Schutz von Gefahrpunkten
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Schutz von Gefahrpunkten
Schutz von Gefahrpunkten Dr. André Peylo, lavTOX Problemstellung Gerade in alten Bauwerken liegen Balkenköpfe oder ganze Schwellen auf nicht, oder nicht mehr gegen Feuchteaufnahme abgedichteten Mauerteilen auf. Besteht in diesen Bereichen die Gefahr erhöhter Holzfeuchten, können die noch ausreichend tragfähigen Balkenköpfe vorbeugend geschützt werden (Bild 3). Eigenschaften Impel-Bordübel bestehen aus reiner Borsalzen, die als Schmelze in Formen gegossen eine glasartige Konsistenz annehmen und sich so leicht verarbeiten lassen. Der Vorteil der gegossenen IMPEL-Bordübeln gegenüber gepreßtem Material besteht (Beauford, Morris 1986) in der kontinuierlichen und stetigen Freisetzung von Borsäure über lange Zeiträume. Durch die Herstellung ist Wasser entwichen, so daß Impel-Bordübel hygroskopisch sind und Feuchte aus der Umgebung anziehen. Dadurch quellen sie und erreichen einen engen Kontakt zu umgebenden Holz, der für die Diffusion von Bor in das Holz erforderlich ist (Müller, Peylo 2000). Der durch Diffusion von Bor geschützte Bereich hängt von der Holzfeuchte und der Holzart ab (Tab. 1), wie bereits viele Autoren aufgezeigt haben (Dicker et a. 1983; Dickinson et al. 1988; Dietz, Schmidt 1988; Dirol 1988; Edlund et al. 1983; Ruddick et al. 1992; Highley, Ferge 1995). Die aus der unterschiedlichen Feuchteverteilung resultierenden Verteilungsmuster von Bor in den bautechnisch bedeutenden heimischen Holzarten Eiche, Fichte und Kiefer zeigt exemplarisch Bild1 im Querschnitt und Bild 2 in der axialen Ausbreitung für Kiefer. Impel-Bordübel werden seit fast zwei Jahrzehnten in Skandinavien, England, Kanada und den USA erfolgreich zum Schutz feuchtegefährdeter Punkte eingesetzt, die nicht der freien Bewitterung ausgesetzt sind, wie z.B. Balkenköpfe, Auflager, Schwellen, (Bild 3), etc.. Seit einiger Zeit liegt auch für Deutschland die erste und einzige bauaufsichtliche Zulassung für einen Feststoff als vorbeugendes Holzschutzmittel vor. Die Mehrzahl der genannten Arbeiten wurde im Labor unter kontrollierten Feuchtebedingungen durchgeführt. Dabei zeigte sich, daß ab Holzfeuchten von 20% eine schnelle Diffusion in den 2 Lifetime of Impels in Poles feuchten und somit pilzgefährdeten Bereichen erfolgt (Bild 2). Zusätzlich belegten Felduntersuchungen an nachträglich behandelten Fensterrahmen (Edlund et al. 1983), Masten (Dickinson et al 1988; Dirol et al. 1989; Henningson et al. 1989, Forsyth et al. 1992) und Eisenbahnschwellen (Bechgaard et al. 1979; Beauford at al. 1987) das Verhalten von ImpelBordübeln unter Feuchtebelastungen. Tabelle 1: Penetration von Bor aus IMPEL-Bordübeln in Abhängigkeit von Holzart und Holzfeuchte Feuchte Penetration axial Zeit Kiefer 13-40% 18% 25-40% 40% 18cm (Splint) 8cm (Kern) 11cm 23cm (Splint) 4 Monate 2 Monate 4 Monate 2 Monate Dirol Dirol Edlund et al. Dirol Quelle Fichte 13-40% 40% 10cm 11cm 4 Monate 2 Monate Edlund et al. Dirol Eiche 30% 25% 4cm 8cm 4 Wochen 1 Jahr Morrell et al. Highley et al. Douglasie 20% 8cm 1 Jahr Highley et al. Bild 1: Borverteilung aus Impel-Bordübeln bei einer Lagerung in 90% Luftfeuchte über 6 Wochen: Bor durch Curcumin rot angefärbt. links Eiche, Mitte Fichte, rechts Kiefer. Auffällig sind die sehr unterschiedlichen Verteilungsmuster, je nach Feuchteaufnahme der Holzarten. Während Kiefer eine deutliche elipsoide Verteilung in achsialer Richtung zeigt, ist bei Eiche bereits nach 2cm axial kein Bor im trockenen Holz diffundiert. Dafür zeigt aber die gesamte Oberfläche bei Eiche und Fichte, auch auf der der Bohrung abgewandten Seite eine Diffusion von Bor! (Maße: Eiche 15*15cm, Fichte, Kiefer 8*16cm). 