Leitfaden Elterngespräch: Schwieriges zur Sprache bringen I

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Leitfaden Elterngespräch: Schwieriges zur Sprache bringen I
Leitfaden Elterngespräch: Schwieriges zur Sprache bringen
I.
Positives Setting: Einen ruhigen, ungestörten Rahmen anbieten, Sitzordnung so wählen, dass
ich mich als Gesprächsführende wohlfühle!
II.
Begrüßung und Würdigung, dass Eltern gekommen sind und sich die Zeit für das Gespräch
nehmen. Immer etwas Positives und Verbindliches am Anfang, wenn möglich auch über das
Kind! Ggf. Vorstellung der Institution, Person oder Profession, falls nicht schon bekannt.
III.
Moderation des Gesprächs klären: Ich führe das Gespräch!
IV.
Ablauf und Ziel des Gesprächs erläutern: „Wir haben etwas beobachtet, das uns Sorgen
bereitet. Wir möchten uns mit Ihnen darüber austauschen und Lösungen suchen.“
V.
Wahrnehmungen darstellen: „Wertfreies“ Beschreiben der Beobachtungen, die Anlass zur
Sorge geben in klar verständlicher Sprache (keine Fachsprache!)- Begriff „Misshandlung“
vermeiden!
VI.
Einladung gemeinsam zu explorieren. Mögliche Einladungssätze zur Exploration:
-
„Was haben Sie für Gedanken dazu…?“
„Manchmal ist man als Mutter/ Vater sehr belastet und Kinder können auch
Erwachsene sehr provozieren…“
„In anderen Kulturen gibt es oft andere Vorstellungen von Erziehung, wie sind Sie
aufgewachsen…“
VII.
Hilfen anbieten: Je nach „Schweregrad“ der Gefährdung Hilfsmöglichkeiten und wie die
Inanspruchnahme erfolgen kann aufzeigen;
VIII.
Prognose ist positiv, wenn Folgende Nachfragen bejaht werden können:
-
Problemakzeptanz: Erkennen die Eltern auch ein Problem?
Problemkongruenz: Stimmt die Sichtweise hinsichtlich dem Problem zwischen
Eltern und Betreuerinnen überein?
Hilfeakzeptanz: Sind die Eltern bereit, Hilfe anzunehmen?
IX.
Eigene Rolle u. Verpflichtung offenlegen: „Wir sind im Interesse der Kinder und Familien
verpflichtet, diesen Wahrnehmungen nachzugehen und Hilfen anzubieten…. Manchmal sind
Eltern aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage sich und ihren Kindern zu helfen….
Manchmal sind auch umfassendere Hilfen notwendig, womit wir uns gar nicht so gut
auskennen, oder die über das Jugendamt bezahlt werden, in diesem Fall ist es notwendig,
dass wir das Jugendamt mit ins Boot nehmen…“
X.
Schutzplan: „Ich würde mit Ihnen gerne eine schriftliche Vereinbarung (Schutzplan) treffen,
in welchem Zeitfenster Sie welche Hilfen aufsuchen werden… „Ich hätte gerne eine
schriftliche Bestätigung, konkrete Rückmeldung, dass sie dort gut angekommen sind…“„Ich
möchte gerne einen 2. Termin mit Ihnen vereinbaren, damit…“
XI.
Wertschätzung/ etwas Positives zum Abschluss!