Ein Wettbewerb ohne Verlierer
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Ein Wettbewerb ohne Verlierer
Ifra aktuell Dean Roper Juni 2000 zeitungstechnik International Newspaper Color Quality Club 2000 – 2002 Ein Wettbewerb ohne Verlierer „Den Umschlag, bitte. Die Preisträger des International Newspaper Color Quality Club 2000 – 2002 lauten: . . .“. 51 Zeitungen aus 15 Ländern haben es geschafft, sich für diesen Elite-Club zu qualifizieren. Doch genau genommen gibt es bei diesem Qualitätswettbewerb nur Gewinner. diesjährigen Qualitätstest hatten sich insgesamt 187 Zeitungen aus 33 Ländern angemeldet. Waren es bei der ersten Ausschreibung 1994 noch 61 Teilnehmer, so beteiligten sich 1996 bereits 71 und 1998 nahmen 157 Zeitungen an dem Evaluierungsprogramm teil. Obgleich zwei Drittel der Mitglieder des Color Quality Club 2000 – 2002 aus den USA (16), der Schweiz (10) und Deutschland (8) stammen, gewinnt der Vergleichstest zunehmend international an Bedeutung: Diesmal haben sich auch zwei Zeitungen aus Singapur, eine Zeitung aus Hongkong und eine aus Ecuador für die Mitgliedschaft qualifiziert. Jeder Teilnehmer, unabhängig davon, ob er die Aufnahme in den Club geschafft hat oder nicht, wird in Kürze einen detaillierten Auswertungsbericht über seine Farbreproduktion, Graubalance, Tonwertwiedergabe und Druckqualität erhalten. Wie ein Teilnehmer feststellte, „ist dies das beste Farbqualitätsaudit, das eine Zeitung für einen konkurrenzlos günstigen Preis bekommen kann. Der Bericht dient Zeitungen, die ihre Qualität verbessern möchten, sozusagen als Benchmarking-Dokument.“ Die Preisträger werden diesen Monat auf der Nexpo in San Francisco vorgestellt und ein weiteres Mal im Oktober auf der IFRA 2000 in Amsterdam geehrt. Mit jeder Wettbewerbsrunde ist die Zahl der Teilnehmer gestiegen: Für den Frankreich mit dabei Interessant ist auch, dass aus Frankreich, das im Wettbewerb 1998 nicht vertreten war, in diesem Jahr gleich drei Anmeldungen vorlagen, wobei alle drei Zeitungen sich für den Club qualifizieren konnten. „Der enorme Erfolg dieses Wettbewerbs ist nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen NAA (Newspaper Association of America), PANPA (Pacific Area Newspaper Publishers’ Association) und Ifra möglich gewesen“, so Manfred Werfel, Ifra Director of Research and Consult. Obgleich der diesjährige Wettbewerb offiziell im November 1999 mit der Aussendung der Testunterlagen begann, haben sich viel Zeitungen bereits Monate im voraus darauf vorbereitet. „Einige Zeitungen haben sechs Monate vor Anlauf des Wettbewerbs mit der Arbeit für dieses Projekt begonnen, um bestimmte Spezifikationen zu erreichen“, erklärte Ifra Research Engineer Andy Williams, der seit der Einführung des Color Quality Clubs maßgeblich an diesem Evaluierungsprogramm beteiligt ist. Offensichtlich hat sich die Vorbereitung in jedem Fall gelohnt, denn nach Feststellung von Andy Williams war ein leichter Anstieg in der Farbverarbeitungsqualität zu beobachten. „Immer mehr Zeitungen setzen Farbmanagementsysteme ein und kommen der maximal erreichbaren Punktzahl für die Farbwiedergabegenauigkeit immer näher.“ Das eigentliche Ziel des Clubs ist jedoch nicht, einen Wettbewerb zu veranstalten, sondern die Zeitungen zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Farb-Repro- und Druckqualität zu motivieren. „Dadurch erhalten die Zeitungen die Möglichkeit, voneinander zu lernen; sie können feststellen, wo sie stehen und wie sie ihre Prozesse Jurymitglieder beurteilen die Reproduktion des Fotos „Mädchen mit Hut“ unter Einbeziehung von Kriterien wie z. B. Lichter- und Tiefenzeichnung, Schärfe und Farbtreue. 10 zeitungstechnik Juni 2000 verbessern können, um höchste Farbqualität zu erzielen“, erläuterte Manfred Werfel. „Wer sich für den Club qualifiziert, kann mit dieser Auszeichnung sein Prestige bei Lesern und Anzeigenkunden steigern. Aber, wie wir schon immer betont haben, bei diesem Wettbewerb gibt es keine Verlierer. Wer die erforderliche Punktzahl nicht erreicht, profitiert dennoch in vollem Umfang von dem Evaluierungsprogramm, nämlich in Form von Analysen, die den Qualitätsstand der Zeitung im internationalen Vergleich zeigen, und in Form von Anleitungen zur Verbesserung der Farbqualität.