3 Lifetime of Impels in Poles Bild 3: Einbauskizze für IMPEL-Bordübel in Balkenköpfe in einer Mauerkrone . Bild 2: Freisetzung von Bor (Curcumin-Färbung) aus IMPEL-Bordübel bei 25% Holzfeuchte innerhalb von 6 Wochen. Kiefer in Segmente zerlegt. Ausbreitung axial ca. 20cm. (Maße 7*7cm) Die notwendige Mindestkonzentration zum Schutz gegen Pilzbefall wird mit 0,1-0,2% (Massenprozent Borsäure bezogen auf Holz) angegeben (Carr 1959, Cross 1992, Morrell et al. 1998). Ausgedrückt in elementarem Bor entspricht dies 0,017-0,035% oder bezogen auf das in Deutschland übliche Volumen etwa 0,5-1kg/m³. Bavendamm (1958, 1960) und Becker (1964) etablierten eine der bauaufsichtlichen Zulassung nach DIN 68 800 zugrunde liegenden Mindestaufnahmemenge von 1Kg/m³ für die Effektivität gegen Braun- und Weißfäulen sowie Insekten. Einige Moderfäulen werden jedoch erst bei höheren Konzentrationen von 2kg/m³ sicher gehemmt (Edlund et al. 1983; Henningsson et al, 1986, 1989). Trotz der erheblichen Anzahl von Untersuchungen blieben jedoch Fragen nach dem Langzeitverhalten von Impel-Bordübeln offen. Laborversuche können unter kontrollierten Bedingungen in der Regel nur für begrenzte Zeiträume erfolgen. Außerdem stellt sich die Frage der Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Praxis. Feldversuche, bzw. Proben aus realen Objekten haben daher gewisse Vorteile, sie sind jedoch meist nur in geringem Umfang vorhanden und die Umgebungsbedingungen, hier also die Feuchteverhältnisse, sind oft nicht dokumentiert. Somit ist eine Sicherheit der Ergebnisse nur durch eine statistische Auswertung möglich, die aber eine große Probenanzahl erfordert. Diese Datenbasis liegt nun durch eine Untersuchung an über 800 Leitungsmasten über einen Beobachtungszeitraum von über 8 Jahren vor. Masten stellen durch den direkten Erd- und somit Feuchtekontakt eine Art von „worst-case“-Betrachtung dar. Die Ergebnisse können aber aufgrund ihrer Absicherung eine bessere Abschätzung des Verhaltens von Impel-Bordübeln in Konstruktionsholz ermöglichen. Diffusionsverhalten von Bordepots in Leistungsmasten Methoden Nachschutz mit IMPEL-Bordübeln Ca. 20.000 Masten hatten im Zeitraum von 1992 bis 1998 jeweils 2 oder 3 Bohrlöcher erhalten, in die jeweils 3 Impel-Bordübel eingebracht wurden. Masten mit Durchmessern zwischen 150 und 210 mm (Mittel 190 mm) erhielten zwei Bohrlöcher (6 Impels), Masten mit Durchmessern 4 Lifetime of Impels in Poles zwischen 220 und 260 mm (Mittel 240 mm) drei Bohrlöcher (9 Impels). Somit wurde ein Maximum von etwa 150g Borsäure eingebracht. Der theoretische, rechnerische Borsäuregehalt, basierend auf dem Gewicht der Impel-Bordübel zur Masse des durchbohrten Mastabschnitts (35 cm Länge als Projektionsfläche der schrägen Bohrungen) beträgt ca. 3,3%. Bei einer mittleren Dichte von 0,5 kann somit eine Aufnahmemenge von 16,5 kg Bor/m³ Holz berechnet werden. Die Löcher wurden mit einem festgelegten Winkel von 15cm oberhalb des Erdbodens bis 20cm unterhalb um den Mast herum angelegt (Bild 4), so daß eine gesamte Bohrlochlänge von ca. 37cm entstand. Das Bohrloch wurde abschließend mit einem Plastikverschluß geschlossen. Die Masten, in ihrer Mehrheit Fichte, standen auf verschiedenen Standorten mit sandigen, lehmigen oder feuchten Marschböden. Felduntersuchungen Zwischen 1996 und 2000 wurden 832 von diesen Masten jährlich untersucht. Dabei wurde gemessen, ob die Dübel noch vorhanden waren, indem eine kalibrierte Metallstange in die Bohrungen gestoßen wurde. Aus der Eindringtiefe, bedingt durch den Widerstand noch fester