JUMA 3/2000
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JUMA 3/2000
S 01 Titel.korr 2 09.05.2000 13:23 Uhr Seite 1 JUMA D A S J U G E N D M A G A Z I N Wer weiß, was wird? Alt werden Wen trifft man? Internet Wie sinnvoll sind sie? Hausaufgaben www.juma.de 3/2000 DM 1,50 S 02-03 Editorial.korr 2 09.05.2000 13:26 Uhr Seite 2 Inhalt Moment mal! Wer weiß ...? Jugendliche und die Zukunft 4–7 8–13 Spiele auf Papier 14–15 Hausaufgaben Wie sinnvoll sind sie? 16–19 Fast geschenkt Präsente aus Billigläden 20–21 Peto Eine Partei für Jugendliche 22–26 Mick 27 Chatte mit mir! Vier Internet-Geschichten 28–31 Die Geschichte vom Schwein und vom Stroh 32–33 Tanzen wie die Stars Neuer Trend in Tanzschulen 34–36 Mit 16 10 Fragen an Heinz Harald Frentzen Bilder des Unbewussten Deutschland – das Land, wo alle 37 38–41 Spitznamen 42 Rätsel 43 Szene 44–45 Brieffreunde, Leserbriefe 46–47 Impressum Redaktion JUMA: Frankfurter Str. 40, 51065 Köln, Telefon: +221/96 25 13-0; Telefax: +221/96 25 13 – 4 oder – 14 JUMA im Internet: http://www.juma.de E-mail: [email protected] Redaktion: Christian Vogeler (verantwortlicher Redakteur), Dr. Jörg-Manfred Unger, Olivia-Antoinette Hassemer Pädagogische Beratung: Diethelm Kaminski, Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – Köln Layout: Helmut Hagen Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Rüdiger van den Boom, Inter Nationes; Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; Dietrich Becker, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Universität Bochum; korrespond. Mitglied: Kristina Pavlovic, Goethe-Institut München Litho: R&S/Düsseldorf; Druck und Verlag: TSB Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG, Mönchengladbach; Copyright by TSB 2000. ISSN 0940-4961. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder keine Gewähr. Der Verlag behält sich vor, Leserbriefe gekürzt abzudrucken.Texte für Unterrichts- und Lehrzwecke zur Veröffentlichung frei. 2 JUMA 3/2000 Die Jugend der „Bonn Capitals“ wurde deutscher Meister (unten). Schafft der Läufer die Base (rechts)? Jeder hat seine besondere Technik: der Werfer, der den Ball zum Fänger spielt. Fußball s 09.05.2000 13:26 Uhr Seite 3 Text: Jutta Scütz; Fotos: Frank Schultze all S 02-03 Editorial.korr 2 spielen. Alle? Nicht ganz! Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für Baseball. Irgendwas kann jeder Jens, Leonardo, Stanislaw, Markus, Michael, Alexander, Tim, Jakob, Dennis und Sascha sind die Besten im Baseball. In dieser Saison sind die „Bonn Capitals“ deutsche Jugendmeister. „Junior German Champion“ – so heißt der Titel in der Sprache des Baseball-Mutterlandes USA. Englisch sind auch die Fachbegriffe, die man als Baseballspieler kennen muss. Mannschafts-Manager Karsten Dufft erklärt die Regeln: „Es gibt zwei Mannschaften mit neun Spielern. Ein Team greift an, das andere verteidigt. Der Pitcher (Werfer) wirft den Ball dem Catcher (Fänger) zu. Der Hitter (Schlagmann) versucht den Ball mit dem Baseballschläger abzufangen und ins Spielfeld zu schlagen. Schafft er das, rennt er um das Spielfeld herum. Über drei Bases (Ruhepunkte) geht es zum Ausgangspunkt zurück. Die Verteidiger versuchen den Ball zu fangen und zu den Bases zu spielen. Kommt der Ball vor dem Läufer dort an, ist der Der Schlagmann versucht den Ball möglichst weit ins Feld zu schlagen. Läufer ,aus‘.“Natürlich gibt es noch einige Regeln mehr. Markus meint: „Das hört sich für Anfänger kompliziert an. Doch wenn man einige Male mitgespielt hat, checkt1 man die Regeln schnell.“ Und Dennis ergänzt: „Baseball ist was für jeden. Schlagen, werfen, fangen – irgendwas kann jeder. Darum find ich’s toll. Und deshalb gibt es immer mehr Leute, die sich für Baseball interessieren.“ Stimmt! Deutsche Jugendliche setzten in einer Umfrage zu ihren Lieblingssportarten Baseball auf Platz 5. 1 checken – verstehen Baseball in Deutschland Über 26 000 Mitglieder spielen in 500 Vereinen Baseball. Es gibt 2 400 Teams und sieben Spielklassen – von der Kreisliga bis zur 1. Bundesliga. Die Teams spielen in 4 Altersgruppen: Schüler, Jugend, Juniorinnen und Junioren, Damen und Herren. Baseball kam 1987 nach Deutschland. Damals hatten die ersten Vereine zusammen gerade 1 000 Mitglieder. Heute sind über 50 Prozent der Spieler 7 bis 18 Jahre. JUMA 3/2000 3 S 04-07 magazin.korr 2 09.05.2000 13:31 Uhr Seite 4 Foto: Dieter Klein Moment mal ! Literatur-Säule Der Drucker Ernst Litfaß und der Zirkusdirektor Renz stellten sie erstmals 1855 in Berlin auf: eine Säule, die für Veranstaltungen und Produkte wirbt. Die neueste Variante der „Litfaß-Säule“ heißt „Lies-was-Säule“ und wirbt fürs Buch und fürs Lesen. Am Kölner Heinrich-Mann-Gymnasium wandert sie seit 1999 von Klasse zu Klasse. Schüler präsentieren an der Säule ihre Lieblingsbücher, stellen selbst geschriebene Geschichten und Gedichte vor oder informieren über Autoren und ihre Werke. 4 JUMA 3/2000 S 04-07 magazin.korr 2 09.05.2000 13:31 Uhr Seite 5 Foto: Foto Klein, Bonn Dreifaches Abitur Premiere in Bonn: Das Friedrich-Ebert-Gymnasium ist die erste Schule in Deutschland, an der Schüler und Schülerinnen das deutsche Abitur, das französische Baccalauréat und das englischsprachige International Baccalaureate gleichzeitig erwerben können. Die drei Abschlüsse sollen den Schülern eine internationale Ausbildung erleichtern. Christine (18) nahm den dreifachen Stress freiwillig auf sich. Mit zwei anderen Schülerinnen bestand sie alle drei Abschlussprüfungen. Ihre Diplome bekamen die Abiturientinnen von Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann persönlich überreicht. „Don’t panic. Es ist einfacher als es aussieht und ihr werdet es schon schaffen“, riet sie Nachahmern in ihrer Abschlussrede, die sie übrigens in Englisch hielt. M Foto: Sven Pförtner arvin (15) spielt seit fünf Jahren ein seltenes Musikinstrument: Das Digeridoo der Ureinwohner von Australien. Er lernte es auf einer Reise nach Sydney kennen, wo seine Großmutter wohnt. Marvin erlernte die schwierige Blastechnik und brachte ein Digeridoo aus Eukalyptusholz mit nach Deutschland. Es ist etwa 1 Meter 50 lang und innen von Termiten ausgehöhlt. Das Blasinstrument ist mittlerweile Marvins Kennzeichen und ständiger Begleiter. Als Straßenmusikant verdient er sich damit die Kinokarte für den Nachmittag. Bei Geburtstagsfeiern unterhält er Jung und Alt. Beim Wuppertaler Schülerrockfestival 2000 gewann er mit seinem originellen Instrument sogar einen Plattenvertrag. Foto: Kalle Waldinger Trendsportfestival Für Matthias (15) aus Osnabrück ist es eine „megatolle Veranstaltung“. Julia (13) aus Hannover findet das Fest einfach klasse. „Die Sportarten treffen genau meinen Geschmack“, sagt sie. Ob Inlinehockey, Streetball oder Streetsoccer: Auf der „GO SPORTS-Tour“ können Jugendliche so ziemlich alle Sportarten ausprobieren, die zur Zeit angesagt sind. Das Sportfest tourt durch ganz Deutschland und zog bislang 75 000 Besucher an. Für die Organisatoren, darunter die Sportjugend Niedersachsen und das Landeskriminalamt, hat das Fest aber auch einen ernsten Hintergrund. Sie wollen Jugendlichen zeigen, dass ein sportlicher Wettkampf besser ist als gewalttätige Auseinandersetzungen, bei der es nur Verlierer gibt. JUMA 3/2000 5 S 04-07 magazin.korr 2 09.05.2000 13:31 Uhr Seite 6 Foto: Monster Verlag Moment mal ! Artisten auf zwei Fingern Eigentlich ist alles so wie bei einem normalen Skateboard. Zunächst ein Sprung, dann eine halbe Drehung, Salto – geschafft. Damit der Sprung gelingt, benötigt man Konzentration und – zwei geschickte Finger, mit denen das winzig kleine Fingerboard bewegt wird. Mirko (18) aus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) übt fast täglich auf dem Teppich. Mit dem Mini-Brett überwindet er Hindernisse wie Skaterrampen, oder er kann über Rails (Schienen) und Stairs (Treppenstufen) rutschen. Das Zubehör ist entsprechend klein. Der „Sport“, der aus Amerika kommt, hat einen großen Vorteil. „Man verletzt sich nicht wie bei einem großen Board“, erklärt der Fingerskater. Und man kann die Sprünge sogar in der Schule trainieren. Zum Schrecken der Lehrer werden dann aus Heften und Linealen kleine Rampen. 6 JUMA 3/2000 S 04-07 magazin.korr 2 09.05.2000 13:31 Uhr Seite 7 Schule mit großen Augen Foto; dpa Auf dem Schulhof der Gesamtschule in Hemmingen bei Hannover können sich die Schüler nicht mehr unbeobachtet fühlen. In der Pause blickt die Schule aus großen Augen auf sie herab. „Big Brother is watching you?!“ Oder was haben die Maxi-Augen auf der Wand zu bedeuten? Sie sind das ungewöhnliche Abschiedsgeschenk eines Abiturjahrgangs. Frei nach Orwell malte der Leistungskurs Kunst die Augen auf die Wand der Schule. Wessen Augen die Schüler auf der Fassade verewigt haben, erzählten die Künstler aber nicht. Vielleicht sind es die des Direktors?! Foto: BUND E Schüler gewinnen „Klima- Wette“ inen Blick in die Sterne wirft Laura fast täglich. Ihr Hobby ist die Astronomie. Lauras Schule besitzt ein eigenes Planetarium. Dort leitet sie die Vorführungen im Sternenkino. Sie erklärt Kindern und Erwachsenen, wo Milchstraße, Jupiter und Saturn sind. Nur einmal wusste Laura keine Antwort. Neugierige Kinder einer Vorschulklasse wollten wissen: „Und wo wohnt Gott?