JUMA 3/2002 Titel

Transcrição

JUMA 3/2002 Titel
S 01 Titel z. Bel.
21.05.2002 9:36 Uhr
Seite 1
JUMA
D A S
J U G E N D M A G A Z I N
Musik
Für Geist und
Seele
Mädchen
Achtung:
Zickenalarm!
Freizeit
Mein Sonntag
www.juma.de
3/2002
e 0,75
S 02-03 Editorial z. Bel.
21.05.2002 9:31 Uhr
Seite 2
Inhalt
Moment mal!
Musik
Für Geist und Seele
Pisa-Studie
Sind wir denn die Deppen?
4–7
8–12
13
Freizeit
Mein Sonntag
14–19
Wirtschaft als Schulfach
Börsenfieber
20–22
Mick
23
Studium in Deutschland
Ein Semester fern der Heimat
24–27
Umweltschutz
Eine Aktion, die Hoffnung macht
28–29
Dem Regen auf der Spur
30–31
Mädchen
Achtung! Zickenalarm
32–34
Mit 16
35
Schülerrockfestival
36–37
Unser Bücherbus
38–39
Straßenfußball
40
Der Euro ist da!
41
Szene
42–43
Brieffreunde, Leserbriefe
44–47
Impressum
Redaktion JUMA: Frankfurter Str. 40, 51065 Köln, Telefon:
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Redaktion: Christian Vogeler (verantwortlicher Redakteur),
Dr. Jörg-Manfred Unger, Kerstin Harnisch
Pädagogische Beratung: Christiane Drasdo, Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – Köln
Layout: Helmut Hagen
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Peter Conrady, Universität
Dortmund; Stefan Kobsa, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge
Schwerdtfeger, Ruhr-Universität Bochum; korrespond. Mitglied:
Dr. Hans Simon-Pelanda, Goethe-Institut Inter Nationes München
Litho: R&S/Düsseldorf; Druck und Verlag: TSB Tiefdruck
Schwann-Bagel GmbH & Co KG, Mönchengladbach; Copyright by
TSB 2002. ISSN 0940-4961. Namentlich gezeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte und Bilder keine Gewähr. Der Verlag behält
sich vor, Leserbriefe gekürzt abzudrucken.Die Texte sind für
Unterrichts- und Lehrzwecke zur Veröffentlichung frei.
2 JUMA 3/2002
Die Crossgolfer
Golfen über
Stock und Stein
Irgendwo im Hamburger Freihafen.
Zwischen Verladekränen und Würstchenbude steht Jens. Er legt sich den
Golfball zurecht. Sein Schläger ist ein
Schnäppchen vom Flohmarkt. Jens
holt aus. Er schlägt den Ball im hohen
Bogen in Richtung Pfütze. Platsch!
Volltreffer! Der Ball landet im Wasser.
Ein ähnliches Bild in Hannover. Auf einem leeren Fabrikgelände steht eine
kleine Gruppe. Man übt Aufschläge.
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Seite 3
Fotos: Nikola Krasemann
S 02-03 Editorial z. Bel.
Der Sportplatz ist da, wo du
bist: Die Crossgolfer brauchen
kein eigenes Trainingsgelände. Sie spielen überall dort,
wo ein bisschen Platz ist.
Golfbälle fliegen durch die Luft. Dieses Mal ist eine leer stehende Mülltonne das Ziel. Später sind es die Baggerschaufel auf der Baustelle und der
Kanalschacht vor dem Hauptbahnhof. Crossgolf heißt diese moderne
Variante des traditionellen Rasensports. Man spielt fast überall, bloß
nicht auf einem normalen Golfplatz.
„Je ungewöhnlicher die Plätze, umso
größer der Spaß“, erklärt Torsten
Schilling, Filmausstatter in Hamburg.
Er erfand den Sport rein zufällig
während einer Drehpause. In der Requisite entdeckte er einen Golfschläger. Mit dem spielte er die ersten Putts
auf den Hotelfluren. Damals waren
Möbel die Hindernisse. Inzwischen
hat der Sport mehr als 3000 Anhänger.
Termine und Adressen tauschen die
Spieler über das Internet. Fast in jeder
großen deutschen Stadt finden Spiele
statt. Jeder, der Lust hat,
kann daran teilnehmen.
Hohe Aufnahmegebühren oder eine teure Ausrüstung sind nicht nötig.
Damit
unterscheiden
sich die Crossgolfer von
den „normalen“ Golfern.
Auch die Kleiderordnung
ist eher locker. Statt in karierten Hosen
treten viele in der beliebten „Taiga
Wutz“ an. Eine Hose im Tigermuster,
die zum Spaß nach dem Profigolfer
Tiger Woods benannt wurde. „Jeder
kann anziehen, was er will“, unterstreicht Torsten. Wenn sich die Golfer
wie vor dem Hauptbahnhof oder der
Oper zum Spiel treffen, spielen sie die
Bälle besonders niedrig. Die Devise
heißt „Sicherheit geht vor“. Viele Profigolfer machen inzwischen bei den
„Natural Born Golfer“ mit, wie sich die
Crossgolfer auch nennen. Wenn diese
dann mit ihrem prall gefüllten Caddy
den anderen folgen, ist eines sicher: „Sie haben garantiert mehr Spaß. Auch
wenn sie das sportliche Niveau der Veranstaltung
nicht sonderlich heben“,
meint Torsten mit einem
leichten Augenzwinkern.
Petra Kroll
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S 04-07 moment.korr 2
21.05.2002 9:43 Uhr
Seite 4
Fotos: Marlies Sauer
Moment mal !
Vielfältige
Jugendkunst
“Vielfalt“ heißt eine Ausstellung der
JugendArtGalerie in Köln. Die Künstler, die hier ausstellen, sind Schüler,
ihre Arbeiten machten sie im Kunstunterricht. Die Galerie wurde vom
Schulamt der Stadt Köln als Modellprojekt gegründet. „Viele Arbeiten,
die im Unterricht entstehen, sind zu
schade, um sie in einer Mappe verschwinden zu lassen. Wir möchten die Ergebnisse aus
der Schule herausholen und sie einem größeren Publikum präsentieren“, erklärt Marlies Sauer, Fachberaterin für Medien und Kunst und Leiterin der Galerie. „Wir
wollen Schüler auf diese Weise auch motivieren, sich
intensiver mit Kunst auseinander zu setzen“,
beschreibt sie ihr Anliegen.
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Aussehen wie Britney!
Text und Bild: Wolfgang Stössel
In Lennestadt / Sauerland gehen Schülerinnen und
Schüler des Gymnasiums „Maria Königin“ seit 13 Jahren auf die Jagd nach Rohstoffen. Joghurt, Pudding,
Griesbrei und Quarkspeise sind meistens in Plastik
verpackt. Der Deckel ist aus Aluminium. Auch Teelichter, kleine, flache Kerzen, stecken in einem Aluminiumtopf. Weil Aluminium ein wertvoller Rohstoff ist,
sammeln die Schüler die Reste an verschiedenen
Stellen des Ortes. In einem Schuppen neben der
Schule sortieren sie den Abfall, pressen ihn zu Ballen
und verkaufen ihn.
Den Erlös bekommt
der Verein „Servir“,
der damit Projekte in
Brasilien unterstützt.
Die Schüler haben bisher über 23 Tonnen
Aluminium gesammelt.
Der Verkaufserlös beträgt mehr als 36 000
Euro.
Text: Petra Kroll, Foto: dpa
„Projekt Alu“
hilft Straßenkindern
in Südamerika
Stars sind für ihre Fans Vorbilder, auch in der Mode. Was Madonna, Jennifer Lopez oder Britney
Spears tragen, wird oft zum modischen Renner auf
heimischen Straßen. Frisuren und Schminke werden ebenfalls kopiert. Warum also nicht aussehen
wie das Popidol? Die Jugendzeitschrift „Bravo“
schrieb jetzt einen Doppelgängerinnen-Wettbewerb aus. Alle Mädchen, die aussehen wie Britney
Spears, sollten sich melden. Über 2000 „Doppelgängerinnen“ folgten der Aufforderung. Der Gewinn war ein Treffen mit dem Original. Die Siegerinnen durften nach einem Konzert in Stuttgart mit
Britney Spears sprechen.
Text und Bild: Klaus Martin Höfer
Azubis sichern Badevergnügen
Geschlossene Frei- und Strandbäder im Sommer? Das drohte jetzt
den Berlinern. Es gibt zu wenig Personal und die Stadt hat zu wenig
Geld, um neue Mitarbeiter einzustellen. Doch die Auszubildenden
in den Bädern übernahmen zusätzliche Dienste und nahmen den ausgebildeten Schwimmmeistern freiwillig Arbeit ab. Dazu waren sie
nicht verpflichtet, schließlich sind
sie noch in der Ausbildung. Nur so
war es möglich, die Schwimmbäder zu öffnen.
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Seite 6
Moment mal !
Solarkocher
für Corinto
Text: Rebate Dobratz; Foto: Hacky Hagemeyer
Kai Thome, 17 Jahre,
und seine Mitschüler
haben 12 Solarkocher
gebaut. Sie sehen aus
wie große, silberne
Satellitenschüsseln
und haben in der Mitte
Platz für einen großen
Kochtopf. Unter Sonneneinstrahlung kann
man darin 2 Liter Wasser in 20 Minuten zum
Kochen bringen. „Es
macht Spaß etwas
herzustellen, was
tatsächlich gebraucht
wird“, berichtet Kai.
Nachdem er und seine
Lehrer die Kocher auf
verschiedenen Messen
ausgestellt haben,
werden sie nämlich
eingepackt und nach
Corinto in Nicaragua
verschifft. Dort, wo
Feuerholz knapp ist,
aber die Sonne
reichlich scheint,
können dann Kindergärten und Schulen
ohne Strom oder Holz
Essen kochen.
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Altes Geld, neues Geld
Text: Renate Dobratz; Foto: Hacky Hagemeyer
Text: Petra Kroll, Foto: Martin Menke
Der Euro ist da, die Mark bleibt – zumindest an
deutschen Schulen. Überall gibt es die neue
Währung. Doch die Schüler rechnen im Mathematikunterricht wahrscheinlich noch jahrelang
mit Mark und Pfennig. Denn viele Schulen können
es sich nicht leisten, sofort neue Mathematikbücher mit Euro-Angaben anzuschaffen. Darum müssen die Schüler auch weiterhin die alten
Bücher benutzen. Doch in den Verlagen warten
bereits die neuen Euro-Bücher!
Stopp! Schülerlotse!
Ein Leben mit Elefanten und Tigern, Papageien und
Seelöwen? Monika und Jenny haben sich diesen
Traum erfüllt. Sie werden Tierpflegerinnen im Zoo.
Doch dieser „Traumberuf“ ist nicht so romantisch, wie
viele glauben. Jeden Tag müssen die Ställe ausgemistet und das Wasser in den Wasserbecken ausgetauscht werden. „Die meisten merken erst im Praktikum, was man hier macht: fegen, Ställe ausmisten und
Heu- und Strohballen schleppen“, berichten die beiden. Inzwischen sind sie im 2. Lehrjahr, haben also
durchgehalten. Und mehr noch: Es macht ihnen
großen Spaß! Sie wissen jetzt genau, welche Futtermischung jedes einzelne Tier bekommt. Für die Leckerbissen der Bären, Tiger oder Affen denken sie sich
manchmal Verstecke im Gehege aus – als Beschäftigung für die Tiere, die sich sonst langweilen würden.
Text und Bild: Wolfgang Stössel
Nicht nur zu Besuch im Zoo
Morgens um halb 8. Es ist dunkel. Es regnet. Mathias
und Kai verständigen sich kurz. Dann treten sie auf
die Straße vor ihrer Schule. Sie tragen eine rot-silberne, wasserdichte Jacke. In der Hand halten sie eine
rot-weiße Kelle. Die Autofahrer treten auf die Bremse
und Schulkinder überqueren die Straße. Matthias und
Kai sind Schülerlotsen. Sie sorgen dafür, dass ihre
Mitschüler sicher über die Straße kommen. Schülerlotsen müssen mindestens 13 Jahre alt sein. „ Ein
Mann von der Verkehrswacht kam in die Schule und
fragte, wer Schülerlotse sein möchte. Da habe ich
mich gemeldet“, erzählt Mathias. Die Ausbildung
dauerte einige Stunden. Hier lernten die angehenden
Schülerlotsen, worauf man achten muss: das Tempo
der Autos richtig einschätzen, nicht zu spät auf die
Straße treten oder den Verkehr stoppen. Auch soll
man den Verkehr nicht für einzelne Schüler anhalten.
Was hat Mathias überhaupt motiviert, das Ehrenamt
zu
übernehmen?
„Ich weiß, wie das
ist, wenn man die
Straße überqueren
will und es gibt keine
Ampel oder keinen
richtigen Überweg.
Da wollte ich meinen
Mitschülern helfen.“
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S 08-12 Musik z. bel.
21.05.2002 9:46 Uhr
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Immer mehr Profis machen heute Musik mit dem Computer . Nicht nur für Techno nutzen sie Software statt Saiten. Und der Nachwuchs? Macht Deutschlands Jugend in den heimischen Wänden
ebenfalls elektronische Musik? Oder spielen die Jugendlichen noch „richtige“ Instrumente und
singen mit unverzerrten Stimmen? JUMA-Schülerpraktikantin Jasmin hat sich auf die Suche gemacht und sechs musikalische Talente gefunden, die Auskunft gaben.
Für Geist und Seele
Fotos: Martin Menke
Der 14-jährige Trompeter Pierre
hat sich schon im Kindergarten
für Musik interessiert. Kurz darauf meldeten ihn seine Eltern, die
beide musikalisch aktiv sind, in
der Musikschule an. Seit dieser
Zeit bekommt er regelmäßigen
Unterricht. Neben seiner zweiten
Lieblingsbeschäftigung, dem Computerspielen, verbringt er bis zu einer
halben Stunde täglich mit dem Üben
neuer Stücke – von Klassik bis Jazz.
Trotz der geforderten Konzentration
macht Pierre das Musizieren immer
noch sehr viel Spaß.
Außerdem sorgen Auftritte für neue
Motivation. Mittlerweile tritt er mit einem Sinfonieorchester, mit einem Blasorchester, bei Schulveranstaltungen
und mit der Jazzband seines Vaters
vor Publikum auf. Unterstützung bekommt er von seinen Freunden und
Verwandten, die ihn motivieren und
finanziell unterstützen. Vielleicht will
Pierre sein Hobby sogar einmal zu seinem Beruf machen.
Jacqueline ist – ähnlich wie Pierre –
der Musik verfallen. Sie mag jedoch
lieber Popmusik und hat sich neben
dem Keyboardspielen für den Gesang
entschieden. Jacqueline gehört zu einer Schulband namens CCP (Constant
Changing People). Die Band hat sich
nicht nur innerhalb der Schule einen
guten Namen verschafft.
Regelmäßige Proben sowie öffentliche
Auftritte bestimmen nun seit zwei Jacqueline
neigt mehr
zur Popmusik. Sie hat sich neben dem
Keyboardspielen für den Gesang entschieden.
