein wunderbares, warmes Timbre. Für die Interpretin – zumal wenn sie von der wesentlich kleiner gebauten Geige kommt – liegt die besondere Herausfor derung darin, sich auf dem deutlich größer angelegten Instrument bei der Intonation zurechtzufinden. Zum Glück ist Janine Jansen eine routinierte Bratschistin und weiß, wie sie Bruchs Romanze für Viola einen wunderbar samtenen Baritonklang verleiht. 25-jährigen Thronjubiläums von Königin Beatrix und wurde von Millionen Fernsehzuschauern als Geigenprinzessin empfangen, die endlich einmal verständliche klassische Stücke spielt. Und zögernd folgten die Musikpedanten. Inzwischen nähern sich die beiden Publikumsgruppen immer mehr an. Mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ trotzte Janine Jansen auch dem schärfsten Kritiker Anerkennung ab, ebenso mit ihrer neusten Einspielung mit Konzerten von Mendelssohn und Bruch. Sie arbeitet an zwei Fronten weiter: als Diva auf CD und auf großen Konzertpodien und als die vertraute Janine auf ihrem eigenen Kammermusikfestival in Utrecht. Sie hat ihren eigenen Weg gesucht und gefunden und fühlt sich derzeit an ihrem neuen Lieblingsplatz in der Weltstadt Wien genauso wohl wie in ihrer alten Wohnung im niederländischen Städtchen Soest. Běla Luttmer KlassikLink: jansen Aktuelle Tourneedaten finden Sie auf Seite 30. Den eigenen Weg gesucht und gefunden: Janin e Jans en Foto: Kasskara / Decca Felix Mendelssohn • Max Bruch Violinkonzerte & Romanze Decca CD 475 832 8 CD 475 813 3 (Digipak – Limited Edition) Janine Jansen, Geige/Bratsche Gewandhausorchester Leipzig Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 19.01.07 www.KlassikAkzente.de 11 Magazin Beethoven ist der Grösste Für den russischen Pianisten und Dirigenten Mikhail Pletnev war 2006 kein Mozart-, sondern ein Beethoven-Jahr. Mit Folgen fürs Jahr 2007, in dem nicht nur alle neun Symphonien erscheinen werden, sondern auch die ersten der fünf Klavierkonzerte Beethovens. Es ist ja nicht so, dass Mikhail Pletnevs musikalisches Herz nicht auf Hochtouren schlägt, wenn er sich gerade seinen ge liebten russischen Landsleuten Tschaikowsky und Rachmani noff widmet. Doch ob als Pianist oder als Dirigent – das Alpha und Omega seines Denkens und Mu sizierens ist und bleibt das Werk Ludwig van Beethovens. „Beet hoven ist kolossal“, so Pletnev kurz und knapp. Umso erstaun licher ist es, dass sich Pletnev mit knapp 50 Jahren zumindest auf diskographischem Weg Zeit gelassen hat für das große Be kenntnis. Natürlich gibt es von ihm Beethovens letzte Klavier sonate live aus der Carnegie Hall. Und die Bagatellen und Variationen sind bei ihm wahr lich keine Leichtgewichte. Aber nun hat Pletnev mit dem Russi schen Nationalorchester tatsäch lich innerhalb eines Jahres nicht nur alle Beethoven-Symphonien, sondern auch gleich die Klavier konzerte aufgenommen. Eine Ti tanenleistung, wie sie in der Ge schichte der Schallaufzeichnung einmalig ist. Nur ein Jahr Vorbe reitungszeit gab er sich und sei nem Executive Producer Matt hias Spindler dafür, dem er im Juni 2005 in Basel erstmals von diesem geplanten BeethovenDoppelschlag erzählte: „Es war für Pletnev ein Lebensbedürfnis, es einmal zu machen.“ Während die Symphonien dann in zehn Ta gen im Moskauer Studio-Kasten waren, wurden die Klavierkonzer te unter der Leitung von Christi an Gansch im September 2006 beim Bonner Beethoven-Fest live mitgeschnitten. „Die Klavier konzerte hatte Pletnev in dieser Besetzung schon vorher als Ge samtzyklus gespielt. Im Februar in Moskau und in Montreux Ende August. Bonn als Aufnahmeort bot sich an, weil da der Zyklus am weitesten ausgereift sein würde.“ Beethovens Klavierkon zerte sind wie die Symphonien selbstverständlich auch auf dem Schallplattenmarkt Dauerbrenner. Wenn ein reflektierender Musiker wie Pletnev jedoch die Partituren aufschlägt, ist das Erweckungs erlebnis garantiert. Spindler: „Es gibt ja diese ganze Diskussion um Werktreue und historische Aufführungspraxis. Davon hält er persönlich wenig. Für ihn als Interpreten ist es wichtiger, dass man dem Hörer das Gefühl gibt, dass die Musik neu ist.“ Dafür hat Pletnev einen „improvisato rischen“ Zugriff gewählt – womit er sich auch an Beethovens freie rem Spiel orientiert, das von des sen Schülern Ferdinand Ries und Carl Czerny beglaubigt worden ist. Über diese Art von Sponta neität will Pletnev Beethoven so zu einem Zeitgenossen machen, der für ihn lebendiger ist denn je. Das Beethoven-Jahr 2007 ist da mit eröffnet. Guido Fischer KlassikLink: pletnev Freies Spiel: Ludwig van Beethoven Klavierkonzerte Nr. 1 & 3 Deutsche Grammophon CD 477 641 5 Mikhail Pletnev, Klavier Russian National Orchestra Dirigent: Christian Gansch Veröffentlichung: März 2007 12 www.KlassikAkzente.de [email protected] / DG Mik hail Plet nev Foto: Mathias Bothor / DG Franz Liszt • Frédéric Chopin Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur, S. 124 Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll, op. 11 Deutsche Grammophon CD 477 640 2 Yundi Li, Klavier • Philharmonia Orchestra Dirigent: Sir Andrew Davis Veröffentlichung: Februar 2007 Stiftung LiSZt-Test Nimmt es mit den ganz Großen auf: Y un d i Li Yundi Li hat mit den Klavierkonzerten Nr. 1 von Liszt und Chopin seine erste Konzertaufnahme bei der Deutschen Grammophon eingespielt. „PIANONews“-Chefredakteur Carsten Dürer vergleicht die CD mit seinen persönlichen Referenzaufnahmen. „Die Klavierkonzerte Nr. 1 von Liszt und Chopin sind meine Lieblingskonzerte aus der Ro mantik“, sagt der 24 Jahre junge chinesische Pianist Yundi Li und spielt mit diesen beiden Werken seine erste Konzertaufnahme auf Deutsche Grammophon ein. Die Konzerte hat er bereits vielfach live gespielt, sich also vorberei tet, doch wie ist diese Einspie lung im Vergleich zu meinen ganz persönlichen Referenzeinspielun gen zu bewerten? Li spielt berau schend und bestechend scharf, das fällt sogleich auf, doch ist dies der richtige Zugang? „Da ich jung bin, liebe ich die Energie und Vitalität“, meint Li. Und es ist richtig, diese Fähigkeiten drückt er tatsächlich in beiden Konzer ten aus. In Liszts Klavierkonzert Nr. 1, das in seiner immensen Geschlossenheit und den über gangslosen vier Sätzen einen be rauschenden langen Atem vom Pianisten verlangt, weiß er seine Erfahrungen der h-Moll-Sonate, die er faszinierend spielte, ein zusetzen. Bei den Aufnahmen, die ich (momentan, denn es gibt immer wieder diese kleinen Veränderun gen in den eigenen Vorlieben) von Liszts Klavierkonzert Nr. 1 am meis ten mag, schwanke ich zwischen unterschiedlichen historischen Einspielungen. Da ist zum einen die faszinierende 1967er Liveauf nahme mit John Ogdon und dem Bournemouth Symphony Orches tra unter Constantin Silvestri. Es ist sicherlich – auch aufgrund des Livecharakters – nicht die am sau bersten gespielte Aufnahme die ses Konzerts. Aber die Klangqua lität, die Ogdon hier produziert, ist wahrlich ein farbiger Bilderbogen der Möglichkeiten auf einem Flü gel. Zum einen das prankenhafte Volumen, mit klirrenden Bässen, zum anderen die Feinsinnigkeit der leisen Passagen. John Ogdon ist der Virtuose im besten Sinne, fasziniert in Tempi und Rubati mit einer unglaublichen Individualität, sieht die Sätze als Einzeldarstel lungen, weniger als geschlosse ne Einheit. Berauschend ist das Ganze, auch wenn Ogdon viel leicht eine der draufgängerischs ten Darstellungen leistet. Und dann ist da der ungarische Pia nist György Cziffra, der das Kon zert 1971 aufnahm (mit dem Or chestre de Paris unter dem Dirigat seines Sohnes György Cziffra jr.). Er ist all das, was man sich für die ses Konzert von einem Pianisten wünscht: der Lyriker par excel lence, der kraftvolle und vollmun dige Techniker, der man für die ses Werk schon sein muss. Sein Spiel besticht vor allem durch die wunderbar gesetzten Akzente, die Leichtigkeit der Einwürfe – bei ihm klingt alles natürlich und zeigt, dass Liszt mehr als nur ein virtuo ser Spieler war, der mit dieser Art von Kompositionen sein Können darstellen wollte. Und Yundi Li? Er ist auf seine Weise großartig, spielt mit jugend lichem Überschwang, nimmt ra sante Tempi, besticht durch seine flirrende