“ Fotoss: Dieter Klein Alles begann mit einer Wette zum Klimaschutz. Angeführt durch den Bund für Jugend und Naturschutz in Deutschland, BUND, wetteten 192 Schulen mit der Bundesregierung. Während der Heizperiode im Winter wollten sie zehn Prozent Energie einsparen und so den Ausstoß von Kohlendioxid um 10 Millionen Kilogramm drosseln. Das sollte in einem Zeitraum von sieben Monaten geschehen. Das Ziel der Regierung: Senkung des Energieverbrauchs um 10 Prozent in sieben Jahren. Die Schulen schafften es und gewannen die Klimawette. Die Verlierer lösten die Wette mit einem Fest in Bonn ein. Dabei gratulierten Vertreter der Regierung den Siegern, die symbolisch einen CO2-Ball überreichten. Jetzt will der BUND das Projekt auf ganz Europa erweitern. JUMA 3/2000 7 09.05.2000 13:37 Uhr Seite 8 Interviews: Christian Vogeler; Fotos: Michael Kämpf; Masken mit feundl. Unterstützung der Maskenbildnerschule Mephisto, Berlin S. 08-13 Alt&Jung.korr 2 Wer we Was wird aus mir? Das weiß niemand. Was werden könnte, hat JUMA mit 8 JUMA 3/2000 S. 08-13 Alt&Jung.korr 2 09.05.2000 13:37 Uhr Seite 9 Chris (16): Ich bin 60 Jahre alt und arbeite als Genforscher. Durch meine Arbeit mit giftigen Chemikalien habe ich die meisten Haare verloren. Sonst geht es mir gut. Ich leide an keinen schlimmen Krankheiten. Morgens fahre ich in mein Labor und bin dort den ganzen Tag beschäftigt. Freizeit kenne ich kaum. Ich hatte mal eine Freundin. Sie hat mich verlassen, als mir die Haare ausfielen. Seitdem konzentriere ich mich ganz auf meinen Beruf. Zusammen mit meinem Team arbeiten wir daran, Krankheiten zu besiegen. Wir hatten einige große Erfolge. Wir schafften es, dass Knochen nachwachsen. Mein größtes Ziel ist es, Menschen unsterblich zu machen. Ob es mir gelingen wird, ist fraglich. Auf alle Fälle werde ich mein Wissen weitergeben. Einer meiner Nachfolger wird das Wunder sicher schaffen. Maske: Henrike Keßler weiß ...? mit fünf Jugendlichen ausprobiert. Sie wurden in Erwachsene verwandelt. JUMA 3/2000 9 S. 08-13 Alt&Jung.korr 2 09.05.2000 13:37 Uhr Seite 10 Tobias (16): Was ist aus mir geworden? Ein 40-jähriger Obdachloser! Ich schlafe draußen, direkt neben dem Hauptbahnhof. Mein ganzer Besitz passt in zwei Plastiktüten. Essen finde ich in Mülltonnen. Gerade hat jemand ein Brötchen weggeworfen. Gar nicht schlecht! Was ich mache? Tagsüber gehe ich mit Kollegen betteln. 20 Mark sind es heute – ein guter Tag! Seitdem ich meinen Beruf verloren habe, geht es mit mir bergab. Ich war Hausmeister. Doch dann kam die Kündigung. Ich saß den ganzen Tag zu Hause und sah keinen Sinn mehr im Leben. Meine Frau suchte sich einen anderen und nahm die Kinder mit. Nach der Scheidung konnte ich die Wohnung nicht mehr bezahlen. Der Alkohol hilft mir, meine Probleme zu verdrängen. Ich sehe ziemlich schlecht aus. Kein Wunder bei dem Leben, das ich führe. Eine Narbe habe ich übrigens ein paar jungen Schlägern zu verdanken. Die haben mich wie Dreck behandelt! Maske: Iris Jaeger 10 JUMA 3/2000 S. 08-13 Alt&Jung.korr 2 09.05.2000 13:37 Uhr Seite 11 Beatrice (16): Ich bin 50 Jahre alt und Witwe. Kinder habe ich nicht. Von Beruf bin ich Visagistin. Eigentlich fühle ich mich ganz gut. Ich bin immer noch fit. Allerdings werde ich langsam etwas gebrechlich. Nachts kann ich nicht mehr so gut schlafen. Mein Tagesprogramm sieht normalerweise so aus: Ich gehe ein bisschen shoppen und anschließend ins Fitnessstudio. Auch wenn ich heute genug Geld habe – mein Leben war nicht sehr fröhlich. Mein Ehemann ist vor fünf Jahren gestorben. Visagistin bin ich, seitdem ich 20 bin. Meinen ersten Job habe ich verloren. Ich habe das Model Kate Moss geschminkt. Sie war entsetzt. Mit dem Alter habe ich keine Probleme. Das Bild im Spiegel erschreckt mich nicht. Ich finde, ich sehe ganz gut aus. Ich hoffe, dass ich ein schönes langes Leben habe. Maske: Anke Schneider JUMA 3/2000 11 S. 08-13 Alt&Jung.korr 2 09.05.2000 13:37 Uhr Seite 12 Bea (16): Jetzt bin ich 75 Jahre alt. Was erwartet man in diesem Alter noch? Ich fühle mich zu dick und habe Krampfadern. Lange auf den Beinen stehen kann ich nicht. Außerdem ärgere ich mich über die freche Jugend von heute. Wenn ich in den Spiegel schaue, erschrecke ich mich. Trotzdem versuche ich mein Leben zu genießen. Ich schlafe jeden Tag bis 11 Uhr. Ich besuche regelmäßig Häkel- und Strickkurse. Außerdem arbeite ich ehrenamtlich in einer Sozialküche. Sonntags besuche ich meine Familie. Die Enkel machen mir viel Freude. Ich war zweimal verheiratet. Leider sind meine beiden Ehemänner bereits gestorben. Vom Leben erwarte ich nicht mehr sehr viel. Ich werde weiterleben wie bisher. Meiner Familie und meinen Freunden werde ich zur Seite stehen, so lange ich noch kann. Maske: Anne Meir 12 JUMA 3/2000 S. 08-13 Alt&Jung.korr 2 09.05.2000 13:37 Uhr Seite 13 Peter (15): 50 Jahre bin ich jetzt alt. Ziemlich alt, wenn ich so in den Spiegel gucke. Mein Leben verbringe ich meistens auf dem Wasser. Als Kapitän eines Frachtschiffes habe ich viel zu tun. Am liebsten kümmere ich mich selbst um alle Arbeiten. Doch das geht nicht mehr so gut wie früher. Am schlimmsten sind die Rückenschmerzen. Der chronische Husten ist auch lästig. Meine Karriere begann als Matrose. Jetzt bin ich am Ziel: Ich bin Kapitän und Besitzer des Schiffes. Privat hat es nicht so gut geklappt. Meine Frau hat sich scheiden lassen, weil ich ständig unterwegs war. Doch dieses Leben hat auch Vorteile. Ich fühle mich frei und glücklich ohne eine Familie. Am liebsten will ich mich nie zur Ruhe setzen. Bis zum Ende zusammen mit meiner Mannschaft auf dem Wasser – das ist mein Ziel. Maske: Henrike Keßler JUMA 3/2000 13 S. 14-15 Spiele.korr 2 09.05.2000 13:56 Uhr Seite 14 Onkel Fritz „Onkel Fritz sitzt in der Badewanne und singt.“ Nach diesem Muster bastelt man Sätze. Jeder Mitschüler schreibt einen Teil und knickt ihn dann nach hinten weg. Der letzte liest das Ergebnis vor. Vorsicht bei dem Gebrauch von Lehrerrnamen! Käsekästchen Zwei Spieler zeichnen auf Rechenpapier Kästchen, und zwar so: Beide machen abwechselnd einen Strich. Einer rot, der andere blau. Wer das Kästchen zumacht, markiert es mit einem Kreuz in seiner Farbe. Wer die meisten Kreuze hat, gewinnt. Unterricht kann spannender sein! Schüler-Spiele Tic Tac Toe Ein praktisches Spiel. Notfalls kann man es auf die Hand malen. Viel Intelligenz ist nicht nötig. Einer macht je Zug ein Kreuz, der andere einen Kreis. Drei Kreuze oder drei Kreise in einer Reihe, auch diagonal – das ist das Ziel. Autorennen Man zeichnet eine kurvige Strecke auf ein Blatt kariertes Papier. Jeder Mitspieler bekommt einen andersfarbigen Stift. Man startet im ersten Gang (= 1 Kästchen). Bei jedem Zug kann man einen Gang hoch- oder runterschalten (2. Gang = 2 Kästchen usw.). Man darf senkrecht, waagerecht und diagonal fahren, allerdings pro Zug nur in eine Richtung. Das Verlassen der Rennstrecke ist verboten! Wer nicht ziehen kann, setzt aus. 14 JUMA 3/2000 S. 14-15 Spiele.korr 2 09.05.2000 13:56 Uhr Seite 15 Stadt, Land, Fluss Ziel dieses Spiels: Für jeden Oberbegriff ein Wort finden, das mit dem gleichen Buchstaben beginnt. Neben den Rubriken Stadt, Land, Fluss, Name, Tier und Beruf kann man sich auch andere ausdenken. 10 Punkte, wenn man ein Wort als Einziger hat, sonst 5. Nachteil: Wer als erster fertig wird, muss laut „Stopp!“ rufen. Generationen von Schülern kennen sie: die kleinen Spiele, die man ganz einfach spielen kann – man braucht nur ein Stück Papier und Stifte. Und etwas Glück: wenn einen der Lehrer während des Unterrichts dabei erwischt ... Lieder raten Man nimmt einen Stift und malt den Titel eines Liedes. Die anderen müssen es raten. Vielleicht könnte man das ja mal dem Musiklehrer für eine Vertretungsstunde empfehlen! Schiffe versenken Zwei Spieler zeichnen je zwei Felder auf kariertes Papier, 10 x 10 Kästchen groß. Senkrecht notiert man die Zahlen 1 bis 10, waagerecht die Buchstaben A bis J. Auf dem eigenen Plan versteckt man seine Schiffe (= Kästchen): 1 Vierer, 2 Dreier, 2 Zweier und 1 Einer. Auf dem zweiten Plan zeichnet man seine Schüsse ein: C3, F9 usw. Bei Treffern darf man noch mal schießen. Wer zuerst alle Schiffe versenkt, gewinnt. Nachteil: Das Spiel ist wegen seines kriegerischen Charakters überhaupt nicht beliebt bei Lehrern. Master Mind Ein Spiel für intelligente Schüler (spielen die überhaupt im Unterricht?). Einer überlegt sich eine vierstellige Kombination aus sechs Farben. Leerstellen sind erlaubt. Der andere muss die Kombination mit höchstens zehn Versuchen erraten. Für jede richtig erratene Farbe gibt es einen Kreis. Stimmen Farbe und Position, gibt es einen Punkt. JUMA 3/2000 15 S. 16-19 Hausaufg.korr 2 09.05.2000 14:02 Uhr Seite 16 Kaum ein Schüler, der nicht darüber stöhnt: Hausaufgaben. Sie dienen der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, so steht es im deutschen Schulrecht. Dort steht auch: die Lehrer dürfen Hausaufgaben nicht zensieren oder als Strafarbeiten aufgeben, und die maximalen Arbeitszeiten für die Aufgaben sind bis zur 10. Klasse geregelt. Doch wie sinnvoll sind Hausaufgaben überhaupt? JUMA hat darüber mit Schülern und Lehrern gesprochen. Wohl kaum der Sinn der Sache: das Abschreiben der Hausaufgaben in der Pause (oben). So sieht der Nachmittag bei vielen deutschen Schülern aus: arbeiten für die Schule (rechts). 