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S 08-12 Musik z. bel.
21.05.2002 9:47 Uhr
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Pi e r r e
macht
das Musizieren
trotz der
geforderten
Konzentration
immer noch
sehr viel Spaß.
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S 08-12 Musik z. bel.
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Sabrina
spielt heute nur noch
privat für sich. Sie genießt die
Entspannung und den Spaß.
ist sie aktives Mitglied in einem
Jugendchor. Ihr erstes Instrument war
das Klavier. Damit begann sie, als sie in
die Grundschule kam. Nach neun Jahren entschied sie sich für ein neues
Instrument, die Gitarre. Heute spielt sie
nur noch privat für sich und genießt die
Entspannung und den Spaß, den ihr
das Spielen vermittelt. Täglich übt sie
25 Minuten, vor allem Pop. Ihr Können
verbessert Sabrina außerdem durch
Unterricht in der Musikschule. Im EGitarren-Unterricht hat sie zwei Solos
geschrieben und würde auch zukünftig
gerne mehr komponieren. Die 17Jährige meint: „Musik wird auch in Zukunft mein Hobby bleiben.“
Jahren den Alltag der talentierten 15-Jährigen. Das ist
für sie jedoch kein Problem, weil ihr die Musik alles bedeutet. Singen und Musizieren geben ihr Zufriedenheit, Spaß und Anerkennung. Durch den Erfolg hat sie
mehr Selbstbewusstsein bekommen. Eigene Texte
hat sie auch schon geschrieben. Ob die Musik einmal
zum Beruf für sie wird, wie bei ihren Vorbildern Maria Carey und Alicia Keys, wird
die Zeit zeigen. Auf jeden Fall wünscht sie
sich einen Plattenvertrag.
Sabrina, 17-jährige Schülerin, spielt drei
Instrumente: Klavier, Akkustik-Gitarre
und seit kurzer Zeit E-Gitarre. Nebenbei
Johanna
hat immer wieder
öffentliche Auftritte.
10 JUMA 3/2002
Johanna fing mit neun Jahren an, sich
für die Musik zu interessieren. Sie lernte das Geigespielen, musste jedoch
wegen Haltungsschäden das Instrument wechseln. So kam Johanna zum
Cello, zu dem sie eine sehr persönliche
Beziehung aufgebaut hat. Sie gab ihm
den Namen „Camille Claudel“ – eine
S 08-12 Musik z. bel.
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Seite 11
berühmte Bildhauerin, die so
in ihrer Kunst aufging, dass sie
verrückt wurde. Die 16-Jährige hat schon einmal mit dem
Gedanken gespielt mit der
Musik aufzuhören. Doch dank
ihrer Oma ist sie dabei geblieben und konnte ihre Faulheit
beim Üben überwinden.
Heute liebt Johanna die klassiche Musik, die sie noch lange Zeit spielen möchte. Öffentliche Auftritte hat sie mit
dem Schulorchester oder mit
dem Cello-Ensemble ihres
Musiklehrers. Das Besondere
an den Auftritten mit dem
Cello-Ensemble: Die Gruppe
musiziert gemeinsam mit behinderten Jugendlichen.
Johanna wird bei ihrer Musikausbildung von ihren Eltern finanziell unterstützt . Der Musiklehrer sorgt für die nötige Motivation. Auf die Entspannung
und die Ruhe beim Spielen
möchte sie nicht mehr verzichten. Sie geht sogar noch einen
Schritt weiter und sagt: „Das
Cellospielen ist etwas für
Geist und Seele.“
Michaela ist spät zur Musik
gekommen. Sie hat im Alter
von 13 Jahren die Musik und
den Gesang für sich entdeckt.
Das Klavierspielen erlernte sie
mehr oder weniger nebenbei.
Man hatte ihr dieses Instrument empfohlen, weil es Michaela
bildet sich auf dem Gebiet des Jazz,
d e s M u s i c a l s u n d a u c h d e r P o p m u s i k w e i t e r.
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S 08-12 Musik z. bel.
21.05.2002 9:47 Uhr
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gut für das Singenlernen ist. Nun bekommt Michaela schon seit fast 4 Jahren professionellen Gesangsunterricht. Sie bildet sich auf dem Gebiet
des Jazz, des Musicals und auch der
Popmusik weiter. Michaela ist Mitglied
in zwei Chören, mit denen sie immer
wieder öffentliche Auftritte hat. Der
Unterricht ist oft sehr anstrengend und
sie übt jeden Tag eine halbe Stunde.
Doch ans Aufhören hat sie noch nie
gedacht. Die Eltern ermuntern Michaela immer wieder. Vielleicht wird sie ja
später einmal so gut und berühmt wie
ihre Vorbilder Maria Carey und Anastacia. Michaela sagt: „Beim Singen
habe ich die Möglichkeit meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Schlechte
Zeiten kann ich mit meiner Musik überbrücken.“
Benjamin ist der letzte junge Musiker, den ich
treffe. Der 17-Jährige fing mit sieben Jahren
das Flötespielen an. Mittlerweile hat er zum
Klavier gewechselt und ist in der Musikbranche
als guter Nachwuchspianist sogenannter
„ernster Musik“ anerkannt. Neben einigen anderen Erfolgen gewann er kürzlich beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ den zweiten Preis, einer seiner bisher größten Erfolge.
Auch in diesem Jahr hat er den Einstieg in den
Wettbewerb wieder einmal geschafft, indem er
den ersten Preis auf Regionalebene gewann.
Für diesen Erfolg braucht man Talent, aber
auch Durchhaltevermögen: Zwei bis drei Stunden tägliches Üben stehen auf Benjamins
Stundenplan.
Benjamin spielt nicht nur die Stücke anderer,
sondern komponiert auch eigene Werke. Die
möchte er am liebsten einmal von einem bekannten Orchester aufführen lassen. Mit seinen Kompositionen will er Gefühle, Ereignisse
und Emotionen verarbeiten. Musik gibt ihm die
Möglichkeit Dinge auszudrücken, die man
nicht in Worte fassen kann. Für die Zukunft hat
er sich vorgenommen, weiter zu komponieren
und später einmal Musik zu studieren.
Was ich selbst bei den Gesprächen gelernt habe? Mit einem Musikinstrument oder mit der eigenen Stimme kann man in unserer technischen Welt immer noch vielen Menschen
etwas geben, aber auch selbst etwas bekommen. Das haben die sechs jungen Musiker für
sich entdeckt. Beneidenswert!
Jasmin Lesnick
Benjamin
gewann kürzlich
beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
den zweiten Preis.
12 JUMA 3/2002
S. 13 Pisa.korr 2
21.05.2002 10:01 Uhr
Seite 13
Monika, Kathrin und Carolin haben beim Pisa-Test mitgemacht
Sind wir denn die Deppen?
Es war im Frühsommer
2000. Der Physiklehrer kam
in die zehnten Klassen. Er
las eine Liste mit den Namen der Schüler vor, die an
der Pisa-Studie teilnehmen
sollten. Ausgewählt wurde,
wer im Juni 2000 15 Jahre
alt war. An Wissens-Tests
hatten Monika, Kathrin und
Caroline schon öfter teilgenommen.
Ihre Eltern hatten auch
nichts dagegen. Und so
füllten die drei Schülerinnen
und 22 ihrer Mitschüler das
Anmeldeformular aus.
Gefragt wurde zum Beispiel, wie oft und wie viel
sie lesen oder fernsehen.
Auch die Eltern mussten
einen Fragebogen ausfüllen. „Wie oft gehen Sie ins
Theater?“ war eine der
gestellten Fragen.
„Wir hätten nie erwartet,
dass man um diesen Test
einmal solchen Rummel
macht3“, sagt Carolin.
„Sonst hätten wir uns
vielleicht viel mehr angestrengt oder wären aufgeregt gewesen.“ Alle drei
Aufgaben zusammen lösen.“ Die Tests bestanden
aus einer Mischung von
Multiple-Choice-Aufgaben
und Fragen, für die eine
Antwort ausgearbeitet
werden musste.
Insgesamt fanden die drei
den Pisa-Test nicht unbedingt durchgängig schwer.
„Oftmals dachte ich bei
einer Frage: Das ist aber
leicht. Da muss doch noch
ein Trick dabei sein. Das
hat mich manchmal verunsichert“, sagt Kathrin. So
ging es bei den meisten
Aufgaben nicht um Faktenwissen, sondern schlicht
und einfach um logisches
Denken.
Und was sagen die drei,
wenn sie jetzt das Ergebnis
im Ländervergleich sehen?
„Wir denken nicht, dass es
in diesem Land nur Fachidioten gibt. Aber man
sollte nicht immer nur Wissen vorgesetzt bekommen,
sondern besser darauf trainiert werden, selbst auf
Lösungen zu kommen. Das
wäre im Test hilfreich gewesen.“
Jetzt auf Teufel komm raus
alles umkrempeln4 zu wollen halten die Schülerinnen
für keine gute Idee. Auch
die Ganztagsschule ist
ihrer Meinung nach keine
Lösung.
„Wir haben uns im Lehrerzimmer zusammengesetzt
und heftig diskutiert, nachdem jetzt die Ergebnisse im
Länder-Vergleich bekannt
wurden“, nickt auch Konrektor Kreutzer. „Aber ich
finde nicht, dass wir als
Lehrer jetzt zu Kreuze kriechen5 müssten.“
1 Depp – ugs. für: dummer
Mensch
2 eine Diskussion entfachen –
eine Diskussion verursachen
3 Rummel um etwas machen –
etwas in der Öffentlichkeit
heftig diskutieren
4 umkrempeln – ugs. für:
verändern
5 zu Kreuze kriechen – ugs. für:
unter demütigenden Umständen nachgeben
Text (gekürzt und sprachlich vereinfacht): Stefanie George für x-bay, Bayreuth
Zwei Tage schulfrei
sahen dem Pisa-Test damals gelassen entgegen.
Wenn sie ehrlich sind,
haben sie auch deshalb
teilgenommen, um zwei
Tage mal keine Schule zu
haben. Die strengen Regeln
bei der Durchführung des
Testes kamen ihnen dann
aber doch etwas sonderbar vor.
„Die Schulleitung bekam im
Vorfeld einen Stapel Papier,
wie die Studie genau zu
handhaben ist. Mit der
Durchführung selbst hatten
wir gar nichts zu tun“, erzählt Konrektor Rainhard
Kreutzer. Diese Aufgabe
hatte Studentin Susanne
Stahl. Sie kam in die Schule. Die Schüler zogen Tischnummern und bekamen so
ihre Sitzplätze – alle in einem Raum. Dann ging es
los. Sogar die Stifte waren
vorgegeben.
„Ich hab meinen immer
noch – als Andenken“, lacht
Monika. „Aber die Regeln
waren echt streng: Wir hatten für jedes Wissenskapitel eine wahnsinnig knappe
Zeit vorgegeben. War diese
um, mussten wir die Seiten
mit Klammern versiegeln
und durften nicht mehr zurückblättern.“
Wo ist der Trick?
Der Test beinhaltete drei
Bereiche: Lesekompetenz,
mathematische Grundbildung und naturwissenschaftliche Grundbildung.
„Auch Teamwork war gefragt. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und mussten
Illustration: Ofczarek!
„Wir fühlen uns auf keinen
1
Fall als Deppen der Nation“, lachen Monika Keppner, Kathrin Popp und
Carolin Goßler, wenn sie
auf die Pisa-Studie angesprochen werden. Die drei
Schülerinnen haben an
dem Test teilgenommen.
Dessen Ergebnisse haben
die bildungspolitische
Diskussion in Deutschland
neu entfacht2.
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S. 14-19 Sonntag.korr2
21.05.2002 10:48 Uhr
Seite 14
Mein Sonntag
Der Tag, an dem die Arbeit ruht – das ist nach altem christlichen Brauch der Sonntag. JUMA wollt
Viel Sport und gutes Essen
Dennis geht samstags meistens aus. Darum
schläft er am Sonntag lange. „Es kann schon
mal drei Uhr nachmittags werden“, sagt er. Seine Eltern und seine Schwester haben dann
schon lange gefrühstückt. Er findet es „nicht
weiter dramatisch“, dass er allein seinen Kaffee
trinkt: „Wir sehen uns sehr oft in der Woche.“
Dennis verabredet sich für den Nachmittag gern
14 JUMA 3/2002
mit Freunden. Vorher erledigt er Hausaufgaben
oder übt für die nächste Klausur. Bei gutem Wetter trifft er sich mit seinen Freunden im Park.
Meistens nimmt er seinen amerikanischen Ball,
das „Ei“, dorthin mit. Dennis hat ein Jahr als Austauschschüler in Amerika gelebt. Seitdem spielt
er American Football. Nach dem Spiel geht es
bei Dennis sportlich weiter. Wenn er noch Zeit
21.05.2002 10:48 Uhr
Seite 15
Fotos: Martin Menke
S. 14-19 Sonntag.korr2
ntag. JUMA wollte wissen: Wie verbringen Jugendliche heute diesen Tag?
hat, fährt er ins Fitnesscenter. „Weil ich oft
Rückenschmerzen habe, nehme ich an einem
speziellen Training teil.“ Die Familie lässt am
Sonntag das Mittagessen ausfallen. Dafür wird
abends gekocht und warm gegessen. Das Essen am Sonntag schätzt Dennis besonders.
„Meistens gibt es etwas besonders Leckeres,
was meine Mutter gekocht hat. Am Sonntag
kocht sie etwas aufwändiger als in der Woche.
Dafür hat sie sonst keine Zeit, weil sie berufstätig
ist.“ Abends bekommt Dennis oft noch Besuch
von einem Freund. Zusammen schauen sie sich
ein Video an. Comedy oder Action gefällt dem
Abiturienten am besten. „Um elf Uhr liege ich
wieder im Bett, weil ich am Montag früh raus
muss. Zur ersten Stunde!“
JUMA 3/2002 15
S. 14-19 Sonntag.korr2
21.05.2002 10:48 Uhr
Seite 16
„Ausschlafen kann ich am nächsten Wochenende“
Eigentlich ist Thomas kein ausgesprochener
Frühaufsteher. „Der Sonntag ist der einzige Tag
in der Woche, an dem man entspannen kann“,
sagt er. „Am Samstag hat man zwar auch frei,
aber meistens noch etwas zu erledigen.“ Dass er
trotzdem am Sonntag oft früh aufsteht, hat verschiedene Gründe. Um 8.30 Uhr klingelt der
Wecker, wenn er mit seinen Eltern zur Kirche gehen will. Das ist ziemlich ungewöhnlich für Jugendliche, weiß Thomas. In seiner Klasse gibt es
niemanden sonst, der es macht. „Meine Eltern
kommen aus Polen. Da ist es ganz normal, dass
man mit der Familie am Sonntag in die Kirche
geht“, sagt er. Thomas schätzt an der Kirche vor
allem die Gemeinschaft der Gläubigen.
