FF Schenefeld aktuell 2006
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FF Schenefeld aktuell 2006
FF SCHENEFELD aktuell Ausgabe 16 / 2006 www.Feuerwehr-Schenefeld.de Großeinsatz bei Hermes Grußwort Schenefeld*28.05.2006*22:36*Sonderrechte zugelassen*f3, FEUER groß*Hermes Schleifmittel*Explosion in Kesselhaus... Liebe fördernde Mitglieder, liebe Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schenefeld, ...so lautet am Sonntag, den 28.05.2006 die Einsatzdepesche zu einem unserer spektakulärsten Einsätze der vergangenen Jahre. beim Schreiben meines zweiten Grußwortes kann ich auf mein erstes Dienstjahr als Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Schenefeld zurückblicken. Führungskräfte gehen mit der Kenntnis über das Einsatzobjekt und seiner Umgebung im Geiste schon verschiedene Szenarien durch. So war es auch bei unserem bisher schwierigsten Einsatz des Jahres bei der Firma Hermes. Hierbei stelle ich fest, dass auch die Feuerwehr manchmal Glück braucht und auch hat. Dass neben dem explodierten Kesselhaus der ca. Das Einsatzgeschehen in Schenefeld mit ca. 140 Einsatzen pro Jahr ist derzeit weitestgehend Routine. Bei solch einem Stichwort versucht jeder von uns sich in der Zeit bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle vorzustellen, was ihn dort wirklich erwartet. Die Um 22:41, also 5 Minuten später trifft unser Einsatzleitwagen mit dem stellvertretenden Seite 2 Sommerlager 2006 Jugendfeuerwehr mach Urlaub an der Ostsee Sommer, Sonne, Strand hieß auch in diesem Jahr wieder für eine Gruppe der Jugend- feuerwehr. Vom 4.-12. August erlebten auch in diesem Jahr wieder 20 Jugendliche und drei Ausbilder unvergessliche Tage auf einem Campingplatz in Neustadt. Die Gegebenheiten rund um Neustadt machten es möglich, das wir fast jeden Tag verschiedene Aktivitäten unternahmen. Beachvolleyball, Cartfahren, Schwimmen, und ein Besuch im Hansa-Park standen auf dem selbst entworfenen Freizeitprogramm. Auch die Verpflegung wurde wieder von den Jugendlichen organisiert. Eine liebgewonnene Einrichtung, die auch in den nächsten Jahren eine Fortsetzung finden soll. Leider häufen sich aber auch in Schenefeld die Einsätze unter dem Stichwort „Notfall, Tür verschlossen“. Hierbei rükken wir pro Jahr ca. 20 Mal aus, um für den Rettungsdienst die Haus-/Wohnungstür zu öffnen bzw. um vor Eintreffen des Rettungsdienstes eine Erstversorgung durchzuführen. Wo „früher“ Angehörige oder aber auch Nachbarn ein Auge auf Hilfsbedürftige hatten, kommen heute immer mehr einsam lebende Menschen in Situationen, wo Hilfe vielfach auch zu spät kommt. Dies macht uns alle betroffen. Ärgerlich hingegen ist die hohe Anzahl der Fehlalarme von Brandmeldeanlagen (ca. 20). Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es auf dem Arbeitsplatz schwer wird, nach dem Mittag die Augen auf zu halten, wenn man die letzten zwei Nächte jeweils vermeintliche Feuer gesucht hat... An dieser Stelle möchte ich denen von Ihnen meinen Dank aussprechen, die Freiwillige Feuerwehrleute beschäftigen und dabei akzeptieren, dass diese dass eine oder andere mal von der Arbeit weglaufen bzw. vielleicht mal müde sind. 40m hohe Schornstein am Kopf derart zerstört war, dass er zusammenzubrechen drohte, haben wir in der Dunkelheit erst gesehen, nachdem wir am Schornsteinfuß sofort nach Eintreffen das Hauptgasventil abgesperrt haben (Bericht links). Riesig gefreut haben wir uns dann, als wir als Dank