16 JUMA 3/2000 Text: Petra Kroll; Fotos: Dieter Klein Hausauf gaben S. 16-19 Hausaufg.korr 2 09.05.2000 14:02 Uhr Seite 17 JUMA 3/2000 17 S. 16-19 Hausaufg.korr 2 09.05.2000 14:02 Uhr Seite 18 Hausaufgaben vergessen? Beim Warten auf die Straßenbahn holen einige Schüler die Arbeit nach. Gruppenarbeit in der Schulbibliothek: Da fällt manchem das Lernen leichter. Wochenplanung in der Gesamtschule: Man sieht, was auf einen zukommt. 18 JUMA 3/2000 HOFFEN AUF EINSICHT Die Gymnasien sind selten Ganztagsschulen: nach der sechsten Stunde ist meistens Schulschluss. Der Nachmittag ist frei – oder er gehört den Hausaufgaben. Die sollen von der 7. bis zur 10. Klasse täglich nicht länger als zwei Stunden dauern. Daran halten sich jedoch nicht alle Lehrer. Pech auch für die Schüler der Sekundarstufe 2. Für sie gilt nur eine Regel: Von Samstag auf Montag ist aufgabenfrei. Normalerweise gibt der Lehrer Hausaufgaben von einer Unterrichtsstunde zur nächsten auf. Er trägt sie in das Klassenbuch ein. So informiert er seine Kollegen über Art und Umfang. Doch das hilft nicht sehr viel, meint Dagmar S. (46), Lehrerin an einem Gymnasium. „Die benötigte Arbeitszeit kann man schlecht abschätzen. Außerdem stehen viele Aufgaben als Kürzel im Buch. Die versteht man nicht immer.“ Doch die Lehrerin meint auch: „Die Schüler haben einige Fächer nicht jeden Tag. Darum können sie sich die Hausaufgaben einteilen.“ Tun sie das? Die Lehrer hoffen auf die Einsicht ihrer Schüler – oft vergeblich. Die fühlen in erster Linie ihre Freizeit bedroht. „Wenn ich besonders viel aufhabe, arbeite ich sehr schnell. Am Schluss habe ich oft kein einziges Wort verstanden“, erzählt Jan (16), Gymnasiast. Seine Mitschülerin Lisa (16) löst das Problem anders: „Mehr als zwei Stunden arbeite ich nicht an meinen Hausaufgaben. Dann höre ich auf, weil ich mich nicht mehr konzentrieren kann.“ Einige Aufgaben sind bei den Schülern besonders unbeliebt. Was unsinnig ist? „Texte auswendig lernen“, lautet die Antwort der Mehrheit der befragten Schüler. Oder: „In Deutsch lateinische Grammatikausdrücke lernen. Man lernt sie für ein Thema und Arbeitsstunde am Nachmittag: die Lehrerin hilft, wenn jemand Probleme hat. S. 16-19 Hausaufg.korr 2 09.05.2000 14:02 Uhr benutzt sie danach nie wieder“, sagt Rieke (17). FREIWILLIG MEHR MACHEN An der Gesamtschule der Stadt Brühl gehen die Schüler an drei Tagen den ganzen Tag in die Schule. Hier geht man anders mit den Hausaufgaben um. Die Schüler erhalten sie wöchentlich. Die Aufgaben hängen auf einem Wochenplan übersichtlich in jedem Klassenzimmer aus. Einen Teil können die Schüler in der Schule erledigen. Dafür gibt es zwei Arbeitsstunden am Nachmittag, die von einem Lehrer be- Seite 19 treut werden. Schulleiterin Margarethe H. (48) erklärt das Konzept: „Für uns sind Hausaufgaben ein Mittel, Schüler zum selbstständigen, aktiven Lernen zu erziehen. Wir wollen nicht, dass Schüler irgendwelche Übungsaufgaben aus dem Buch machen und uns fragen, ob es richtig oder falsch ist. Sie sollen lernen sich selber zu helfen.“ Dazu gehört es auch, sich selbstständig Material zu besorgen, Recherchen im Internet zu machen oder andere Informationsquellen auszuwerten. Außerdem kann jeder Schüler freiwillig mehr Aufgaben machen und dadurch seine Noten verbessern. Hausaufgaben als Chance? Sebastian (16) berichtet von seinen Erfahrungen: „Früher habe ich meine Hausaufgaben oft nicht gemacht. Meine Noten waren schlecht und zu Hause gab es Ärger. Irgendwann habe ich es dann eingesehen. Durch Hausaufgaben lernt man mehr und viele Aufgaben kommen in den Klassenarbeiten vor.“ Und Tamara (15)? „Ich hatte in der Grundschule einen sehr strengen Lehrer, der hat uns immer sehr viele Hausaufgaben aufgegeben. Damals fand ich, dass es zuviel war. Heute bin froh, dass ich es gemacht habe. Es hat mich vorangebracht.“ JUMA 3/2000 19 S. 20-24 Peto korr. 2 09.05.2000 14:15 Uhr Seite 20 In Monheim am Rhein gründeten Schülerinnen und Schüler Deutschlands erste Jugendpartei. Sie bekam bei der K Von der Schulbank in den R Die beiden Ratsmitglieder Maike und Juliane während der Ratssitzung zwischen Mitgliedern anderer Fraktionen. Auf der Zuschauertribüne: 20 JUMA 3/2000 B er S. 20-24 Peto korr. 2 09.05.2000 14:16 Uhr Seite 21 Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen auf Anhieb1 6,1 Prozent der Stimmen und zwei Sitze im Rat der Stadt. e: Bürgerinnen und Bürger Ratsfrau Maike, 18, hat Lampenfieber und blättert in ihren Sitzungsunterlagen. Sie weiß: Heute entscheidet der Rat über die Einrichtung einer neuen Buslinie – ein Antrag ihrer Partei. Die Chancen stehen nicht schlecht. Aber sämtliche Argumente müssen noch einmal „auf den Tisch“. Text: Jörg-Manfred Unger; Fotos: Dieter Klein n Ratssessel Ratsfrau Juliane, 18, überlegt, was sie im Namen ihrer Partei zu einzelnen Punkten der Tagesordnung sagen will. Zur Debatte stehen unter anderem Baumaßnahmen, Satzungsänderungen – aber auch jugendrelevante Themen wie die Errichtung einer Skater-Anlage in ihrem Wohnort Baumberg. JUMA 3/2000 21 S. 20-24 Peto korr. 2 09.05.2000 14:16 Uhr Aktion um der Aktion willen? „Die Gründung einer Partei war eigentlich eine Schnapsidee2, die aus Langeweile entstand“, sagt Daniel, 17. „Wir haben erst die Partei gegründet und uns dann überlegt, was uns stört“. Daniel ist Schüler und Vorsitzender der Jugendpartei PETO. PETO ist Latein und bedeutet: „Ich fordere!“ Zunächst wussten Daniel und seine Freunde nicht, was sie fordern sollten: „Wir wollten uns ans Rathaus ketten, aber wir fanden keinen Grund dafür.“ Immerhin zeigte die Gründung von PETO, dass sich Daniels Altersgruppe für Politik interessiert. Dabei reden die Erwachsenen immer davon, dass Jugendliche politikverdrossen3 sind ... Am Politikunterricht seiner Schule nimmt Daniel in der Tat schon lange nicht mehr teil: „Zu langweilig!“ Aktive 22 JUMA 3/2000 Seite 22 Parteichef Daniel, 17: „Abends und am Wochenende fahren die Busse in Monheim viel zu selten und die Verbindungen sind schlecht. Das ist vor allem für Jugendliche ärgerlich. Wir fordern die Zusammenlegung von zwei Buslinien zu einer, die bis 1 Uhr morgens im 20-Minuten-Takt verkehrt.“ Politik aber macht ihm „richtig Spaß“: „PETO ist keine Protestpartei, sondern eine Spaßpartei im positiven Sinne.“ Die Mitarbeit in einer etablierten Partei findet Daniel völlig uninteressant: „Dort bekommt man vorgeschrieben, was man zu denken hat, und Jugendliche nehmen die sowieso nicht ernst.“ Schließlich könnten die meisten „Grünen“, die sich als politische Alternative für junge Wähler sehen, Daniels Eltern sein. Daniels Parteifreunde sehen das genau so: 50 Prozent der 120 Schülerinnen und Schüler seiner Jahrgangsstufe am Monheimer Otto-Hahn-Gymnasium sind inzwischen Mitglieder von PETO. Das Durchschnittsalter der Wahlkandidaten war 18,3 Jahre. Reaktion der Lehrer nach der Gründung der Partei: „Das hätten wir nicht von denen gedacht!“ Sie hielten ihre Schüler für unpolitisch. Der ehemalige Direktor des Otto-Hahn-Gymnasiums war Bürgermeister von Monheim. Er wurde bei den letzten Kommunalwahlen abgewählt. Wie gründet man eine Partei? Bereits zwei Personen können in Deutschland eine Partei gründen. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist die Anmeldung beim Bundeswahlleiter und beim Finanzamt. Dort wird unter anderem geprüft, ob die Satzung, das Programm und die Wahl des S. 20-24 Peto korr. 2 09.05.2000 14:16 Uhr Vorstandes mit dem Parteiengesetz übereinstimmen. Weitere Vorschriften kommen hinzu: Eine Partei muss landesweit aktiv sein. Daniel zitiert den Gesetzestext inzwischen auswendig: „Eine Partei muss durch ihre Struktur die Ernsthaftigkeit ihrer Belange zu erkennen geben. Das tut sie, wenn sie regional strukturiert ist.“ Also wählten die Parteimitglieder einen Landesvorstand und 3 Regionalvorstände mit insgesamt 20 Mitgliedern. Hinzu kommen Finanzprüfer, Pressesprecher und ein Schiedsgerichtspräsident, der Konflikte innerhalb der Partei schlichtet. Gut, dass die Partei 3 Monate nach ihrer Gründung schon 30 Mitglieder hatte: Fast jedes Parteimitglied wurde für ein Amt gebraucht. Ein Jahr später hatte PETO schon über 100 Mitglieder. Auch die Eltern und Seite 23 Großeltern von Daniel traten ein, „aber sie tauchen bei den Parteitagen nicht auf und bekleiden kein Amt. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass über 20-Jährige bei PETO nicht aktiv werden.“ Dafür unterstützen sie PETO finanziell: Sie bezahlen wie alle Parteimitglieder regelmäßig Mitgliedsbeiträge. Die meisten Eltern finden die politischen Aktivitäten ihrer Kinder gut. Vorausgesetzt, die Schule leidet nicht darunter. Die Vorschrift, dass eine Partei innerhalb von 6 Jahren an Landtags-, Bundestags- oder Europawahlen teilnehmen muss, löste PETO in Kooperation mit der Jungen Alternative, die in Zülpich im Stadtrat sitzt. Gemeinsam stellte man eine Kandidatenliste für die nordrhein-westfälischen Landtagswahlen auf. Politischer Erfolg Im Sommer 1999 beschloss die Landesregierung, dass es bei Kommunalwahlen künftig keine Fünf-ProzentHürde4 mehr gibt. Dadurch hatte PETO plötzlich reale Chancen auf Stadtrat-Sitze: „In Nordrhein-Westfalen dürfen 16-Jährige bei den Kommunalwahl ihre Stimme abgeben“, so Daniel, „wir mussten also nur unsere Altersgenossen überzeugen, uns zu wählen.“ Tatsächlich errang die Partei bei der Kommunalwahl am 12.9.1999 rund Eva, 18, PETO-Mitglied im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport: „In dieser Fußgängerzone darf man nicht mit dem Fahrrad fahren. Man soll es bis zu den Ständern schieben. Manchmal verteilt die Polizei Strafzettel. Wir fordern die Markierung eines Fahrradweges.“ JUMA 3/2000 23 S. 20-24 Peto korr. 2 09.05.2000 14:16 Uhr Seite 24 PETO-Kassierer Daniel, 17: „Im Stadtteil Baumberg fehlt ein Treffpunkt für Jugendliche, zum Beispiel ein Schülercafé. Der Jugendklub wird nur von Kindern besucht. Wir fordern von der Stadtverwaltung, Räume zur Verfügung zu stellen.“ 6,1 Prozent der Stimmen. Damit hätte sie auch locker die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen. PETO bekam für die nächsten 5 Jahre 2 Sitze im Rat – nur einen weniger als Bündnis 90/Die Grünen und einen mehr als die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Bürgervereinigung Mündige Bürger. Bei Abstimmungen bedeutet jeder Sitz eine Stimme. Die Schülerinnen Juliane und Maike, beide 18, vertreten PETO im Rat. Sie standen auf den Plätzen 1 und 2 der Liste – nicht zuletzt deshalb, weil sie schon 18 und damit wählbar waren. Zusätzlich zu den Abiturthemen büffeln sie nun Sitzungsvorlagen. Mit dem Geld, das sie für die Ratsarbeit bekommen, bezahlen sie unter anderem Fahrkosten, Telefon und Porto. Das Fraktionszimmer ist eine ehemalige Abstellkammer im Rathaus der 43 000-Einwohner-Stadt. Mitglieder anderer Fraktionen zeigten sich bisher hilfsbereit, vor allem bei rechtlichen Fragen. Hartes Tagesgeschäft Was fordert PETO? Natürlich Politik für Jugendliche. Schließlich sind 70 Prozent der PETO-Mitglieder so alt 24 JUMA 3/2000 wie die meisten Wähler der Jugendpartei: unter 20. Ältere Wähler finden, dass PETO den etablierten Parteien richtig Dampf machen5 soll. Die wichtigsten Forderungen von PETO: günstigere Bustickets für Jugendliche, bessere und häufigere Busverbindungen vor allem abends, mehr Geld für Jugendzentren, die Einrichtung eines Jugend- und Schülercafés, längere Öffnungszeiten der Sportplätze, die Öffnung von Fußgängerzonen für Fahrradfahrer ... Die Durchsetzbarkeit solcher Forderungen ist fraglich: Die christlichdemokratische Union (CDU) hat mit 20 Sitzen die absolute Mehrheit im Monheimer Rat. Damit kann sie alleine regieren. Schnell lernten die PETO-Leute, dass Überzeugungsarbeit und politische Händel6 daher von Vorteil sind. Bei der Wahl eines stellvertretenden Bürgermeisters stimmten die beiden PETORatsmitglieder für den Kandidaten der „Grünen“, „obwohl es eigentlich richtig gewesen wäre die SPD zu unterstützen,“ so Ratsfrau Maike. Dafür hat PETO gemeinsam mit den „Grünen“ eine Ausschuss-Liste aufgestellt. Resultat: Mehr Sitze für PETO. In den Ausschüssen wird die Politik vorbereitet, über die der Rat entscheidet. Ausschüsse gibt es für alle Bereiche städtischen Lebens: für Städteplanung, für Umwelt und Verkehr, für Bildung, Kultur und Sport ... PETO schickt „sachkundige Bürger“ in die Ausschüsse - allesamt Schüler und Mitglieder der Partei. Die beiden Ratsfrauen hätten nicht die Zeit dazu, sich in die komplizierten Sachfragen einzuarbeiten – ein Problem aller kleinen Parteien. Daniel investiert wöchentlich rund 20 Stunden Zeit in die Politik, Juliane und Maike etwa die Hälfte. Spätestens nach dem Abitur soll Schluss sein damit: „Wir hoffen, dass dann geeignete Nachfolger zur Verfügung stehen. Schließlich sind wir eine Jugend- und keine Seniorenpartei!“ Wortererklärungen: 1 auf Anhieb – sofort 2 eine Schnapsidee – eine unseriöse Idee 3 politikverdrossen – politikmüde 4 Fünf-Prozent-Hürde – unter 5 Prozent der Wählerstimmen keine Vertretung im Parlament (oder Rat) 5 Dampf machen – hier: zum Handeln zwingen 6 politische Händel – politische Unterstützung auf Gegenseitigkeit S. 25 Mick 09.05.2000 14:25 Uhr Seite 25 JUMA 3/2000 25 S. 26-29 Internetliebe.korr 2 09.05.2000 14:30 Uhr b und zu greift Corinna (18) nach Oles Hand. Ganz plötzlich. Will sie sich davon überzeugen, dass es Ole (19) tatsächlich gibt? Ein Blick, ein Händedruck. Ja, sie ist sich sicher: Das ist kein virtueller1 Traum! Corinna und Ole sind seit einem halben Jahr ein Paar. Kennen gelernt haben sie sich in den Weiten des Internets. Genauer gesagt, in dem Fantasy-Chat2 „Das schwarze Auge“. Das ist ein Treffpunkt für Rollenspieler: Ole A Seite 26 Vier Geschichten ü CHATTE ! r i m t i m spielte einen Elf, Corinna eine Amazone. Später tauschten sie ihre E-Mail-Adressen3 aus und schickten sich kleine Nachrichten oder verabredeten sich im Chat. Manchmal plauderten sie stundenlang von Computer zu Computer. „Ole ist ein Mensch, mit dem man über alles reden kann“, merkte Corinna bald. Ein Treffen im wirklichen Leben hielt sie für unwahrscheinlich: „Immerhin sind unsere Wohnorte mehr als 400 Kilometer voneinander entfernt. Ole lebt in Norddeutschland, ich in der Nähe von Nürnberg.“ Doch eines Tages fasste sich Ole ein Herz4 und schrieb einer völlig überraschten Corinna: „Ich komme am Wochenende mal bei dir vorbei.“ Corinna denkt an ihre erste Begegnung mit gemischten Gefühlen zurück: „Als Ole vor mir stand, wusste ich nicht, ob ich ihn in den Arm nehmen sollte. Es ist schon komisch. Da hat man wochenlang mitein- „Wer chattet mit uns?“ Computer sind nicht nur zum Arbeiten da. Man kann mit ihnen auch 26 JUMA 3/2000 Verb ch S. 26-29 Internetliebe.korr 2 09.05.2000 14:31 Uhr Seite 27 über Liebe und Freundschaft im Internet Verbindungen zu anderen Jugendlichen herstellen. Das Chatten ist besonders beliebt. Das Bild zeigt Graffiti an einer Schulwand in Köln. JUMA 3/2000 27 S. 26-29 Internetliebe.korr 2 09.05.2000 14:31 Uhr Seite 28 Simone und Christian haben sich über das Internet kennen gelernt. Jetzt sind die beiden miteinander befreundet. Text: Petra Kroll; Fotos: Dieter Klein Jan und Stephan haben eine Geschichte über Liebe im Internet geschrieben. Ihrer Meinung muss so eine Beziehung scheitern. 28 JUMA 3/2000 S. 26-29 Internetliebe.korr 2 09.05.2000 14:31 Uhr ander geredet, hat sich alles mögliche erzählt, und ist sich doch irgendwie fremd.“ Das legte sich schnell. Sie verliebten sich. Wegen der Entfernung sehen sich die beiden selten, meistens an Wochenenden. Doch vielleicht werden sie bald schon zusammenziehen. „Auf Dauer hat eine Fernbeziehung wohl keine große Zukunft“, meint sie. Ein gute Möglichkeit zum Kennenlernen Simone (18) aus Köln trifft sich öfter mit Leuten aus Chaträumen. Das sind alles keine menschenscheuen Kauze5 und Eigenbrötler6, die sich hinter ihren Computern verstecken. Vor einem halben Jahr besuchte sie „Froschquark“, einen Freund aus dem Internet, in Rostock. „Es regnete. Wir gingen ins Internetcafé der Universität, um gemeinsam zu chatten“, erzählt sie. Im globalen Netz traf Simone, die sich im Internet „Fischi“ nennt, auf „Knower“. „Knower“ heißt eigentlich Christian (18) und kommt auch aus Köln. Spontan verabredeten sich die beiden fürs nächste Wochenende. Sie gingen in eine Pizzeria. „Die Pizzen auf der Speisekarte hatten alle so komische Namen. Darüber mussten wir die ganze Zeit lachen“, erinnert sie sich und bemerkt kurz darauf: „Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge6 und verstanden uns genauso gut wie im Chat.