16 JUMA 3/2002
Im Sommer steht Thomas oft noch früher auf,
nämlich um 7 Uhr. Als Tennisspieler nimmt er an
Turnieren teil. „Ausschlafen kann ich dann am
nächsten Wochenende“, sagt er. Hat er keinen
Sport, macht er nach der Kirche Hausarbeiten
oder lernt für Klausuren. Um 14 Uhr kommt das
Mittagessen auf den Tisch. „Wir essen am Sonntag immer sehr deftig. Mit Kraut und Knödeln,
das kocht meine Mutter nach Rezepten aus ihrer
Heimat“, erzählt er. Am Nachmittag genießt
Thomas dann seine Ruhe: Er sitzt vor dem Fernseher oder macht Computerspiele. Mit Freunden verabredet er sich an diesem Tag nur ungern. Auch den Abend verbringt er am liebsten
mit seiner Familie zu Hause.
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Der Sonntag ist ein Familientag
Jenny wacht am Sonntag ziemlich spät auf. „So
gegen 11 Uhr“, schätzt sie. Sonntag ist eben ein
Tag, an dem man richtig ausschlafen kann. Meistens steht dann schon das Frühstück auf dem
Tisch. Am Sonntag frühstückt die Familie zusammen, mit Croissants und heißer Schokolade. Das
ist anders als an einem normalen Wochentag. „In
der Woche esse ich morgens hauptsächlich gesunde Sachen, Obst und Müsli beispielsweise.
Am Sonntag mag ich es lieber süß“, so Jenny.
Nach dem Frühstück bleibt die Familie noch lange am Tisch sitzen, um Zeitung zu lesen. Dazu ist
in der Woche kaum Zeit. „Wir haben extra viele
Sonntagszeitungen abonniert“, erzählt die Schülerin.
Für Jenny ist der Sonntag ein Familientag. Außerdem entspannt sie sich in der freien Zeit. Wie das
aussieht? „Ich mache vor allem viel Sport“, erklärt
sie. Manchmal hat sie ein Volleyballspiel mit ihrer
Mannschaft, oder sie joggt mit ihren Eltern um einen See. Gegen 17 Uhr trifft sich die Familie zum
gemütlichen Kaffeetrinken. Dazu gibt es leckeren
Kuchen vom Bäcker. Der Bäcker darf am Sonntag öffnen. Fast alle anderen Geschäfte sind geschlossen. Jenny bedauert das: „Sonst könnte
man den Sonntag zum Shoppen nutzen. In der
Woche habe ich wegen der Schule keine Zeit.“
Sonntagabends guckt Jenny Fernsehen oder
liest. Manchmal erledigt sie Hausaufgaben, die
sie noch nicht geschafft hat.
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S. 14-19 Sonntag.korr2
21.05.2002 10:48 Uhr
Seite 18
Frei, wenn andere arbeiten müssen
Sonntag früh, sieben Uhr. In der Lobby des Hotels steht Judith und empfängt die ersten Hotelgäste zum Frühstück. Seit fünf Uhr morgens ist
sie auf den Beinen. Wie an jedem Sonntag, wenn
sie Frühdienst hat. Judith macht eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau. „Mein absoluter
Traumjob“, sagt sie. „Deshalb habe ich keine
Probleme, sonntags arbeiten zu müssen. Als ich
die Ausbildung begann, wusste ich, was auf
18 JUMA 3/2002
mich zukommt.“ Mindestes zwei- bis dreimal im
Monat hat sie am Sonntag Dienst.
Doch nicht immer muss Judith dafür früh aufstehen. Wenn sie für die Gäste in der Hotelbar zuständig ist, fängt sie erst um 17 Uhr an. Dann
muss sie so lange bleiben, bis die letzten Gäste
gegangen sind. „Meistens komme ich dann erst
so gegen vier Uhr ins Bett“, erzählt sie. Der
Dienstplan zeigt, ob sie am Wochenende ausge-
S. 14-19 Sonntag.korr2
21.05.2002 10:48 Uhr
hen oder sich mit Freunden treffen kann. „Ich habe frei, wenn die anderen arbeiten müssen. Darum habe ich viele alte Freunde verloren. Heute
habe ich vor allem Bekannte und Freunde, die
auch in der Gastronomie beschäftigt sind“, erzählt sie.
In der Gastronomie gibt es fünf Arbeitstage in
der Woche. Arbeitet Judith am Wochenende,
hat sie anschließend an zwei ganz normalen
Seite 19
Werktagen frei. Das gefällt ihr gut. „So kann ich
viel mehr erledigen als an einem Wochenende“,
findet sie. Behördengänge, Arztbesuche und
Einkäufe nennt sie als Beispiel. Und wenn sie
dann doch mal an einem Sonntag frei hat? Dann
nutzt sie die Zeit zum Relaxen, geht mit ihren Eltern essen oder lernt für ihre Abschlussprüfung.
Denn in drei Monaten wird sie voraussichtlich ihPetra Kroll
re Ausbildung beenden.
JUMA 3/2002 19
S 20-23 Wirtschaft.korr 2
21.05.2002 11:12 Uhr
Fotos: Deutsche Börse, Martin Menke
Der deutsche Aktienindex DAX ist ein
Mittelwert deutscher
Aktien.
20 JUMA 3/2002
Seite 20
Längst nicht an allen Schulen
gibt es Kurse, bei denen man
praxisnah Wirtschaft kennen
lernt.
Paul findet es wichtig, dass
man bei Wirtschaftsfragen
mitreden kann.
S 20-23 Wirtschaft.korr 2
21.05.2002 11:12 Uhr
Seite 21
Text: Petra Kroll; Foto: Martin Menke
Beim Wirtschaftskurs an Pauls
Schule lernten die Schüler
wirtschaftliche Grundkenntnisse praxisnah.
Weltweite Geschäfte per Computer: so sieht die Arbeit eines
Aktienhändlers heute aus.
Sie symbolisieren das Verhalten
an der Börse: der Bär, der
abwartet, und der Stier, der
angreift.
Wirtschaft als Schulfach
Börsenfieber
Eigentlich ist alles ganz lustig. Solange die Börsenkurse steigen!
Doch in den letzten Jahren gerieten die Kurse in einen heftigen
Abwärtstrend. Am übelsten traf es die Aktienwerte des Neuen
Marktes1. Blitzartig fielen sie in den Keller. Die Nerven der Aktionäre lagen blank. Paul, 19 Jahre, hatte Glück. „Später konnte
ich meine Verluste durch andere Geschäfte wieder ausgleichen“,
sagt er. Der Abiturient spekuliert an der Börse.
Sein Vater hatte ihn auf die Idee gebracht. Der war früher als Broker2 an
der Frankfurter Börse, dem wichtigsten und größten Wertpapiermarkt in
Deutschland, beschäftigt.
„Bei Wirtschaftsfragen mitreden zu
können ist wichtig“, findet der Abiturient. Auch wenn man nach der Schule
nicht unbedingt Wirtschaft studieren
will. „Jeder, der als Anwalt oder Arzt
selbstständig arbeiten möchte, braucht
ein bestimmtes wirtschaftliches Fachwissen“, argumentiert der Schüler.
Deshalb hat Paul auch nicht lange gezögert, als er an seiner Schule an einem Wirtschaftskurs teilnehmen konnte. Der Unterricht kam auf eine Initiative von Business@school zustande.
Dieser Verein wurde von der Unternehmensberatung „The Boston Consulting Group“ mit dem Ziel gegründet, Schülern wirtschaftliche Grundkenntnisse praxisnah zu vermitteln.
Ein Anliegen, mit dem das Unterneh-
men nicht allein dasteht. Um Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt zu machen, fordern Vertreter aus Wirtschaft
und Politik, Ökonomie im Unterricht
stärker zu berücksichtigen. Für Bundeskanzler Gerhard Schröder gehört
Wirtschaft zu den Schlüsselqualifikationen beim Berufseinstieg. Nur so
werde die Jugend in Deutschland „zukunftsfähig“.
Bislang spielt das Thema an Schulen
nur eine untergeordnete Rolle. Das
fand eine Studie der Bertelsmann-Stiftung heraus. Ökonomische Bildung,
so die Studie, wird überwiegend in
Fächern wie Geschichte oder Geografie gelehrt und taucht als eigenständiges Unterrichtsfach nur in wenigen
Bundesländern, wie zum Beispiel
Bayern, auf. Fazit der Untersuchung:
Schüler wissen und erfahren zu wenig
über Wirtschaftsthemen. Begriffe aus
der Finanzwelt gehören zwar schon
lange zum Allgemeingut: Regel- JUMA 3/2002 21
S 20-23 Wirtschaft.korr 2
21.05.2002 11:12 Uhr
Seite 22
Business@school will unternehmerisches Denken fördern.
mäßig tauchen sie in den Nachrichten
auf. Doch egal ob Nemax, Indexfond,
Rendite oder Dividende3 – für die
meisten bleiben solche Ausdrücke als
Fachchinesisch4 unverständlich.
Den fehlenden Wirtschaftsunterricht
und das Wissensdefizit versuchen
Unternehmen in Eigenregie5 zu überbrücken. In Kooperation mit den
Schulen bieten sie Projekte mit unterschiedlichen Ansätzen an, meistens
als Arbeitsgemeinschaften. Die Teilnahme daran ist freiwillig. Banken erteilen Schülern Lehrstunden in Dax
und Dow6 und machen sie fit für die
Börse. Oder es wird zur Teilnahme an
Internetplanspielen aufgerufen. Dort
können Schüler ihren unternehmerischen Geist erproben und eine eigene
Firma gründen.
Unternehmerisches Denken will auch
Business@school in der dritten Phase
seines Projektes fördern. Vorher haben die Teilnehmer einen Großkonzern analysiert und sich dann mit den
Abläufen eines regionalen Mittelstands- oder Kleinunternehmens beschäftigt.
Paul hat diese drei Phasen erfolgreich
absolviert. Mit dem Unternehmenskonzept seines Teams gewann er im
letzten Jahr den bundesweiten Wettbewerb des Vereins. „Clubwatch“, so
der Titel des Geschäftsmodells, will
Nachtschwärmer im Internet live über
Partytreffs und Lokale informieren.
Dass diese Geschäftsidee trotz ihrer
Realitäts- und Marktnähe nicht realisiert wurde, stört Paul nicht. Er ist
überzeugt: „Der Lehrgang half mir,
wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen.“ Seit seinen Ver-
22 JUMA 3/2002
lusten in den vergangenen Jahren ist
er beim Erwerb von Aktien vorsichtiger
geworden. Wenn er von der Schule
nach Hause kommt, studiert er erst
einmal den Finanzteil der Zeitung. Dort
findet er wichtige Wirtschaftsinformationen, die er als Anleger7 zur Bewertung einer Aktie braucht. „Wirtschaft
ist ein weltbewegendes Thema“,
bringt Paul seine Faszination für die
Börse auf den Punkt. Denn wirtschaftliche Kompetenzen bedeuten nicht
nur, den Markt besser zu verstehen.
„Viele politische Probleme haben
auch wirtschaftliche Ursachen“, sagt
Paul.
Ob Wirtschaft jemals als eigenständiges Unterrichtsfach anerkannt wird,
bleibt jedoch fraglich. Bislang lehnen
Bildungsexperten eine bundesweite Ausweitung des Lehrplans ab.
„Schließlich gibt es auch die Forderung nach mehr Naturwissenschaften,
nach mehr IT-Kenntnissen8, nach mehr
Sport und nach mehr Religion in der
Schule. Nur mehr in allen Bereichen
geht nicht“, erläutert Göttrik Wewer,
Staatssekretär im niedersächsischen
Kultusministerium seine Ablehnung.
Deshalb wird Wirtschaft als Unterrichtsfach ein Bildungsangebot für eine privilegierte Schülerschaft bleiben
– für die, die eine Schule mit dem entsprechenden Angebot besuchen.
Petra Kroll
1 Neuer Markt – Abteilung der deutschen
Börse, an der neue Aktien gehandelt werden
2 Broker – Aktienhändler
3 Nemax – Abk. für: Neuer-Markt-Index
Indexfond – Wertpapier, dass auf den
Index spekuliert
Dividende – Gewinnauszahlung an Aktionäre
Rendite – Ertrag
4 Fachchinesisch – ugs. für: Fachsprache
5 in Eigenregie – in eigener Initiative
6 Dax, Dow – Deutscher Aktienindex
Index der US-Börse
7 Anleger – jemand, der in Wertpapiere
investiert
8 IT – Abk. für: Informations-Technologie
S
23 Mick.korr 2
21.05.2002 11:58 Uhr
„Camping“
Endlich Ferien!
Was machst du diesen
Sommer, Mick?
Camping! Ich fahre
mit meinen Eltern
wieder zelten.
Seite 23
von Bernhard Ofczarek
Hast du’s gut!
Abenteuer, neue Orte,
interessante Menschen ...
und das alles weit,
weit weg vom
langweiligen Alltag!
Wenn du wüsstest ...
In einer Woche
geht’s los!
Morgen fange ich an
zu packen. Ich habe
wieder denselben ...
... Campingplatz
gebucht wie die
letzten elf Jahre.
Ich weiß, Papa.
Ist das nicht toll?
Alles wie zu Hause!
Schaut mal, auch die
Schulzes sind wieder da.
Und dieses Paradies
ist keine halbe Stunde
von unserer Wohnung
entfernt!
Wahnsinn, oder!?!
Du hast Recht:
Wahnsinn!
JUMA 3/2002 23
S 24-27 Studium.korr 2
Jean-Baptiste kommt
auf dem Bochumer
Hauptbahnhof an.
Vom Bahnhof seines
Studienortes in
Frankreich dauerte
die Reise mit Umsteigen in Heidelberg
über fünf Stunden.
24 JUMA 2/2002
21.05.2002 12:01 Uhr
Seite 24
Ein Sem
S 24-27 Studium.korr 2
21.05.2002 12:01 Uhr
Seite 25
S T U D I U M
I N
D E U T S C H L A N D
n Semester fern der Heimat
Jean-Baptiste, 22, ist Franzose. Er studiert in Frankreich Maschinenbau. Ein
Semester verbringt er mit
einem Stipendium der
Europäischen Union (EU)
an der Ruhr-Universität
Bochum. Sie ist die Partneruniversität seiner Heimatuniversität Belfort, die das
Semester im Ausland
organisiert hat. Die ersten
Schritte an seinem Studienort in Deutschland sind
voller Überraschungen und
Abenteuer für ihn.
Dienstagabend, 21 Uhr 42 am Bahnhof
Bochum: Jean-Baptiste steigt aus dem
Intercityexpress. Er trägt eine schwere
Reisetasche. Über seiner Schulter hängt
eine Gitarre. Er sucht ein Telefon: Vor seiner
Abreise hat Jean-Baptiste die Telefonnummer des ESN (European Student Network = Europäisches Studenten-Netzwerk)
bekommen. Das sind deutsche Studierende, die schon einmal mit dem ErasmusProgramm der Europäischen Union im Ausland waren. Sie helfen ausländischen Studierenden in Deutschland. Jean-Baptiste
soll dort anrufen, sobald
er in Bochum ist. Er geht
die Treppe hinunter zum
Informationsschalter. Es
riecht nach Brezeln und
nach frischer Bratwurst.