Technik und Sauberkeit. Aber in den lyrischen Sequenzen reicht er noch nicht an die Klang qualität eines Cziffra heran – aber wie sollte er auch in seinem Al ter. Klar- und Offenheit bestimmt sein Spiel. Und Kraft beweist er in jedem Fall, wenn auch nicht so großvolumig wie ein John Og don. Und dennoch: Was Yundi Li in diesem Konzert noch ein we nig fehlt, ist der natürliche Atem. Doch für eine erste Konzertein spielung beweist er hier ein ge sundes Maß an Selbstvertrauen, punktgenauen Akzenten und – was vielleicht das Wichtigste ist – liebevoll umgesetztem jugendli chem Esprit, den nur wenige Pia nisten in vorangeschrittenem Alter verwirklichen können. Den zweiten Teil dieses Beitrags mit Carsten Dürers Kommentaren zu Lis Chopin lesen Sie exklusiv unter www. klassikakzente.de/li-chopin KlassikLink: li www.KlassikAkzente.de 13 Foto: Elfriede Hanak / Decca Magazin Vielfach ausgezeichnet: Herbert von K ara j a n Moderne Klassiker in neuem Gewand In der Serie „Grand Prix“ präsentiert die Deutsche Grammophon preisgekrönte Aufnahmen der letzten drei Jahrzehnte. Vielfach ausgezeichnete Klassik aufnahmen aus den letzten dreißig Jahren gibt es nirgend wo so zahlreich wie im Katalog der Deutschen Grammophon. Es sind diese weltweit anerkannten Referenzen der modernen Klas sik, die jetzt mit der neuen Se rie „Grand Prix“ ein einheitliches Forum bekommen. Zwar haben sich einige der ausgewählten Aufnahmen erst im Zuge der Rezeption zu anerkannten Klas sikern von heute entwickelt; die meisten aber haben bei ihrem Er scheinen weltweit Jubelkritiken geerntet und die bedeutends ten Schallplattenpreise abge räumt. Auf die großen Würfe der Deutschen Grammophon und ihres Alte-Musik-Labels Archiv Produktion regnete es wäh rend der letzten drei Jahrzehnte förmlich Grammys, Gramophone Awards, Echos und Edison-Prei se. „Grand Prix“ bietet jetzt die Gelegenheit, diese großen Ein spielungen in einheitlichem De sign, unter Einbeziehung der Ori ginalcover und zu einem mittleren Preis aufs Neue oder auch zum ersten Mal kennenzulernen. Unter den Highlights der ers ten Staffel befinden sich Herbert von Karajans einziges Neujahrs konzert mit den Wiener Philhar monikern aus dem Jahr 1987 und seine Grammy-prämierte späte Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 27. Liszt • Schumann • Scarlatti • Scriabin • Schubert The Studio Recordings – New York 1985 Deutsche Grammophon CD 477 633 5 Vladimir Horowitz, Klavier 14 www.KlassikAkzente.de Interpretation von Beethovens 9. Symphonie, die zehn Jahre da vor entstand. Doch das bedeutet nicht, dass sich „Grand Prix“ auf massenkompatibles Repertoire beschränkt: Zwei der höchstprä mierten Klassikaufnahmen aller Zeiten liegen weitab vom Main stream und haben bis heute die Strahlkraft, dem Hörer neue Pers pektiven zu erschließen: Die Rede ist von Bártoks Streichquartetten in der Interpretation des Emerson String Quartet und von Reinhard Goebels Weltersteinspielung der Dresdner Konzerte von Johann David Heinichen. Abgerundet wird das (Klang-) Bild der ersten zehn Serientitel mit einigen Aufnahmen, die nicht nur aufgrund ihrer musikalischen Qualität geschätzt, sondern auch von Klassikfreunden in aller Welt mit sentimentaler Zuneigung ge liebt werden, etwa Leonard Bern steins unübertroffene (unübertreff liche?) Interpretation von Mahlers 5. Symphonie und Vladimir Horo witz’ späte Studioaufnahmen von 1985. Die Rückkehr des über 80jährigen Meisters nach Jahren der selbst auferlegten Abstinenz war seinerzeit schlicht die Klassiksen sation des Jahrzehnts. Ein kleiner Blick voraus macht Lust auf den zweiten Veröffent lichungsschwung im kommen den April: Vorab angekündigt sind Puccinis „Manon Lescaut“ in der genialen Aufnahme mit Mirella Freni und Plácido Domingo sowie Bryn Terfels einmalig natürlich und kraftvoll ausgefallene Interpreta tion berühmter Schubert-Lieder. Im Bereich der Symphonik ist die von Pierre Boulez selbst dirigier te Einspielung seiner wichtigsten Werke vorgesehen, die Alte Musik wird mit zwei Meilensteinen in der Aufnahmekarriere des BachSpezialisten Paul McCreesh re präsentiert sein, und zwar mit Bachs großen Sakralwerken OsterOratorium und Magnificat. Harald Reiter KlassikLink: grandprix www.deutschegrammophon.com/ grandprix Präzisionsfanatiker: S ir Georg Solti Der Komponist hat immer Recht! Foto: Jim Steere / Decca Der Wahlspruch des großen Dirigenten George Szell kann auch als Motto der mittlerweile ebenfalls legendären Serie „The Originals“ dienen, die wahrhaft große, unsterbliche Werke in Maßstäbe und Referenzen setzenden Aufnahmen ohne Interpretenwillkür und Modetendenzen gültig präsentiert. Dass man in den 1960er Jahren den damals nicht unbedingt populären Komponisten Gustav Mahler (!) wiederentdeckte, ist neben Leonard Bernstein vor allem dem Präzisionsfanatiker Sir Georg Solti zu verdanken. Mit Solti, damals Leiter des Chicago Symphony Orchestra, und seinen Wunderensembles hielt eine Brillanz Einzug in Konzertsaal und Wohnzimmer, die anzustreben seither vorbildlich wurde, etwa in der Symphonie Nr. 1, vom London Symphony Orchestra auf „Chicago-Niveau“ so „Titan“-isch wie fein säuberlich ausmusiziert. Musikfestivals mit einer außergewöhnlichen Gestalt als Spiritus Rector sind Ga ranten für das Außergewöhn liche. Was Rudolf Serkin für Marlboro, Pablo Casals für Prades oder Gidon Kremer für Lockenhaus bedeute(te)n, war Benjamin Britten für sein Alde burgh Festival. Freundschaftli ches Miteinander und der Kom ponist (siehe Szell!) standen im Rostropowitsch Zufluchts- und Mittelpunkt, auch und gerade Lieblingsort im Westen wurde. in der Zeit des Kalten Krieges, So entstand im Geiste Alde als Aldeburgh für Künstler wie burghs auch eine Aufnahme, Svjatoslav Richter und Mstislaw die zu den schönsten Kammer Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 28. Gustav Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur Decca CD 475 823 0 Chicago Symphony Orchestra Dirigent: Sir Georg Solti Veröffentlichung: 05.02.07 Franz Schubert • Robert Schumann Claude Debussy Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll D 821 Fünf Stücke im Volkston op. 102 Sonate für Cello und Klavier a-Moll L 135 Decca CD 475 823 9 Mstislaw Rostropowitsch, Cello Benjamin Britten, Klavier Veröffentlichung: 05.02.07 Gioacchino Rossini Il turco in Italia (ital. Gesamtaufnahme) Philips 2 CDs 475 824 9 Sumi Jo, Sopran • Raúl Giménez, Tenor Simone Alaimo, Bariton • Enrico Fissore, Bass Academy of St Martin in the Fields Dirigent: Sir Neville Marriner musik-Einspielungen aller Zei ten zählt: Rostropowitsch und Britten musizieren Schuberts „Arpeggione“-Sonate, Schu mann und Debussy – so schön, so glücklich kann Musik sein! Gioacchino Rossinis „flächige“ Spritzigkeit, sein „musikalischer Wortwitz“ sind bei Sir Neville Marriner bestens aufgehoben. Die sprichwörtlich gewordene Lockerheit seines Londoner Ensembles, der Academy of St Martin in the Fields, und eine erlesene Schar von Singkomödianten mit dem umwerfend komischen Simone Alaimo (in der Titelrolle) und der atemberaubenden Sumi Jo an der Spitze garantieren in der Buffa „Il turco in Italia“ ungetrübten Opernspaß. Dass dieser nicht ausufert und auch hier der Komponist „Recht hat“, dass also genaue und werkdienliche Arbeit geleistet wurde, versteht sich bei Sir Neville von selbst. Ludwig Robeller KlassikLink: originals Veröffentlichung: 05.02.07 www.KlassikAkzente.de 15 Magazin Josef Mysliveček Il divino Boemo – Symphonien Archiv Produktion CD 477 641 8 Concerto Köln Dirigent: Werner Ehrhardt Gluck • Mozart • Mysliveček Le belle immagini – Arien Deutsche Grammophon CD 471 334 2 Magdalena Kožená, Mezzosopran • Barbara Maria Willi, Spinett • Jindrich Pavlis, Klarinette Vladislav Borovka, Oboe • Prague Philharmonia Dirigent: Michel Swierczewski Der böhmische Mozart „Il divino Boemo“, den göttlichen Böhmen, nannte nicht nur Mozart seinen Freund Josef Mysliveček. Früh vergessen, bekommt er nun von Concerto Köln ein angemessenes Denkmal aufgestellt. wechseln, dass man fast an ei nen tragischen Roman von Hugo oder Dumas glauben mag: Mysliveček wird 1737 in ein fache Verhältnisse hineingeboren, ab 1754 studiert er, zusammen mit seinem Zwillingsbruder Joa chim, Philosophie und Literatur an der Prager Universität. Ob gleich sein Lebenstraum, Musi ker und Komponist zu werden, längst feststeht, arbeitet er ab 1758 im elterlichen Betrieb. 