Aufenthalt mit dem Erasmus-Programm an der Politecnico di Torino
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Aufenthalt mit dem Erasmus-Programm an der Politecnico di Torino
Aufenthalt mit dem Erasmus-Programm an der Politecnico di Torino (WS 2008/09) Vorbereitungen: Nachdem ich mich schon zu Beginn meines Architekturstudiums für ein Semester im Ausland entschieden hatte, galt es in der Folge nur noch den richtigen Zeitpunkt innerhalb meines Studiums sowie ein geeignetes Gastland zu finden. Als ich dann aber vor meiner Bewerbung erfahren habe, dass die Partnerschaft zu meiner bevorzugten Universität in Tessin/italienische Schweiz aufgelöst wurde, entschied ich mich, da ich bereits zuvor schon mit einem Italienischkurs an der BTU begonnen hatte, mein Auslandssemester an der Politecnico di Torino zu absolvieren, da es von meinem eigentlichen Wunschziel, der Schweiz, nicht so weit entfernt ist. Um mir vorher ein genaueres Bild von meiner neuen Universität und der Stadt zu verschaf-fen, habe ich mich im Vorfeld bei Kommilitonen, die bereits an der Politecnico di Torino waren, ein wenig über die Stadt, das Leben und die Uni informiert. Dabei wurde mir auch nahegelegt, da der Sprachkurs an der BTU einem nur das Basiswissen vermittelt und für einen Aufenthalt nicht ausreichend ist, einen zusätzlichen Intensivkurs für 4 Wochen in Siena zu belegen, der einem aber auch vom akademischen Auslandsamt, neben Perugia, angebo-ten wird. Der Sprachkurs in Siena ist auf jeden Fall zu empfehlen, da zum einen die Stadt und das zu dieser Zeit (August) stattfindende Palio einfach atemberaubend sind und man zum anderen mit vielen Studenten anderer Nationen zusammenkommt. Außerdem ermöglicht es einem Land und Leute durch angebotene Fahrten am Wochenende besser kennen zu lernen. So standen bei mir Florenz, Pisa und Verona auf dem Programm. Wohnungssuche und die Polito: Anfang September bin ich dann in Turin angereist, um vor dem Studiumsbeginn auf Wohnungssuche gehen zu können, da mir 4 Wochen zuvor ein Studentenwohnplatz aufgrund von zu hohen Studentenbewerbungszahlen verweigert wurde. Also hieß es auf eine stressige und nervenaufreibende Wohnungssuche zu gehen, wobei es zu empfehlen wäre, dies über die Polito und ihre Agentur zu tun, um sich einiges an Stress und Geld zu ersparen, da private Agenturen sehr viel Geld für ihre Leistungen verlangen und es meist sehr schwierig ist, jemanden zu finden der Englisch spricht. Bei der Wohnungssuche sollte man dann auf jeden Fall darauf achten, welche Kosten in der Miete enthalten sind und welche nicht, denn meistens werden Strom, Heizung und Gas extra berechnet so dass man sehr schnell auf hohe Mietkosten kommt. Von der Politecnico gab es gleich in der zweiten Septemberwoche eine Einführungsveranstaltung, bei der alle notwendigen Informationen mitgeteilt und die erforderlichen Unterlagen ausgegeben wurden, sodass in der Folge die Kurse gewählt werden konnten. Bei der Kurswahl kann einem der Erasmusbetreuer weiterhelfen, da das Studiensystem ein wenig anders gestrickt ist als bei uns und man nicht wirklich schlau daraus wird was belegt werden darf und was nicht und wann die Kurse wirklich beginnen. In unserem Jahr z.B. fingen die Kurse der Fakultät II, für die ich eingeschrieben war, erst 2 Wochen später als die der Fakultät I an, was in der Folge zu einigen Konflikten mit den Professoren führte. Es wird einem Erasmusstudent aber auch nicht wirklich leicht gemacht sich in deren System zu Recht zu finden, da einem meistens Informationen fehlen oder die Beschaffung mit sehr viel Zeit und Geduld verbunden ist, da zu Beginn des Semesters alles sehr chaotisch abläuft und die italienischen Sprachkenntnisse nicht ganz ausreichend sind. Jedenfalls habe ich mich dann für einen Kurs über die Stadt und die Architektur von Turin, für zwei Computerkurse sowie für einen Entwurf und einen semesterbegleitenden Sprachkurs entschieden, um mein Italienisch ein wenig aufzubessern, da es doch schwierig ist sich mit den Italienern auf Englisch zu verständigen. Am Ende des Semesters müssen in den einzelnen Kursen noch Prüfungen (mündlich, schriftlich oder als Belegarbeit) abgelegt werden, für die man sich im Internet anmelden und ein „Statino“ ausdrucken muss. Torino – the city and its architecture Turin ist immer eine Reise Wert. Die Innenstadt mit ihren barocken Gebäuden und den schier endlosen Arkaden ist wunderschön und hat so einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie z. B. die Mole Antonielliana, das Wahrzeichen von Turin, den Palazzo Madama oder auch die Via Roma, eine herrliche Einkaufsstraße. Außerdem können zahlreiche Kirche bewundert werden, die das Flair der Stadt mit prägen. Von dem Monte die Cappuccini oder auch von der Superga aus hat man einen hervor-ragenden Blick über die Stadt und kann von dort aus das traumhafte Panorama auf die Alpen genießen. Auch im direkten Umfeld von Turin kann man so einige schöne Orte ent-decken, wie die Schlösser in Venaria, Stupinigi oder auch Rivoli. Der Kurs „Torino-the city and ist architecture“ ist jedem Architekturstudent nur zu empfehlen, weil er einem die Geschichte Turins und deren Architektur durch Stadtrundgänge, Besichti-gungen und Vorträge näher bringt. Fazit: Das Leben und Studieren in Italien hält viele interessante Aspekte bereit. Es ist allerdings in vieler Hinsicht ein wenig gewöhnungsbedürftig. Auf alle Fälle war es eine große Erfahrung für mich, die man mal gemacht haben sollte. Allerdings würde ich diese nicht unbedingt noch einmal in Italien machen wollen, da hier vieles etwas anders abläuft und man von dem Verhalten und der Art und Weise einiger Italiener etwas genervt werden kann. .