„Nicht unangenehm, aber
typisch deutsch“, denkt
er, „französische Bahnhöfe riechen anders.“
Studium mit Service
Ruthild Schulte vom Akademischen Auslandsamt übergibt
Jean-Baptiste das TeilnahmeZertifikat am Orientierungskurs,
das Studienbuch und den
Studentenausweis.
Jean-Baptiste wählt die
Nummer des ESN. Am
Telefon ist Hanna, 23.
Sie sagt: „Ich hole dich
ab und bin gleich da!“ Jean-Baptiste beobachtet die Menschen, die kommen und
gehen. Bei manchen fragt er sich, ob das
Hanna ist. Er weiß nämlich nicht, wie sie
aussieht – und sie weiß nicht, wie er aussieht. Schließlich kommt eine junge Frau
direkt auf ihn zu. „Hallo“, sagt sie, „ich bin
Hanna.“ Jean-Baptiste ist erstaunt. Wie hat
sie ihn erkannt? „Kein Problem“, meint
Hanna, „ich erkenne jeden ausländischen
Studierenden, der hier ankommt!“
Gemeinsam gehen sie zum Parkplatz vor
dem Bahnhof. Dort wartet Christian, 25, in
JUMA 3/2002 25
S 24-27 Studium.korr 2
21.05.2002 12:01 Uhr
S T U D I U M
Seite 26
I N
D E U T S C H L A N D
Per E-Mail hält Jean-Baptiste in seinem Zimmer im Studentenwohnheim den Kontakt zu seinen Eltern und zu seinen acht Geschwistern
in Frankreich. Über das Internet bekam er vor seinem Auslandsstudium alle Informationen über die Ruhr-Universität Bochum.
einem alten Mercedes. Er ist Maschinenbau-Student wie Jean-Baptiste.
Christian legt das Gepäck in den Kofferraum. Alle drei fahren zum Studentenwohnheim, in dem Jean-Baptiste
die nächsten 6 Monate wohnen wird.
Es heißt „Haus der Nationen“. Die Universität hat hier ein Zimmer für ihn reserviert;
als
Erasmus-Stipendiat
brauchte er sich darum nicht zu kümmern. Die Fahrt dauert länger, als
Jean-Baptiste dachte: Die RuhrUniversität ist eine Campus-Universität und liegt wie das Studentenwohnheim außerhalb der Stadt – ein
Vorteil für Jogger wie Jean-Baptiste.
Schnelle Integration
Als sie ankommen, ist es draußen dunkel. Viele Fenster des Studentenwohnheims sind hell erleuchtet. JeanBaptiste sieht die Bewohnerinnen und
Bewohner beim Lesen, beim Fernsehen oder in gemütlicher Runde sitzen.
Sein Eindruck: „Sehr einladend!“
Mit dem Aufzug geht es in den
4. Stock. An der Wohnungstür hängen
26 JUMA 3/2002
3 Namensschilder. Auf einem steht
Chris, auf dem anderen Thomas. Neben jedem Namen steckt ein kleines
deutsches Fähnchen. Jean-Baptiste
wird die französische Trikolore neben
sein Namensschild stecken. So sieht
jeder, woher er kommt.
Im „Haus der Nationen“ wohnen ausländische Studierende mit deutschen
zusammen. Jean-Baptiste findet das
„nicht nur wegen der Sprache“ prima:
„So lernt man sofort Deutsche kennen!“ Alle haben ein eigenes Zimmer;
jeweils drei Studierende teilen sich
eine Küche, eine Toilette und ein Bad.
Das Zimmer von Jean-Baptiste ist
groß und sauber. Es gibt sogar einen
kleinen Balkon. Das Bett ist gemacht.
Trotzdem ist er ein bisschen enttäuscht, weil seine Mitbewohner nicht
zu Hause sind: Sie verbringen die vorlesungsfreie Zeit bei ihren Eltern.
Jean-Baptiste
joggt vor dem
Campus der
Universität.
Ihre Gebäude
gleichen
denen der
Universität
Lyon in Frankreich, wo
Jean-Baptiste
bis zum
Vordiplom
studierte.
Deshalb fühlte
er sich hier
direkt wie zu
Hause.
S 24-27 Studium.korr 2
21.05.2002 12:01 Uhr
Seite 27
Ein wissenschaftlicher
Mitarbeiter
zeigt JeanBaptiste
die Ausbildungsanlage im
Institut für
Maschinenbauinformatik.
Internationale Gruppe
Hanna und Christian nehmen ihn mit in
die „Vorlesung“. Das ist eine Studentenkneipe. Sie ist um diese Zeit gut
besucht. Jean-Baptiste unterhält sich
mit deutschen Kommilitonen über Unterschiede des Studiums in Frankreich
und in Deutschland: „In Frankreich
haben wir 35 Unterrichts-Stunden pro
Woche, in Deutschland sind es nur
20.“ Er bekommt von seinen Gesprächspartnern erste Tipps für das
Leben in Bochum. Jean-Baptiste liegt
erst lange nach Mitternacht im Bett ...
Am nächsten Morgen trifft er sich um
9 Uhr mit anderen Studierenden des
Erasmus-Programms im Akademischen Auslandsamt. Sie kommen aus
Frankreich, aus Italien, aus Portugal,
aus Tschechien, aus Polen, aus Großbritannien, aus Spanien, aus Japan
und aus den Niederlanden. Das Akademische Auslandsamt hat alle Formalitäten wie die Anmeldung bei der
Polizei oder die Einschreibung an der
Universität für sie erledigt. Die Gruppe
nimmt an einem 3-wöchigen Orientierungskurs teil – mit Theaterbesuchen,
Musikabenden, der Besichtigung von
Städten wie Köln und Essen und
einem Sprachkurs.
Alle müssen deshalb eine Sprachprüfung machen. Jean-Baptiste kommt in
die höchste Sprachniveau-Gruppe.
Nun warten Themen wie „Aussprachetraining“, „Hörverständnis“,
„Lesestrategien“ oder „Reden in
Studium und Alltag“ auf ihn. Am Ende
wird er „Fortschritte vor allem beim
Wortschatz“ gemacht haben.
Mittags geht es in die Mensa. Hier
Am nächsten Tag steht eine StadtRallye auf dem Programm: In kleinen
Gruppen erkunden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Orientierungskurses Bochum. Jean-Baptiste
ist mit Elisa und Luisa aus Spanien sowie mit Luisa aus Portugal unterwegs.
Sie befragen Leute auf der Straße.
Dabei erfahren sie zum Beispiel, dass
das Kneipenviertel in Bochum Bermuda-Dreieck heißt. Privat will der junge
Franzose demnächst noch nach Xanten fahren.
Am Ende hat der Orientierungskurs
Jean-Baptiste viel gebracht: „Ich finde
mich jetzt allein in Bochum und an der
Uni zurecht, nun kann das eigentliche
Jean-Baptiste
hat sich sein
Essen in der
Mensa geholt,
über die er nur
Gutes sagt.
Am Tisch hat
man sogar
einen tollen
Blick auf die
Landschaft.
Fotos: Martin Rottenkolber
Jean-Baptiste lädt sein Gepäck ab
und schon geht es wieder los.
Auf Entdeckungstour
essen die Studierenden für wenig
Geld. Jean-Baptiste lobt die Auswahl
und die Qualität des Essens, „sogar an
die Vegetarier hat man gedacht!“ Als
Vorspeise wählt er einen Salat; Hauptgericht ist ein Stück Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse; zum Nachtisch gibt
es Quark mit Früchten. Am Nachmittag hat er endlich Zeit, seine Sachen
auszupacken.
Studium beginnen.“ Morgen hat er einen Termin bei seinem persönlichen
Betreuer. Er ist Professor an der Fakultät für Maschinenbau. Mit ihm wird
Jean-Baptiste die Inhalte seines Studiums in Bochum festlegen und die
Kurse zusammenstellen, damit das
Semester in Bochum an seiner Heimatuniversität anerkannt wird.
Jörg-Manfred Unger
JUMA 3/2002 27
S. 28-29 Greenpeace korr.2
21.05.2002 12:10 Uhr
Seite 28
© Paul Langrock, Zenit/Greenpeace (3 Fotos)
Einsatz für die letzten Urwälder
E i n e
Aktion,
„Gotha ist die erste urwaldfreundliche Stadt Deutschlands.“ Das sagt wenigstens Volker Doenitz,
Oberbürgermeister der
Stadt in Thüringen. In
Gotha will man in Zukunft
keine Produkte mehr anschaffen, die mit Holz aus
den letzten großen Urwäldern der Erde hergestellt
wurden. 2 000 Kinder und
Jugendliche hörten dieses
Versprechen und sind
zufrieden. Denn es ist die
Krönung ihrer Aktion „Rettet die letzten Urwälder –
Gotha ist dabei“.
Wochenlang hatten sich
28 JUMA 3/2002
die Kinder vorbereitet. Sie
hatten Theaterstücke eingeübt, Transparente gemalt und Gespräche mit
der Stadt geführt. „Das
riesige Interesse und das
Engagement der jungen
Generation haben uns
überrascht“, erklärt Dr.
Steffen Möller, Lehrer an
einem Gothaer Gymnasium. „Das Schicksal der
Urwälder liegt den jungen
Leuten sehr am Herzen.
Wenn man selbst mit anpackt, kann man durchaus
etwas zum Guten verändern . Das haben sie bei
dieser Aktion gelernt.“
d i e
H o f f n u n g
Die 8- bis 19-Jährigen beteiligen sich an dem weltweiten Greenpeace-Projekt
„Kids for forest – Schule für
den Urwald“. Weltweit
machen tausende Kinder
in 17 Ländern mit. Die
jungen Thüringer haben
schon erreicht, dass neun
Gothaer Schulen und zehn
Kindergärten keine Holzprodukte mehr aus Urwäldern verwenden wollen.
Rund 80 Prozent der ursprünglichen Urwälder dieser Erde sind bereits vernichtet. Zu den sieben
letzten großen Urwaldgebieten zählen die Regen-
m a c
S. 28-29 Greenpeace korr.2
21.05.2002 12:10 Uhr
Seite 29
Es ist Zeit zum Handeln: Das meinen die „Kids for forest“, die bis vor den deutschen Bundestag zogen.
m a c h t
© Christiane Eisler, Transit/Greenpea-
g
Nur spektakuläre Aktionen sind wirksam. Das weiß man
bei Greenpeace. Darum bereiten die Kinder Tierkostüme
und bunte Transparente vor.
Auch Politiker kann man überzeugen: Kinder im
Gespräch mit Renate Künast, Bundesministerin für
Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
wälder in Chile, Amazonien,
Zentralafrika und Südostasien und die nördlichen
Wälder in Kanada, Sibirien,
und Nordeuropa. Urwälder
beherbergen etwa 70 Prozent der landlebenden
Pflanzen- und Tierarten.
„Die letzten Urwälder dieser Erde brauchen solche
Initiativen“, sagt Thomas
Henningsen, Leiter des
Waldbereiches bei Greenpeace, „damit kann die rasend schnelle Zerstörung
noch aufgehalten werden.
Wenn eine ganze Stadt mitmacht, ist das eine Aktion,
die Hoffnung macht!“
Christian Vogeler
JUMA 3/2002 29
S. 30-31 Wetter.korr 2
21.05.2002 12:14 Uhr
Seite 30
Eine schulische Mess-Station liefert Wetterdaten aus Deutschland,
Dem Regen
Îst das Wetter
bei uns wirklich
so schlecht,
wie es immner
heißt? Das
wollten die
Schülerinnen
und Schüler
herausfinden.
30 JUMA 3/2002
die man
au
S. 30-31 Wetter.korr 2
n
Seite 31
die man in der ganzen Welt abrufen kann
auf der Spur
„Quak“, sagt der Wetterfrosch in seinem Marmeladenglas erstaunt. Plötzlich ist er nicht mehr auf seiner Leiter,
sondern im Internet. Warum? Wegen
einer Schüler-Projektgruppe, die etwas sehr Nützliches gemacht hat: Die
acht Schüler der Gemeinschaftshauptschule Lindlar haben eine Wetter-Mess-Station gebaut.
Ein kleiner elektronischer Empfänger
am Dach misst Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit,
Windgeschwindigkeit, Windrichtung,
Niederschlag und Radioaktivität. Die
Daten werden stündlich im Internet
vom Frosch präsentiert. So kann man
sie auf der ganzen Welt sehen!
Der Bau der Station hat ein halbes Jahr
gedauert. Informatiklehrer Stefan
Dreisbach und Physiklehrer Dieter
Braun haben die Schüler angeleitet.
Die Gruppe musste verschiedene Probleme lösen. Die Messstation ist an einem Nebengebäude angebracht. Von
hier gehen die Daten zur Schule. Doch
die Mauern des Schulgebäudes sind
aus Beton. Sie lassen keine Funk-Signale durch. Also brauchte man einen
Empfänger außen an der Schule. Von
dort musste man ein Kabel weiter zum
Computer legen – quer durch das Gebäude. Insgesamt verlegten die
Schüler schließlich über hundert Me-
ter. Dann gestaltete die Projektgruppe
eine Internetseite: Hier erklären sie genau, wie die Einrichtung funktioniert
und was die Messwerte bedeuten.
Die achten Klassen der Schule besprechen jetzt im Erdkundeunterricht
die Wetterkarte von Lindlar. Dazu nehmen sie die Messwerte ihrer Wetterstation. Mit den Daten, die der Computer ausrechnet, können die Schüler
Klimaveränderungen über mehrere
Jahre beobachten. Der letzte Sommer
zum Beispiel war extrem warm und
trocken: der Temperaturfühler maß einen Durchschnitt von über 30 Grad
Celsius. Normal ist hier ein Mittelwert
von 20 bis 25 Grad im Sommer.
Außerdem regnet es besonders oft: Im
beginnenden Bergland bleiben die
Wolken hängen und regnen sich aus.
Die Wetterstation an der Schule bestätigt die hohen Mengen Niederschlag.
Die Messinstrumente sind an
einem Nebengebäude befestigt. Von hier geht es per
Kabel zur Schule.
Eine Erdkundelehrerin, die etwa 20 km
entfernt wohnt, guckt sich jeden Morgen die Wetter-Homepage an. „Dann
sehe ich immer sofort, wie das Wetter
in Lindlar ist und weiß, ob ich mich
warm anziehen muss.“ Die Arbeit hat
sich also gelohnt. Und einen „Bonbon“ gab es auch: Mit ihrer Homepage
hat die Schülergruppe einen „Webbewerb“ gewonnen und kam mehrfach in
Renate Dobratz
die Zeitung.
Fotos: Hacky Hagemeyer
nd,
21.05.2002 12:14 Uhr
Im Internet veröffentlichen die „Wetterfrösche“ die Ergebnisse ihrer Beobachtungen.
JUMA 3/2002 31
S 32-34 Zicken.korr 2
21.05.2002 12:18 Uhr
Seite 32
A c h t u n g !
Z i c
Nein, es ist kein Druckfehler. In großen Buchstaben steht es da. „Zicke“ ist auf dem T-Shirt
des Mädchens zu lesen, das gerade das Café
betritt. Eigentlich ist „Zicke“ eine Beleidigung.