Dübel konnte auf die deren Anzahl geschlossen werden. Zur Vereinfachung wurden die Daten zusammengefaßt, indem die Bohrung entweder als leer (Depot aufgelöst) oder als noch gefüllt (Dübel oder deren Reste noch vorhanden) bewertet wurden. Die Begründung für diese Vereinfachung war die Annahme, daß die Borkonzentration im Holz nicht unter die notwendige Mindestkonzentration fallen kann, solange noch ungelöstes Borsalz als Depot vorhanden ist. Diese Annahme wurde im Folgenden durch die chemischen Analysen bestätigt. Anschließend erfolgte eine statistische Auswertung (Peylo, Beechgard 2001). Bild 4:Beispiel eines Mastes mit zwei Bohrlöchern Vertikalschnitt Horizontalschnitt Chemische Analyse Bohrkerne wurden 1997 von 14 Masten entnommen, nachdem diese Masten bereits bei der 1996´er Inspektion leere Bohrlöcher gezeigt hatten. Die Masten waren ursprünglich 1992 (5), 1993 (5) und 1994 (4) behandelt worden. Die selben Masten wurden 2000 erneut beprobt. Zur Analyse wurde jeder Bohrkern in drei Abschnitte, äußere 40mm (A), mittlere 40mm (B) und inneren Rest (C) aufgeteilt. (Proben B + C wurden bei der 2000´er Probenahme zusammengefaßt) Die Proben wurden extrahiert und die gewonnene Lösung photometrisch mit Azomethin H bestimmt (Peylo 1993) 5 Lifetime of Impels in Poles Die Holzfeuchte wurde an weiteren Bohrkernen der selben Masten bestimmt, wobei jeweils ein Bohrkern sofort nach der Entnahme in einen äußeren (40mm) und einen inneren Abschnitt getrennt und gewogen wurde. Nach der Darrtrocknung bei 103°C wurden die Abschnitte erneut verwogen, so daß die Feuchte als Gewichtsdifferenz ermittelt werden konnte. Ergebnisse und Diskussion Beispielhaft für einen Standort wird der Einfluß des Mastdurchmessers auf die Auflösung der Dübel in der Graphik 1 gezeigt. Dargestellt ist der Anteil der Bohrlöcher, die noch Dübel oder deren Reste aufweisen. Zusätzlich ist aufgrund einer statistischen Auswertung ein Vertrauensbereich mit 80%iger Sicherheit angegeben. Es zeigt sich, daß bei dickeren Masten nach ca. 7 Jahren die Hälfte der Bohrlöcher leer ist, während unter gleichen Umweltbedingungen bei den dünneren Masten nach ca. 5 Jahren die Dübel in der Hälfte der Masten aufgelöst sind. Anteil der Masten mit Dübeln oder deren Resten [%] 120 100 80 24cm Durchmesser 19cm Durchmesser 60 40 20 0 0 10 20 30 40 50 60 70 Monate Bild. 2: Anteil der Masten, die nach bestimmten Zeiten noch Impel-Bordübel oder deren Reste enthalten haben. Borgehalte Sogar 8 Jahre nach der Behandlung war die Borkonzentration mehrheitlich oberhalb der erforderlichen Mindestkonzentration (Tab. 2). Erwartungsgemäß ist die Borkonzentration im Inneren (C) höher als an der Oberfläche (A). Im Inneren der jüngsten (1994) behandelten Masten war der Borgehalt deutlich höher als bei Masten mit längerer Standzeit. An der Oberfläche zeigten Tabelle 2 Borgehalte in Erdbodenhöhe in Masten, die 1996 bereits leere Bohrlöcher aufwiesen. Trotzdem können auch im Jahre 2000 noch teilweise ausreichende Borgehalte gemessen werden. Bohrkerne wurden aufgeteilt in einen Außenbereich (A) 40mm, Mittelteil (B) 40mm und den restlichen Kernbereich (C). B+C sind für 6 Lifetime of Impels in Poles die Analyse der Proben des Jahres 2000 zusammengefaßt. Die Angabe der Standardabweichung bei den prozentualen Gehalten zeigt die relativ geringe Streubreite der Ergebnisse. Ursprünglicher Abschnitt Nachschutz Oberfläche (A) 1992 Mitte (B) Kern (C) Oberfläche (A) 1993 Mitte (B) Kern (C) Oberfläche (A) 1994 Mitte (B) Kern (C) Borsäure [%] 0,25 +-0,16 0,34 +- 0,13 0,57 +-0,39 0,29 +- 0,15 0,43 +- 0,29 0,42 +-0,20 0,29 +-0,12 0,92 +-0,60 1,99 +-1,39 1997 Kg/m³ 1,1 