1763 aber gibt er sein Erbe auf und folgt seiner eigentlichen Leiden schaft nach Italien, wo ihn eine rauschende Karriere erwartet. Er ist jung, stattlich, charmant und hoch begabt; nur zwei Jah re später wird seine erste Oper „Semiramide“ ein riesiger Erfolg. Auftraggeber aus ganz Europa, schöne Frauen und die feine Ge sellschaft reißen sich in der Fol gezeit um ihn. Dennoch wüss ten wir wenig über Myslivečeks Persönlichkeit, wäre da nicht die Korrespondenz Mozarts, den er als 14-Jährigen 1770 in Bologna kennenlernt und in den nächsten Jahren häufig wiedertrifft. Mozart spricht in seinen Briefen in den höchsten Tönen von der originel len Rhythmik und dem melodiö sen Reichtum in Myslivečeks Mu sik, der Einfluss des Böhmen ist in vielen seiner Frühwerke spür bar. Aber als sich die beiden 1777 in München wiederbegegnen, hat das Schicksal Mysliveček nicht nur schwer erkranken lassen, sondern nach den oberflächli chen Maßstäben gesellschaft lichen Lebens unmöglich ge macht: Er leidet an Syphilis, was zu einer hässlichen Gesichtsläh mung und schließlich zum Verlust seiner Nase führt. Derart entstellt gerät Mysliveček, ungeachtet der andauernden Qualität seiner Mu sik, in Vergessenheit und stirbt 1781 mit nur 43 Jahren verarmt in Rom. Mysliveček hinterließ etwa 50 kurze dreisätzige Sympho nien, die vor der Zeit der klas sischen Ouvertüren den Auftakt einer Oper bildeten, aber auch konzertant aufgeführt wurden. Auf „Il divino Boemo“ präsentie ren Concerto Köln mehrere Welt ersteinspielungen, die mit ihrer brillanten melodiösen Leichtigkeit und harmonischen Vielfalt klarmachen, warum dies die Pop musik ihrer Zeit gewesen ist. Harald Reiter KlassikLink: concerto [email protected] / DG Magdalena Kožená hat es vor drei Jahren gesanglich vorge macht, jetzt legen Concerto Köln symphonisch nach: Es gilt, der Musikwelt einen zu Unrecht ver gessenen Genius wiederzuge ben, Josef Mysliveček. Kein an derer Komponist hat vielleicht so sehr die Erfahrung des Abstiegs aus höchsten Ruhmeshöhen in bitterste Armut und Anonymität erleben müssen wie dieser böh mische Sohn eines Müllers, den kein Geringerer als Mozart nicht nur als Freund, sondern als Inspi ration betrachtete (was nicht ge rade oft vorgekommen ist). Mozarts hohe Meinung teilte auf dem Gipfel von Myslivečeks Karriere ganz Europa, was uns zu den Eckdaten eines Künstler lebens bringt, in dem sich Licht und Schatten derart extrem ab Weltersteinspielungen mit Mysliveček: C o ncert o Köl n 16 www.KlassikAkzente.de Foto: Mathias Bothor / DG Ludwig van Beethoven Symphonien 5 & 7 Deutsche Grammophon CD 477 622 8 Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela Dirigent: Gustavo Dudamel Der klassische Fragebogen beantwortet von Gustavo Dudamel „Musik ist eine heilige Kunst“, oder ...? Ja. Weil sie uns tiefer berührt als alles andere im Leben. Sie ist magisch – man kann sie nicht sehen, aber man kann sie fühlen. Könnten Sie wählen, in welcher Zeit hätten Sie gern gelebt? Im Hier und Jetzt, keine Frage. Welchen Komponisten der Vergangenheit würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu komponieren? Bach. (Und Mahler, bitte!!?!) Welchem Maler aus Vergangenheit oder Gegenwart hätten Sie gern einmal Modell gesessen? Van Gogh oder Picasso. Welches war Ihre musikalisch aufregendste Begegnung? Jedes Mal, wenn ich dirigiere, ist es besonders. Welche Begegnung würden Sie in der Fantasie gern herbeiführen? Immer wieder die mit meiner Frau und die mit meinem neu en Auto. Auf welches nichtmusikalische Abenteuer würden Sie sich gern einmal einlassen? Formel 1 zu fahren, vielleicht in Monte Carlo? Wie sähe Ihr ideales Publikum aus? Menschen, die offen für neue Ideen sind – meine Interpretati onen sind nicht immer die, die man erwartet. Also mag ich ein Publikum, dass dem offen ge genübersteht. Welches Musikstück treibt Ihnen den Schweiß auf die Stirn? Meinen Sie im übertrage nen Sinne? Dann jede beliebi ge Mozart- oder Rossini-Oper. Physisch: Mahler! Welcher Komponist bzw. welches Werk wird Ihrer Meinung nach heutzutage unterschätzt? Schubert. Welche Aussage über Musik möchten Sie nie wieder hören? Dass es für einen jungen Künst ler anmaßend sei, ganz nach oben zu wollen. Wie lautet Ihr musikalisches Credo? Fleißig arbeiten und fleißig üben, immer. Welches Buch liegt zurzeit neben der Stimmgabel und welches auf Ihrem Nachttisch? Ich mache da keinen Unter schied. Im Moment ist es die Mozart-Biografie. Welches der vier Temperamente – sanguinisch, melancholisch, cholerisch, phlegmatisch – entspricht Ihrem Wesen am ehesten? Ich glaube, eine ausgewoge ne Mischung aus allen vieren ist wohl ideal – das ist, als sollte ich mich entscheiden, welches von Hindemiths vier Tempera menten ich am liebsten getanzt sehen würde. Ich liebe die Mu sik zu allen vieren! Welches Gericht käme nie auf Ihren Tisch? Alles, was mich zuerst beißen könnte! Könnte man Ihnen in einem Sportstadion begegnen? Natürlich! „Die einzige Möglichkeit, einer Versuchung zu wider stehen, ist, ihr nachzu Mit welcher Märchengestalt geben“, sagte Oscar Wilde. würden Sie sich identifizieren? Was sagen Sie? Ich liebe alle Zeichentrickfiguren. Das ist absolut wahr (aber bitte, nichts davon zu meiner Frau!). www.KlassikAkzente.de 17 Magazin Brahms • Mozart • Mendelssohn • Glass Schnittke • Lourié • Beethoven • Schubert u.a. The many Musics of Gidon Kremer Deutsche Grammophon 2 CDs 477 653 4 Gidon Kremer, Geige • Martha Argerich, Klavier Yuri Bashmet, Bratsche • Mischa Maisky, Cello u.a. • Wiener Philharmoniker u.a. Dirigenten: Bernstein • Harnoncourt • Dohnányi u.a. Bewusstsein und Befriedigung In der Serie „Portrait of the Artist“ bittet die Deutsche Grammophon Künstler, ihre eigenen Aufnahmen Revue passieren zu lassen und eine persönliche Auswahl zusammenzustellen. Für KlassikAkzente setzte Gidon Kremer noch einen drauf und verriet, was ihm dabei durch den Kopf ging. Man kann sich im Entstehungs prozess einer CD als Künst ler verschieden stark engagie ren, und ich habe mich bei „The many Musics of Gidon Kremer“ sehr stark eingebracht. Natürlich war ich dabei auf meine Aufnah men bei der Deutschen Gram mophon beschränkt, aber im merhin arbeiten wir schon seit 25 Jahren zusammen – es stand also genügend Material zur Aus wahl. Daraus das richtige auszu wählen, war allerdings schwierig, denn jede Aufnahme hat ihre ei gene Geschichte, ihren eigenen „süßen Schmerz“. Dieses 2-CD-Set sehe ich als eine Art Dokumentation der Beziehung zwischen der Deut schen Grammophon und mir – eine Beziehung, die trotz aller Höhen und Tiefen ein Meilenstein in meinem musikalischen Werde gang geworden ist. Es kann na türlich keine Komplettedition sein, aber es zeigt doch eine Band breite an Ideen, die ich verwirkli chen konnte – dank DG und vie len wundervollen musikalischen Partnern. Wenn irgendjemand Interesse hat, diesen Pfad wei 18 www.KlassikAkzente.de ter zu verfolgen, gibt es auf jeden Fall noch viel zu entdecken. Das Porträt ist also eine Art Einführung oder Visitenkar te, wenn man so möchte, auch wenn es immer eine Schande ist, Auszüge oder einzelne Sätze aus großen Werken zu verwen den. Für mich ist das Wichtigste bei dieser Auswahl, dass sie alle musikalischen Begegnungen wi derspiegelt, die ich haben durfte – sei es mit wunderbaren Kompo nisten, Dirigenten, Partnern oder Ensembles. Als ich jung war, träumte ich davon, eines Tages ein „Künstler“ zu sein. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, wie viele der ganz Großen ich kennenlernen, mit wie vielen von ihnen ich einmal arbei ten sollte. (Ich erinnere mich noch an das ungläubige Staunen, bei nahe den Schrecken, als Herbert von Karajan und Leonard Bern stein mit mir spielen wollten.) Genauso wenig hätte ich mir vorstellen können, das Kammer musikfest Lockenhaus ins Leben zu rufen oder Kremerata Baltica. Zurückblickend kann ich nur sa gen, dass ich sehr viel Glück hat te, so inspirierende Musiker ken nenzulernen. Mehr kann man wirklich nicht verlangen. Mit so kreativen Köpfen zu arbeiten, hat mir geholfen zu verstehen, was es eigentlich bedeutet, Musik darzu bieten (also im besten Sinne zu servieren) und nicht nur als Mög lichkeit zur Selbstdarstellung zu missbrauchen. Die größte Befrie digung verschaffte und verschafft mir das Gefühl, dass man zum musikalischen Bewusstsein eines Publikums beitragen kann, dass es viel mehr zu entdecken gibt, als man je annehmen könnte. Musik ist für mich ein Aben teuer, und ich hoffe, noch eini ge Jahre lang – zusammen mit Kremerata Baltica, einem En semble, das ich als Verlängerung meiner Ideen betrachte – das we niger Bekannte oder „Unbekann te“ zu erforschen und natürlich auch immer die „Bekannten“ wie derentdecken zu können. Darum gibt es auf „The many Musics of Gidon Kremer“ auch drei bisher unveröffentlichte Auf nahmen. Sie sind ein kleiner Ein blick in die 25-jährige Aufnahme geschichte eines besonderen Festivals, das immer noch jung im Geiste ist und jedem im Ge dächtnis geblieben sein dürfte, der seine Freuden schmecken durfte, egal ob als Zuhörer oder Musiker. Lockenhaus war und ist eine Oase, wo intimes, na türliches, ehrliches Musikma chen (und -hören) für alle auf der Tagesordnung steht – weit weg vom Mainstream der Konzert säle und des Kommerzes: Es ist ein Ort, an dem man Musik auf die natürlichste Weise, die es gibt, erleben kann. Nachdem Kremerata Baltica mein zweites Lockenhaus geworden ist, habe ich diese Stücke aus dem Ar chiv des Festivals ausgesucht. Klar, dass ich ein Stück ausge wählt habe, das speziell für uns von meinem guten Freund aus St. Petersburg, Leonid Desjatnikow, komponiert wurde, und auch klar, dass wir unsere Leidenschaft für einen Musiker teilen wollten, der unter seinen vielen Zeitgenossen einer der einzigartigsten war, mit einer wirklich eigenen Stimme und Signatur – Astor Piazzolla. Gidon Kremer KlassikLink: kremer Foto: privat Nicht nur im Konzertsaal, auch privat ein Traumpaar: Tat jana G rinde nko und G idon Kremer www.KlassikAkzente.de 19 Magazin Foto: Jim Rakete / DG Serie: Grenzgänger Im März gemeinsam auf Tournee (siehe S. 30): T i ll B rö n ner und T h om a s Q uast Hoff Treffen der Welten Wenn eine Klassik-Ikone wie der Sänger Thomas Quasthoff und ein Jazzstar wie der Trompeter Till Brönner zusammen treffen, prallen Welten aufeinander. Dass dabei in diesem Fall eine völlig neue Welt entstand, liegt in den Charakteren beider Musiker begründet. Der amerikanische Schlagzeuger Peter Erskine, seit den Tagen bei der Jazzrock-Band Weather Report selbst eine Jazzlegende, erinnert sich an die nicht ganz alltäglichen Aufnahmen. KlassikAkzente: Wie hast du dich dem Projekt angenähert? Peter Erskine: Ich erhielt ei nen Anruf von Till Brönners Bru der Pino, ob ich an diesem Al bum partizipieren wolle. Natürlich kannte ich Till, aber mit dem Na men Thomas Quasthoff war ich nicht vertraut. Dabei ist er auch in den USA recht bekannt. Ich er 20 www.KlassikAkzente.de wähnte Thomas’ Namen gegen über dem britischen Kompo nisten Mark-Anthony Turnage, meinem Verbindungsmann zur Klassik. Und der sagte sofort, ich müsse das unbedingt machen. Als ich ins Studio kam, sah ich aus dem Augenwinkel jemand hereinkommen und dachte, es wäre ein Kind. Aber das war Thomas Quasthoff. Damit begann eine unglaubliche Erfahrung. Vor den Aufnahmen sah ich mir einen Dokumentarfilm über Thomas an. Ich gestehe, dass mir die Tränen kamen. Ich war unglaublich be wegt vom Kampf und dem Spi rit dieses Mannes. In der Musik zählt jedoch allein der Sound. Ich erwartete, auf einen Sänger zu treffen, der zwar Jazz mag, aber kaum Erfahrungen mit diesem Genre hat. Er konnte diese ame rikanischen Songs jedoch singen, als hätte er sein Lebtag nichts an deres gemacht. Die Authentizität seiner musikalischen Aktivitäten ist zu hundert Prozent wahrhaf tig. Ihm zu begegnen, war wie eine göttliche Eingebung – und NEUERSCHEINUNGEN Jazz Album Deutsche Grammophon CD 477 650 1 2EINHARD 'OEBEL DIRIGIERT DAS 23/ 3AARBRàCKEN Thomas Quasthoff, Gesang Till Brönner, Trompete • Chuck Loeb, Gitarre Alan Broadbent, Klavier • Dieter Ilg, Kontrabass Peter Erskine, Schlagzeug *OHANN-ICHAEL(AYDN!NDROMEDAUND0ERSEUS 2EINHARD'OEBEL$IRIGENTq2UNDFUNK3INFONIEORCHESTER3AARBRàCKEN 6OKAL%NSEMBLE+ÚLNq(EIKE0ORSTEINq#HRISTINE7OLFF -AX#IOLEKq2AIMUND.OLTEq'UNTER#REMER KlassikLink: quasthoff 2EINHARD'OEBEL . ACHDEM /RIGINALKLANG0IONIER 2EINHARD 'OEBEL SEINE !RBEIT MIT -USICA !NTIQUA +ÚLN OFlZIELL FàR BEENDET ERKLËRT HAT àBERTRËGT ER HIER SEINE %RFAHRUNGEN IN DER HISTORISCHEN !UFFàHRUNGSPRAXIS AUF EIN MODERNES 3INFONIEORCHESTER -ICHAEL (AYDNS /PERN2ARITËT u!NDROMEDAUND0ERSEUShPRËSENTIERTERERSTMALSINDERAUTHENTISCHEN DEUTSCHEN&ASSUNGDES,IBRETTOS . ACH *AHREN ZUM ERSTEN -AL WIEDERZUHÚRENDREIFRàHE+LAVIER KONZERTE VON ,EOPOLD +OäELUCH EINEM DER PRODUKTIVSTEN +OMPONISTEN AUF DEM 'EBIET DER +LAVIERMUSIK DER 7IENER+LASSIK ,EOPOLD+OäELUCH+LAVIERKONZERTE 4OMAS$RATVA+LAVIERq3LOVAK3INFONIETTA ÈILINAq/LIVERVON$OHNANYI$IRIGENT /# visation ist ja nicht gleichbedeu tend mit solo spielen. Wir Schlag zeuger können davon ein Lied singen. Ich selbst wollte einst klassischer Musiker werden und fühle mich nach wie vor in beiden Welten wohl. Es ist für mich eine Offenbarung, auf einen Musiker wie Thomas Quasthoff zu treffen, der Jazz und Klassik auf so ho hem Niveau umsetzen kann. KlassikAkzente: Normalerweise ist dieser Klassik-Jazz-Cross over ja total peinlich. Was war diesmal anders? Erskine: Ich spiele auf vielen Platten mit. Um mich zu beein drucken, muss eine Aufnahme schon wirklich speziell sein. Zu nächst einmal war ich von Tho mas’ Stimme gefesselt. Aber er hat auch seine Hausaufgaben gemacht und kennt sich in un serer Sprache aus. Klassik auf zunehmen ist auch ein anderer Prozess im Studio. Thomas hat te aber kein Problem, mit uns acht bis zehn Stunden im Stu dio zu verbringen. Till Brönner machte auch einen großartigen Job als Produzent. Plattenprodu zenten dürfen wie Filmregisseu re nur dann intervenieren, wenn es absolut notwendig ist, und Till wusste genau, wann es etwas zu sagen gab, und wann nicht. Mit Alan Broadbent hat er die per fekte Wahl für Piano und Arran gement getroffen. In Amerika gilt Alan als der beste Vokal-Beglei ter überhaupt. Und die Band war wundervoll. Gitarrist Chuck Loeb, Bassist Dieter Ilg und die aus ver schiedenen Big Bands handver lesenen Bläser machten die Ses sions zum echten Vergnügen. Das Interview führte Wolf Kampmann. 2 àDIGER ,OTTER !UFSTEIGER DER !LTE -USIK3ZENE BEGEGNET )RVINE !R DITTI DEM 'RàNDER DES WELTWEIT RENOMMIERTESTEN 3TREICHQUARTETTS FàR .EUE -USIK 7IR HÚREN DIE )NTERPRE TEN SOWOHL MIT 3OLOWERKEN AUF IHREM JEWEILIGEN u(EIMAT4ERRAINh ALS AUCH GEMEINSAM IN $UOKOMPOSITIONEN VON "IBER UND "ERIO %INE SPANNENDE (Ú RERFAHRUNG DIE ZEIGT WIE VERBLàFFEND ENG DIE MUSIKALISCHEN "EZàGE àBER ALLE EPOCHALEN 'RENZEN HINAUS GE SPANNTSIND /#q(YBRID3!#$ ich bin überhaupt nicht religiös. Aber Thomas hat mir und allen anderen gezeigt, was im Leben möglich ist und wie dankbar wir für unsere Gaben sein dürfen. KlassikAkzente: Hat sich dabei die Bedeutung der Kategorien Jazz und Klassik verändert? Erskine: Ideologisch sind die se Genres sicher überholt. Aber jede Kategorie hat ihr eigenes Vokabular. Jazzmusiker mögen Standards, weil sie über diese Musikform sofort herausfinden, wie jeder andere Jazzmusiker spielt. Entweder jemand kann mit diesem Material umgehen oder nicht. Da war also dieser Sänger, der aus der Klassik kam und Jazz singen wollte. Aber es wurde ziemlich schnell deutlich, dass Thomas Quasthoff genau weiß, was er tut. Die Vollendung seiner Gesangstechnik stand ja schon vorher außer Frage. Aber dass seine Phrasierung und seine Art zu improvisieren so weit fort geschritten sind, hätte ich nicht erwartet. Und dennoch bringt er auch seinen klassischen Hinter grund mit ein. Es ist also nicht nur eine weitere Jazzplatte. KlassikAkzente: Wie hat Thomas Quasthoff improvisiert? Erskine: Man muss sehr viel Jazz hören, um improvisieren zu können. Thomas durchdringt den Scat-Gesang ebenso intuitiv wie theoretisch. Jazzsänger improvi sieren in jeder Zeile