Männer beschimpfen Frauen gern als „Zicken“
(Ziegen), die sie für überspannt und eigensinnig
halten. Doch im letzten Sommer kam das Wort
als T-Shirt-Logo groß in Mode.
Seitdem outen sich viele
Mädchen als Zicke. Überall
tauchen sie auf. Manchmal
sogar scharenweise, wie
auf Konzerten oder ähnlich
großen Veranstaltungen.
Wie es zum Imagewechsel
der Zicke und damit zum
Massenauftritt kam?
Jana und Sarah, beide 19
32 JUMA 3/2002
Jahre alt, sind überzeugte
Zicken, denn sie finden: „Es
ist durchaus positiv, eine
Zicke zu sein.“ Doch eine
wahre Zicke, so die beiden,
erkennt man nicht unbedingt an der Kleidung.
Vielmehr kommt es auf das
Auftreten an. „Zicken sind
selbstbewusster und sagen, was sie wollen“, meinen sie. – Beide studieren,
Jana Betriebswirtschaftslehre, Sarah Regionalwissenschaften Ostasiens.
Das Studium wollen sie
„so schnell es geht“ abschließen, um sich dann
einen guten und lukrativen
Job zu sichern. „Entweder
im Tourismusbereich oder
in der Unternehmensberatung“, überlegt Jana. Sicherlich sei das ein hartes
Geschäft. „Aber ich bin
bereit viel zu arbeiten.
Vorausgesetzt ich verdiene
entsprechend viel Geld.“
Um später einmal bessere
Chancen im Beruf zu haben, zieht es beide ins
S 32-34 Zicken.korr 2
21.05.2002 12:18 Uhr
Seite 33
Z i c k e n a l a r m
Ausland. Sarah würde gern
nach China gehen. Dafür
lernt sie schon mal Chinesisch. Jana dagegen möchte nach ihrem Studium ein
Jahr in Japan verbringen.
An der Uni hat sie Japanologie als zweites Fach
belegt. Bei diesen Plänen
bleibt der Wunsch nach
Familie erst einmal außen
vor. „Später vielleicht mal“,
überlegen sie. „Nicht zwingend“, entscheidet Jana.
Geld verdienen und die
berufliche Karriere sind ihr
wichtiger. Zur Zeit jedenfalls noch!
Mit dieser Meinung und
ihren beruflichen Vorstellungen stehen die beiden
nicht allein. Sarah und Jana
sind typische Vertreterinnen einer neuen Frauengeneration. Mit der befasste
sich auch ein großes deutsches Nachrichtenmagazin. Unter dem Titel „Die
heimliche Revolution“
nahm die Zeitschrift die
Lebensanschauungen der
15- bis 25-Jährigen unter
die Lupe. „Motiviert, selbstbewusst, pragmatisch und
mit großer Klappe stellen
sich die 15- bis 25-Jährigen
der Zukunft“, konnte man in
dem Artikel lesen. Ist das
Selbstverständnis der
Zicken als eine neue Art
von Frauenpower zu verstehen? Jana und Sarah
sehen es jedenfalls so.
„Wer sich nicht traut, geht
unter“, meinen sie. Besonders als Frau.
Sarah erinnert sich: „Früher war ich ganz anders.
Ich war sehr schüchtern
und habe mich nicht
so richtig getraut, meine
Meinung zu sagen. Heute
sage ich, was ich denke.
Dadurch erreiche ich
viel mehr.“ – „Die Welt ist
egoistischer geworden.
Man muss lernen sich
durchzusetzen“, steht ihr
Jana bei. „Besonders im
Beruf müssen sich Frauen
immer noch stärker behaupten als Männer. Denn
sie verdienen immer noch
weniger Geld als Männer JUMA 3/2002 33
S 32-34 Zicken.korr 2
21.05.2002 12:18 Uhr
Seite 34
A c h t u n g !
in derselben Position“,
begründet sie ihre Meinung. Manchmal müsse
man sich allerdings auch
mit seiner Meinung zurückhalten können. Und abwägen, mit wem man gerade
spricht. „Bei Leuten, von
denen man abhängig ist,
wie beispielsweise Lehrer,
hat man meistens sehr
schlechte Karten“, schildern die beiden ihre Erfahrungen. Das Fazit, das sie
ziehen, lautet deshalb:
„Auch eine Zicke muss ihre
Grenzen kennen.“
Was für den Beruf gilt, ist
natürlich auch für die Freizeit maßgebend. Gelebt
wird auch hier nach der
Devise: „Jetzt bin ich erst
einmal dran.“ So geht es
den Mädchen in erster Linie
Z i c k e n a l a r m
darum, Spaß zu haben.
Fast alles ist erlaubt. Normen und Vorgaben, wie sie
die Lebensentwürfe ihrer
Mütter und Großmütter
vorsahen, gibt es nicht
mehr. „Jeder muss seine
eigenen Erfahrungen machen“, findet Sarah. „Und
wenn ich an einer Sache
keinen Spaß habe, engagiere ich mich auch nicht
richtig. Dann wird das
meistens nichts.“ Nur
ungern lässt sie sich bei
Entscheidungen reinreden.
„Ja, ich hab’ schon meinen
eigenen Kopf“, fügt sie
nach einer kurzen Überlegung hinzu.
Und was denken die Jungen bei soviel weiblichem
Selbstbewusstsein? „Die
meisten gucken etwas
skeptisch, wenn sie auf
selbstbewusste Mädchen
treffen!“, berichten die
Studentinnen. Zugleich
aber fühlen sich viele von
dem selbstsicheren Erscheinungsbild der
Mädchen angezogen.
Denn: „Unselbstständige
Frauen wirken doch wie
Mauerblümchen“, verkünden sie kess. Ganz im Stile
einer Zicke! Deshalb sei es
auch durchaus attraktiv,
eine Zicke zu sein, meinen
sie. Ein bisschen Koketterie
ist eben auch im Spiel. Und
weil das so ist, hat der
Handel als Antwort das
passende T-Shirt für Jungen entwickelt. Auch dieses Mal besteht das Logo
nur aus einem Wort.
„Zickenbändiger“ ist auf
dem Hemd zu lesen. Die
Zielgruppe: mutige Jungs,
die eine Herausforderung
Petra Kroll
suchen!
Fotos: Martin Menke
34 JUMA 3/2002
Zicken gelten als
selbstbewusst –
nichts für Jungs,
die sich schnell
einschüchtern
lassen!
21.05.2002 12:22 Uhr
Seite 35
Foto: privat
S. 35 mit 16.korr 2
Sie haben schon
Karriere gemacht: die
Sportler, Musiker,
Schriftsteller und
andere Erwachsene,
die man aus den Medien kennt, deren
Musik man hört oder
deren Bücher man
liest. Doch auch sie
waren einmal jung,
standen erst am Anfang der Leiter, dachten noch gar nicht an
ihre Karriere. Oder?
JUMA hat nachgefragt. Heute:
Mathias Neumann,
Comic-Zeichner.
Mit 16 ...
war ich ...
ein langhaariger Rocker. Da hat sich bis heute nicht viel verändert.
hörte ich ...
AC/DC, Pink Floyd, Straßenjungs und Kraftwerk. Meine Lieblingsplatten waren
„The Wall“ von Pink Floyd und „Computerwelt“ von Kraftwerk.
las ich ...
hauptsächlich Science Fiction und Horror. Bücher wie „Roboterträume“ von Isaac
Asimov und „Das letzte Gefecht“ von Stephen King.
ging ich ...
auf den IB. Das war eine Berufförderungsschule, auf der ich viele Berufe antesten und
meinen Hauptschulabschluss nachholen konnte. Ich wurde nämlich, weil ich ein echt
böser Junge war und immer schwänzte, von der regulären Schule geschmissen.
wollte ich ...
Comiczeichner und Regisseur werden. Die eine Hälfte hat ja geklappt und mein erster
Kinofilm kommt bestimmt auch bald.
musste ich ...
eigentlich fast nichts. Naja, zur Berufsförderung gehen und in der Clique rauchen.
Großer Fehler! Zum Glück hab ich es mir wieder abgewöhnt.
hatte ich ...
Hobbys wie: Musik hören, Videospiele, Keyboard spielen lernen (kann ich bis heute
nicht ...) und Mädchenporträts malen (der ultimative Anmacher!).
träumte ich ...
davon, mal reich und berühmt zu werden.
Mein Vorbild war Steven Spielberg. Ich
wollte unbedingt solche Filme wie er
machen. Inzwischen ist der mir aber zu
schmalzig geworden.
© Achterbahn AG, Kiel
Mathias Neumann
dachte ich ...
dass du alles haben kannst, wenn du es
nur wirklich willst.
wusste ich ...
dass Mädchen mehr Spaß machen können als Computerspiele. Mit Girls konnte
man knutschen und fummeln. Und wenn
mal keiner meiner Freunde dabei war,
konnte man ihnen auch stundenlang tief in
die Augen sehen ...
JUMA 3/2002 35
S 36-37 Schülerrock.korr 2
21.05.2002 12:25 Uhr
Seite 36
Schüler-Rockfestival in Wuppertal
Rockmusik ist nicht nur
etwas für Jungen. Auch
Mädchen machen in
Wuppertal mit.
36 JUMA 3/2002
Es ist der 19. Januar, genau 16.30 Uhr.
Ich stehe mit meiner Freundin Carolyn
vor der Wuppertaler Uni-Halle. Hier
findet zum 16. Mal das Schüler-Rockfestival, das größte Live-Konzert in
Wuppertal, statt. Junge Bands können
vor einem großen Publikum spielen
und ihre Gruppe bekannt machen. Für
einige war der Auftritt beim SchülerRockfestival schon das Sprungbrett
zur großen Karriere.
Im Saal sehen wir eine kleine Menschenmenge, die sich mit Plakaten vor
der Bühne tummelt. Auch wir stürzen
uns in die Menge und schaffen es
tatsächlich bis in die erste Reihe. Ein
kurzer Blick auf die Uhr. Die Show
muss jeden Moment beginnen. Plötzlich gehen die Scheinwerfer an und
zwei Jungs in coolem Hiphop-Style
stürmen auf die Bühne. Das Publikum
jubelt und kreischt. Floko und Roman
sind nicht nur die Moderatoren, sie
machen auch selbst Musik – Hiphop
natürlich. Damit sind sie sehr erfolgreich, wie uns später eine CD-Verkäuferin berichtet.
Floko und Roman kündigen die erste
Band an. Sie nennt sich „Waterproof“
und macht Punkrock. Jede Band hat
acht Minuten Zeit sich zu präsentieren. Neben „Waterproof“ treten die
„Funky Sophiez“, „Honigtee“, „Feinherb“, „Forever“ und viele mehr auf.
Unter den 30 Bands ist auch die Band
„Nocken6&Friends“ dabei. Die drei
smarten Jungs und die hübsche Afrikanerin, alle im Alter zwischen 14 und
15, sind schon seit vier Jahren in der
Band und hatten des öfteren kleinere
Auftritte in Diskos. Doch der Auftritt
bei dem Rock-Festival ist für sie das
Größte. Was das für ein Gefühl ist, vor
so vielen Menschen zu stehen und zu
singen? „Geil!!!“, antworten sie mit
leuchtenden Augen.
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Mittlerweile sind schon eine ganze Reihe der
Bands aufgetreten. Für jeden Musikgeschmack war etwas dabei – kein
Wunder bei 20 Musikgruppen, die alles von Rock, Punk und Counrty über
Latin-Jazz-Rock, Soul und Hiphop bis
hin zu Reggae spielen.
Wir machen eine kleine Pause und gehen ins Foyer an eine der vielen Fressbuden. Ganz locker schlendern die
Musiker an uns vorbei. Zusammen mit
den Zuschauern sprechen sie über
das Festival. Viele sind nicht zum ersten Mal dabei; sie genießen die Atmosphäre, die genauso gut ist wie in den
Vorjahren.
Zurück im Saal, empfängt uns ein ausgelassenes Publikum. Das Konzert
scheint sich dem Höhepunkt zu
nähern. Wenig später tritt tatsächlich
einer der angekündigten Topacts auf:
Nikis aus Neapel, der schon im letzten
Jahr die Leute begeisterte und in seinen Bann zog. Gleich im Anschluss an
Nikis kündigen die Moderatoren John
Sumbler an. Das Publikum scheint
außer Rand und Band, jubelt John zu,
der gemeinsam mit Pilos Puntos die
Bühne erobert und zugleich die Herzen vieler Mädchen. Ob es an dem offenen Shirt liegt, das der junge Geiger
trägt?!
So langsam nähert sich das Festival
dem Ende. Eine tolle Veranstaltung!
Unser Besuch hat sich gelohnt.
Text: Jasmin Lesnick; Fotos: Kalle Waldinger /Schüler Rock Festival
Für jeden Geschmack
ist was dabei
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21.05.2002 12:25 Uhr
Seite 37
Für Nocken6 & Friends,
die schon öfters kleinere
Auftritte hatten, ist das
Festival etwas ganz
Besonderes.
Jede Band hat ihre eigenen Fans. Die unterstützen den Auftritt ihrer Klassenkameraden oder Freunde mit viel Jubel.
Sie waren in diesem Jahr
die Stars des Festivals:
Nikis (2.v.l.) und seine
Band.
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S. 38-39 bücherbus.korr 2
21.05.2002 12:28 Uhr
Seite 38
In vielen ländlichen
Gebieten gibt es Bibliotheken
auf Rädern.
Unser Bücherbus
Endlich taucht der orangefarbene Bus
in der Ferne auf. Wie gewohnt rollt er
durch die Siedlung auf den großen
Platz neben den Sportanlagen und
parkt dort. Die hydraulische Tür öffnet
sich. Schon steigen die ersten „Kunden“ ein. Manfred Böhnert, der den
Bus auch fährt, und seine Kollegin Karen Eichler haben gerade erst hinter einer Art Tresen Platz genommen.
Schon stapeln sich Bücher und Computerspiele vor ihnen.
Die Handgriffe sitzen: Karteikarten
werden gesucht, abgestempelt und
einsortiert. Kurz darauf wandern die
zurückgegebenen Bücher und CDRoms wieder in eins der Regale, die an
den Seitenwänden des Busses vom
Boden bis zur Decke reichen. Hier sind
bereits Kinder und Erwachsene fleißig
beim Stöbern. Neues Lesefutter1 wird
gesucht, das vier Wochen reichen
muss. Erst dann kommt der orange
Buchtransporter wieder.
