Bali Reisebericht

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Bali Reisebericht
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Bali, Australien, Neuseeland, Fiji und Mexico. Orte, die in jedem von uns die Herzen höher schlagen lassen. Kitesurfing the globe - ein Traum, den ich mir spontan erfüllte. Es begann im Januar 2001. Während eines dreiwöchigen Kapstadt
Aufenthaltes probierte ich das erste Mal das Kiten aus. Die ersten 10 Tage des Urlaubs konnte ich nur 2 mal mit dem Windsurfequipment aufs Wasser und die Kitesurfer am Bloubergstrand surften täglich. So liess ich mich von Bastian (Langer) und Henning (Nockel) überzeugen, in Langebaan einen Kitekurs zu besuchen.
Von diesem Zeitpunkt an ging alles sehr schnell. Zurück in Deutschland startete
ich Mitte Mai mit einem 15.5 AR5 und dem aus Kapstadt mitgebrachten 5.1 Stubbs
Directional. Infiziert vom Kitesurffieber beschloss ich, meinen Job als Branch Director bei einer Hamburger Internet-Consulting Company zu beenden, um mich
in den nächsten Monaten nur noch dem Reisen und Kiten widmen zu können. Über
die Mitwohnzentrale in Hamburg fand ich einen Untermieter für meine Wohnung,
um frei von jeglichen Verpflichtungen in Deutschland zu sein. Kitesurfen erschien
mir von Anfnag an ideal zum Reisen, da das Equipment wesentlich einfacher zu
transportieren ist als Windsurfmaterial und ich nicht mehr von hohen Wellen und
Starkwind abängig bin, um richtig Spass zu haben. Am letzten Tag meiner Reisevorbereitungen beschloss ich, mein komplettes Windsurfequipment an einen
Freund zu verkaufen. Diese Trennung vom Windsurfen hatte für mich schon einen symbolischen Charakter: Ich wusste bereits zu diesem Zeitpunkt, dass Kite-
surfen bedeutend mehr Potenzial bieten und für mich als Windsurfer eine Weiterentwicklung sein kann. 25. Juli 2001: Am Hamburger Flughafen verabschiedete mich meine Familie und ich stieg in den Thai Airways Flieger Richtung Bangkok. Beim Einchecken am Lufthansa Schalter gab es keinerlei Schwierigkeiten mit
dem Kitegepäck, da 64 kg bei jedem Round the World (RTW) Ticket erlaubt sind
und ich ausser einigen Kleidungsstücken lediglich das Kiteboard und die 11.8 +
8.4er Airblasts mitführte. Nach 18 stündigem Flug erreichte ich Bali. Schon der
Landeanflug über Suedostjava (G-Land) sowie Jimbaran Bay (Bali) liess die Spannung steigen. Weisse fette Lines, wohin das Auge schaute. Azurblaues Wasser und
helle Sandstrände. Bei der Passport- und anschliessenden Custom-Kontrolle des
Zolls fielen dem Beamten gleich die Bags mit den bieden Airblasts auf. Jeglicher
Versuch, ihm zu erklären, wofür ich die Kites benötigte, scheiterte an meinen
fehlenden Balinesisch-Sprachkenntnissen, bis... ...ich kite-boarding.de aus meinem Rucksack hervorholte und ihm zeigen konnte, dass die Kites nicht zum Business sondern zum Spass haben da sind. Ich brauchte sie also nicht zu verzollen.