mit Phrasie rungen und Ornamentierungen. Thomas kann von einer Improvi sation im Stile Bobby McFerrins spontan auf eine schwermütige Ballade umschalten. Er hat eine unglaubliche Palette an Möglich keiten. Wenn wir von einem Stück mehrere Takes aufnahmen, sang er es jedes Mal anders. Impro /#q#$ Veröffentlichung: März 2007 "IBERq"ERIO-USICFOR6IOLINS (EINRICH)GNAZ&RANZ"IBER 6IOLIN3ONATAS.O 0ARTIA))) ,UCIANO"ERIO %XCERPTSFROMu$UETTIPERDUE VIOLINIhq3EQUENZA6))) ,YRIARTE 2àDIGER,OTTER"AROCKVIOLINE )RVINE!RDITTI6IOLINE 2àDIGER,OTTER )RVINE!RDITTI )N$EUTSCHLANDUND¾STERREICHIM6ERTRIEBVON www.KlassikAkzente.de WWWOEHMSCLASSICSDE 21 Foto: Kai Bornhöft / DG Magazin Besonderer Glücksfall: Misc ha Mais ky Musik als subjektive Äußerung: Goldberg variiert Ale x ej Lu b imow, Ale x a nder Trostians ky und K yri ll Ryb a kov Mischa Maisky, Nobuko Imai und Julian Rachlin haben das Klavierwerk schlechthin als Streichertrio aufgenommen. Ein außergewöhnliches Erlebnis, wie Rachlin exklusiv in KlassikAkzente berichtet. Mischa Maisky war für mich schon immer ein großes Vor bild, ein echtes Idol! Alleine ihm die Hand zu drücken, wäre mir schon eine große Ehre gewesen – und erst recht, mit ihm musizie ren zu dürfen. Deshalb war ich to tal stolz, als ich ihm 1993 – mit 17 Jahren – zum ersten Mal begeg net bin. Das war anlässlich eines Auftritts mit dem Doppelkonzert von Brahms. Seither haben wir viel zusam men gespielt – und ich habe mich natürlich sehr gefreut, als er mich fragte, ob ich an der neuen Auf nahme der Goldberg-Variationen mitwirken möchte. Ich musiziere am liebsten mit Kollegen, bei denen es nicht nötig ist, viel zu reden. Vor al lem in der Kammermusik. Und bei Mischa und mir ist das der Fall. Da stimmt die Chemie ein fach – wenn wir uns treffen, dann spielen wir oft stundenlang mit einander und sind uns wortlos ei nig. Das ist schon ein besonderer Glücksfall, wenn man nicht immer lange diskutieren muss. Dass wir auch mit Nobuko Imai – eine sehr erfahrene, exzel Johann Sebastian Bach Goldberg-Variationen BWV 988 Transkription für Streichtrio Deutsche Grammophon CD 477 637 8 Mischa Maisky, Violoncello • Julian Rachlin, Geige • Nobuko Imai, Bratsche 22 www.KlassikAkzente.de lente Bratschistin – hervorragend harmonieren, wusste ich schon aus Verbier, wo wir drei zusam men musiziert haben. Doch auch wenn man sich bestens versteht, muss so ein Projekt natürlich sehr gründlich vorbereitet werden. Ich habe un gefähr zwei Jahre an den Gold berg-Variationen gearbeitet. Denn es ist ein so hochkomplexes Werk, das erfordert viel Hingabe und Genauigkeit! Und diese Be arbeitung von Dimitri Sitkovetsky ist wirklich fantastisch, ich finde sie an manchen Stellen fast bes ser als das Original. Wir hatten dann drei Tage Zeit für die Aufnahme. Es war mein Wunsch, in eine Kirche zu gehen, weil es einem da etwa leichter fällt, die Spannung aufrechtzuer halten. Natürlich gibt es trotzdem immer mal Momente, in denen man müde wird oder einfach nur laut herumbrüllen will – die Into nation in so einem Trio ist schließ lich etwas sehr Heikles, vor allem, wenn sie unter dem akustischen Mikroskop eines Mikrofons be trachtet und immer wieder hinund hergewendet wird. Aber wir haben sehr konzentriert gearbei tet und hatten einen wunderba ren Tonmeister – das ist ja auch extrem wichtig. Mit dem Resultat (meine erste Aufnahme für die Deut sche Grammophon!) bin ich jetzt wirklich glücklich. Natürlich gibt es immer noch etwas zu verbes sern; 1000%ig zufrieden werde ich niemals mit mir sein. Aber wir haben viel Herz und Hirn inves tiert und können gut in den Spie gel schauen, finde ich. Julian Rachlin KlassikLink: maisky Claudio Monteverdi L’Orfeo • Il ritorno d’Ulisse in patria L’incoronazione di Poppea Deutsche Grammophon/Unitel DVD-Box 073 427 8 (DVD 073 416 3 / 073 417 4 / 073 426 8 je einzeln erhältlich) Monteverdi-Ensemble des Opernhauses Zürich Regie: Jean-Pierre Ponnelle Dirigent: Nikolaus Harnoncourt Mit Monteverdi durch Europa Barockoper – das war Mitte der 70er Jahre für jedes Opernhaus noch ein Ausflug in Randgefilde des Repertoires. Zürich aber wollte gleich alle drei überlieferten Opern Claudio Monteverdis im Zyklus präsentieren. Foto: Unitel Die künstlerischen Voraussetzun gen des hochfliegenden Plans konnten besser nicht sein: Als Dirigent Nikolaus Harnoncourt, schon damals hochrenommier ter Experte für Alte Musik. Für die Inszenierungen Jean-Pierre Ponnelle, führender Regisseur jener Jahre. Sie beide verstan den sich schnell und wuchsen zusammen zu einem einzigarti gen Team. Was bis dahin an den Opern des Barock als steif, geziert und verstaubt gegolten hatte, das erweckte Ponnelle zu prallem Bühnenleben. Selbst das hoch sitzende Orchester bekam Kos tüme und wurde einbezogen ins szenische Spiel. Instrumentalis ten stiegen auf die Bühne und begleiteten dort einzelne Szenen, wenn die Musik solistische Pas sagen vorsah. Im „Ulisse“ hinge gen stürzte der verzweifelte Narr Iro ins Orchester, fiel dem Dirigen ten, Hilfe suchend, um den Hals und bekam von dem, statt eines Trostes, lapidar einen Dolch zum Selbstmord gereicht. Alle Sänger waren mimisch, gestisch und stimmlich ins Dra ma integriert. Die Psychologie der Charaktere, die differenzier te Zeichnung der Figuren, die Lebendigkeit der Szene – all dies hatte Ponnelle aus dem tie fen Verständnis der Musik ent wickelt. Harnoncourt bemerkte dazu später: „Ponnelles Perso nenführung war so modern, so psychologisch fein und durchge arbeitet … Ich hatte das Gefühl, das ist das Modernste, was es überhaupt gibt.“ Den vollendeten Zyklus woll te halb Europa sehen. Zwischen Hamburg und Mailand, zwischen Edinburgh und Wien feierte Mon teverdi aus Zürich Triumphe. Da war es nur konsequent, die Ins zenierungen auch filmisch auf zuzeichnen – und zwar in eigen ständigen, auf der Bühnenfassung basierenden Studioproduktionen. Dazu nochmals Harnoncourt: „Diese Filmarbeit dauerte Wochen. Bühnenbild und Kostüme wurden eigens dafür angefertigt. Die Mu sik war vorher eingespielt worden, und ich bin gelegentlich zu den Dreharbeiten gekommen, wenn man die Musiker sehen sollte. Das Ganze sollte jedenfalls fil misch werden. Wer genau acht gibt, wird viele Kameraeinstellun gen bemerken, die beim reinen Abfotografieren im Opernhaus gar nicht möglich gewesen wären.“ So bekommen wir heute noch einen gültigen, authenti schen Eindruck von einem Mei lenstein des Musiktheaters. Max W. Busch KlassikLink: monteverdi www.deutschegrammophon.com/dvd Meilensteine in ganz Europa: N ikol a u s Har no n co u rt www.KlassikAkzente.de 23 neue CDs Barockes Seelen-Beben Magische Passagen: R iccardo Cha illy Foto: Ben Ealovega / Decca Sie haben schon bei Antonio Vivaldis weltlichen Serenade „Andromeda liberata“ erfolgreich gemeinsame Sache gemacht: die als sopranistisches Pulverfass gefeierte Leipzigerin Simone Kermes und der italienische Feuerkopf am Dirigentenpult, Andrea Marcon. Jetzt suchen beide mit dem Venice Baroque Orchestra zwar Vivaldi als Schöpfer geistlicher Motetten auf. Doch der rote Priester konnte sich selbst in den vier Werken nicht bei seiner mitreißenden Affektensprache zurückhalten. Mal ließ er in „In turbato mare irato“ das Meer heftig aufschäumen, mal setzte er ans Ende der Motette „Nulla in mundo pax sincera“ für die Solistin ungeheuerlich virtuose Koloratur-Passagen. Für Simone Kermes sind solche stimmlichen Herausforderungen aber längst und eben auch auf ihrer ersten Solo-CD ein Leichtes. Und dass sie mit ihrem charismatischen Timbre jede Gefühlswelt erobern kann, hat sie ja schon als Händels „Rodelinda“ mit Alan Curtis bewiesen. Der „Amor sacro“ kann glücklich sein, nun von so einer Sängerin wachgeküsst worden zu sein. • RL KlassikLink: marcon www.deutschegrammophon.com/marcon-vbo-amorsacro Schumanns Schwächen Erst auf dem Totenbett hat Gustav Mahler, der Meister der Orchestrierung, entschieden, dass seine Arrangements der Symphonien Schumanns überhaupt publiziert werden sollten. Ihm war sicher klar, wie heikel es ist, Werke eines anderen Meisters zu „tunen“. Andererseits: Wie falsch konnte eine Praxis sein, die noch zu Bachs Zeiten alltäglich war? Und: Dass der