Der Bus verkehrt streng nach Fahrplan. Zu festgelegten Terminen und
Uhrzeiten hält er an immer denselben
88 Plätzen. Zuverlässig und vertraut
seit 30 Jahren. So lange gibt es den
„Bücherbus“ im Märkischen Kreis
(Nordrhein-Westfalen) schon. Und niemand will auf ihn verzichten. „Ich finde
den prima“, erklärt Schüler Fabian den
Wert der Fahrbücherei. „Das ist doch
praktisch, da brauch’ ich nicht in die
Stadt zu fahren. Der Bus kommt hierher, wo ich doch ganz in der Nähe
wohne.“
Fabian gehört zu der Generation, die
für den Bücherbus eine ganz wichtige
Stütze ist: „Die meisten Leser sind Kin-
38 JUMA 3/2002
der und Jugendliche“, weiß man beim
Märkischen Kreis. Entsprechend groß
ist auch das Angebot für die jungen
Leser an Büchern, Zeitschriften, Hörbüchern, Videokassetten und Computerprogrammen. „Wir haben hier 4 500
‚Medien‘, also Titel, an Bord“, sagt
Manfred Böhnert. „Und was wir hier
nicht haben, können wir beim nächsten Mal aus der Kreisbibliothek mitbringen“, ergänzt Karen Eichler. Dort
hat man immerhin 52 000 „Medieneinheiten“ im Angebot. Was auch hier
nicht zu bekommen ist, wird über den
„Auswärtigen Leihverkehr“ beschafft.
Dennoch – Engpässe sind nicht zu
vermeiden. Die Harry-Potter-Welle
schwappte auch bis in den Bücherbus. Elf Vorbestellungen gibt es, die
vier vorhandenen Bände sind schon
lange ausgebucht. Da muss man Geduld haben, denn es kann Monate
dauern, bis man ein so begehrtes
Buch in Händen hält. Sachbücher,
Tierbücher und Magazine sind weitere
Kategorien, die bei den jungen Lesern
gefragt sind.
Das bestätigen auch Friederike und
Jessica, deren Hobby – natürlich – Lesen ist. Jessica sucht die Bücher für
ihren sechsjährigen Bruder mit aus.
Sarah reserviert sich gerne Witzebücher. Sie kommt seit 1998 regelmäßig in den Bus. Jonas steht mehr
auf2 Detektivgeschichten und spannende Krimis. „Oft werden die Kinder
und Jugendlichen von ihren Eltern auf
den Bücherbus aufmerksam gemacht
oder gleich mitgebracht“, stellte man
in der Fahrbibliothek fest.
„Auch die erwachsenen Leser fragen
natürlich nach Bestsellern“, sagt Man-
:
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fred Böhnert, der sich über jeden Besucher freut. „Saisonbedingt kommen
mal mehr, mal weniger“, hat er festgestellt. Doch gelesen wird immer. Und
die Leselust ist in den elf Jahren, in denen er mit dem Bus unterwegs ist, immer noch ungebrochen3.
Rollende Büchereien gibt es in erstaunlich vielen Orten Deutschlands,
verrät ein Blick ins Internet. Mit ihnen
erreicht man auch die Menschen in
kleinen Orten, die nicht bis in eine „stationäre“ Bibliothek fahren können.
Weil heute viel gespart wird, blieb
schon mancher Bücherbus auf der
Strecke4. So musste auch der Märkische Kreis vor sechs Jahren auf einen
von damals zwei Bücherbussen verzichten. Aber der verbliebene Bus wird
von den Benutzern heiß und innig geliebt. Manche nutzen ihn sogar als
Treffpunkt und Kommunikationsplatz.
Die Besatzung des Busses hat für jeden Leser ein freundliches Wort übrig.
Vielleicht sorgt auch dieses persönliche Verhältnis für die Erfolgsgeschichte des mobilen Lesetreffs.
Denn die Bilanz des Märkischen
Bücherbusses kann sich sehen lassen: Jährlich werden ca. 83 000 „Medieneinheiten“ von etwa 2 200 Lesern
Wolfgang Stössel
ausgeliehen.
1 Lesefutter – Alles, was man lesen kann
2 auf etwas stehen – etwas mögen
3 die Leselust ist ungebrochen – die Lust am
Lesen gibt es immer noch
4 auf der Stecke bleiben – hier: abgeschafft
werden
21.05.2002 12:28 Uhr
Seite 39
Der Bücherbus
fährt durch den
Märkischen
Kreis. Er hält
an 88 Stellen.
Die meisten
Gäste sind
Jugendliche.
Sie lesen am
liebsten Bestseller. Karen
Eichler und
Manfred
Böhnert kümmern sich um
die Besucher.
Sie kennen die
meisten Leserinnen und
Leser persönlich.
TFotos: Wolfgang Stössel
S. 38-39 bücherbus.korr 2
JUMA 3/2002 39
Foto: Michael Kämpf
S 41 Euro.korr2
21.05.2002 12:31 Uhr
Seite 40
Straßenfußball in Brandenburg
Für faires Spiel gibt’s Extrapunkte
er rote Ball klatscht auf die Sitzbank. Doch Stefan verfehlt das
kleine Tor nur um Zentimeter.
Zeit zum Ärgern hat er nicht. Denn das
Spiel in der Halle ist schnell. Rundherum begrenzen umgekippte Holzbänke das Spielfeld; so wird mit „Bande“ gespielt. Die beiden Tore sind
Teile aus Kästen, die man sonst für
Turnübungen verwendet. Wenn das
Wetter besser ist, spielen die Teams
draußen – überall, wo Platz ist. Gespielt wird mit einem besonderen Ball.
Er ist kleiner als ein normaler Fußball
und springt nicht so hart auf. Darum
kann man ihn gut flach spielen.
Der Ball ist nicht der einzige Unterschied zum üblichen Fußball. Denn es
gelten die besonderen Regeln des
Brandenburger Straßenfußballs. In jedem Team müssen mindestes zwei
Mädchen mitspielen. Nur, wenn ein
Mädchen ein Tor erzielt, zählen auch
die anderen Tore. Die 16-jährige Julia
findet das gut: „Früher haben die
Mädchen immer nur am Spielfeldrand
D
40 JUMA 3/2002
gesessen und zugeguckt; jetzt ist das
anders.“ Vor allem nicht mehr so langweilig. Die Jungs lernen, dass
Mädchen auch Fußball spielen können. „Die Jungs spielen oft in richtigen
Fußballvereinen; deswegen sind die
natürlich besser“, erzählt Julia.
Die Jungen finden es gut, Fußball etwas anders zu spielen. „Bei den Turnieren kann man ganz gut Mädchen
kennen lernen“, erzählt der 18-jährige
Basti. Wenn am Wochenende oder
abends gespielt wird, kommen oft
neue Mitspieler dazu, erzählt der 18jährige Nicky. „Früher waren wir immer
die gleiche Clique“, sagt Julia. Jetzt
trifft sie auch Jugendliche , mit denen
sie vorher nie Kontakt gehabt hat –
aus einer asiatischen Familie oder aus
anderen Stadtteilen der Stadt, in der
Julia und ihre Clique wohnen.
Das haben die Organisatoren auch so
gewollt: Der Fußball steht an erster
Stelle. Doch daneben sollen die Jugendlichen auch Leute kennen lernen,
mit denen sie sonst nichts zu tun haben. Sie sollen lernen zu diskutieren,
anderen zuzuhören, deren Meinungen
zu akzeptieren oder zu verhandeln.
Denn das ist nötig bei den Regeln des
Brandenburger Straßenfußballs: Gespielt wird ohne Schiedsrichter, ohne
Torwart und in gemischten Mannschaften. Vor jedem Spiel vereinbaren
die Teams weitere Regeln. „Beispielsweise, dass bei jedem Tor alle Spieler
klatschen oder zusammen eine ,Welle‘
machen, wie die Zuschauer in einem
Stadion“, erläutert Nicky.
Gewertet werden nicht nur Tore, sondern auch Punkte für faires Spiel. Bei
unfairem Spiel diskutieren die Teams
sofort, ob es Freistoß gibt. „Dabei dürfen sie nicht zu langsam sein“, sagt
Nicky. Wird länger als zwei Minuten
diskutiert, gibt es Punktabzug. Und
vor allem ist dann weniger Zeit da, um
tatsächlich Fußball zu spielen.
Denn dafür treffen sich die Jugendliche ja eigentlich. Einige Jungs fanden
die neuen Regeln zunächst ziemlich
lästig. Heute finden die meisten den
„Brandenburger Straßenfußball“ toll –
mehrere tausend Kinder und Jugendliche im Land spielen mittlerweile nach
den neuen Regeln.
Klaus Martin Höfer
S 41 Euro.korr2
21.05.2002 12:32 Uhr
Seite 41
Seit Anfang des Jahres hat Europa eine neue gemeinsame
Währung. Schülerpraktikantin Jasmin hat sich umgehört, wie
Jugendliche die Umstellung erlebt haben.
Der Euro ist da!
Annika 18 Jahre:
Ich finde, dass der Euro gut
aussieht. Ich habe nur ein
Problem. Ich kann die 20-CentMünzen schlecht von den 10Cent-Münzen unterscheiden,
da sie fast gleich groß sind. Die
DM habe ich schnell weggekriegt und zahle ausschließlich in Euro, damit ich mir den
Ärger an den Kassen erspare.
Grundsätzlich verläuft alles
reibungsloser als ich vermutete. Die meisten Leute haben
sich eben doch auf den Währungswechsel vorbereitet.
Außerdem ist das Personal gut
geschult und so können sie den
Kunden bei Schwierigkeiten
helfen.
Den Großteil des Kleingeldes
habe ich vorher schon zur Bank
gebracht. Die paar Groschen,
die ich jetzt noch zu Hause habe, werde ich dann zur Bank
bringen, wenn es dort wegen
des Euro nicht mehr so voll ist.
Mein Problem ist, dass ich
immer noch in DM rechne. Es
fällt mir auch schwer mich
umzugewöhnen.
Was die Stabilität des Euro
betrifft, so habe ich darum
keine Angst. Da vertraue ich
den Leuten, die sich damit
auskennen. Ich glaube, dass
die gemeinsame Währung die
Identifikation mit jedem Land
und auch die Zusammengehörigkeit der einzelnen
Länder fördert. Außerdem ist
es praktisch, dass viele Länder
das gleiche Geld haben. Man
hat keinen Umtauschstress,
keine Umgewöhnung an
andere Währungen und keine
übrig gebliebenen Münzen aus
dem Urlaub mehr.
Marco 14 Jahre:
Ich kann die einzelnen Münzen
gut unterscheiden. Ich rechne
zwar noch in DM, aber ich denke, dass auch ich mich bald
umgewöhnt haben werde. Das
Kleingeld habe ich schon früher
eingezahlt, als die Banken noch
nicht so voll waren.
Ich finde es schade, dass es
nicht mehr diese Vielfalt gibt.
Ich hatte gern anderes Geld im
Ausland, weil es immer interessant war, dieses kennen zu
lernen. Auf Fälschungen achte
ich im Moment sehr genau und
schaue immer auf Wasserzeichen bei den Geldscheinen.
Annika 14 Jahre:
Ich habe keine Probleme die
einzelnen Münzen zu unterscheiden. Ich rechne nur immer
noch die Preise in DM um. In
den Geschäften habe ich die
Erfahrung gemacht, dass viele
alte Leute öfter DM- und EuroPreise verwechseln und an der
Kasse dann großer Aufruhr
herrscht. Außerdem ist mir aufgefallen, dass manche Sachen
teurer geworden sind, andere
dafür aber wieder billiger. Das
Kleingeld habe ich umgetauscht, als nicht mehr so
viel los war. Im großen und
ganzen ist durch den Euro vieles einfacher geworden. Ich
werde im Urlaub die Abwechslung vermissen. Es war immer
lustig mit einer neuen Währung
umgehen zu müssen.
Mario 14 Jahre:
Viele Sachen sind mit der
Euroumstellung teurer geworden. Das ärgert mich sehr, weil
man als Schüler nicht viel Geld
hat. Schwierigkeiten in den Geschäften hatte ich bisher noch
nicht. Ich habe auch von anderen keine Klagen gehört.
Ich hatte keine Probleme mit
dem Umtausch. Meine Eltern
haben das Geld für mich umgetauscht. Sie arbeiten nämlich
beide bei der Bank und konnten so ohne großes Anstehen
wechseln.
Katrin 15 Jahre:
Das neue Geld sieht noch ungewohnt aus, gefällt mir allerdings besser als die DM, da es
bunter ist. In den meisten Geschäften haben sich die Preise
erhöht, teilweise sogar bis zu
50%. Für die alten Leute ist die
Umstellung auf die neue Währung sehr schwer und mir ist
schon oft aufgefallen, dass sie
zu wenig Rückgeld bekommen
haben.
Karolina 14 Jahre:
Ich finde es doof, dass die
meisten Geschäfte nur noch
Euro annehmen und keine DM
mehr. Ich selbst habe noch beide Währungen, werde die DM
aber bald umtauschen müssen.
Insgesamt finde ich es gut,
dass viele Länder endlich gleiches Geld haben, so kann man
die Preise besser vergleichen.
Vor Fälschungen muss man
meiner Meinung nach keine
Angst haben.
Kristin 13 Jahre:
Ich finde, dass das neue Geld
zu sehr glänzt, die DM sah
besser aus.
Allgemein konnte man sehen,
dass sich alle auf den Euro
umgestellt haben, es gab auch
keine Probleme in Geschäften.
Ich selbst erwische mich
allerdings immer noch dabei,
wie ich Euro in DM umrechne.
Julia 14 Jahre:
Da ich über Neujahr im Urlaub
war, hatte ich die Möglichkeit
Euro aus Luxemburg zu bekommen. Im Ausland verlief
alles genauso reibungslos wie
in Deutschland.
Lena, 13 Jahre:
Ich finde, dass das Geld aussieht wie Spielgeld. Ich rechne
auch weiterhin in DM.
JUMA 3/2002 41
S 42-43 Szene.korr2
21.05.2002 12:41 Uhr
Seite 42
szene
Katrin
Nachwuchs-Filmer
Sie hat eine der markantesten Stimmen im Showgeschäft: Katrin Achinger singt mit sanfter und kräftiger,
mit dunkler und sehnsüchtiger Stimme. Bei ihren Songs überlässt Katrin
nichts dem Zufall. Sie komponiert ihre Stücke selbst. Nach jahrelanger
Erfahrung in der Gruppe „Kastrierte
Philosophen“ hat sie eine Solokarriere gestartet. In ihrer Musik vereinen sich unterschiedliche musikalische Stilrichtungen: Chanson,
Rock, Reggae, Dub, afrikanische
und asiatische Klänge sind hörbar.
Ihre Kompositionen sind aber keineswegs aus Versatzstücken unterschiedlicher Stilrichtung zusammengestellt. Die Lieder von Katrin
sind wie aus einem Guss.
Foto: Bayrischer Rundfunk
„Debüt im Ersten“ heißt eine Sendereihe im deutschen Fernsehen. Hier zeigen junge Regisseure ihre ersten Filme. Ein doppeltes Debüt gab es jetzt in dem Film „Kleine Kreise“ des Regisseurs Jakob Hilpert. Denn der
Hauptdarsteller, der 17-jährige Berliner Jakob Matzschenz, bekam
darin seine erste Filmrolle. Er spielt
den Sohn eines Mannes, der seinen
Kindheitstraum vom Kartbahnrennen verwirklichen will. Nach den
Dreharbeiten stand für Jakob fest:
Erst mache ich Abitur, dann werde
ich Schauspieler!
