SURFING - ein ganz normales Hobby? Eher etwas für Menschen
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SURFING - ein ganz normales Hobby? Eher etwas für Menschen
SURFING - ein ganz normales Hobby? Eher etwas für Menschen, die die Extreme suchen… Surfen ist definitiv mehr als nur ein Hobby. Wenn einem das Fieber einmal gepackt hat, gibt es kein Zurück mehr! Nicht ohne Grund fängt der weltberühmte Surffilm Chasing Mavericks mit folgendem poetischen Spruch an: “We all come from the sea, but we are not all of the sea. Those of us who are, we children of the tides, must return to it again and again…” Seite 1 Mich packte das Fieber im 2012. Damals war ich mit einer Freundin auf einer Reise durch Malaysia und Singapur, als wir plötzlich die Idee hatten, einen kurzen Abstecher nach Bali zu machen. Dort nahm ich völlig spontan meine erste Surfstunde, stand relativ schnell schon auf dem Brett und wollte nicht mehr runter! Natürlich waren die zwei Tage in Bali viel zu kurz, also buchte ich, gleich nachdem ich zu Hause angekommen war, ein Surfcamp und flog schon vier Monate später wieder auf die Insel der Götter. Im Camp kann man jeden Tag mehrere Surf-Sessions (Unterrichtseinheiten) buchen und fährt mit anderen Surfern in Bussen zu verschiedensten Spots (Strände) der ganzen Insel. Die Insel Bali erkundete ich mit dem Motorbike, was nicht ganz ungefährlich ist (viele Verkehrsunfälle), dafür besonders nah an den lokalen Menschen und Tieren war. Bali ist nach wie vor meine Lieblingsdestination, mittlerweile war ich schon vier Mal dort. Nebst Bali habe ich aber auch in Holland, England, Frankreich, Brasilien, Ecuador, auf den Galapagos-Inseln, in Portugal und Marokko gesurft. Hier ein paar kurze Impressionen zu Itacaré, Brasilien: Seite 2 Um zum schönsten Surfspot zu gelangen, mussten wir jeweils 30 Minuten mit den Boards durch den Dschungel laufen, was ganz schön spannend war. Zweimal sind wir einer Schlange begegnet, zum Glück waren diese jeweils beschäftigt damit Mäuse zu fressen, so dass wir uns mehr oder weniger unbemerkt davon machen konnten. Trotz einer gewissen Anspannung unterwegs, hat sich der Weg jeweils gelohnt. Am Strand angekommen, folgte die Vorbereitung: Zink fürs Gesicht: Damit wir uns nicht verbrennen, malen wir uns an (ähnlich wie die Kriegsbemalung bei Indianern, was einem nebenbei noch extra viel Kampfgeist verleiht) …und danach stürzen wir uns in die wunderschönen, klaren Wellen: Foto aufgenommen mit der GoPro-Kamera Das sieht alles nach viel Spass aus, aber Surfen ist auch harte Arbeit und man muss viele Rückschläge einstecken können. Da wären einerseits die körperlichen Herausforderungen, wie etliche blaue Flecken, diverse Schnitte vom Riff oder von Steinen, Beulen am Kopf (z.B. weil einem das eigene Board oder das eines anderen Surfers an den Schädel geknallt ist), Verbrennungen wegen der starken Mittagssonne, Muskelkater usw. Andererseits fordert einen Surfen auch psychisch, denn die meisten Surfer, welche sich mal von den Seite 3 kleinen Schaumwellen weg an die etwas grösseren Wellen gewagt haben, hatten schon das eine oder andere beängstigende Erlebnis unter Wasser. In Bali vor ca. 3 Jahren war ich etwas zu übermütig und probierte, eine für mich noch zu hohe Welle anzupaddeln. Dabei erwischte mich diese Welle, wirbelte mich mehrmals rundum (wird im Fachjargon sehr passend als washing-machine bezeichnet) und drückte mich zu Boden. Damals hatte ich noch wenig Erfahrung und geriet in Panik, da ich relativ lange unter Wasser war und die Orientierung verlor. Als ich wieder hoch kam, schnappte ich wie wahnsinnig nach Luft und da knallte schon die nächste Welle auf mich. So ging es weiter, bis ich zitternd an Land gespült wurde… Heute weiss ich, dass einem in der Regel nichts passiert, dass man einfach Ruhe bewahren muss und dann von selbst wieder an die Wasseroberfläche kommt. Das Surfen gibt mir also auch Selbstvertrauen und konfrontiert mich immer wieder mit Situationen, in welche ich sonst wohl nie geraten würde. So auch, wenn plötzlich die Strömungen ändern und man sehr aufpassen muss, dass es einen nicht plötzlich aufs offene Meer hinaus treibt (gerade nach Sonnenuntergang ist es nicht ratsam, noch im Wasser zu sein); oder auch einfach wenn man mal einen schlechten Tag erwischt, keine Welle surfen kann und mit dem Rückschlag umgehen muss. Zum Glück ist mein Partner auch ein passionierter Surfer, so dass wir uns nicht über die Aktivitäten in den Ferien streiten müssen, obwohl man sich natürlich auch drüber streiten kann, wo es die besten Wellen gibt! Nächste Destinationen sind die Insel Siargao (Philippinen) und Hawaii – langsam spüren wir, wie die Wellen wieder nach uns rufen, daher ist die Buchung des nächsten Fluges bestimmt nicht mehr weit weg! Seite 4