geniale Schumann in Belangen der Orchestrierung Schwächen hatte, ist sattsam bekannt. Nun präsentiert das in Schumanns Heimatstadt Leipzig ansässige Gewandhausorchester unter dem Mahler-Spezialisten Riccardo Chailly diese Alternativfassungen in Konzertmitschnitten auf CD. Der direkte Vergleich, etwa der magischen Passage am Übergang vom 3. zum 4. Satz der d-Moll-Symphonie, wird sicher hochspannend und höchst reizvoll werden. Im Zusammenhang mit diesem Konzert entstand noch eine weitere Schumann-Aufnahme, die den Start von Decca Concerts, einer Download-Kooperation zwischen Decca und iTunes, mit einem Paukenschlag markierte: Unter der Stabführung Chaillys spielte Martha Argerich in Leipzig das hochromantische Klavierkonzert in a-Moll. Dieser mit Sicherheit sehr begehrte Konzert mitschnitt ist ausschließlich als Download erhältlich. • HR Sopranistisches Pulverfass: Si mone Ke rm es 24 www.KlassikAkzente.de Simone Kermes, Sopran • Venice Baroque Orchestra Leitung: Andrea Marcon Veröffentlichung: 06.02.07 [email protected] / DG Antonio Vivaldi Amor sacro Motetten Deutsche Grammophon CD 477 598 0 KlassikLink: chailly • www.deccaclassics.com/deccaconcerts Robert Schumann (Arrangement: Gustav Mahler) Symphonien Nr. 2 & 4 Decca CD 475 835 2 Gewandhausorchester Leipzig Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 05.02.07 Schon mit seiner epochalen Rekonstruktion von Monteverdis „Krönung der Poppea“ hatte der Alte-Musik-Experte Alan Curtis in den 1960er Jahren Aufführungsgeschichte geschrieben. Seitdem sind weitere Pioniertaten gefolgt. So legte der Amerikaner und Wahl-Florentiner erst jüngst die Weltersteinspielung von Vivaldis Opern-Pasticcio „Motezuma“ vor. Und bereits 1990 hatte er Händels 1721 uraufgeführte „Floridante“ im historischen Originalsound wachgeküsst. Nun präsentiert Curtis dieses Polit- und Liebesdrama um den thrakischen Prinzen Floridante in einer Aufnahme, für die das Motto galt: Never change a winning team! Denn wie bei „Motezuma“ und Händels „Rodelinda“ sorgt erneut das Curtis-Ensemble Il Complesso Barocco für authentische Verve und Ausdrucksfülle – während der italienische Bariton Vita Priante genauso mit dabei ist wie in der Titelpartie die Altistin Marijana Mijanovic. 2005 feierte Alan Curtis übrigens seinen 70. Geburtstag. Aber die Barockoper ist und bleibt eben ein wahrer Jungbrunnen. • GF Foto: Mathias Bothor / DG Der Barock-Goldgräber Ein Porträt: H ilary Hahn KlassikLink: curtis Foto: privat Innenansicht eines Künstlerlebens Georg Friedrich Händel Floridante Archiv Produktion 3 CDs 477 656 6 Schreibt weiter Aufführungsgeschichte: A lan C urt is R. Invernizzi, Sopran S. Rostorf-Zamir, Sopran • J. DiDonato, Mezzosopran M. Mijanovic, Alt u.a. Il Complesso Barocco Dirigent: Alan Curtis Veröffentlichung: 01.02.07 So nahe kommt man einem Künstler selten: Nicht in erster Linie persönlich ist der Einblick, den Hilary Hahn mit „A Portrait“ in ihr Leben gewährt, es steht vielmehr ihre umfassende, immer gegenwärtige Beschäftigung mit der Musik im Vordergrund. Und das fasziniert an dieser im Stil eines Roadmovies inszenierten Langzeitdoku. Ob in Berlin, Hongkong oder Philadelphia, wir erleben Hilary Hahn im Aufnahmestudio, in den Momenten, bevor sie die Bühne betritt, oder beim Signieren ihrer CDs nach einem Konzert. Es entwickeln sich detaillierte Einblicke in den Arbeitsalltag der Künstlerin, wobei uns das Auge der Kamera erlaubt, die Perspektive zu wechseln und die Dinge aus dem Blickwinkel Hilary Hahns nachzuerleben. Dadurch werden Erfahrungen greifbar, die sonst nur bekommt, wer selbst dieses Leben lebt. „A Portrait“ ist ein wenig wie „Deutschland, ein Sommermärchen“, der auch fasziniert, weil wir mit diesem Film die WM sehen können, wie die Spieler sie erlebt haben. Natürlich kommt auch die Musik nicht zu kurz: Der Film ist gespickt mit Konzertausschnitten, unter anderem ist ein rarer Mitschnitt von Hilary Hahns Auftritt im Rahmen der Klassik-Clubnacht Yellow Lounge zu sehen. • HR KlassikLink: hahn Mit Hilary Hahn • Natalie Zhu • Kent Nagano Deutsches Symphonie Orchester Berlin u.a. Regie: Benedict Mirow Hilary Hahn A Portrait Deutsche Grammophon DVD 073 419 2 Veröffentlichung: 02.03.07 www.KlassikAkzente.de 25 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick Einzelveröffentlichungen Robert Schumann (Arrangement: Gustav Mahler) Symphonien Nr. 2 & 4 Decca CD 475 835 2 Gewandhausorchester Leipzig Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 06.02.07 Johann Sebastian Bach Goldberg-Variationen BWV 988 Transkription für Streichtrio Deutsche Grammophon CD 477 637 8 Mischa Maisky, Violoncello • Julian Rachlin, Geige Nobuko Imai, Bratsche Josef Mysliveček Il divino Boemo – Symphonien Archiv Produktion CD 477 641 8 Antonio Vivaldi Amor sacro – Motetten Deutsche Grammophon CD 477 598 0 Concerto Köln Dirigent: Werner Ehrhardt Simone Kermes, Sopran • Venice Baroque Orchestra Leitung: Andrea Marcon Veröffentlichung: 06.02.07 Georg Friedrich Händel Floridante Archiv Produktion 3 CDs 477 656 6 R. Invernizzi, Sopran • S. Rostorf-Zamir, Sopran J. DiDonato, Mezzosopran • M. Mijanovic, Alt • V. Priante, Bass • R. Novaro, Bass • Il Complesso Barocco Dirigent: Alan Curtis Veröffentlichung: 06.02.07 Jacques Offenbach Romantique Ouvertüren aus „Orpheus in der Unterwelt“ • „Die Rheinnixen“ • „Die Reise zum Mond“ Archiv Produktion CD 477 640 3 Ludwig van Beethoven Symphonien Nr. 5 & 7 Deutsche Grammophon CD 477 622 8 Ludwig van Beethoven Klavierkonzerte Nr. 1 & 3 Deutsche Grammophon CD 477 641 5 Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela Dirigent: Gustavo Dudamel Mikhail Pletnev, Klavier • Russian National Orchestra Dirigent: Christian Gansch Veröffentlichung: März 2007 Ludwig van Beethoven Sonaten Decca CD 475 815 5 Nelson Freire, Klavier Veröffentlichung: 06.03.07 Jérôme Pernoo, Violoncello • Les Musiciens du Louvre Dirigent: Marc Minkowski Jazz Album Deutsche Grammophon CD 477 650 1 Thomas Quasthoff, Gesang • Till Brönner, Trompete Chuck Loeb, Gitarre • Alan Broadbent, Klavier Dieter Ilg, Kontrabass • Peter Erskine, Schlagzeug Veröffentlichung: März 2007 Massenet • Offenbach • Rossini • Villa-Lobos • Strauss u.a. Aria Cantilena Deutsche Grammophon CD 477 623 1 E. Garanča, Mezzosopran • D. Damrau, Sopran u.a. Staatsopernchor Dresden • Staatskapelle Dresden Dirigent: Fabio Luisi Felix Mendelssohn • Max Bruch Concertos & Romance Violinkonzert in e-Moll, op. 64 u.a. Decca CD 475 832 8 CD 475 813 3 (Digipak – Limited Edition) Janine Jansen, Geige/Bratsche • Gewandhausorchester Leipzig • Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 19.01.07 Gluck • Mozart • Mysliveček Le belle immagini – Arien Deutsche Grammophon CD 471 334 2 Magdalena Kožená, Mezzosopran • Barbara Maria Willi, Spinett • Jindrich Pavlis, Klarinette • Vladislav Borovka, Oboe • Prague Philharmonia • Dirigent: Michel Swierczewski Brahms • Mozart • Mendelssohn • Glass • Schnittke u.a. The many Musics of Gidon Kremer Deutsche Grammophon 2 CDs 477 653 4 G. Kremer, Geige • M. Argerich, Klavier • Y. Bashmet, Bratsche • M. Maisky, Cello u.a. • Wiener Philharmoniker u.a. Dirigenten: Bernstein • Harnoncourt • Dohnányi u.a. Franz Liszt • Frédéric Chopin Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur, S. 124 • Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll, op. 11 Deutsche Grammophon CD 477 640 2 Yundi Li, Klavier • Philharmonia Orchestra Dirigent: Sir Andrew Davis Veröffentlichung: Februar 2007 26 www.KlassikAkzente.de DVD Vincenzo Bellini Norma Decca DVD 074 314 7 Hasmik Papian, Sopran • Varduhi Khachatrian, Sopran Gegam Grigorian, Tenor Regie: Boris Airapetian Beethoven • Mendelssohn • Mozart • Schumann Emil Gilels: Recital Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 426 5 Veröffentlichung: 01.03.07 Emil Gilels, Klavier Hilary Hahn A Portrait Deutsche Grammophon DVD 073 419 2 Mit Hilary Hahn • Natalie Zhu • Kent Nagano • Berliner Symphonieorchester u.a. Veröffentlichung: 02.03.07 Regie: Benedict Mirow Claudio Monteverdi L’Orfeo • Il ritorno d’Ulisse in patria L’incoronazione di Poppea Deutsche Grammophon/Unitel DVD-Box 073 427 8 (DVD 073 416 3 / 073 