Politpop
42 JUMA 3/2002
MeditationsJodlerin
Auf einer Reise durch Indien kam die junge Zabine in ein Meditationszentrum. Als
man dort zu singen begann, konnte sich
Zabine nicht länger zurückhalten. Sie jodelte. Die Musikertochter aus den österreichischen Alpen hat dort die Erfahrung
gemacht, dass ihre Stimme eine faszinierende Kraft in sich birgt. Zabine hat seitdem auf ihre musikalischen Fähigkeiten
vertraut. Inzwischen singt sie in ihrem
Alpendialekt zu Kompositionen mit brasilianischen
Sambaeinflüssen.
Foto: Sabine Grudda/Virgin
Foto: Morr Music
Elektropop kann man die Musik des Berliner Quartetts Lali Puna nennen. Sängerin Valerie Trebeljahr haucht ihren Gesang zu
Klängen von Keyboards und Studio-Technik ins Mikrofon.
Doch bei Lali Puna reichen einfache Erklärungen nicht aus. Zu
komplex und feingliedrig ist das Gewebe aus Musik und Text.
Im Vordergrund steht die politische Einstellung. In den Texten
hört man: Pass dich an oder
geh deinen eigenen Weg, es
ist deine Entscheidung! Valerie singt in Englisch und achtet in ihrem Schaffen auf Integrität. „Was viel kaputt
macht, ist die ZeigefingerMentalität“, erklärt sie in einem Interview mit der Musikzeitschrift Spex. „Man muss
den Leuten zeigen, dass man
nicht besser ist oder sein will
als sie.“
S 42-43 Szene.korr2
21.05.2002 12:41 Uhr
Seite 43
Glück in den
Bergen
Foto: MFA
Foto: Normal Records
Heidi – das ist die Geschichte von dem
Mädchen aus den Alpen, das ihre beiden
Eltern verloren hat und zum Großvater in
eine Berghütte zieht. Von dort bringt man
sie gegen ihren Willen in die Großstadt.
Der Roman von Johanna Spyri, schon
über 100 Jahre alt, ging um die Welt. Nun
kommt Heidi wieder – als Teenager des
21. Jahrhunderts in einem Film des
Schweizer Regisseurs Markus Imboden:
Heidi lebt zusammen mit ihrer Mutter, die
eine kleine Pension führt, in den Schweizer Alpen. Die Mutter stirbt bei einem
Blitzeinschlag. Zunächst hilft ihr Peter,
ein Baseball spielender Freund. Doch
dann kommt Heidi zu ihrem Großvater,
Der Schriftsteller, Kolumnist und Musiker Max Goldt
sorgt seit vielen Jahren für humorvolle und manchmal
tiefsinnige Betrachtungen des Alltags. Manches ist aber
auch einfach witziger
Unsinn. Wenn der
Zeichner und Grafiker
Stefan Katz einige der
Sätze von Max Goldt
in einen Comic verarbeitet, führt das zu Comicbänden mit skurrilen Momenten. Wer
das sehen möchte,
kann im Internet unter
www.katzundgoldt.de
nachschauen.
© Carlsen Verlag
Schriftsteller und Zeichner
der zurückgezogen in den Bergen wohnt.
Der verbitterte Mann wird durch Heidi ein
liebevoller Opa. Doch dann nimmt Tante
Dete das Mädchen mit nach Berlin. Dort
trifft Heidi ihre Kusine Clara, ein verwöhntes Großstadt-Girly. Die färbt ihr erst mal
die Haare blau und schikaniert sie, wo sie
nur kann. U-Bahnen, Internet-Cafes und
schicke Eisdielen sind Schauplätze der
nun folgenden Fluchtversuche Heidis. Zu
guter letzt kommt sie zu ihrem Großvater
zurück, zieht mit ihm in die Pension und
erreicht, das sich alle wieder vertragen.
Bei einem Rockkonzert feiern die beiden
Kusinen ihre neue Freundschaft. Wie gut,
dass die Welt in den Schweizer Bergen
auch heute noch in Ordnung ist!
JUMA 3/2002 43
S 46-47 Briefe.korr 2
21.05.2002 12:45 Uhr
Seite 44
K l a s s e n - B r i e f f r e u n d s c h a f t e n
Wir sind 28
Schülerinnen
im Alter von 17
Jahren. Unsere
Hobbys sind
Computer,
Musik, Sport
und Filme.
Zespól Szkól
Zawodowych
Halina Slota,
ul. Polna 3,
36-065 Dynów,
Polen
JUMA vermittelt Brieffreundschaften zwischen
ausländischen Klassen ab
dem 3. Lernjahr Deutsch.
Ihr solltet 13–18 Jahre alt
sein und euch auf Deutsch
schreiben wollen. Notiert
die Zahl der Schüler, das
Alter, eure Deutschkenntnisse und den Namen
eures Lehrers. Leider
können wir nur eine Auswahl veröffentlichen.
Alter zwischen 17 und 18 Jahren.
Unsere Hobbys sind Deutsch,
moderne Musik, lesen, reisen,
tanzen, Sport und Partys.
Irina Hrabovska
Voljaprospekt 39/13
43010 Luzk, Ukraine
Wir sind 6 Mädchen und 6 Jungen im Alter zwischen 13 und 14
Jahren. Unsere Hobbys sind tanzen, schwimmen, Musik
hören, Sport und Briefe schreiben.
Mittelschule Svencioneliai, Klasse 7, Zita Cibulskiene, Stotiesstr. 2-4, 4720 Svencioneliai, Litauen
Wir sind 11 Schülerinnen und
4 Schüler im Alter von 13 Jahren.
Unsere Hobbys sind Sport,
Musik und Computer.
Grundschule „Edhem Mulabdic“
Klasse VI 4
Londza 99
72000 Zenica,
Bosnien-Herzegowina
Wir sind 7 Schülerinnen und
7 Schüler im Alter von 15 Jahren.
Unsere Hobbys sind Sport,
Musik, Disko, Kino und Computer.
Karim Nasarow
B. Margilaniy Kochhasi d: 76a,
kw: 12
713707 Margilan, Usbekistan
Wir sind 8 Mädchen und ein
Junge im Alter zwischen 15 und
16 Jahren. Wir sind hilfsbereit,
verantwortungsvoll und sehr
lustig.
Gimnazija Bjelovar
Klasse 2 e
Matice Hrvatske 17
43000 Bjelovar, Kroatien
Wir sind 20 Schülerinnen des
Pädagogischen Colleges im Alter
von 18 Jahren. Unsere Hobbys
sind Musik, Disko und Computer.
Pädagogisches College
Garbus O.W.
Molodogwardejtsewstr. 43
454136 Tscheljabinsk, Russland
Wir sind 14 Mädchen und 5
Jungen im Alter zwischen 12 und
15 Jahren. Unsere Hobbys sind
Briefe schreiben, Sport, Umweltschutz, Musik hören und Computer spielen.
Osnovna Skola Ante Starcevica
Karolina Hunjet
Hrvatskih Pavlina 42
42250 Lepoglava, Kroatien
44 JUMA 3/2002
Wir sind 15 Schüler im Alter
zwischen 13 und 14 Jahren. Wir
suchen Freunde aus aller Welt.
Voigany Schule
Klasse 8
222344 Bogdanowo
Woloshinskij r.
Minskaja obl., Weißrussland
Wir sind Schülerinnen der
Pädagogischen Fachschule im
Wir sind Jungen und Mädchen im
Alter zwischen 13 und 15 Jahren.
Unsere Hobbys sind Sport,
Computer und Musik.
Gimnazjum
Frau J. Bartoszek
ul. Os. Szkolne 5 B
24-123 Janowiec n/Wisla, Polen
Wir sind 3 Mädchen und ein
Junge im Alter von 16 Jahren.
Unsere Hobbys sind Briefe
schreiben, Musik hören, Computer und Freunde treffen.
Mittelschule Aizpute
Klasse 10 A
Ziedustr. 7
3456 Aizpute, Lettland
Wir sind 10 Jungen und
1 Mädchen im Alter zwischen 14
und 15 Jahren. Unsere Hobbys
sind Disko, fernsehen und
wandern.
Mittelschule N 141
Klasse 9 E
Wioletta Iwanowna
Krawtschenko
3 Prischwin Straße
630068 Nowosibirsk, Russland
Wir sind 11 Mädchen und 5
Jungen im Alter zwischen 14 und
15 Jahren und lernen seit 3
Jahren Deutsch. Wir suchen
Brieffreunde aus der ganzen
Welt, die sich ebenfalls für
Deutsch interessieren.
Lyzeum 241
Klasse 9 B
Golosijiwskastr. 12
03039 Kiew, Ukraine
Wir sind eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern im Alter
zwischen 17 und 18 Jahren.
Unsere Hobbys sind Sport,
Musik, Gedichte schreiben,
tanzen, reisen und Sprachen
lernen.
Gimnazija Banjaluka
Sandra Talic (za III 9)
Zmaj Jovina 13
78000 Banja Luka,
Bosnien-Herzegowina
Wir sind 20 Mädchen und 12
Jungen im Alter zwischen 16 und
17 Jahren. Unsere Hobbys sind
Sport, Musik hören, Partys, Kino,
Computer und neue Freunde
kennen lernen.
Zespól Szkól Ogólnoksztalcacych
im Henryka Sienkiewicza
Renata Cyman, Klasse II b,
os. Piastowskie 17
57-400 Nowa Ruda, Polen
Wir sind 30 Schüler des Deutschclubs im Alter zwischen 13 und
18 Jahren. Unsere Hobbys sind Musik, Theater, Volkstanz,
Ausflüge machen, Computer und Deutsch.
Deutschclub „Grashüpfer“, Christine Edel, Ul. Erubaewa 22
470061 Karaganda, Kasachstan
S 46-47 Briefe.korr 2
21.05.2002 12:45 Uhr
Seite 45
Wir sind 3 Jungen und
6 Mädchen im Alter von 14
Jahren. Unsere Hobbys: Musik,
basteln, reisen und Deutsch.
Schkola 5
Nasrullo Ibragimov
Andishan
711142 Bulakbaschi,
Usbekistan
Wir sind 14 Schülerinnen im Alter
von 13 Jahren. Wir lernen
Deutsch und suchen Brieffreunde im Alter zwischen 13 und 15
Jahren aus aller Welt.
Gymnasium Nr. 62
Klasse I c
ul. Janickiego 22
60-542 Poznan, Polen
Wir sind 5 Mädchen und 8 Jungen im Alter zwischen 17 und 19
Jahren. Unsere Hobbys sind
Musik hören, Sport, Computer
spielen und fernsehen.
Besonders gern hören wir Metal
Rock, Techno, Rap und Pop.
I Liceum Ogolnoksztalcace
KLasse III
ul. Niepadlegioski
72-100 Gdenido, Polen
Wir sind 7 Mädchen und 7 Jungen im Alter zwischen 17 und 20
Jahren. Unsere Hobbys sind
Musik hören, Sport treiben (Fußball und Volleyball) und mit
Freunden zusammen sein.
Bruno Magalhaes
R. Brigadeiro Nunes da Ponte
Nr. 52, Tuias
4630 Marco de Canaveses,
Portugal
Wir sind 7 Schülerinnen und 3 Schüler im Alter zwischen 14
und 16 Jahren. Unsere Hobbys sind Musik hören, tanzen,
reiten, Handball, Kajak und Rollerskates.
Széchenyi István Gimnázium é Àltalános Iskola, Klasse 9 A/D
Èva Czakó, Széchenyi krt. 16, 5000 Szolnok, Ungarn
Wir sind 8 Mädchen im Alter
zwischen 16 und 17 Jahren.
Unsere Hobbys sind Musik,
Sport, Deutsch und neue
Freunde kennenlernen.
Julija Borissowa
Dobrinina Str. 65
624992 Serow, Swerdlowskaja
obl., Russland
Wir sind 5 Mädchen und 3 Jungen im Alter von 15 Jahren.
Unsere Hobbys sind Musik (Gitarre und Klavier), Eiskunstlauf,
Squash und Computer.
Deutsche Evangelische Oberschule, Klasse 9n, Herr Birkenbach
P.O. Box 131, ET 12312 Kairo-Orman, Ägypten
Wir sind 5 Jungen und 3 Mädchen im Alter zwischen 13 und 14
Jahren. Unsere Hobbys sind
Sport, Ausflüge machen, tanzen
und Musik hören.
Gabriel Kozak
Batthyany Str. 2
6600 Szentes, Ungarn
Wir sind 16 Schüler und 10 Schülerinnen im Alter zwischen 13 und
14 Jahren. Unsere Hobbys sind
Sport, Musik, Computer und
Kino.
Gymnasium Nr. 2
Klasse I c, Frau Szczech
ul. Jana Pawla II 116
34-471 Ludmierz, Polen
Wir sind 5 Schülerinnen und
1 Schüler im Alter zwischen 16
und 17 Jahren. Unsere Hobbys
sind Musik, Kino, tanzen, Fußball
und lesen.
Avasi Gimnázium
Agnes Ropoli
Klapka u. 2
3524 Miskolc, Ungarn
Wir sind 20 Mädchen und 9 Jungen im Alter von 16 Jahren.
Unsere Hobbys sind Sport,
Musik, tanzen, reisen, lesen.
X Liceum Ogólnoksztalcace
Klasse II c, Beata Matuszczak
ul. Nakielska 11
85-219 Bydgoszcz, Polen
Wir sind 4 Mädchen und 1 Junge
im Alter zwischen 15 und 16
Jahren. Unsere Hobbys: Mode,
Humor, Musik, Sport und tanzen.
Gymnasium N 54
Klasse 10
Dzerjinskogo 24
350020 Krasnodar, Russland
Wir sind 4 Schülerinnen im Alter
zwischen 17 und 18 Jahren.
Unsere Hobbys sind Kunst,
Musik, Disko und Partys.
Mittelschule „Pamaris“
Klasse 12 c, Marina Tarasevic
Naikupes 25
5804 Klaipeda, Litauen
Wir sind 11 Mädchen und 7
Jungen im Alter zwischen 14 und
15 Jahren. Unsere Hobbys sind
Computer spielen, tanzen, Kino,
Musik und Disco.
Vasvári Pál Gimnázium
Klasse 9 E
Kiss ernö u. 8
4400 Nyiregyháza, Ungarn
Wir sind 7 Mädchen und 5 Jungen im Alter zwischen 15 und 16
Jahren. Unsere Hobbys sind
Musik, Briefe schreiben, Sport,
Disko und Partys.
Sjamshenskaja Mittelschule
Galja Loshkina
Rumjanzewa 22
162220 Sjamsha, Wologodskaja
Gebiet, Russland
Wir sind 11 Mädchen und 2 Jungen im Alter zwischen 14 und 16
Jahren. Unsere Hobbys sind
Musik, Sport, tanzen, fernsehen
und malen.
Ateities Schule
Klasse 9 c,Lygumustr. 47
5610 Telsiai, Litauen
Wir sind 7 Mädchen und 4 Jungen. Unsere Hobbys sind Musik
hören, Kino, Briefe schreiben,
fernsehen, lesen, Sport und
Menschen kennen lernen.