1,5 2,6 1,3 2,0 1,9 1,3 5,2 11,2 Borsäure [%] 0,21 +-0,16 2000 Kg/m³ 0,95 0,23 +-0,07 0,10 +-0,03 1,04 0,45 0,17 +-0,06 0,21 +-0,12 0,77 0,95 0,27 +-0,09 1,22 jedoch alle Masten unabhängig von der Standzeit eine ähnliche Borkonzentration, die etwa der erforderlichen Mindestkonzentration entspricht. Da die Impel-Bordübel bei allen hier untersuchten Masten bereits 1996 vollständig aufgelöst waren, zeigt sich hier eine erstaunlich hohe Speicherkapazität für den mobilen Wirkstoff Borsäure, vor allem unter Berücksichtigung daß in den folgenden drei Jahren die Borkonzentration nur geringfügig abnahm. Die jüngsten Masten aus dem Jahre 1994 zeigen in der Verringerung des Bohrgehalts im Zentrum von ca. 11kg auf ca. 1kg die erhebliche Verlangsamung der Auswaschung mit abnehmendem Borgradienten (Peylo et al. 1995) Die Analysedaten von 1997 zeigen, daß Bor in Masten mit bereits vollständig aufgelösten Dübeln in eine Konzentration von 1,1 - 2,8 kg/m3 (Oberfläche-Kern) für mindestens ein Jahr vorhanden ist, so daß ein Schutz gewährleistet ist. Die angegebene Standardabweichung zeigt die relativ geringe Streubreite der Einzelwerte, so daß offenbar eine gleichmäßige Verteilung in den Masten vorliegt und die Probenanzahl nicht zu zufälligen Aussagen führt. Da die Holzfeuchte, wie oben bereits genannt, der entscheidende Faktor der Diffusion von Borsäure ist, wurden die Holzfeuchten in den beprobten Masten bestimmt (Bild 5). Dabei zeigte sich unabhängig vom Bodentyp (Sand oder lehmig) ein Feuchtegehalt von ca. 40-80% (Mittel 66%) in den äußeren 4cm und 20-40% (Mittel 28%) im Kern. Eine ähnliche Feuchteverteilung war bereits für Teerölmasten von Morris und Dickinson (1984) gemessen worden. 7 Lifetime of Impels in Poles 100,0 90,0 Sand 80,0 Holzfeuchte [%] 70,0 Lehm 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Splint Kern Bild 5: Feuchteverteilung in Leitungsmasten (24cm ∅) auf zwei verschiedenen Standorten. Mittelwerte (farbig) +-Standardabweichung. Eindeutig ist die zunehmende Geschwindigkeit der Auflösung mit steigender Holzfeuchte, die im Vergleich der unterschiedlichen Durchmesser deutlich wird. Umweltaspekte Verbunden mit der hohen Mobilität von Borsalzen, ist ihre leichte Auswaschbarkeit, die bei der bauaufsichtlichen Zulassung von reinen Borsalzen ihre Anwendung nur in den Gefährdungsklassen 1+2 zuläßt. Da Impel-Bordübel aber tief im Inneren des Bauteils eingesetzt sind, sind sie praktisch der direkten Bewitterung nicht ausgesetzt. Trotzdem sollen durch einen Vergleich mögliche ökologische Konsequenzen betrachtet werden: Durch den Nachschutz mit Impel-Bordübeln werden etwa 150g Borsäure eingebracht, die nach obigen Ergebnissen unter ungünstigen Bedingungen nach 5 Jahren aufgelöst sind. Zur Vereinfachung wird entgegen obiger Analysedaten eine vollständige Auswaschung angenommen. Zum Vergleich werden die Daten eines Auswaschversuches an Telegraphenmasten der damaligen Deutschen Bundespost herangezogen. Hier ist bei zugelassenen Chrom-KupferBor-Salzen innerhalb von 5 Jahren mit einem Verlust von ca. 35% zu rechnen (Peylo, Willeitner 1995, 1997). Unter Annahme einer üblichen Aufnahmemenge eines Telegraphenmasten von ca. 10kg Schutzsalz /m³, das einen Boranteil von 25% aufweist (vergl. Holzschutzmittelverzeichnis 1999 für „Post“-Salze), ergibt sich eine Aufnahmemenge eines durchschnittlichen Mastes von ca. 500g Borsäure. Somit werden während 5 Jahren etwa 175g Borsäure ausgewaschen. Lifetime of Impels in Poles 8 Bei einer üblichen Linie von Leitungsmasten stehen auf einen Hektar etwa drei Masten, die in der Summe in 5 Jahren eine Freisetzung von ca. 0,5-0,6kg Borsäure