Das erste, was der Bali Besucher am Flughafen meist macht, ist, sich ein TaxiTicket zu kaufen, um nach Kuta oder Sanur zu gelangen. Mit dem Kiteequipment
liegt man bei ca. 35.000 Rupiah für die Fahrt. Während des 7-wöchigen Aufenthalts auf Bali wohnte ich drei Wochen in Kuta und 4 Wochen in Sanur. Kuta ist alles andere als das idyllische Tropenparadies, das man vorzufinden glaubt. Oft-
Bali
Ein Reisebericht von Bernd Schmieding
Photos: Verena Himmen · Jankie
gender Ausgangspunkt, um die Insel mit dem Auto zu erkunden. Für einen Jimmy
Jeep bezahlt man ca. 60.000 Rupiah + Vers. am Tag, wenn man ihn bei einem privaten Vermieter (Z.B. Gusti) mietet, ansonsten 100.000 R in Poppies Lanes. Zum
Kiten ist ein Auto nicht unbedingt erforderlich, wenn man z.B. im Süden Sanurs
nahe des Sanur Beach Hotels wohnt, jedoch empfehlenswert, um andere Kitespots wie z.B. Jimbaran, Turtle Island, Nusa Dua oder Tulamben zu kiten. Ihr solltet unbedingt einen int. Führerschein einstecken und euch langsam an den Linksverkehr gewöhnen. Die wichtigste Regel ist "Always watch your front" Es fahren
meist noch 5-6 Motorräder vor, hinter oder neben einem und so sollte man sich
nicht wundern, wenn es dann recht eng auf den Strassen zugeht. Der Verkehr
nimmt ausserhalb Kuta's allerdings deutlich ab. Ein idealer Ort, um auf Bali Kitesurfen zu gehen, ist Sanur im Süden der Insel. Im Südteil des Ortes befindet
sich der Blue Oasis Beach Club, der am Strand des Sanur Beach Hotels liegt. Sämtliche Wassersportaktivitäten sind in der dem Riff vorgelagerten 2km breiten und
500 m tiefen Lagune möglich. Die Einlagerung des Kitematerials ist problemlos
möglich und preiswert (280.000 R/ Monat). Die Station verfügt über Leih- und
Schulungsmaterial sowie einen PADI Tauchinstructor. Die Strandbreite variiert
durch die Gezeiten recht stark (30-50 Meter) und High+ Lowtide beeinflussen
natürlich auch den Wasserstand. Wenn man nur kurze Zeit nach Sanur fährt und
kein Auto hat, sollte man sich vorher nach den Gezeiten erkundigen, da zweimal
im Monat das Wasser für 4 Tage tagsüber fast komplett verschwindet und Kitesurfen dann nur an 1-2 Stunden möglich ist. In den 40 Tagen, die ich in Sanur am
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mals verglichen mit dem australischen Ibiza, kommt jeder Tourist meist früher
oder später nach Kuta, da es dem Flughafen sehr nahe ist und über unzählige billige Restaurants und Unterkünfte verfügt. Hier gibt es auch den einzigern Kitesurfshop Balis (Xtremesports). Kuta ist mit seinen Nebenorten Legian und Seminiak eine pulsierende Partymeile, in der die Touristen in Clubs wie Double Six,
Bounty (einem alten Piratenschiff), The Villas, Gado und Sari bis spät in die Nacht,
meist unter erheblichen Drogen- und Alkoholeinfluss feiern. Zwischen den engen
Gassen Kutas, die mit unzähligen Händlern, Motorrädern und Menschen gefüllt
sind, finden sich immer wieder Opferkörbchen, die den süssen Geruch glimmenden Weihrauchs über die Insel versprühen. Unterkunft in Kuta: Zwischen Poppies
Gang 1 und 2 finden sich unzählige Möglichkeiten, um zu essen oder günstig (6000080000 Rupiah/DZ) abzusteigen. Höhere Ansprüche werden Richtung Legian befriedigt, indem man z.B. im 3 Brothers (einer weiträumigen Anlage im balinesischen
Stil - mit Pool und Garten) für 20 US $ pro Bungalow wohnt. In Kuta gibt es unzählige Möglichkeiten, gut und günstig zu essen. Ob Pasta, Sushi oder indonesisch, zwischen 5.000 R für Gado Gado und 30.000 R für Sushi im Kunti sind verglichen mit
der Selbstversorgung preiswert. Empfehlenswerte Restaurants in Kuta sind die Sushi
Bar Kunti, Brazil Bali, Made's Warung (indonesisch) und Nusah Indah (hier unbeddingt den gegrillten Snapper probieren). Im Brazil Bali gibt es klasse Caipirinha
(6.000 R) und das brazilianische Nationalgericht Feijoada. Kuta ist ein hervorra-
Strand war, konnte ich 32 mal aufs Wasser und benutzte fast immer meinen 11.8
Airblast. Der Wind blies im Schnitt mit 8-14 Knoten und ein grosser Kite gehört
für die Trockenzeit (Juni - September) ins Reisegepäck. Die Wassertemperatur
liegt bei 26 Grad und bei mittlerer Tide kann man fast überall vor dem Riff stehen. Der Wind ist in der Trockenzeit nicht so stark wie in der Wetseason (Dez. März), die besten Monate sind Juni und Juli. Die Windrichtung ist vorherrschend
Südost (Tradewinds) und häufig weht der WInd schräg auflandig. Man kann
wählen, ob man direkt vor dem Strand oder bis hinter das Riff fährt, wo teilweise
gewaltige Wellen brechen. Das Wasser ist fast glasklar und ich hatte immer das
Gefühl, mit meinen Boardshorts in der Badewanne zu kiten. Wenn die Fischerboote vor dem Riff liegen und der Duft der Guadang Nelkenzigaretten über das
Wasser zieht, merkt man, dass man fernab der europaischen Kultur über das Wasser gleitet. Das Kiten zur 1500 Meter entfernten Schildkröteninsel Turtle Island
(vor der man die Schildkröten tatsächlich im Wasser antrifft) ist von Sanur aus
kein Problem und im Channel vor Pulau Serangan sind meistens 2-3 Knoten mehr
Wind. Es eignet sich gut für die Anfahrt mit dem Auto auf Turtle Island zu starten, da man nicht von der Tide abhängig ist. Hier weht der Südostpassat sideshore von rechts. Durch den 500 Meter breiten Channel, der nach Osten und Süden durch das Riff abgetrennt wird, ist man unabhängig von den Gezeiten. Stehen kann man dort jedoch nicht, da es gleich tief wird.