“ Das Internet ist eine gute Möglichkeit, sich näher kennen zu lernen, findet Simone. Viel besser als die Disko. „In der Disko kommen oft keine richtigen Gespräche zustande. Im Internet aber kann man stundenlang miteinander reden“, sagt Simone und schaut ihren Freund „Knower“ dabei lächelnd an. Viele Chats sind langweilig Die Finger fliegen über die Tasten des Computers und die Zeit vergeht im Nu. Es ist „Chat-Time“ im „Girlspace“. Das ist ein nicht kommerzielles Internet- Seite 29 café der evangelischen Kirche. Viele Mädchen kommen hierher, um kostenlos zu chatten. Zweimal in der Woche arbeiten Simone und Anna (16) ehrenamtlich im „Girlspace“. Zusammen mit Christine (27), der Leiterin des Cafés, betreuen sie die Besucherinnen und geben Tipps im richtigen Umgang mit dem Internet. „Gebt keine persönlichen Daten ins Netz“, lautet eine der Regeln. Viele Mädchen, die hierher kommen, sind fasziniert vom Internet und der Idee, Leute beim Chatten kennen zu lernen. Die Gefahr sehen sie nicht: Den Missbrauch der Daten von privaten oder kommerziellen Internet-Nutzern. Anna wollte früher immer nur chatten und hat dafür ihr Taschengeld in kommerziellen Internetcafés gelassen. Heute benutzt sie das Internet vor allem, um E-Mails an ihre Freunde zu schicken. Sie findet die Gespräche im Internet langweilig und oberflächlich. „Es geht doch nur um das eine. Die meisten wollen wissen: ,Bist du ein Mädchen oder ein Junge?‘ und ,Wie siehst du aus?‘. Solche Gespräche bringen doch nichts.“ Jan und Stephan schrieben eine „Internet-Lovestory“. Peter und Eva, die beiden Hauptakteure ihrer Geschichte, lernen sich über das Internet kennen und lieben. Ihre Beziehung scheitert, weil die beiden ausschließlich mit dem Computer befasst sind. „Im Internet lebt man wie in einer Traumwelt. Jeder kann sich so beschreiben, wie er will. Wir glauben nicht, dass daraus Freundschaften oder sogar Liebe entstehen können“, erläutern die beiden Gymnasiasten ihre Idee. 1 Virtuell – nicht wirklich existent, sondern nur im Computer 2 Chat – „Unterhaltung“ im Internet, bei der man sich gegenseitig Texte schickt 3 E-Mail-Adresse – persönlicher elektronischer Briefkasten im Internet 4 sich ein Herz fassen – sich entschließen 5 Kauz – merkwürdiger Mensch 6 Eigenbrötler – eigensinniger Mensch 7 Auf einer Wellenlänge sein – sich gut verstehen Die Beziehung muss scheitern Jan (16), Stephan (16) und Bianca (16) haben sich in der Schule mit dem Thema „Chatten im Internet“ beschäftigt. Bianca interessierte das Thema, weil sie mehr über das Internet erfahren wollte. Sie probierte mehrere Chaträume aus und hat dabei sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. „Mit einigen Leuten habe ich mich nett unterhalten, andere wurden nach einiger Zeit aufdringlich.“ Wie gut, dass man doch den Computer einfach ausschalten kann, findet sie. Zum Beispiel, wenn man keine Lust mehr hat und die Gespräche im Internet anfangen zu nerven! Anna findet die meisten Gespräche in Chaträumen blöd. Sie schreibt lieber E-Mails. JUMA 3/2000 29 S 30-31 Trash.korr 2 09.05.2000 14:38 Uhr Seite 30 Hält das Haar: ein bunter Clip für die Frisur. Die Plastiksterne sind Serviettenringe. Oder steckt man eine Schriftrolle mit einem Liebesbrief hinein? Egal! Schlüsselanhänger für Hobbyastronomen ... Fast ges ... und für Alien-Freunde. ... für Rollerskatefahrer ... 30 JUMA 3/2000 S 30-31 Trash.korr 2 09.05.2000 14:39 Uhr Seite 31 G ute Geschenke kosten richtig viel Geld. Und ohne einen Markennamen drauf sind sie schon gar nichts wert. Richtig? Falsch! Deutschlands Jugend hat „Trash“ entdeckt. Das sind witzige, bunte, schrille, originelle Teile aus Billigläden. Endlich mal etwas, wofür man nicht sein ganzes Taschengeld opfert. Und endlich mal eine Möglichkeit, öfter zu schenken. Denn wie heißt es so schön? Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Und die eschenkt Radiergummis, die in der Schule auffallen ist ja wohl wichtiger als das teuerste Geschenk – oder etwa nicht? Minibuch für geheime Notizen JUMA 3/2000 31 S. 32 Literatur.korr 2 09.05.2000 14:43 Uhr Seite 32 Franz Hohler weiß, warum wir niemals „steindumm“ zueinander sagen Eine dumme Geschichte Eine Sau erhielt einmal Besuch, und zwar von einem Stroh. „Hallo, Stroh!“ sagte die Sau, die gerade mit der Schnauze im Trog wühlte, „was führt dich zu mir?“ „Eine Beleidigung“, sagte das Stroh mit piepsender Stimme, „eine unerträgliche, dauernde Beleidigung!“ Erschrocken blickte die Sau von Ihrem Imbiss auf. „Ich soll dich beleidigt haben?“, fragt sie, „das täte mir Leid.“ „Nein“, krähte das Stroh, „du und ich, wir werden täglich beleidigt! Wenn die Menschen jemandem sagen wollen, er sei besonders dumm, sagen sie entweder strohdumm oder saudumm!“ Die Sau hörte auf zu kauen. „Und was willst du dagegen tun?“ fragte sie. „Darüber habe ich lange nachgedacht“ sagte das Stroh stolz, „und 32 JUMA 3/2000 jetzt weiß ich es. Wir schlagen den Menschen einfach ein neues Wort vor.“ „Aha“, sagte die Sau, „und was für ein Wort?“ Das Stroh holte ganz viel Luft und sagte dann: „Steindumm.“ Die Sau wackelte nachdenklich mit den Ohren. „Ich weiß nicht“, sagte sie, „damit würde einfach jemand anderer beleidigt.“ „Einem Stein kann das egal sein“, giftelte das Stroh, „der ist doch steindumm.“ „Nein“, sagte die Sau, „ich mache nicht mit. Sollen die Menschen sagen, was sie wollen.“ „Gut“, sagte das Stroh trotzig, „dann mache ich den Vorschlag allein – wenn du so saudumm bist.“ Und es machte sich sogleich auf den Weg. Aber es war keine zwei Schritte gegangen, da fiel aus dem Schweinestall ein Stein herunter und schlug es tot. Die Sau schüttelte den Kopf. „Das kommt davon“, sagte sie und senkte die Schnauze wieder in den Trog, „das kommt davon, wenn man so strohdumm ist.“ Aus: Franz Hohler, Der Riese und die Erdbeerkonfitüre und andere Geschichten, mit Bildern von Nikolaus Heidenbach, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000 S. 33 Goethe.korr 2 09.05.2000 14:47 Uhr Seite 33 Einsendungen zu unserer Mach-mit-Aktion aus JUMA 3/99 (2. Teil) Wer ist der „Goethe deines Landes“? Bulgarien Jordan Jokor wurde 1884 geboren. 1905 begann er Gedichte zu schreiben. Er schrieb einige Bände mit Erzählungen, verfasste Novellen, Romane und Dramen. Sehr beliebt sind seine Erzählungen „Wenn sie sprechen könnten“. Hier wird die Welt der Tiere dargestellt. Jokor gelang es die menschlichen Verhältnisse zu beleuchten und sie human darzustellen. Bis ans Ende seines Lebens arbeitete er als Journalist in Sofia. Im Jahre 1937 starb er im Alter von 53 Jahren. Daniella, Pasardshik/Bulgarien China In der 5000-jährigen Geschichte Chinas gab es viele schöne Gedichte. Während der Tang-Dynastie gab es zwei Dichter: Li Bai und Du Fu. Die beiden kannten sich und waren gute Freunde. Ihre Gedichte sind so gut, dass sie bei uns „Gedicht-Geist“ und „Gedicht-Gott“ genannt werden. Später war die Song-Dynastie. Eine neue Gedicht-Form wurde geboren. Sushi war ein Meister dieser Form. Er kam aus einer Poetenfamilie. Sein Vater und sein Bruder waren beide große Dichter. In seinen Gedichten drückte Sushi seine Sehnsucht nach einer besseren Zeit aus. He Lin, Shanghai/VR China Dänemark Klaus Rifbjerg verbrachte seine Kindheit in Amager. Nach dem Studium arbeitete er als Filminstrukteur, Rezensent und Schriftsteller. Er schrieb 75 Bücher, die sich gut verkauften. Er ist einer der wenigen Schriftsteller, der von seiner Autorenschaft gut leben kann. Er schreibt Gedichte und Kurzgeschichten. In den 60-er und 70-er Jahren war er einer der provokativsten Schreiber. Er spricht die wichtigsten Probleme in unserer Gesellschaft an. Arnold Szenes, Viborg/Dänemark Krankheit mit ihrer Willens- und Seelenkraft. Sie war und ist eine echte Kultur-, Kunst-, Musik- und Literaturpersönlichkeit. Sintija, Jelgavas raj. / Lettland Kroatien Julia Zemaite wurde im Jahre 1845 geboren. Als sie 50 war, starb ihr Mann und sie begann zu schreiben. Eine Zeit lang lebte sie auch in Amerika, sie sammelte dort Geld und spendete es dem Staat Litauen, um ihn zu unterstützen. Nach ihrer Rückkehr lebte Zemaite bis zu ihrem Tod in Marijampole. Sie war eine Realistin. Sie schrieb Erzählungen. Ihre wichtigsten Themen waren Frauenschicksale und Familiengeschichten. Asta, Telsai/Litauen Miroslav Krleza ist die zentrale Persönlichkeit der kroatischen Literatur. Er war Dichter und Dramaturg. Er verfasste Memoiren, Romane und Reisetagebücher. Er wirkte an Zeitschriften und Enzyklopädien mit. Krleza wurde 1893 geboren. In seinen Büchern befasste er sich mit den Beziehungen zwischen Menschen und deren Psyche. Er schrieb über 30 Werke. Krleza war auch politisch sehr engagiert. Er starb im Jahre 1991 in Zagreb. Vito, Pula/Kroatien Lettland Zenta Maurina war eine Schriftstellerin von großer Entschlossenheit. Sie hat von 1897 bis 1978 gelebt. Sie führte ein erfolgreiches, aber auch leidvolles Leben, weil sie seit ihrer Kindheit krank war. Sie las und arbeitete viel. Sie wollte nicht nur als Frau oder als Körperbehinderte wahrgenommen werden; also schloss sie ein Philosophiestudium ab, um sich selbst zu beweisen. Sie lernte viele Dichter, Schriftsteller und Künstler kennen und schloss tiefe Freundschaften mit ihnen. Sie schrieb Essays über die Kultur, über