eine Einladung zum Sommerfest der Hermes am Hauptstandort in Lurup erhielten. Das motiviert zusätzlich. Ein großer Erfolg war dieses Jahr der gemeinsam mit der Polizei durchgeführte „Tag der offenen Tür“ anlässlich des 750ten Geburtstages unseres Schenefelds. Hierzu mein Dank für ihre Sachspenden zur Tombola. Wir alle möchten uns aber besonders für ihre kontinuierliche Unterstützung unserer ehrenamtlichen Tätigkeit bedanken. Damit gehen wir motiviert ins 119. Jahr ihrer Freiwilligen Feuerwehr Schenefeld. Michael Schulz Fortsetzung „Großeinsatz bei Hermes“ Wehrführer und einem Zugführer am Einsatzort ein, kurz danach das Tanklöschfahrzeug. Trümmer liegen bis auf dem Osterbrooksweg, die Fassade des Kesselhauses ist zerstört. Der unverletzt die Feuerwehr empfangende Heizer berichtet von einem noch vermissten Kollegen im Komplex. Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich den Vermissten zu finden, dabei aber möglichst auch eine weitere Ausbreitung des Schadens zu verhindern. Keinerlei Gasgeruch ist feststellbar, keine Ausströmgeräusche, kein Rauch, kein Feuer, die Produktionshalle ist normal beleuchtet. ZF und Heizer laufen ins Kesselhaus, sperren die Gaszufuhr zu den Heizkesseln für den Thermoölkreislauf ab. Beim weiteren Vordringen in die unbeschädigte Produktionshalle stoßen sie auf den unverletzten „Vermissten“, der den ausgelösten Brandalarm überhört hat. Alle verlassen den Komplex über ein Seitentor. Dabei fallen ihnen beim Rückweg die vielen Klinkersteintrümmer auf. Im Dunkeln erahnen sie eine Beschädigung im oberen Bereich des ca. 40 m hohen Schornsteines. Zu diesem Zeitpunkt überneh- me ich die Einsatzleitung. Rückzug aller Kräfte aus dem Gefahrenbereich des Schornsteines, Sperrung des Osterbrooksweges, der angrenzenden Gebäude der SPAR/EDEKA sowie eine umfangreiche Ausleuchtung der Schadensstelle folgen. Die Beschädigungen des Schornsteines scheinen derart stark, dass ich für die weitere Beurteilung über einen eventuellen Einsturz dringend einen Statiker benötige. Eon-Hanse wird zum Absperren der Gasversorgung angefordert. Ab hier beginnt für den Großteil der in Bereitschaft stehenden Kräfte das lange Warten. In der Zwischenzeit wird zusammen mit Mitarbeitern der Hermes unter erhöhtem Risiko erreicht, dass die Produktionsprozesse der Firma soweit abgeschaltet werden, dass von ihnen keine Folgeschäden ausgehen können. Nach langem Suchen unserer Leitstelle trifft um 00:40 der Statiker Herr Prof. Dr. Woidelko ein. Leider erweist sich unsere Drehleiter für die Beurteilung des Schadens als zu kurz. Ein Aufstellen direkt neben dem Schornstein zu riskant. Somit wird um 1:00 Uhr von der Berufsfeuerwehr Hamburg das nagelneue Teleskopmastfahrzeug, geeignet für eine Arbeitshöhe von bis zu 53 m angefordert. Das in Billstedt stationierte Fahrzeug durchquert in 25 Minuten Hamburg und trifft zusammen mit dem B-Dienst (leitender Beamter der BF) um 01:25 Uhr ein. Nach Begutachtung von dem auf dem benachbarten SPARGelände aufgestellten Teleskopmastfahrzeug befindet der Statiker, dass die Hauptgefahr vom drohenden Absturz des labil hängenden Abschlussringes ausgeht. Weiterhin geht er davon aus, dass ein weiterer Einsturz des oberen Schornsteines nur mit direkter Auswirkung auf den näheren Umkreis verbunden ist. Ein Großteil der Schenefelder Einsatzkräfte kann abrücken. Eon-Hanse unterbricht endgültig durch Aufgraben die Hauptgaszufuhr. Im weiteren Verlauf wird von uns