Csaba Kesjár Altalános Iskola
Csordás Anikó Bodnár, Klasse 8
Öszibarack u. 29
2040 Budaörs, Ungarn
Wir sind eine nette portugiesische Gruppe von 11 Mädchen
und 1 Jungen im Alter zwischen
16 und 18 Jahren. Unser Hobby
ist Fremdsprachen lernen und wir
wollen neue Freunde in aller Welt
Wir sind 16 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14
Jahren. Unsere Hobbys sind Computer, Sport, Musik, Filme
und Deutsch.
Gymnasium 5, Klasse 3A/C, Niskastr. 9,
27-400 Ostrowiec, Polen
JUMA 3/2002 45
S 46-47 Briefe.korr 2
21.05.2002 12:45 Uhr
Seite 46
Wir sind 5 Mädchen und 6
Jungen im Alter zwischen 15 und
16 Jahren. Wir lernen seit 6
Jahren Deutsch. Unsere Hobbys
sind Sport, Musik, Computer,
Disko, tanzen, Rad fahren und
Billard.
Handelsakademie
Mgr. Dagmar Langerová
Klasse 01.B
Nad Certovkou 18
67801 Blansko, Tschechische
Republik
Wir sind eine Gruppe von Schülern aus der Slowakei im Alter
von 16 Jahren. Unsere Hobbys sind Musik, reisen, Freunde
treffen, Sport, und Partys.
Gymnazium M. Kukucina, Sexta Clementisova
Ul. 116605001 Revuca, Slowakei
kennen lernen.
Escola Secundária de Casquilhos
Edite Jubilot
Quinta dos Casquilhos
2830 Barreiro, Portugal
Wir sind 3 Mädchen und 1Junge
im Alter von 16 Jahren. Unsere
Hobbys sind Karate, Formel 1,
Curling, Musik hören, lesen,
reisen und Ausflüge machen.
Evelin Takacs
TAB u. 1
8660 Dozsa György, Ungarn
Wir sind 14 Mädchen und 10
Jungen im Alter zwischen 13 und
14 Jahren. Unsere Hobbys sind
Sport, Computer, Musik, Tiere,
tanzen und Kino.
Gimnazjum Nr. 62
Klasse I B, Agnieszka Krupa
ul. Janickiego 22
60-542 Poznan, Polen
Wir sind 12 Schüler und 17
Schülerinnen im Alter zwischen
16 und 17 Jahren. Unsere
Hobbys sind Sport, fotografieren,
lesen, reisen, Haustiere und
Computer.
Meltem Güllü
Görü Cani Mahallesi
Güllük sokok No. 21
32400 Yalvan / Isparto, Türkei
Wir sind 6 Jungen und 2
Mädchen im Alter zwischen 14
und 115 Jahren. Unsere Hobbys
sind fernsehen, Sport, Disko,
Rad fahren und spazieren gehen.
Mittelschule
Klasse 9, Wioletta
Iwanownakrawschenko
Prischwinstr. 3
630068 Noworsibirsk, Russland
Wir sind 6 Mädchen und 3 Jungen im Alter zwischen 12 und 13
46 JUMA 3/2002
Jahren. Unsere Hobbys sind
moderne Musik, tanzen, Sport
und Bücher lesen.
Schule 40
Klasse 6 d
ul. Studentscheskaja, 6/1
414004 Astrachan, Russland
Wir sind 11 Schülerinnen und
Schüler im Alter zwischen 16 und
17 Jahren. Wir besuchen die
Mittelschule. Wir machen gerne
Witze, lachen und schlafen viel.
Unser Gesamtgewicht beträgt
694 Kilo.
Sirvintu L. Stuokos-Guceviciaus
vid. Mokykla
Gerb. P. Laimai Kiburienei
Vilniaus 69
4100 Sirvintos, Litauen
Wir sind 12 Schülerinnen und
Schüler im Alter zwischen 14 und
15 Jahren. Unsere Hobbys sind
Schach, Sport, Musik und
Computer spielen.
Bassaleg School
10. Klasse
Mr. Powell
Forge Lane, Newport, Wales
Großbritannien
Wir sind 8 Jungen und 8 Mädchen im Alter zwischen 13 und
14 Jahren. Unsere Hobbys sind
Computer, Musik, Sport, Fremdsprachen, Bücher lesen und
reisen.
Puschkinschule 90
Larissa Tkatschenko
Bolschaja Arnautskaja Str. 2 b
65012 Odessa, Ukraine
Wir sind 5 Schüler und 7 Schülerinnen im Alter zwischen 13 und
14 Jahren. Unsere Hobbys sind
Musik hören, Bücher lesen,
Wir sind 14 Schüler und eine
Schülerin im Alter von 17 Jahren.
Unsere Hobbys sind Elektronik,
Computer, Musik hören und
tanzen.
Zespol Szkol Elektrycznych
Sonia Wójcik
Ul. Torunska 77/93
87-800 Wloclawek, Polen
Wir sind 12 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14
und 15 Jahren. Unsere Hobbys sind Sport, Musik und Briefe
schreiben.
Schule N 2, Mawshuda Abduraimowa,
Bustan Strasse
711300 Kurgantepa, Andishan,
Usbekistan
Wir sind 7 Mädchen und 1 Junge
im Alter zwischen 16 und 18
Jahren. Unsere Hobbys sind
Musik hören, Motorschlitten
fahren, snowboarden, Fußball,
angeln, reisen und Pool spielen.
Porter Creek Sec. School
Renate Schmidt
1405 Hickory Street
YIA 4 M 4 Whitehorse, Yukon,
Kanada
Wir sind 42 Schülerinnen und
Schüler aus Indonesien. Unsere
Hobbys sind Deutsch lernen und
Theater spielen. Wir suchen
Brieffreunde aus der ganzen
Welt.
Kelas III Bahasa
SMU Negeri 1 Lawang
Ani Wulandari
Jl. Pramuka 152, Lawang
Wir sind 9 Mädchen im Alter
zwischen 17 und 18 Jahren.
Unsere Hobbys sind Sport,
Musik, Parties und Fremdsprachen. Wir suchen Brieffreunde
aus der ganzen Welt.
Alla Ruban
Melnikajtestr. 127 a - 380
625007 Tjumen, Russland
Computer, Disko, schwimmen,
Tennis, Basketball uns Schlittschuh laufen.
Gymnasium N 116
Klasse 7 a
S.- Derjabinastr. 17 a
620102 Ekaterinburg, Russland
Wir sind 12 Mädchen und 8 Jungen im Alter zwischen 16 und 17
Jahren. Wir lernen Deutsch als
erste Fremdsprache im Wirtschaftsgymnasium. Wenn ihr
mehr über uns erfahren wollt,
dann schreibt uns. Wir warten auf
eure Post.
Srednja ekonomska sola Celje
2. Eg. Klasse
Vodnikova 10
3000 Celje, Slowenien
S 46-47 Briefe.korr 2
21.05.2002 12:45 Uhr
Seite 47
B
R
I
E
F
E
Wir sind 14 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen
14 und 17 Jahren. Wir sind Mitglieder des Deutschen
Jugendclubs „Isbasar“. Unsere Hobbys sind Fremdsprachen, Musik, Sport, malen, Briefe schreiben, reisen,
tanzen und lesen.
Gymnasium Deutscher Jugendclub „Isbasar“
ul. Komsomolskaja 24, 459120 Rudny, Kostanajskaja obl.,
Kasachstan
Wir sind 5 Schülerinnen der 3.
Klasse. Unsere Hobbys sind
Sport, Musik, spazieren gehen,
Briefmarken und Münzen sammeln.
Man Temanggung
Maulid Salis Kurniati
Klasse III BHS
184, Surirman Strasse
Temanggung
Mittel Java, Indonesien
Wir sind 15 Schülerinnen und 15
Schüler im Alter zwischen 15 und
16 Jahren. Wir lernen schon seit
9 Jahren Deutsch. Wir reisen
gern und würden gern deutsch-
sprachige Freunde aus dem
Ausland finden.
Lesja Hik
Lytvynenkostr. 11/12
79034 Lviv,
Ukraine
Wir sind 9 Schülerinnen und 12
Schüler des Gymnasiums.
Unsere Hobbys sind Sport,
Theater und Tiere. Wir haben
eine Ratte und einen Kanarienvogel.
Gymnasium
Klasse 3 a
Ksieoka Bosko Str. 1
08-300 Sokolow Podlaski, Polen
Wir sind 5 Mädchen und 4 Jungen im Alter zwischen 14 und
16 Jahren. Wir lernen seit 4 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys
sind Sport, Computerspiele, Kino, Fernsehen, Musik hören
und natürlich Deutsch.
Collège Saint-Dominique,
Classe de 3 ème germaniste LV 1
10, boulevard Carnot, 03 200 Vichy,
Frankreich
Liebe Leserin, lieber Leser!
Allen Leserbriefschreibern,
die sich mit Themen aus
JUMA beschäftigt haben, ein
herzliches Dankeschön!
Schickt auch in Zukunft
eure Briefe an
Redaktion JUMA
Christian Vogeler
Frankfurter Str. 40
D-51065 Köln
Unterwegs zur Schule
(JUMA 3/2001)
Schülerinnen und Schüler aus
Alytus, Litauen schrieben zu
diesem Thema:
Meine Schule liegt im Zentrum
der Stadt. Ich wohne etwas
weiter vom Stadtzentrum entfernt. Deshalb muss ich jeden
Morgen mit dem Bus zur Schule
fahren. Das dauert 20 Minuten.
Im Frühling und im Sommer fahre
ich mit dem Fahrrad. Wenn ich zu
spät aufstehe, muss ich schneller
in die Pedale treten. Trotzdem
gefällt es mir besser mit dem
Fahrrad zu fahren, weil ich die
frische Luft genießen kann.
Inga, 16 Jahre
Wir wohnen auf dem Land.
Morgens fährt mein Bruder zur
Arbeit und nimmt mich zur
Schule. Wir brauchen nur acht
Minuten mit dem Auto, weil mein
Bruder schnell fährt. Manchmal
fahre ich auch mit dem Bus. Dort
treffe ich meine Freunde. Mit
ihnen habe ich viel Spaß.
Vilma, 16 Jahre
Manchmal komme ich zu spät
zur Schule, weil ich den Bus
verpasst habe. So etwas passiert
auch den anderen Schülern.
Darum sind manche Lehrer
unzufrieden. Mit gefällt das auch
nicht.
Laimis, 16 Jahre
Lesen (JUMA 4/2000)
Wir haben in unserer Klasse eine
Umfrage zum Thema „Lesen“
gemacht und hier sind die Ergebnisse: Unsere Mitschüler lesen
gerne, nur wenige mögen das
nicht. Die meisten bevorzugen
Jugendzeitschriften, dann
Zeitungen, an dritter Stelle Bücher
und am Ende Comics. Sie lesen
meistens Abenteuerbücher,
danach Krimis und Horrorromane.
Oft lesen sie Bücher, weil sie es
müssen. Viele Schüler leihen
Bücher aus der Bibliothek, andere
haben welche zu Hause, die sie
geschenkt bekommen haben.
Unsere Mitschüler bevorzugen
polnische Schriftsteller, mögen
aber auch J.K. Rowling oder
J.R.R. Tolkien. Beliebte Bücher
sind Der Herr der Ringe, Harry
Potter und Quo Vadis.
Klasse 6 c, Skola Podstawowa Nr.
1, Przeworsk, Polen
Gedichtbehandlung
(JUMA 2/2001)
Wir haben im Unterricht (DaFLiteraturgruppe, 12. Klasse,
Goethe-Schule Asuncion, Paraguay) Parodien des Erlkönigs von
Goethe geschrieben. Hier ein
Beispiel:
Wer fliegt so spät durch Nacht
und Wind? Es ist der Pilot mit
seinem Kind. Er hat das Steuer
fest im Griff, saust am Mond
vorbei mit Pfiff. Mein Sohn,
was verbirgst du so bang
dein Gesicht?
Siehst, Vater, du die Vögel nicht?
Die Vögel, die Federn und
Schnäbel?
Mein Sohn, es ist nur der Nebel.
Mein Vater, mein Vater,
und merkst du nicht,
Der Propeller, er geht nicht!
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind.
Es ist nur der Wind.
Rodrigo Antola, Roberto Martinez,
Alicia Gonzalez
Sie nennen
ihn Schwarzwald-Adler
(JUMA 3/2001)
Ich mag Martin Schmitt. Nur
schade, dass ich ihn nicht persönlich kennen lernen kann. Er
hat wirklich Talent. Das finden
meine Freundinnen auch. Ich
sollte als Polin Adam Malysz mehr
mögen. Doch für mich ist nicht
wichtig, woher jemand kommt.
Ich mag beide.
Marzena, Andrychow, Polen
JUMA 3/2002 47
S 48 Foto z. Bel.
21.05.2002 12:56 Uhr
Seite 48
Großer Kreativwettbewerb für Schülerinnen und Schüler
Augen auf für JUMA
JUMA wird auf der ganzen Welt gelesen. Auf allen fünf Kontinenten freuen sich unsere Leserinnen
und Leser viermal im Jahr, wenn das aktuelle Heft kommt. Ihr erfahrt darin, wie es in Deutschland
aussieht.
Doch wie sieht es eigentlich gerade bei euch aus, wenn JUMA kommt? Ist es Frühling, Sommer,
Herbst oder Winter? Was ist typisch für diese Jahreszeiten in eurem Dorf, in eurer Stadt oder in
eurem Land? Das sollt ihr fotografieren! Ihr könnt zu eurem Bild auch etwas schreiben.
Und: Wer keine Kamera hat, kann auch mitmachen und einen Text über einen bestimmten Monat
oder eine Jahreszeit in seiner Heimat schreiben. Mit den besten Einsendungen wollen wir einen
Kalender machen, mit typischen Jahreszeit-Bildern aus allen Kontinenten.
Teilnahmebedingungen
Und das gibt es zu gewinnen:
Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler
1. Preis
Eine Digital- oder Kleinbildkamera (Wert 200 E) zwischen 13 und 20 Jahren. Zugelassen sind nur
Papierabzüge in Farbe oder Schwarzweiß. Keine
2. Preis
Dias oder Farbdrucke. Größe: maximal DIN A4.
Eine Digital- oder Kleinbildkamera (Wert 150 E) Jedes eingesandte Bild muss auf der Rückseite
mit einem vollständig ausgefüllten Coupon
3. Preis
(unten) beklebt werden. Maximal vier Bilder pro
Eine Kleinbildkamera (Wert 100 E)
Teilnehmer/in. Texte nicht länger als eine DIN A4Seite. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen er4.–15. Preis
teilen der Redaktion JUMA die uneingeschränkEin Fotobildband zu einem Thema deiner Wahl ten Veröffentlichungsrechte für die eingesandten
Fotos und Texte. Der Rechtsweg ist ausge16.–50. Preis
schlossen. Einsendeschluss ist der 30. Mai 2003.
Ein Kalender mit euren Jahreszeiten-Bildern
Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
TEILNAHME-COUPON
Vorname/Nachname
Geburtsdatum
Illustration: Dekelver
Postadresse
Land
Jahreszeit