weltberühmte Schriftsteller, über wichtige lettische Persönlichkeiten und über ethische Fragen. Zenta Maurina hatte einen guten Bezug zu Deutschland, als sie dort lebte. Sie schrieb auch über das Leben von Goethe. Zenta Maurina überwand ihre Litauen Russland Michail Lomonossow war nicht nur der Begründer der Moskauer Universität, sondern zugleich auch der wichtigste und vielseitigste Gelehrte Russlands. Lomonossow stammte aus einer armen Fischerfamilie. Im Alter von 14 Jahren bekam er ein Buch geschenkt, welches seinen Drang nach Wissen auslöste. Das Buch hieß „Das waren die Tore meiner Ausbildung“. Um sich zu bilden, ging er 1731 nach Moskau. Er war fleißig, wissbegierig und sehr gut. In Petersburg setzte er sein Studium an der Universität fort. Eine Zeit lang studierte er in Deutschland und kehrte später wieder nach Russland zurück, um sich mit Literatur, Geschichte, Chemie und Physik zu beschäftigen. Er wurde der „Peter der Große“ der russischen Literatur. Nadja, Lipezk/Russland JUMA 3/2000 33 S. 34-36 Tanz.korr 2 09.05.2000 14:51 Uhr Seite 34 Tango, Foxtrott und Walzer – das lernt man für den Schulball oder die eigene Hochzeit. Doch auf Parties und in Diskos spielt eine andere Musik. Choreografien aus Musikvideos erobern die Tanzschulen Jede Bewegung soll genauso aussehen T a n z e n w i e Die Backstreet Boys: Seit langem haben Petra (14): „Angefangen habe ich mit den normalen Tänzen. Jetzt trainiere ich zusätzlich dreimal in der Woche Hip-Hop. Tanzen ist mein einziges Hobby. Zuhause tanze ich bei jeder Gelegenheit: Beim Aufräumen, beim Staubsaugen usw. Später möchte ich irgendwas mit Tanz und Schauspielerei studieren.“ 34 JUMA 3/2000 S. 34-36 Tanz.korr 2 09.05.2000 14:51 Uhr Seite 35 wie bei den Vorbildern: Dafür trainieren Petra, Angela, Lena, Sandra und Kristina mehrmals in der Woche. d i e S t a r s K die jungen Engländer Fans in der ganzen Welt. Ihre Songs präsentieren sie tanzend. Klar, dass man zu moderner Musik anders tanzt. Ohne feste Regeln bewegen sich die einen zum Rhythmus. Andere kopieren die Choreografien der Boygroups und Teenie-Stars. Musiksender wie VIVA und MTV haben die Tänze bekannt gemacht. Hip-Hop, Breakdance, Jazz und Funky Moves sind die neuen Stile. Ohne fremde Hilfe kommt man nicht weit: die Bewegungen sind gar nicht so einfach. Darum haben Deutschlands Tanzschulen seit zwei Jahren ein neues Programm: „Dance 4 (sprich: for) fans“. Über 300 Schulen haben „Dance 4 fans“Clubs gegründet. Die Tanzlehrer selbst haben vorher ein spezielles Training gemacht und dürfen sich danach „Dance Instructor“ nennen. Lars Stallnig ist einer von ihnen. „Wir zeigen unseren Schülern zunächst das Video“, erklärt der 27Jährige. „Dann beginnt die Arbeit.“ Schritt für Schritt macht der Instructor die Original-Choreografie vor. Zuerst üben die Schüler – 80 Prozent sind übri- JUMA 3/2000 35 S. 34-36 Tanz.korr 2 09.05.2000 14:51 Uhr Seite 36 Angela (14): „Ich Text: Christian Vogeler; Fotos: dpa (Backstreet Boys), Dieter Klein wollte unbedingt Hip-Hop tanzen. Da habe ich mich bei verschiedenen Tanzschulen umgesehen. Ich bin zur Tanzschule Breuer gegangen, weil wir hier die OriginalChoreographien lernen. Mir gefallen verschiedene Stars: die Backstreet Boys wegen der Gruppen-Choreographie, Britney Spears wegen der Stimme und Jennifer Lopez wegen ihres Tanzes. Nebenher mache ich auch noch griechischen Folklore-Tanz.“ Jeder Song hat eine eigene Choreographie. Auf Videos kann man die Schritte studieren. gens Mädchen – ohne Musik. Beim dritten oder vierten Mal wird es dann ernst. Der Instructor startet die CD. Wie war das noch? Ein Schritt nach links, der rechte Fuß tippt erst mit der Ferse, dann mit der Spitze auf den Boden ... oder war es umgekehrt? Bei den meisten Choreografien wiederholen sich die Schritte nach mehreren Takten. Andere haben ziemlich komplizierte Figuren. Zwei bis drei Übungsstunden braucht man mindestens für einen Tanz. Dann kommt die nächste Choreografie dran. Zwischendurch übt man noch mal die Tänze vom letzten Mal. So wird man Schritt für Schritt besser – einige schneller, andere langsamer. Kein Problem für die Teilnehmer: Konkurrenzdenken gibt es nicht; alle sind mit Begeisterung dabei. 36 JUMA 3/2000 S. 37 Rätsel z. bel. 26.10.2000 13:37 Uhr Seite 37 Rätselspaß JUMA-Leser sind Räselfreunde. Du auch? Dann schick uns dein Rätsel! Als Dankeschön belohnen wir jede Veröffentlichung mit einem speziellen Rätselpaket! Hier hat Natalja aus Kurtschatow, Russland, drei Sätze versteckt. Lies waagerecht von links oben nach rechts unten! W X Y Z A V B C D K O R A Q P S T U O C B E S U D F G I S T J K O A K P X Q J K Z E I T B T Z A T O F V B L A B O K J M O R D E U T S C H A E B Z U F G A R L E R N E N M U Q H V Q Y V B L I E S C H J U M A K O L O N E M A C H V Q X I R B O M I T H V Q W B I U N D Ö P G E W I N N E G S C T O L L E Ä R P R E I S E J W V W X V X Z Z G S C H R E I B E C H E G N Ä B R I E F E V W X B C A K K R P I R S U N D T V U F I N D E Ö P G I S V I E L E G N E U E Q F X C O K O A Ö E R P I F R E U N D E J M Ä K Z E X W E L T W E I T Y Ü H M N O S C H E M A C H V Q X I R B O M I T H V Q X Q J K Z E I T B T Z A T O F V B L Schreibe die Wörter, die du findest, in die weißen Kästchen! Lösung auf Seite 47 JUMA 3/2000 37 S. 38-41 Träume.korr 2 09.05.2000 14:59 Uhr Seite 38 Bilder 38 JUMA 3/2000 S. 38-41 Träume.korr 2 09.05.2000 14:59 Uhr Seite 39 Jugendliche malen ihre Träume r des Unbewussten Lin (19): Ich stehe am Ufer eines großen Sees. Das gegenüber liegende Ufer sieht man nicht. Das Wasser ist sehr flach. Im See stehen viele Indianer. Sie schießen mit Pfeil und Bogen. Es ist nicht klar, wer ihr Feind ist. Links ist ein Weg, der in einen undurchdringlichen Wald führt. Die Bäume sind kahl, weil es Herbst ist. Es gibt nur diese schwarzen gespenstischen Bäume. Am Ende des Weges befindet sich ein warmer, heller Ort. Ich weiß, dass ich dort sicher und geschützt bin. Doch ich fürchte mich vor den Bäumen und Wölfen, die im Wald lauern. Ich muss mich entscheiden – gehe ich durch den See oder durch den Wald? Ich kann nicht am Ufer bleiben. Den Traum hatte ich als Kind. Ich habe ihn nie vergessen. JUMA 3/2000 39 S. 38-41 Träume.korr 2 09.05.2000 15:00 Uhr Seite 40 Natascha (20): Ich gehe eine Treppe hinunter. Um mich herum ist alles schwarz. Nichts ist konkret. Die Treppe löst sich irgendwo auf. Ich sehe mich fallen. Es macht mir Angst. Ich wache auf. Diesen Traum hatte ich schon als Kind. Er kam öfter wieder, zuletzt mit 15 Jahren. Meistens, wenn ich zuhause Ärger und Stress hatte. Die Hand ist ein Symbol für die schwarze Tiefe, in die ich falle. Ann (19): 40 JUMA 3/2000 In diesem Bild sind mehrere Träume. Einmal träumte ich von einer Höhle mit Rentieren. Als ich das sitzende Mädchen sah, war ich schon halb wach. Sie ist aus einem Märchen. Vorne sitze ich am Sarg meiner Oma. In diesem Traum war ich die einzige, die traurig über ihren Tod war. Rechts fliege ich über wuchernde Pflanzen. Im Traum war es ein Platz mit Büschen, wo wir als Kinder Drachen steigen ließen. Hinten rechts sieht man meine Oma als Meerjungfrau auf dem Meeresboden. Ich wollte sie besuchen, kam aber nicht zu ihr. S. 38-41 Träume.korr 2 09.05.2000 15:00 Uhr Seite 41 Lars, 19: Ein bunter Vogel fliegt über eine leere Ebene. Der Vogel, das bin ich. Der Vogel stirbt. In diesem Moment entsteht eine Quelle. Das Wasser kommt näher. Man hört ein Rauschen. Es wird immer stärker. Das Wasser durchbricht eine Mauer. Es entsteht ein breiter Strom. Der Traum ist vorbei. Ich wache auf. Es bleibt ein gutes Gefühl. Diesen Traum hatte ich nie wieder. Was er bedeutet? Ich weiß es nicht. Male deinen Traum und schreibe, was du geträumt hast! Hast du eine Erklärung dafür? Schreibe sie dazu! Unter allen Einsendern verlosen wir 10 Malsets. Einsendeschluss ist der 31.12.00. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bilder nicht größer als DIN A4! JUMA 3/2000 41 S. 42 Spitzname.korr 2 09.05.2000 15:10 Uhr Seite 42 Spitznamen Spitznamen Carline Frey Die Eltern sorgen dafür, dass man einen Namen bekommt. Doch spätestens in der Schule bekommt man manchmal einen ganz anderen ... Eine Umfrage unserer JUMA-Praktikantin Caroline Frey aus Guayaquil/Ecuador. Kevin Kaldenbach, 17 Jahre Djamila Williams, 16 Jahre Mark Basinski, 14 Jahre Wie lautet dein Spitzname? Zuerst hieß ich Kiba, aber aus Kiba wurde mittlerweile Chiba Riba. Hat dein Spitzname eine Geschichte? Die Abkürzung Kiba steht für ein Getränk, welches in der Hip-HopSzene gerne getrunken wird: KirschBananen-Saft. Später wurde aus Kiba Chiba Riba, das ist ein Begriff aus dem Freestyle des Hip-Hop. Wer hat dir den Namen gegeben? Kiba habe ich meinem Kumpel MarkUwe zu verdanken und Chiba Riba ist eine Eigenkreation. Gefällt es dir besser, wenn du bei deinem Spitznamen genannt wirst? Ich werde lieber Chiba Riba genannt, hört sich irgendwie cooler an. Wer darf dich so nennen? Alle. Wie ist dein Spitzname? Djamulli. Hat dein Spitzname eine Geschichte? Irgendjemand hat meinen Namen mal falsch ausgesprochen, dann wurde etwas dazu gedichtet. Daraus entstand dann Djamulli. Wer hat dir den Namen gegeben? Meine Schulkameraden Eric und Robert. Gefällt es dir besser, wenn du bei deinem Spitznamen genannt wirst? Na ja, mal so, mal so. Ich habe nichts dagegen, so genannt zu werden, aber mein Vorname ist mir lieber. Wer darf dich so nennen? Nur Freunde und Leute, die ich mag. Wie lautet dein Spitzname? Euro. Hat dein Spitzname eine Geschichte? Mein Vorname ist Mark. Da die Währung bald in „Euro“ umgeändert wird, haben sich meine Schulkameraden den Namen ausgedacht. Außerdem bin ich ziemlich klein, allerdings nicht so klein wie ein Markstück. Wer hat dir den Namen gegeben? Meine Klassenkameraden. Gefällt es dir besser, wenn du bei deinem Spitznamen genannt wirst? Das ist mir grundsätzlich egal. Ich mag den Namen Mark; den Namen „Euro“ finde ich eher eine witzige Idee. Wer darf dich so nennen? Jeder! David Klein, 13 Jahre Wie lautet dein Spitzname? Pinocchio. Hat dein Spitzname eine Geschichte? Ich bekam ihn, weil ich so neugierig bin und meine Nase überall rein stecke. Es sieht so aus, als würde meine Nase dabei immer länger werden - wie die Nase von Pinocchio. Wer hat dir den Namen gegeben? Meine Klassenlehrerin Frau Bergmoser und meine Klassenkameraden. Gefällt es dir besser, wenn du bei deinem Spitznamen genannt wirst? Ich werde lieber „Pinocchio“ genannt. Dieser Name gefällt mir sehr gut. Wer darf dich so nennen? Alle. 42 JUMA 3/2000 Nazan Karatas, 14 Jahre Wie lautet dein Spitzname? Hexe. Hat dein Spitzname eine Geschichte? Das kommt daher, weil ich so schrill wie eine Hexe lachen kann. Wer hat dir den Namen gegeben? Während des Unterrichts lachte ich mal laut und hexenhaft über etwas Komisches, und schon hatte ich diesen Namen. Gefällt es dir besser, wenn du bei deinem Spitznamen genannt wirst? Ich mag beide Namen gern. Wer darf dich so nennen? Alle. Monica Witmer, 14 Jahre Wie lautet dein Spitzname? Mona oder Moca. Hat dein Spitzname eine Geschichte? Moca heiße ich, weil ich Monica nicht aussprechen konnte, als ich klein war. Mona stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Affe“. Wer hat dir den Namen gegeben? Moca kommt von mir, und Mona nennt mich meine Mutter manchmal. Gefällt es dir besser, wenn du bei deinem Spitznamen genannt wirst? Das ist mir relativ egal. Ich mag meine Spitznamen und auch meinen richtigen Namen. Wer darf dich so nennen? Alle, die ich mag. 09.05.2000 15:13 Uhr Seite 43 Mit 16 Interview: Christoph Schulte, Fotos: Oliver Reck S. 43 Frenzen.korr 2 Erfolgreich, berühmt, begehrt: so sind die Sportler, Musiker, Filmstars usw. die man aus den Medien kennt. Doch auch sie waren einmal jung, standen erst am Anfang der Leiter, dachten noch gar nicht an ihre Karriere. Oder? JUMA hat nachgefragt. Heute: Heinz Harald Frentzen, Formel-1-Pilot. Mit 16 war ich ... vom Aussehen her nicht anders als heute (finde ich zumindest). hörte ich ... „Send me angel“ und „Self control“ von Laura Branigan. las ich ... die Software-Programme für den Computer meines Vaters. ging ich ... auf die Realschule in Mönchengladbach. Nicht gern, aber immerhin! wollte ich ... unbedingt Millionär werden. Das war keine Frage des Geldes, sondern ein konkreter Berufswunsch. musste ich ... im Beerdigungsunternehmen meines Vaters die Nachtbereitschaft machen. hatte ich ... Mädchen und Kartfahren als Hobbys. Die Reihenfolge wechselte von Wochenende zu Wochenende. träumte ich ... von Madonna. Ehrlich! dachte ich, ... dass sich das Leben in der Disko abspielt. wusste ich, ... dass Liebe vergänglich ist. JUMA 3/2000 43 S 36-37 Szene.korr 2 09.05.2000 15:16 Uhr Seite 44 szene Bärenstark Käpt’n Blaubär ist ein Medien-Superstar. Vom Erzähler und Comiczeichner Walter Moers ins Leben gerufen, begeistert Blaubär seine Fans seit vielen Jahren mit Seemannsgarn: Lügengeschichten von Seeleuten. Jeden Sonntag tritt er im Kinderfernsehen auf. Über ihn existieren sowohl Comics als auch dicke Romane. Jetzt geht Käpt’n Blaubär auch noch zum Film. Die liebenswerte Kultfigur erzählt von Immobilienhaien und Abenteuern auf der Insel Grauenfels, Perle des Kapitalistischen Ozeans, auf dem 43. Grad westlicher Breite und dem 25. Grad nördlicher Länge. Da haben auch Erwachsene ihren Spaß. Computer im Kindergarten Telefonterror Wer die drei jungen Männer hinter dem Projekt „Studio Braun“ sind, wird geheim gehalten. Wahrscheinlich kommen die drei aus der Techno-Szene, aus dem Dunstkreis der Gruppen Scooter und Karat. Auf Plattencovern verdecken sie stets ihr Gesicht, um unerkannt zu bleiben. Denn Studio Braun nimmt Telefongespräche auf, in denen sie den Partner am anderen Ende der Leitung veräppeln. Dabei hecken sie völlig verrückte Ideen aus: sie fragen zum Beispiel Hundebesitzer, ob deren Vierbeiner Vogeleier ausbrüten können. Also aufgepasst, wenn das Telefon klingelt! 44 JUMA 3/2000 Was bringt die Zukunft? Eine spannende Frage. 26 deutsche Comiczeichner und Cartoonisten haben gezeichnet, wie sie sich das neue Jahrtausend vorstellen. Zu sehen ist das im Band „Cartoon 2000“ im Achterbahn Verlag. Neben bekannten Zeichnern wie Ralf König und Isabel Kreitz haben auch viele Nachwuchstalente ihre Chance bekommen und eigene Bilder beigesteuert. Geklonte Babys oder verschlüsselte Fernsehsendungen sind bei den Zukunftsszenarien noch die harmlosen Varianten. Computer schon im Kindergarten? Til Mette ist sich sicher: So wird das Leben im nächsten Jahrtausend. 09.05.2000 15:16 Uhr Seite 45 Foto: Andreas Weiss S 36-37 Szene.korr 2 Pop-Symphoniker Fotos: © delphi Die „Lemonbabies“ sind eine Mädchenband: Diane spielt Gitarre, Julia Schlagzeug, Barbara Bass, Katy Keyboards, und alle singen. Worüber sie singen? Über Traurigkeit, Einsamkeit, Liebeskummer, Mut, Freude. Wenn die Lemonbabies neue Songs austüfteln, treffen sie sich meistens zu Hause in Berlin. Dann singt jede ihre neue Komposition vor und gemeinsam feilen sie an der Ausarbeitung. Auf CD singt dann auch immer jedes Lemonbaby in dem Stück, das sie selbst komponiert hat. Das ist seit über zehn Jahren so. Die Lemonbabies haben sich 1989 gegründet, als Diane und Julia noch zusammen zur Schule gingen. Mit Eimer und Schaufel Zwei Jungs aus dem Ruhrgebiet bilden die „Förmchenbande“. Sie haben sich die Künstlernamen „Eimer“ und „Schüppe“ gegeben, passend zum Bandnamen. Die Sängerknaben entlocken ihren Instrumenten ein paar einfache Töne und zaubern lockere Melodien. Mit Gitarre und Akkordeon ziehen sie los, um Mädchenherzen zu erobern: „Entschuldige mich, ich glaube du kennst mich nicht, ich möchte dich gern kennen lernen, und nicht bloß für dich schwärmen – vielleicht hat das Lied ja was in dir geweckt, und du willst wissen wer dahinter steckt“ singen sie im Song „Entschuldige mich“. Barde Songs, Chansons, Lieder - drei Wörter, die dasselbe meinen: Musik von Tom Liwa. Der Sänger hat seine Karriere mit der Gruppe Flowerpornoes begonnen und bei einigen Projekten und einem Film als Musiker und Produzent mitgewirkt. Jetzt schlägt Tom Liwa melancholische Töne an. Mit klarer, ausdrucksstarker Stimme singt er Balladen über sich und seine Umwelt. Tom Liwa ist ein ebenso guter Texteschreiber wie Musiker. Er schafft intensive und bisweilen philosophische Lieder. JUMA 3/2000 45 S 38-39 Briefe.korr 2 09.05.2000 15:20 Uhr Seite 46 K l a s s e n - B r i e f f r e u n d s c h a f t e n JUMA vermittelt Brieffreundschaften zwischen ausländischen Klassen ab dem 3. Lernjahr Deutsch. Ihr solltet 13–18 Jahre alt sein und euch auf Deutsch schreiben wollen. Notiert die Zahl der Schüler, das Alter, eure Deutschkenntnisse und den Namen eures Lehrers. Leider können wir nur eine Auswahl veröffentlichen. Wir sind eine Schulklasse aus der Ukraine. Wir sind zwischen 14 und 15 Jahre alt. Wir leben in Lemberg. Wir haben 5 Mädchen und 7 Jungen in unserer Klasse. Seit sieben Jahren lernen wir Deutsch und das macht uns ziemlichen Spaß. Unsere Jungs sind super Fußballspieler und Anhänger von „Dynamo Kiew“. Wir interessieren uns für Musik, Sport, Schwimmen, Diskos, Fremdsprachen und Computer. Wir möchten Brieffreunde aus aller Welt haben, die auch Deutsch lernen. Wir warten jetzt schon auf eure Briefe! Switlana Krotjschyk,Tschernigiwska Str. 23/4 Lwiw-79010/Ukraine Schöne Grüße aus Togo! Wir sind Schüler eines Gymnasiums. Wir haben einen Deutschklub gegründet. Wir führen Theaterstücke auf, singen Lieder und lernen Gedichte. Wir hätten gerne Brieffreunde aus der ganzen Welt. Wenn ihr Interesse habt, dann schreibt uns! Adoko Yawovi TA4 Lycée de Gbenyedzi B.P. 6204 Lomé/Togo E-mail:[email protected] Hallo! Wir sind 27 Mädchen einer Klasse des „Instituto Magistrale Teresa Ciceri“ in Como. Wir sind 17 Jahre alt und besuchen die 3. Klasse