ein Autokran angefordert, mit dessen Hilfe wir ab 05:30 Uhr zusammen mit dem Teleskopmastfahrzeug der BF versuchen, zumindest den nur an Blitzableitern hängenden Abschlussring zu demontieren. Diesen Versuch brechen wir aufgrund des hohen Risikos für unsere eingesetzten Kamera- den ab. Ab hier ist der Zeitpunkt erreicht, wo die Möglichkeiten der Feuerwehren erschöpft sind. Der Autokran sichert weiterhin den Schornsteinkopf. Die Einsatzstelle wird um 06:30 Uhr an die Firma übergeben, die mittlerweile eine Fachfirma mit dem Abriss beauftragt hat. Bis 09:20 Uhr unterstützen wir die Polizei bei Absperrmaßnahmen des Osterbrooksweges. Zu erwähnen ist abschließend der informelle Besuch unserer Bürgermeisterin in der Nacht, die gute Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung und Mitarbeitern der Firma Hermes, mit dem Fachbereich Öffentliche Sicherheit sowie mit der Berufsfeuerwehr Hamburg. Unerwähnt bleiben darf nicht die Versorgung aller Beteiligten mit Getränken sowie belegten Brötchen durch unseren „Küchenbullen“. kurz notiert HKS vs. Flopi 34 Am 21.10.2006 war es so weit, das Rückspiel unserer Fussballmannschaft gegen das Team des Juks stand an. Nach einem 2:1 für unsere Kicker im Vorjahr ging unsere Mannschaft bestehend aus Spielern der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung motiviert auf das Feld. Ein Jahr lang ist wöchentlich trainiert worden. Doch die Mannen trafen einen schlechten Tag, die Zuordnung in der Mannschaft stimmte zu Beginn nicht was mit dem verdienten 1:0 für das Juks quittiert wurde. Durch den Gegentreffer geweckt steigerte sich unser Team und gewann immer mehr die Kontrolle. Die Belohnung folgte zu Beginn der zweiten Halbzeit, der Ausgleichtreffer. Aber ein Handelfmeter brachte wieder den Umbruch, gefolgt von einem unglücklichen Aufsetzer, der von unserem Keaper nicht gehalten werden konnte. Der Endstand 4:1 für das Juks. Kein Grund für Ärger, die gemeinsame Aftergameparty stimmte versöhnlich und schließlich gibt es 2007 das nächste Duell. Das Pfingstzeltlager 2006, ein voller Erfolg Spass und Wettkämpfe und unsere Jugendfeuerwehr ist ganz vorne dabei. Üblicherweise wird das Pfingstzeltlager von einer Wehr im Kreis Pinneberg ausgerichtet. Mittlerweile sind die Dimensionen des Lagers allerdings so groß, dass die Wehren große Schwierigkeiten haben ein geeignetes Gelände mit ausreichend Sanitäranlagen zu finden. In diesem Jahr fand sich daher keine Wehr, die sich in der Lage sah diese Aufgabe zu lösen. So wurde das Zeltlager vom Kreisfeuerwehrverband Pinneberg in Grömitz auf einen geeigneten Zeltplatz organisiert. So machten sich am Freitag ca. 800 Jugendliche und ihre Betreuer aus 31 Wehren im Kreis Pinneberg auf nach Grömitz. Schon am Freitagabend wurde es ernst für die Jugendfeuerwehren. Der Nachtmarsch stand an. Während des 6,5 Kilometer langen Fußmarsches mussten die GrupImpressum pen in der Dunkelheit, nur mit dem Licht von Taschenlampen unterstützt, nicht nur den richtigen Weg finden, sondern auch an acht Stationen ver- schiedene Aufgaben lösen; Aus drei Schläuchen einen Zopf flechten, mit Hufeisen einen Eimer treffen oder auch einen Golfball durch einen Feuerwehrschlauch bugsieren. Aufgaben, die die Jugendlichen unserer Wehr sehr gut meisterten, sie belegten den ersten Platz. Am nächsten Morgen traten die Jugendfeuerwehren in 59 Gruppen zum Wettkampf um den „Lenster Cup“ an, dessen 15 Spiele im Lager, am Deich und am