417 4 / 073 426 8 je einzeln erhältlich) Monteverdi-Ensemble des Opernhauses Zürich Regie: Jean-Pierre Ponnelle • Dirigent: Nikolaus Harnoncourt von Januar bis März 2007 Grand Prix Gustav Mahler Symphonie Nr. 5 Deutsche Grammophon CD 477 633 4 Liszt • Schumann • Scarlatti • Scriabin • Schubert The Studio Recordings – New York 1985 Deutsche Grammophon CD 477 633 5 Wiener Philharmoniker Dirigent: Leonard Bernstein Vladimir Horowitz, Klavier Johann Strauß • Josef Strauß Neujahrskonzert Deutsche Grammophon CD 477 633 6 Béla Bartók Die 6 Streichquartette Deutsche Grammophon 2 CDs 477 632 2 Kathleen Battle, Sopran • Wiener Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan Emerson String Quartet klassikakzente 01-07 Joseph Haydn Die Schöpfung Archiv Produktion 2 CDs 477 632 7 Sylvia McNair, Sopran • Donna Brown, Sopran • Michael Schade, Tenor • Gerald Finley, Bariton • Rodney Gilfry, Bariton • The Monteverdi Choir • The English Baroque Soloists • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 9 Deutsche Grammophon CD 477 632 5 Gioacchino Rossini Stabat Mater Deutsche Grammophon CD 477 633 3 Edvard Grieg Lieder Deutsche Grammophon CD 477 632 6 Anna Tomowa-Sintow, Sopran • Agnes Baltsa, Alt • Peter Schreier, Tenor • José van Dam, Bass • Wiener Singverein Berliner Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan K. Ricciarelli, Sopran • L. V. Terrani, Sopran • D. Gonzalez, Tenor • R. Raimondi, Bass • Philharmonia Orchestra & Chorus • Dirigent: Carlo Maria Giulini Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Bengt Forsberg, Klavier Johann David Heinichen Dresdner Konzerte Archiv Produktion 2 CDs 477 633 0 Vivaldi • Boccherini • Tartini Cellokonzerte Konzert RV 398 & 413 • Konzert Nr. 2 • Konzert in A-Dur Deutsche Grammophon CD 477 633 7 Musica Antiqua Köln Leitung: Reinhard Goebel Mstislaw Rostropowitsch, Cello • Collegium Musicum Zürich • Dirigent: Paul Sacher 06.12.2006 15:02 Uhr Seite 1 Nikolaus Lehnhoff Kent Nagano Harry Kupfer Bertrand de Billy Jubiläumsedition 125 Jahre Berliner Philharmoniker ab Januar 2007 im Handel OA0964D Lohengrin 3 DVD Waltraud Meier · Klaus Florian Vogt · Roman Trekel Kent Nagano · Nikolaus Lehnhoff Deutsches Symphony-Orchester Berlin EuropaChor Akademie Mainz · Opéra national de Lyon In einer ebenso spannungsreichen wie überzeugenden Interpretation akzentuiert Nikolaus Lehnhoff Wagners Lohengin als einen dramatischen Kampf zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit, Rache und Leidenschaft. Das kraftvolle Spiel der hochkarätigen Interpreten und mit seiner höchsten Ansprüchen genügenden musikalischen Qualität setzt dieser Lohengrin aus Baden-Baden einen Meilenstein für Jahrzehnte. OA0962BD Der Ring des Nibelungen 11 DVDs Deborah Polaski, Matti Salminen, Falk Struckmann, John Treleaven und Eric Halfvarson führen ein Ensemble der absoluten Spitzenklasse an und lassen Harry Kupfers Ring zu einem Erlebnis von über 15 Stunden berauschender Musik werden. Symphonie-Orchester des Gran Teatre del Liceu 2000068 125 Jahre Berliner Philharmoniker 5 DVDs Jubiläumsedition 125 Jahre Berliner Philharmoniker Live-Konzerte 2001-2004 · mehr als 10 Stunden Spielzeit! 5 DVDs im Luxus-Schuber zum Sonderpreis Claudio Abbado · Daniel Barenboim · Mariss Jansons Simonwww.KlassikAkzente.de 27 Seiji Ozawa · Sir Rattle DVDs und Kataloge erhalten Sie im Fachhandel · Im Vertrieb der NAXOS DEUTSCHLAND GmbH · Fordern Sie unseren Gratis-Newsletter an! · [email protected] · www.naxos.com The Originals Veröffentlichung: 05.02.2007 Sergej Rachmaninoff 24 Préludes Prélude cis-Moll op. 3 • 10 Préludes op. 23 13 Préludes op. 32 Decca CD 475 823 8 Vladimir Ashkenazy, Klavier Johannes Brahms • César Franck Sonate für Violine und Klavier A-Dur • Trio für Violine, Horn und Klavier Es-Dur op. 40 Decca CD 475 824 6 Itzhak Perlman, Geige • Barry Tuckwell, Horn Vladimir Ashkenazy, Klavier Anton Bruckner Symphonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ Decca CD 475 840 3 Wiener Philharmoniker Dirigent: Karl Böhm Photo © KASSKARA / DG Franz Liszt Les Funérailles • Sonate h-Moll S 178 Trübe Wolken S 199 • Klavierstück Fis-Dur S 192 Nr. 3 Philips CD 475 824 7 Alfred Brendel, Klavier STING Das sensationelle Debüt auf Deutsche Grammophon! STING - singt Lieder von John Dowland S T I N G live – Die Tour zum Album: 25.02.07 München · 27.02.07 Frankfurt 28.02.07 Hamburg · 05.03.07 Berlin · 07.03.07 Düsseldorf 08.03.07 Baden-Baden · 12.03.07 Stuttgart Tickets unter www.eventim.de und 01805 570 000 (0,14 EUR/Min.) Sting - Songs From The Labyrinth Sting, Vocals und Laute Edin Karamazov, Laute CD 170 3139 Vinyl 476 5722 Videos und Hörproben auf www.sting-labyrinth.de Schubert • Schumann • Debussy Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll D 821 • Fünf Stücke im Volkston op. 102 • Sonate für Cello und Klavier d-Moll L 135 Decca CD 475 823 9 Mstislaw Rostropowitsch, Cello Benjamin Britten, Klavier Georges Bizet • Jules Massenet • Camille Saint-Saëns u.a. Régine Crespin – Prima Donna in Paris Decca 2 CDs 475 824 3 Régine Crespin, Sopran • L’Orchestre de la Suisse Romande Wiener Volksopernorchester Dirigenten: A. Lombard • G. Sebastian Georg Friedrich Händel Saul (Gesamtaufnahme) Philips 3 CDs 475 825 6 D. Brown, Sopran • L. Dawson, Sopran • D. L. Ragin, Countertenor • J. M. Ainsley, Tenor • A. Miles, Bass Monteverdi Choir • English Baroque Soloists Dirigent: Sir John Eliot Gardiner Gustav Holst • Richard Strauss Die Planeten op. 32 • Don Juan op. 20 • Till Eulenspiegel Decca CD 475 822 5 Wiener Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan Johann Strauß Die Fledermaus Decca 2 CDs 475 831 9 Hilde Güden, Sopran • Erika Köth, Sopran • Waldemar Kmentt, Tenor • Wiener Staatsopernchor • Wiener Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan Giuseppe Verdi Aida (ital. Gesamtaufnahme) Decca 2 CDs 475 824 0 R. Tebaldi, Sopran • G. Simionato, Mezzosopran • C. Bergonzi, Tenor • C. MacNeil, Bariton • A. Van Mill, Bass • Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde u.a. Dirigent: Herbert von Karajan Leoš Janáček Jenufa (engl. Gesamtaufnahme) Decca 2 CDs 475 822 7 Elisabeth Söderström, Sopran • Eva Randová, Mezzosopran • Wieslaw Ochman, Tenor • Peter Dvorský, Tenor • Wiener Staatsopernchor • Wiener Philharmoniker Dirigent: Sir Charles Mackerras Barber • Ives • Copland • Cowell • Creston Adagio • Symphonie Nr. 3 • Quiet City u.a. Decca CD 475 823 7 Elia Nichlin, Oboe • Michael Laird, Trompete • Academy of St Martin in the Fields Dirigent: Sir Neville Marriner Gioacchino Rossini Il turco in Italia (ital. Gesamtaufnahme) Philips 2 CDs 475 824 9 S. Jo, Sopran • R. Giménez, Tenor • S. Alaimo, Bariton E. Fissore, Bariton • Academy of St Martin in the Fields Dirigent: Sir Neville Marriner Ludwig van Beethoven Frühe Streichquartette Philips CD 475 825 2 Quartetto Italiano Joaquín Rodrigo Concierto de Aranjuez • Fantasia para un gentilhombre Philips CD 475 824 8 Pepe Romero, Gitarre • Augustín Leon Ara, Geige • Christine Pendrill, Englischhorn • Academy of St Martin in the Fields Dirigent: Sir Neville Marriner Johann Sebastian Bach 6 Partiten B-Dur BWV 824 • c-Moll BWV 826 • a-Moll BWV 827 D-Dur BWV 828 • G-Dur BWV 829 • e-Moll BWV 830 Decca 2 CDs 475 823 4 András Schiff, Klavier Richard Strauss Elektra (Gesamtaufnahme) Decca 2 CDs 475 823 1 Birgit Nilsson, Sopran • Marie Collier, Sopran • Regina Resnik, Mezzosopran • Gerhard Stolze, Tenor • Tom Krause, Bassbariton • Wiener Philharmoniker Dirigent: Sir Georg Solti Gustav Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur Decca CD 475 823 0 Chicago Symphony Orchestra Dirigent: Sir Georg Solti Edward Elgar Symphonie Nr. 1 As-Dur op. 55 In the South (Alassio) op. 50 Decca CD 475 822 6 London Philharmonic Orchestra Dirigent: Sir Georg Solti Robert Schumann Carnaval op. 9 • Kreisleriana op. 16 Philips CD 475 826 0 Mitsuko Uchida, Klavier ECM New Series Valentin Silvestrov Symphonie Nr. 6 ECM New Series CD 476 571 5 Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Dirigent: Andrey Boreyko Dimitri Schostakowitsch 24 Präludien und Fugen op. 87 ECM New Series CD 437 189 2 (Deluxe Edition) DIE NEUE CD! Der Pianist Ludovico Einaudi ist ein Meister der Atmosphäre. Ruhig und melancholisch, mit kräftigen Klangfarben und zarten Harmonien, breiten sich seine romantischen Melodien aus. Keith Jarrett, Klavier Ludwig van Beethoven Klaviersonaten Vol. 3 (Gesamtaufnahme) ECM New Series CD 476 315 5 András Schiff, Klavier Erkki Sven Tüür Oxymoron • Salve Regina II • Ardor • Dedication • Oxymoron ECM New Series CD 476 577 8 P. Carneiro, Marimba • L. Karin, Violoncello • M. GerretzTraksmann, Klavier • Vox Clamantis • NYYD Ensemble Estnisches Symphonieorchester • Dirigent: Olari Elts CD 475 8102 Konzerttermine: 21.05.07 Berlin / 22.05.07 Hamburg / 23.05.07 Mainz / 24.05.07 Karlsruhe Video und Hörproben auf www.einaudi.de Service LIVE-Termine (Auswahl, Änderungen vorbehalten) Pierre Boulez Renée Fleming 13.01. Freiburg 14.01. München 16.