eines neusprachlichen Gymnasiums. Wir lernen Fremdsprachen: Englisch, Französisch und Deutsch. Wir wohnen in Como, in einer Stadt der Lombardei, in Norditalien. Wir möchten Briefe aus ganz Europa bekommen. Hoffentlich schreibt ihr bald! Instituo Magistrale Teresa Ciceri Klasse 3LB, Via Carducci, 22100 Como/Italien Wir sind Schüler der VII. Klasse einer Grundschule aus Crikvenica. Diese Stadt befindet sich in Kroatien an der Nordadria. In unserer Gruppe sind sechs Mädchen und 8 Jungen. Wir sind alle 13 Jahre alt. Seit drei Jahren lernen wir Deutsch als Fremdsprache. Unsere Hobbys sind Musik und Sport. Wir möchten viele Brieffreunde aus aller Welt finden, andere Länder, Kulturen Wir sind ein gutes Team, das aus elf Mädchen und fünf Jungen besteht. Wir sind zwischen 17 und 18 Jahre alt. Wir lachen gern und oft und haben viele Interessen und Hobbys. Deutsch lernen wir seit 9 Jahren. Coole Brieffreunde sollen sich melden. Es wäre nicht schlecht, wenn ihr auch eine Fachschule besuchen würdet. Trida 3.C, Obchodni akademie, Nám. T.G. Masaryka 13 30138 Pilsen/Tschechien und Sitten kennen lernen. Ungeduldig erwarten wir eure Briefe! Grundschule Vladimir Nazor Klasse VII b,c, Vinodolska bb 51260 Crikvenica/Kroatien Wir sind Schüler einer Schule in Alexandria. Wir sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. Wir kommen aus Ägypten, aus dem Land des Pharaos. Wir können auf Deutsch schreiben. Viele von uns treiben Sport: Fußball, Volleyball und Tennis. Wir hören gerne moderne Musik, sammeln Briefmarken, Münzen und Fotos. Wir möchten Freunde aus der ganzen Welt. Wir werden alle Briefe beantworten. Amira Zaitoun c/o Dr. Fathalie M. Zaitoun Departement of Plant Pathology University of Alexandria Alexandria/Ägypten Wir sind neun Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren aus Belgien. Wir lernen Französisch, Englisch und Deutsch. Wir sind eine tolle Klasse. Wir möchten gerne mit anderen Klassen in Briefwechsel treten. Schreibt uns bitte! Heilig Hartinstitut Marktstraat 73 8530 Harelbeke/Belgien Wir sind zehn lustige Mädchen und ein Junge aus der Klasse 10 der 15. Mittelschule Daugavpils in Lettland. Wir würden gern ein Projekt starten. Das Thema ist noch nicht ganz bestimmt. Interesse besteht an Jugendproblemen, Freizeitgestaltung, Schulleben und Kinderrechten. Aber wir würden uns auch über 46 JUMA 3/2000 andere Vorschläge für ein Projekt freuen. Deutsch lernen macht uns Spaß und wir suchen Freunde. Wir schlagen vor, Briefe zu schreiben, gemeinsam an dem Projekt zu arbeiten oder eine Ferienreise zu organisieren. Wer hat Lust mit uns Kontakt zu knüpfen? 15. Mittelschule Elvira Pirogova Valkas Straße 2b Daugavpils / Lettland e-mail:[email protected] Wir sind Schüler der Sinimae Schule. Sinimae liegt an der Küste der Ostsee in Estland. Wir sind neun Jungen und sieben Mädchen. Wir lernen Estnisch, Deutsch und Englisch. Russisch ist unsere Muttersprache. Wir sind Schüler der 8. Klasse. Wir suchen Freunde auf der ganzen Welt und bitten Schüler aus allen Ländern, Briefe und Fotos an uns zu schicken. Wir schreiben garantiert zurück. Sinimae Schule, 8. Klasse Ida-Virumaa, 40101/Estland Wir sind Schüler der „Escola Secundaria de Marco de Canaveses“ in Portugal. Wir sind die Klasse 11 G mit neun Jungen und acht Mädchen. Wir sind alle zwischen 16 und 18 Jahre alt. Unsere Klasse lernt gerne Deutsch. Wir treiben Sport und hören Musik (Techno und Pop). Außerdem sehen wir gerne fern und einige unserer Klassenkameraden spielen Instrumente: akustische Gitarre, elektrische Gitarre und Klavier. Wir würden gerne Briefe aus allen Ländern bekommen, aber am liebsten aus Italien und Brasilien. Kennt ihr Portugal? Wenn nicht, stellen wir es euch gerne vor! Èlia Oliveira, Apartado 140 4634-909 Marco de Canaveses/Portugal Hallo, Freunde! Wir sind zwanzig Mädchen und zehn Jungen. Wir sind in der 9. Klasse. Wir leben in der Stadt Krasnodar, die sich am Schwarzen Meer befindet. Wir sind zwischen 14 und 15 Jahre alt. Unsere Hobbys sind: Sport, Musik, Computer, Disko und vieles mehr. Seit 8 Jahren lernen wir bereits Deutsch. Schreibt uns bitte! Wir antworten auf jeden Brief. Schule 54, Klasse 9 Ul. Dzerjinskogo 2-36 350020 Krasnodar/Russland S 38-39 Briefe.korr 2 B R I E F E Liebe Freunde von JUMA vielen Dank für eure Briefe, Fotos und Bilder! Ich freue mich, dass viele von euch ihre Meinungen zu bestimmten JUMAThemen geschickt haben. Es kamen auch viele neue Themenvorschläge. Marius, 16 Jahre, aus Birstonas (Litauen) will gerne Interviews mit Prominenten im JUMA lesen. Wir haben seinen Wunsch in diesem Heft erfüllt. Andere Schüler wollen gerne Artikel über Sport lesen. In diesem Heft findet ihr einen Beitrag über Baseball. Wie ihr seht, nehmen wir eure Vorschläge ernst. Also schreibt uns, was euch interessiert: Wir schreiben über alles, was mit Jugend in Deutschland zu tun hat, und was für unsere Leser in aller Welt interessant ist. Meine Adresse: Redaktion JUMA Christian Vogeler Frankfurter Str. 40 51065 Köln Deutschland Euer Christian 09.05.2000 15:20 Uhr Seite 47 Ein Teil von mir selbst (JUMA 1/2000) Ich kann mir nicht vorstellen, dass den Jugendlichen ihre Piercings und Tattoos auch mit 60 noch gefallen! Ein alter Mann mit einem Ring durch die Nase? Eine Oma mit Body-Suit-Tattoo? Horror! Ich würde mich nie für so etwas entscheiden. Außerdem habe ich dank JUMA erfahren, dass Tattoos und Piercings gefährlich für die Gesundheit werden können. I. Vysockaja, 17 Jahre, Vilnius/Litauen Das Mädchen auf dem Titel ist wirklich lustig und ein bisschen verrückt. Aber so ein Mädchen als Freundin haben? Das ist Geschmacksache! Klasse 11-A, Ust-Labinsk/Russland Kein Appetit auf Fleisch (JUMA 1/2000) Es ist schlecht, wie die Menschen mit den Tieren umgehen. Sie müssten ökologische Farmen mit mehr Platz für die Tiere bauen. Dort können die Tiere frei herumlaufen. Danach kann man Tierprodukte ohne Vorwurf essen. Ich habe mich jedoch dagegen entschieden. Ich möchte auch gern Vegetarierin sein, doch meine Familie ist dagegen. Zuzana Guertnerova, 16 Jahre, Prag/Tschechien Klassenzimmer im Wald (JUMA 2/2000) Bei uns sind die Schulen oft in den Stadtzentren. Darum finden wir die Idee mit dem Waldklassenzimmer gut. Mit dem Bau eines Klassenzimmers im Freien sind die Schüler Regen, Sonne und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Darum sollte das Zimmer fest gebaut und groß sein. Als Material könnte man Holz nehmen, das ist nicht so teuer. Man sollte sich auch um Sicherheitsmaßnahmen kümmern: Man müsste die Umgebung wegen der Mücken desinfizieren und einen Schutz gegen wilde Tiere errichten. Es sollte Busse für die Schüler geben und Essenslokale in der Nähe der Schule. wir an unserer Schule eine Umweltschutzgruppe gegründet. Wir bringen Blumen und Bäume in unsere Siedlung und pflanzen sie neben die Häuser. Außerdem suchen wir Quellen der Luft- und Wasserverschmutzung. Natalja Swintizkaja, 15 Jahre, Kaliningrader Gebiet/Russland Ich finde diese Idee sehr gut. Man kann die Natur bewundern und das Leben der Tiere betrachten. Die frische Luft regt zum Nachdenken an, heilt und beruhigt. Tanja Babenko, 16 Jahre, Chersonev/Ukraine 50 Jahre Bundesrepublik (JUMA 3/99) Schüler, 18 Jahre, des Lycée Bilingue Edea/Kamerun Das war sehr gut, dass Sie die Probleme der Jugendlichen in den verschiedenen Jahrzehnten beschrieben haben. Weil ich nur die 80-er und 90-er Jahre kenne, kann ich mir jetzt ein gutes Bild der anderen Jahrzehnte machen. Die ökologische Situation ist bei uns sehr schlecht. Darum haben Palo Galik, 15 Jahre, Zilina/Slowakei Lösung unseres Rätsels (S.43) Es ist Zeit Deutsch zu lernen. Lies JUMA, mach mit und gewinne tolle Preise. Schreibe Briefe und finde Freunde weltweit. Wir lernen vormittags Deutsch in der Schule und nachmittags im Deutschzirkel. Durch die Leserbriefseite haben wir 200 Briefe aus 50 Ländern bekommen - vielen Dank! Farobi-Schule 40, Namangan / Usbekistan JUMA 3/2000 47 S. 48 Rücks.korr 2 09.05.2000 15:27 Uhr Seite 48 Was schützt gegen Drogen? auch einmal etwas Neues zu wagen. Wer das nicht kann, ist gefährdet. Gemeinsam mit den Kindern Probleme lösen und Handlungsmodelle finden – dazu sollen diese Anzeigen Eltern, Betreuer und Kinder ermutigen. Sich austauschen, Zeit miteinander verbringen, gemeinsamen Hobbys nachgehen – das sind Beispiele, wie Eltern ihre Kinder begleiten können: auf dem Weg in ein sinnerfülltes, suchtfreies Leben. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ein Fisch? Bestimmt nicht – stumm wie er ist! Ein Fisch kann nicht reden, Eltern und Kinder schon. Und das sollten sie auch tun, vor allem miteinander. Und die Ente? Boxhandschuhe? Ein Spiegelei? Wie der Fisch sind sie Symbole einer neuen Anzeigenserie zur Suchtvorbeugung. Erwachsen werden heißt, Probleme, Risiken und Entscheidungen zu bewältigen. Man muss lernen, mit Niederlagen umzugehen und