Ostseestrand verteilt waren. Am Strand ging es darum möglichst viel Sand mit einem Löffel über einen Hindernisparcours zu befördern und mit Wasserbomben einen Eimer zu treffen. Am Deich mussten Wasserbecher auf einem Skateboard durch verschiedene Hindernisse gezogen werden. Im Lager ging es dann um Koordination: Vier Gruppenmitglieder wurden auf ein paar extra angefertigte Skier geschnallt und mussten damit ein Spielfeld überqueren. Dabei stellten einige Gruppen noch vor dem Überqueren der Startlinie fest, wie schwierig es sein kann die Bewegungen von vier Personen zu koordinieren. Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr Schenefeld gewann hierbei souverän den Pokal für den ersten Platz des „Lenster Cup.“ Was macht die Jugendarbeit einer Feuerwehr aus? Berichte: Aber was ist es, was die Jugendarbeit einer Feuerwehr ausmacht? Kontakt: Feuerwehr Schenefeld Kiebitzweg 24 22869 Schenefeld Verantwortlich für den Inhalt: Helge Kudenholdt Blankeneser Ch. 73 22869 Schenefeld Tel.: 040 / 840 57 889 [email protected] durchsetzen und auch hier den Gesamtsieg davon tragen. Erschöpft, aber sehr glücklich ging es für die Schenefelder und alle anderen Jugendfeuerwehren am Pfingst-Montag wieder nach Hause. Ein Zeltlager, das vielen in besonderer Erinnerung bleiben wird. Jugendarbeit in der FF FF Schenefeld aktuell ist eine Informationsschrift der Freiwilligen Feuerwehr Schenefeld, Copyright FF Schenefeld Auflage: 300 Grußwort Michael Schulz Sommerlager 2005 Marco Sagemann kurz notiert Helge Kudenholdt Großeinsatz bei Hermes Michael Schulz Pfingstlager Marco Sagemann Jugenarbeit in der FF Jörn Reifschläger Am Sonntag wurde außerdem noch das Kreis-Volleyball Turnier, organisiert durch die Ausbilder der Schenefelder Wehr, ausgespielt. Ohne Satzverlust konnte sich die Mannschaft aus Schenefeld gegen die Kameraden der anderen Wehren Es ist nur wenige Wochen her, da wurde die vierhundertste Jugendfeuerwehr in SchleswigHolstein gegründet. Im Vordergrund der regelmäßigen Dienstabende, in unserem Falle alle 14 Tage wie bei der Einsatzabteilung, steht der Umgang mit Technik von Fahrzeug und Maschinen, bei denen die Kameradschaft aber nicht zu kurz kommt. Es sind die Jugendlichen die diese Dienstabende gestalten. Die Ausbilder geben Verbesserungsvorschläge oder helfen bei der Durchführung, versuchen sich aber im Hintergrund zu halten. Somit gestalten die Jugendlichen selbstständig ihren Dienst und lernen schon früh Verantwortung zu übernehmen und Inhalte zu vermitteln. Für die Feuerwehr steht die Nachwuchsförderung an erster Stelle. Leider treten Nachwuchsrobleme in vielen Wehren auf. Wir können uns glücklich schätzen, dass die Schenefelder Jugendlichen ein reges Interesse an der Feuerwehr zeigen und uns somit ein qualifizierter Nachwuchs für die Einsatzab- teilung bereitsteht. So ist der Anteil der Jugendlichen, die mit Vollendung die Feuerwehr verlassen verschwindend gering. Sie spricht alle Jugendlichen an. Jungen und Mädchen, Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten und Bildungsstufen meistern oft gemeinsam kniffelige und feuerwehrtechnische Aufgaben. Dieses fördert den Zusammenhalt in der Gruppe. Außer den Dienstabenden verstärken Zeltlager, Wettkämpfe, Sommerfreizeiten oder Feuerwehrsport das Zusammengehörigkeitsgefühl. So beginnen häufig viele neue Freundschaften, die eines verbindet: Ein Teil einer sozialen, kompetenten und zuverlässigen Mannschaft zu sein.