ergeben. Bor ist ein natürliches Mineral und wird in der Landwirtschaft als Spurenelement benötigt (Lloyd 1998; Peylo 2001). Hier werden Mengen von 4 kg Borsäure pro Hektar und Jahr benötigt (Anonymus 2001). Als Konsequenz dieser einfachen Analogiebetrachtung kann eine Schädigung der Umwelt weder von geschützten Masten noch durch deren Nachschutz mit Impel-Bordübeln erwartet werden, wodurch eine begrenzte lokale Freisetzung akzeptiert werden kann. Schlußfolgerungen Zur vollständige Auflösung von Impel-Bordübeln unter der Extrembedingung eines im Erdboden stehenden Leistungsmastes werden je nach Feuchteverhältnissen aufgrund der Masteigenschaften (Durchmesser) und Umweltbedingungen 2 bis 10 Jahre benötigt. Durchschnittlich ist eine statistisch abgesicherte Standzeit von mindestens 5 Jahren in Masten mit Durchmessern von 15-26cm zu erwarten. Somit sind Impel-Bordübel für einen Nachschutz derartiger Bauteile geeignet. Da die Freisetzung des Minerals und Spurenelementes Bor nicht über das bei Masten ohnehin übliche Maß erhöht wird, das zudem deutlich unter den Anwendungsmengen der Landwirtschaft liegt, sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten. In einem Gebäude können derartige Bedingungen eigentlich nicht vorkommen, so daß eine vollständige Auflösung nur in Einzelfällen, wie z.B. der bewitterten Grundschwelle eines Fachwerkgebäudes möglich erscheint. Da aber die Diffusion von Borsäure bereits bei niedrigen Holzfeuchten erfolgt, wie sie langfristig durch feuchtes Mauerwerk oder auch Kondensation entstehen können, ist ein sicherer, gezielter Schutz gefährdeter Punkte mit Impel-Bordübeln möglich. Da notwendige Holzschutzmaßnahmen so auf wenige Punkte konzentriert werden können, sind Impel-Bordübel eine ökonomisch und ökologisch günstige Alternative zu Druckimprägnierungen. Zusammenfassung Das Diffusionsverhalten von Bor bei Holzfeuchten ab 20% ist seit langen bekannt, so daß eine große Anzahl von Untersuchungen zur Verteilung von Bor aus Impel-Bordübeln vorliegt. Diese Untersuchungen beruhen jedoch zwangsläufig auf einem eng begrenzten Probenumfang. Eine Untersuchung an 832 Leitungsmasten ermöglichte nun breit angelegte, statistisch abgesicherte Auswertungen, deren Auswertungen auch Rückschlüsse auf das Verhalten von ImpelBordübeln in verbautem Holz gestatten. Insgesamt hatten etwa 20.000 Leitungsmasten in Dänemark einen Nachschutz mit ImpelBordübeln erhalte, wobei diese als konzentriertes Bor-Depot kapp oberhalb des Erdbodens eingesetzt werden, von wo aus sie sich langsam auflösen und durch Diffusion im feuchten Holz der Erd-Luftzone verteilen. Durch die gezielte Behandlung der gefährdeten Zone kann der Einsatz von Holzschutzmitteln auf ein nötiges Mindestmaß reduziert werden. Bei der Untersuchung wurde der verbliebene Borgehalt im Holz bestimmt, sowie die Zeit gemessen, die zur vollständigen Auflösung der Bor-Depots nötig war. Dabei zeigte sich, daß auch 8 Jahre nach der Behandlung der Borgehalt im Holz über der notwendigen Mindestkonzentration lag, obwohl die Bor-Depots teilweise bereits seit 4 Jahren aufgelöst waren. Die Holzfeuchten lagen in den Masten zwischen 20 und 80%. Lifetime of Impels in Poles 9 Somit kann durch die Verwendung von Impel-Bordübeln in periodischen Serviceintervallen von 5-8 Jahren die Standzeit von Masten erheblich verlängert werden, was aufgrund der geschonten natürlichen Ressourcen auch ökologisch und ökonomisch sinnvoll erscheint. Literatur Anonymus 2001: Technical data sheet „Solubor DF“, Deutsche Borax GmbH. Bavendamm, W. 1958: Bor im Holzschutz. Holzkonservierung 1, 1-11. 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