Bali
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Wind in Bali:
Von Dezemeber - März (Wet Season), wenn der Monsoon vorherrscht, wehen die westlichen Winde kraftvoll mit bis zu 25 Knoten. Die windigsten Monate sind
Dezember und Februar. Die besten Spots sind dann
Sanur (sideshore von rechts) und Jimbaran (onshore).
Die Wassertemperaturen liegen in der Wet Season
zwischen 19 und 20 Grad Celsius.
Weitere Spots:
Nusa Dua: Im Südosten der Bukit Peninsula inmitten
der künstlich geschaffenen Luxusenklaven liegt Nusa
Dua (die 2 Inseln). Der Spot funktioniert bei SO, meistens hier jedoch nur in den späten Nachmittagsstunden. Der Wind bläst etwas stärker als in Sanur.
Tulamben: 2 Stunden Fahrzeit von Sanur entfernt liegt Tulamben im Osten Balis.
Ein altes Schiffswrack aus dem zweiten Weltkrieg ist eine Attraktion für Taucher.
Der Wind weht schräg ablandig mit 20 Knoten und mehr, da er sich durch die Berge
im Hinterland verstärkt.
Der Tagesablauf: Wenn um 6 Uhr die Sonne aufgeht und die Hähne anfangen, um
die Wette zu schreien, ist es meist schwierig, dem Tagesanfang zu entfliehen, da
der Lärm beträchtlich ist. Die Balinesen sind ein Volk der Frühaufsteher und so
wird man spätesten vom geschäftigen Treiben geweckt. Mein Tag auf Bali begann
meistens um 6.30 h, indem ich eine Stunde Yoga vor dem Frühstück einlegte. Um
8 Uhr assen wir Frühstück in Sanur im Trophy, danach stand der erste Wind Check
am Beach an. Zum Lunch eignet sich Bobby's Bar am Strand neben dem Sanur
Beach am Besten. Nach dem Kiten kann ich das Jepun (sehr gute Pasta) oder das
Qiu Qiu empfehlen. Diese Locations sind alle in der Nähe des Watering Hole 2, in
dem ich gewohnt habe. DIe Anlage ist ein sehr gepflegter Familienbetrieb und
nagelneu. Die 15 Apparements im balinesischen Stil liegen unweit (300m) des Oasis Beach Clubs und es sind nur 2 Minuten zum Strand.
Tips und Hits:
Beim Geldwechseln unbedingt aufpassen, dass man nicht übers Ohr gehauen wird.
Oftmals wird 2 mal gezählt. Beim zweiten Mal wird dann ein wenig abgezweigt
und man wird durch eine dritte Person in ein Gespräch verwickelt. Beim Taxifahren immer Kleingeld mitnehmen, da Taxifahrer die Frage nach Wechselgeld
meistens mit : „Me no haev" beantwoten. Nach Taxameter zu fahren ist generell
meist billiger. Die Preise mit Strassenhändlern werden ausgefeilscht. Die Balinesen beherrschen das Handeln wie kaum ein anderes Volk und wenn man mit 40%
des Preises startet, liegt man nicht schlecht. Nicht genervt sein, wenn man 25
mal am Tag mit Transport, Boss, Massage, Watches oder Haschisch belästigt wird.
Das ist auf Bali normal und wird sich solange man nicht wie ein Balinese aussieht
auch nicht abstellen lassen. Als Travelgueide hat sich der Lonely Planet bewährt
und das Phrasebook von LP, um die Sprache Bahia Balinese zu lernen.
Zum Kiten ist Bali auf jeden Fall eine Reise wert.