“ Die Wettbewerbsbedingungen Im November 1999 wurden den Teilnehmern die Testunterlagen zugesandt, darunter zwei Bilder, die im Rahmen des Evaluierungsprogramms zu drucken waren: ein Kleinbilddia „IT8.7/1-Farbtestform“ Dean Roper Ifra aktuell tionen – sowohl Anzeigen als auch redaktionelles Bildmaterial – enthalten. Um als Mitglied in den International Newspaper Color Quality Club aufgenommen zu werden, mussten die Teilnehmerzeitungen mindestens 225 von maximal 300 Punkten erzielen. Die Bewertung gliederte sich in drei Teile, wobei für jeden Bewertungsteil maximal 100 Punkte vergeben werden konnten: 1. Eine farbmetrische und densitometrische Auswertung der gedruckten IT8.7/1Testform sowie der von der Zeitung selbst erstellten Volltonfelder. Anhand dieser Messwerte wurden die Größe und Geometrie des Farbumfangs, die Graubalance, Tonwertwiedergabe und Farbwiedergabegenauigkeit überprüft. 2. Eine Gesamtbewertung der allgemeinen Farb- und Druckqualität. Alle eingereichten Exemplare wurden eingehend auf ihre allgemeine Druckqualität geprüft, wie und eine Studioaufnahme „Mädchen mit Hut“. Einsendeschluss für die Druckmuster war der 1. Februar 2000. Die Teilnehmer wurden gebeten, die Testseite unter normalen Druckbedingungen in einer regulären Ausgabe ihrer Zeitung zu drucken. Für Zeitungen, welche die Testseite nicht als Bestandteil ihrer Ausgabe ausliefern wollten, bestand die Möglichkeit, nach dem Produktionslauf die Platten einer beliebigen Farbseite gegen die Druckplatten der Testseite auszutauschen und dann mindestens zehn einwandfreie Exemplare der geänderten Ausgabe zu drucken. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer gebeten, an drei verschiedenen Tagen zehn aufeinander folgende Exemplare des gleichen Zeitungstitels (ohne Testbilder) zu entnehmen. Dies sollte innerhalb von vier Wochen nach dem Druck der Ausgabe mit der Testseite erfolgen. Die dreimal zehn zusätzlichen Exemplare sollten verschiedene Vierfarb-Illustra- 11 Ifra aktuell Dean Roper Musterzeitungen auszuschneiden, auf einen neutralen Hintergrund zu kleben und an die Jury zu senden, die den Bewertungsteil III übernehmen sollte. Anschließend wurden die Zeitungen für den Bewertungsteil II, die Evaluierung der allgemeinen Druckqualität, an NAA geschickt. Joan Phillips von der NAA, die bei der Organisation des Evaluierungsprogramms eine führende Rolle spielte, ernannte Bruce Gold von der NAA zum Sachverständigen für die Bewertung der allgemeinen Farb- und Druckqualität. In den darauffolgenden drei Monaten bewertete Bruce Gold sämtliche Zeitungen anhand eines umfassenden Kriterienkataloges, der von Tom Croteau, NAA Senior Vice President of Technology, einem Farbpasser, Abliegen, Tonen und andere mögliche Druckfehler. 3. Eine Evaluierung der Studioaufnahme „Mädchen mit Hut“ durch eine internationale Jury. Die Jury, die sich aus Farbqualitätsexperten der Zeitungsbranche und der grafischen Industrie zusammensetzt, bewertete das Testbild nach Kriterien wie Lichter- und Tiefenzeichnung, Schärfe, Tonwert-Gradation und Farbwiedergabe im Vergleich zur Bildvorlage. Im Januar gingen die ersten Musterzeitungen im Ifra-Büro von Andy Williams und Ute Ballweg ein, die für den Bewertungsteil I verantwortlich waren: die Messungen der IT8-Testbilder mit einem Spektralfotometer. Ute Ballweg war außerdem dafür zuständig, die Studiobilder aus den Juni 2000 zeitungstechnik früheren langjährigen Mitarbeiter von Gannett und USA Today, zusammengestellt worden war. Zur Durchführung von Bewertungsteil III traf sich eine neunköpfige Jury Ende April zwei Tage lang am NAA-Verbandssitz in Vienna, Va., um die Studioaufnahme (von Joan Phillips fotografiert) zu bewerten. In der Jury waren erfahrene Fachleute wie Farbqualitätsberater, Forschungsexperten und Professoren vertreten. Zum Schluss wurden sämtliche Daten zusammengeführt und ausgewertet, um die Testsieger zu ermitteln. Das nächste Color Quality Club-Programm wird im Frühjahr 2002 beginnen. Die Preisträger werden dann auf der IFRA 2002 in Barcelona bekannt gegeben. < Die Mitglieder im internationalen Color Quality Club 2000–2002 Apple Daily, Apple Daily Ltd., Hongkong Barron’s, Dow Jones & Company, Inc., Chicopee, Mass., USA Basler Zeitung, Basler Mediengruppe, Basel, Schweiz Bieler Tagblatt, W. Gassmann AG, Biel, Schweiz Blick, Ringier Print Adligenswil AG, Luzern, Schweiz Brückenbauer, Ringier Print Adligenswil, Luzern, Schweiz Chicago Tribune, Chicago Tribune Company, Chicago, Ill., USA Construire, CIE Lausanne, Bussigny, Schweiz Coopzeitung, Basler Mediengruppe, Basel, Schweiz Darmstädter Echo, Darmstädter Echo, Darmstadt, Deutschland Delo, DELO d.d., Ljubljana, Slowenien Die Weltwoche, Basler Mediengruppe, Basel, Schweiz Die Woche, Zeitungsdruck Dierichs, Kassel, Deutschland Dolomiten, Athesia Druck GmbH, Bozen, Italien El Comercio, C. A. El Comercio, Quito, Ecuador Express, Verlag M. 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