–18.01.Berlin, Philharmonie 19.01. Düsseldorf, Tonhalle 27./30.01.Salzburg (A), Mozarteum 02./03./05./07./09.04. Berlin, Staatsoper Joseph Calleja 14.01. Bonn, Theater 17./21./27.02., 02./05./17./20./23./26.03. Wien (A), Staatsoper Giuliano Carmignola 07.01. Basel (CH) 08.01. Zürich (CH), Tonhalle 09.01. Bern (CH), Kultur-Casino 10.01. Innsbruck (A) 11.01. Ludwigsburg 12.01. Schaffhausen (CH) 13.01. Luzern (CH) Riccardo Chailly 08./09./15./16.02., 29./30.03. Leipzig, Gewandhaus 02./05./07./13./15./21.01. Wien (A), Staatsoper 17.02. Wien (A), Musikverein 08./11./15.03. Wien (A), Staatsoper 21.03. Frankfurt/M., Alte Oper 24.03. Baden-Baden, Festspielhaus 27.03. München, Herkulessaal 29.03. Dortmund, Konzerthaus 31.03. Düsseldorf, Tonhalle Yundi Li Mischa Maisky 20.02. Baden-Baden, Festspielhaus 22.02. Erlangen, Heinrich-Lades-Halle 23.02. Schweinfurt, Theater 24.02. Bayreuth, Stadthalle 25.02. Bamberg, Konzert- und Kongresshalle 07.01. Bamberg 09.01. Schweinfurt Marc Minkowski 16./18./22./31.01. Zürich (CH), Opernhaus 03.02. Salzburg (A), Mozarteum 01./03.03.Wien (A), Konzerthaus 09.03. Luzern (CH) 11.03. Frankfurt/M., Alte Oper Hélène Grimaud 13.01. Bremen, Die Glocke 14.01. Köln, WDR-Sendesaal 29.03. Wien (A), Theater an der Wien 19.04. Wien (A), Musikverein Albrecht Mayer Valery Gergiev 03.02. Salzburg (A), Mozarteum 06.02. Frankfurt/M., Alte Oper 10.02. Hamburg, Laeiszhalle 08./09.02.Leipzig, Gewandhaus 26.02. Berlin 05.03. Wien (A) 09.03. Basel (CH) 11.03. Dortmund 18.03. Köln René Pape mit Christian Thielemann Janine Jansen Gustavo Dudamel Magdalena Kožená 25./27.04.Wien (A) El-i na Garanča 5./26.01.Frankfurt/M. 2 26.02. München, Prinzregententheater 01.03. Berlin, Philharmonie 18.03. Heidelberg, Festival 28./29.03.Genf (CH), Victoria Halle 11.04. Berlin, Philharmonie 1.–03.03.München, 0 Philharmonie Gasteig Maurizio Pollini 09.02. Zürich (CH), Tonhalle 02.03. Genf (CH), Victoria Halle 08.03. München, Herkulessaal Thomas Quasthoff 10.01. Graz (A), Stefaniensaal 12.01. Wien (A), Konzerthaus 02./04.02.Berlin, Philharmonie 13./14.02.Dresden, Semperoper 15.02. Dresden, Frauenkirche 23.02. Hohenems (A), Markus-Sittikus-Saal Thomas Quasthoff, Jazzkonzert mit Till Brönner 12.03. Wien (A), Musikverein 17.03. Köln, Philharmonie 19.03. Berlin, Admiralspalast Bryn Terfel 22./24./29.01., 03./07./10.02. Wien (A), Staatsoper Christian Thielemann 5.–07.01.München, 0 Philharmonie Gasteig 31.01. Salzburg (A), Festspielhaus 22.–25.02.München, Philharmonie Gasteig 01.–03.03.München, Philharmonie Gasteig (mit René Pape) 05.03. Wien (A) 20.03. Berlin, Philharmonie 23.–25.03.Wien (A), Musikverein 30.03. München, Philharmonie Gasteig KlassikAkzente gratis, sooft Sie wollen Ja, bitte schicken Sie mir kostenlos: Viermal pro Jahr Einmal pro Woche Jeden Tag Mit dem Abo der Printausgabe werden Sie kostenlos viermal im Jahr ausführlich und kompetent über alle wichtigen Neuerscheinungen aus dem Hause Universal Music Classics informiert. 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Für die Bestellung Ihres Printabos benutzen Sie bitte den Coupon unten und schicken ihn per Post an UNIVERSAL MUSIC Classics & Jazz, A.-Nr. 7237, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin oder per Fax an 030/520 07 22 44. Um den Newsletter zu abonnieren, benutzen Sie ebenfalls den Coupon, schicken Sie eine E-Mail an [email protected] oder besuchen Sie die Website unter www.klassikakzente.de und klicken Sie dort auf „Newsabo“. Vorschau -Klassik-CD-Bestsellerliste November 2006 Tschaikowsky • Rachmaninoff • Rimsky-Korssakoff • Glinka Russian Album Deutsche Grammophon CD 477 615 1 CD 477 638 0 Deluxe Edition mit Bonus-DVD Anna Netrebko, Sopran • Z. Bulitschewa, Mezzosopran D. Voropaev, Tenor • V. Moroz, Bariton u.a. • Chor und Orchester des Mariinskij-Theaters • Dirigent: Valery Gergiev Endlich im Duett auf CD: A n na Ne t r e b ko und Ro l a n d o V i l l az ó n John Dowland Songs from the Labyrinth Deutsche Grammophon CD 170 313 9 Vinyl 476 572 2 Sting, Gesang/Laute Edin Karamazov, Laute/Erzlaute Lang Lang Dragon Songs Klavierkonzert vom Gelben Fluss Solowerke für Klavier • Kammermusik Deutsche Grammophon CD 477 649 0 (inkl. Bonus-DVD) Lang Lang, Klavier • China Philharmonic Orchestra Dirigent: Long Yu Wolfgang Amadeus Mozart Violetta – Arien und Duette aus „La Traviata“ Deutsche Grammophon CD 477 593 7 Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor Thomas Hampson, Bariton • Wiener Philharmoniker Dirigent: Carlo Rizzi Foto: Kasskara / DG Die Puccini • Verdi • Strauss • Korngold • Smetana • Janáček Rimsky-Korssakoff • Cilèa Homage – The Age of the Diva Decca CD 475 806 9 Titel Renée Fleming, Sopran • Orchester des Mariinskij-Theaters Dirigent: Valery Gergiev Magazin Wolfgang Amadeus Mozart Das Mozart-Album Deutsche Grammophon CD 477 633 9 A. Netrebko, Sopran • E. Miklósa, Sopran • E. Garanča Mezzosopran • T. Quasthoff, Bassbariton u.a. • Mahler Chamber Orchestra u.a. • Dirigenten: Claudio Abbado Sir Charles Mackerras • Sebastian Weigle Albrecht Mayer New Seasons – Händel für Oboe und Orchester Deutsche Grammophon CD 476 568 1 Albrecht Mayer, Oboe Sinfonia Varsovia Anna Netrebko & Rolando Villazón: Ihr erstes Duettalbum Nicole Cabell: Als Cardiffs „Singer of the World 2005“ zum Decca-Exklusivvertrag Lang Lang: Mit Beethovens Konzerten auf CD und Tournee Anne Sofie von Otter: Das Theresienstadtprojekt – Musik aus einer düsteren Zeit Mstislaw Rostropowitsch: Der Dirigent und größte lebende Cellist wird 80 Der musikalische Fragebogen: Till Brönner Mozart • Chopin • Schumann • Liszt Memory Deutsche Grammophon CD 477 593 8 (plus Bonus-CD) Die nächste Ausgabe erscheint Mitte März. Lang Lang, Klavier Johann Sebastian Bach Klavierkonzerte Sony Classical CD 8869 7006 9922 Martin Stadtfeld, Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Tutto Mozart! Deutsche Grammophon CD 477 588 6 Bryn Terfel, Bassbariton • Miah Persson, Sopran Christine Rice, Mezzosopran • Duncan Williams, Glockenspiel • Greg Lawson, Mandoline u.a. • Scottish Chamber Orchestra • Dirigent: Sir Charles Mackerras Impressum KlassikAkzente wird herausgegeben von UNIVERSAL Music Classics & Jazz Telefon 030/520 07 01 • • Stralauer Allee 1 E-Mail: [email protected] Österreich: Universal Music GmbH • 10245 Berlin • • http://www.klassikakzente.de Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien Telefon +43/1/811 212 07 Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung: G9 Design GmbH, Hamburg • Ständige Mitarbeiter: Stephan Steigleder (Online-Redaktion), E-Mail: [email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl @umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Max W. Busch, Carsten Dürer, Guido Fischer (GF), Wolf Kampmann, Andreas Kluge, Gidon Kremer, Reinhard Lemelle (RL), Karl Lippegaus, Běla Luttmer, Julian Rachlin, Harald Reiter (HR), Ludwig Robeller • Litho: fws design & repro GmbH, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 18-4 00 [email protected] • www.runze-casper.de • Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: Klassik Akzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle. www.KlassikAkzente.de 31 Hören Sie rein auf www.klassikakzente.de! Wöchentlich top-aktuell: Klassik-News, CD-Neuerscheinungen, Konzert- und TV-Daten und vieles mehr